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63. Emmy Verleihung of Creative Arts & Sciences (update)

Mehr als 100 Emmy-Nominierungen für US-TV-Sender «HBO».



Der erste und nicht ganz so interessante Teil der Emmy Verleihung 2011 fand unter den technischen Kategorien bereits am 10. September 2011 in der Konzerthalle des NOKIA Theater L.A. LIVE in Los Angeles statt. Sogar auf die Übertragung im Fernsehen wurde verzichtet, da man auf Seiten der «Academy of Television Arts & Sciences» (ATAS), die für die Emmys zuständig sind, das Interesse an diesen Awards eher bei den Branchenvertretern sieht und nicht bei den Zuschauern zu Hause.

Der große Gewinner dieses ersten Teils der Emmys 2011 war, wie erwartet, eindeutig Home Box Office, kurz «HBO». Der US-amerikanische Pay-TV Fernsehanbieter mit Sitz in New York City stellt relativ viele Eigenproduktionen her, die meist erfolgreich sind und oft ausgezeichnet werden. Außerdem werden neben Sportsendungen, wie Boxen, hauptsächlich – relativ aktuelle – Hollywood-Spielfilme, wöchentliche Fernsehserien, Dokumentationen und andere Ereignisse ausgestrahlt. HBO befindet sich derzeit im Besitz von Time Warner und hat über 30 Millionen Abonnenten.

Unter den Abräumern stach mit sieben Emmys vor allem die Serie "Boardwalk Empire" bei «HBO» hervor, die die Auszeihnung u. a. in den Kategorien «Bestes Casting» einer Dramaserie, «Bestes Make-Up» und «Beste visuelle Effekte» erhielt. "Game of Thrones" hingegen ging fast leer aus, obwohl es neun Nominierungen einheimsen konnte. Nur der Emmy für die «Beste Titelsequenz» ging an diese Fantasyserie.

Die Serie "The Borgias" bekam nur die Emmys für die «Besten Kostüme» und die «Beste Titelmusik», obwohl auch diese Serie sechs mal nominiert war. Bei den Emmys für die Gastdarsteller sind vor allem die für Gwyneth Paltrow für "Glee" und Justin Timberlake für "Saturday Night Live" zu erwähnen. "The Walking Dead" bekam den Emmy für das «Beste Make-Up» (prothetisch), ging sonst aber auch leer aus.

Kate Winslet ist neuer Star bei «HBO» (UPDATE)
Für den zweiten Teil der Emmy-Verleihung, die heute, am 18. September 2011 stattfindet, führt zum zweiten Mal hintereinander wieder «HBO» mit insgesamt mehr als 100 Nominierungen den Reigen der Emmy-Anwärter an. Damit liegt das US-Network in der Nominiertenlisten zum elften Mal in Folge vorn. Kein Wunder also, dass auch das am häufigsten nominierte Programm von HBO stammt: die Miniserie "Mildred Pierce" bringt es auf insgesamt 21 Nominierungen, darunter für die Hauptdarstellerin Kate Winslet und die Nebendarstellerinnen Evan Rachel Wood, Melissa Leo und Mare Winningham. Tasächlich erhielt Kate Winslet für ihre Hauptrolle als alleinerziehende Mutter während der Zeit der Großen Depression einen Emmy, genauso wie Guy Pearce für seine Nebenrolle in "Mildred Pierce". Doch damit erschöpften sich die Auszeichnungen bei «HBO». Die Creative Awards eingerechnet, kassierte HBO nur 19 der begehrten Trophäen - die magerste Ausbeute seit 2003.

Dagegen war die Comedy-Serie "Modern Family" der große Gewinner der 63. Primetime Emmy Awards, die am Sonntag Nacht in Los Angeles verliehen wurden. Die ABC-Serie, produziert von Fox Television Studios, die in Deutschland bisher nicht zu sehen war, wurde mit insgesamt fünf der begehrten TV-Preise ausgezeichnet. Dabei stand die Serie mit insgesamt 17 Nominierungen noch hinter der HBO-Drama-Serie "Boardwalk Empire" mit 18 Nominierungen. Letztendlich schnitt die HBO-Serie aber diesmal dürftig ab. Nur für Martin Scorsese (Regie-Emmy) gab es eine Auszeichnung in den Hauptkategorien. Mit den bereits im Vorfeld verliehenen Creative Arts Awards kommt die Serie, die in Atlantic City in den 20er Jahren spielt, auf insgesamt acht Auszeichnungen.

Einen Überraschungserfolg erzielte dagegen der öffentlich-rechtliche Sender PBS, der in den USA eigentlich keine große Rolle spielt. Mit "Downton Abbey", einer historischen Serie, die vor dem I. Weltkrieg in Großbritannien am Hof eines Adeligen spielt, heimste der Sender insgesamt sechs Emmys ein - das üppigste Ausbeute für PBS seit 1985.

Zum vierten Mal in Folge wurde "Mad Men" als beste Drama-Serie in den Prime-Time Awards ausgezeichnet, also für die Preise der Sendungen die im Abendprogramm zur Hauptsendezeit laufen. Nur wenigen anderen Serien gelang bisher dieser Ausnahmeerfolg, auch wenn es dieses Jahr für "Mad Men" in den übrigen wichtigen Kategorien (19 Nominierungen ) nichts mehr zu gewinnen gab.

45 Emmy-Nominierungen für die internationalen Emmy-Highlights (UPDATE)
Die Internationalen Emmy Awards der International Academy of Television Arts & Sciences werden dagegen nicht in Los Angeles vergeben, sondern für künstlerische Leistungen erst am 21. November 2011 in New York.

Darunter befinden sich fünf TV-Produktionen, die Ihre Deutschlandpremiere beim «Festival Großes Fernsehen» in Köln feierten: "Boardwalk Empire", "Downton Abbey", "Too Big to Fail", "Sherlock: A Study in Pink" und "Spartacus: Gods of the Arena" dürfen sich Hoffnungen auf den bedeutendsten Fernsehpreis in den USA machen. Deutsche Produktionen haben diesmal allerdings wenig Chancen auf Auszeichnungen.

Bereits im Januar 2011 zeigte das «Festival Großes Fernsehen» bei einem Special im Kölner Cinedom die Pilotfolge der US-Dramaserie "Boardwalk Empire". Die u.a. von Martin Scorcese inszenierte Geschichte über Verbrechen, Politik und Moral im Atlantic City der 1920er Jahre wurde bereits mit zwei «Golden Globes» ausgezeichnet. Nun folgten 18 Emmy-Nominierungen u.a. als beste Dramaserie, für den besten Hauptdarsteller (Steve Buscemi) und für die beste Regie. Damit gehört "Boardwalk Empire" sicherlich zu den erfolgreichsten Fernsehproduktionen der letzten Jahre.

In Großbritannien war "Downton Abbey" mit 10 Millionen Fernsehzuschauern ein echter Publikumsmagnet, und auch in Köln war die Deutschlandpremiere des Historiendramas beim «Festival Großes Fernsehen» im Mai 2011 ausgebucht. Die Juroren der Emmys zeigten sich genauso beeindruckt wie das Kölner Publikum, und belohnten die Erfolgsserie für ihre herausragenden Darsteller, ihren Tiefgang und die authentische Inszenierung mit 11 Nominierungen. Die Serie ist derzeit auf Sky Cinema zu sehen. Ebenfalls 11 Nominierungen erhielt das Bankendrama "Too Big To Fail", welches das Kölner Publikum mit seiner spannenden und überaus reflektierten Rekonstruktion des US-Bankencrashs in seinen Bann zog. "Too Big To Fail" wurde u.a. für seinen Hauptdarsteller William Hurt, Regisseur Curtis Hanson sowie für Drehbuch und Regie als möglicher Emmy-Preisträger ausgewählt.

Die moderne TV-Inszenierung des Krimi-Klassikers Sherlock Holmes, "Sherlock: A Study in Pink", darf sich als zweiter britischer Beitrag Hoffnungen auf vier Emmys machen. Das Remake besticht vor allem durch seine Spontaneität und jede Menge skurrilen Witz und wurde beim Festival Großes Fernsehen vor ausverkauftem Haus mit viel Szenenapplaus bedacht. Die erfolgreiche Krimi-Serie startete Ende Juli im Ersten Programm der ARD.

"Spartacus - Gods of the Arena" zeigte beim Festival knallharter Action, spektakulären Gladiatorenszenen, ausgefeilte Effekte und den energetischen Dustin Clare in der Hauptrolle. Die waghalsigen und perfekt inszenierten Stunt-Szenen sollen nun mit einem Emmy belohnt werden.

Links: www.emmyonline.tv | www.emmys.tv | www.emmys.com | www.iemmys.tv
Quellen: Blickpunkt:Film | ots - news aktuell | Movie-Infos


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