Vor wenigen Tagen wurden in Dresden die "Goldene Reiter" verliehen. Gleich nach Ostern startet in Wiesbaden das goEast Jubiläumsfestival und Anfang Mai folgt in Stuttgart das Internationale Trickfilmfestival.
Beim 37. Filmfest Dresden wurden am 12. April 2025 insgesamt 17 Preise im Gesamtwert von 70.500 Euro für die besten Kurz- und Animationsfilme vergeben. Der mit 20.000 Euro dotierte Sächsische Filmförderpreis des Freistaates ging im nationalen Wettbewerb an "Saigon Kiss" von Hong Anh Nguyen (Vietnam, Australien, Deutschland, 2024).
Synopsis:
Um den unerwünschten Anrufen ihrer kontrollsüchtigen Freundin und ihren Problemen zu entgehen, streift Kampfsportlehrerin Mơ ziellos durch die Straßen von Saigon. Die Begegnung mit Vicky, einer Tänzerin, bringt Mơ auf einen neuen Weg und erinnert sie daran, wer sie in dieser lauten und geschäftigen Metropole ist.
Zwei Auszeichnungen erhielt die deutsche Produktion "Do Something" von Sofija Ivkovi. Sie bekam dafür den "Goldenen Reiter" für den besten Animationsfilm im nationalen Wettbewerb, dotiert mit 3.000 Euro, wie auch den mit 2000 Euro dotierten Publikumspreis.
Filmstill: "DO SOMETHING" von Sofija Zivkovic / Filmakademie Baden-Würtemberg
SYNOPSIS:
Der animierte Kurzfilm "Do Something" von Sofija Zivkovic (Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, Produzentin: Cosima Gerrish) handelt von einem roten Blutkörperchen, das in einem Körper lebt und arbeitet, der mit Dehydrierung zu kämpfen hat. Es erhält die Aufgabe, zu Brian, dem Gehirn, zu reisen und ihn davon zu überzeugen, Wasser zu trinken. Das Blutkörperchen trifft dabei auf verschiedene Organe, die alle eine Meinung über Brian und seine Passivität haben.
„Do Something“ war unter anderem in diesem Jahr beim Anima-Brussels Animation Film Festival in Belgien zu sehen und hat dort den Animated Night Audience Award for Best Short Film gewonnen.
Sofija Zivkovic, geboren in Stuttgart, begeisterte sich von klein auf für Animation, Zeichnen und Filme. Seit 2022 studiert sie Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Gewinner des Internationalen Wettbewerbs wurde der Animationsfilm "THE GIRL AND THE POT" von Valentina Homem/Tati Bond, Brasilien, 2024. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis war von der Sächsische Staatskanzlei gestiftet worden.
Synopsis:
Dieser aufrüttelnde Animationsfilm verbindet sinnliche Glasmal-Technik mit intuitivem Sound-Design um eine traumähnliche Welt zu kreieren. Wagemutig und dennoch geerdet, wird ein Bild des indigenen Südamerikas gezeichnet und neue ökologische Möglichkeiten sichtbar gemacht. "THE GIRL AND THE POT" ist eine hoffnungsvolle, originelle Vision, die unserem Planeten eine Zukunft verspricht.
Insgesamt wurden beim diesjährigen Festival 3.400 Filme aus 107 Ländern eingereicht, wovon über 380 Filme präsentiert wurden. 67 Kurzfilme nahmen am Wettbewerb um die begehrten „Goldenen Reiter“ teil.
Das »goEast Festival« des Mittel- und Osteuropäischen Films findet gleich nach Ostern vom 23. - 29.04.2025 in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden statt und wird wie immer vom Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt/Main veranstaltet und zwar ein letztes Mal unter der Leitung von Heleen Gerritsen.
Anfang Juni wird die Slawistin Rebecca Heiler den Posten als neue Festivalleiterin antreten, während Heleen Gerritsen nach acht Jahren goEast verlässt und neue Aufgaben in Berlin ansteuert.
Das etablierte »goEast Festival« feiert in diesem Jahr sein 25. Jubiläum und bleibt weiterhin ein Treffpunkt für Filmschaffende aus Mittel- und Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien. Es nimmt aktuelle Filmkunst genauso in den Blick wie historische Perspektiven und hat viele verbindende Elemente.
Im Herzstück des Festivals, dem Wettbewerb, gibt es mit Dramen, Dokumentarfilmen, Komödien, Satire und Porträts aus dem Osten und der Mitte Europas erneut eine große Vielfalt. Die Filme werden in den Originalsprachen mit englischen, sowie in der Caligari FilmBühne mit zusätzlichen deutschen Untertiteln gezeigt. In 14 abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilmen blickt das Publikum auf die großen und kleinen Konflikte unserer Zeit. Die herausragenden Produktionen der vergangenen zwei Jahre füllen eine Woche lang die Leinwände in den Festivalkinos.
Der erste Beitrag im Wettbewerb ist das mehrfach preisgekrönte Drama "WINDLESS / BEZVETRIE" (BGR, ITA 2024) des bulgarischen Regisseurs Pavel G. Vesnakov. Im Mittelpunkt steht der bunt-tätowierte Koko (gespielt vom bulgarischen Rapper Fyre), der aus Spanien in seine Heimatstadt zurückkehrt, um die Wohnung seines verstorbenen Vaters zu verkaufen. Die emotionale Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit wird in streng durchkomponierten Bildern im 1:1-Format festgehalten.
Die usbekische Regisseurin Khusnora Ro’zmatova ist mit ihrem Spielfilm "THE SONG SUSTXOTIN / SUSTXOTIN" (UZB 2024) vertreten. Hier der Trailer:
Synopsis:
In einem traditionellen usbekischen Dorf herrscht seit langem erbarmungslose Dürre. Die verzweifelte Landbevölkerung greift in der Hoffnung auf Regen auf alte Rituale zurück. Vor diesem Hintergrund deckt der ehemalige Abgeordneter Ahbor, einen Korruptionsfall auf. Ahbor versucht, Gerechtigkeit zu erlangen, doch kann er ein System bekämpfen, das er selbst mitgestaltet hat?
Der Altmeister der jugoslawischen Schwarzen Welle Želimir Žilnik ist mit seinem generationenübergreifendem Roadtrip EIGHTY PLUS / RESTITUCIJA, ILI, SAN I JAVA STARE GARDE (SRB, SVN 2025) in Wiesbaden vertreten, und wird gemeinsam mit dem Hauptdarsteller des Films Milan Kovačević anreisen. Der Film feierte im 55. Forum der diesjährigen 75.Berlinale seine Weltpremiere. Hier der Trailer:
Synopsis:
Der ehemalige Musiker Stevan steht gerade in einem Plattenladen in Wien, als sein Handy klingelt und er überraschende Neuigkeiten bekommt: Nachdem er seine serbische Heimat als junger Mann verlassen hatte, um als Musiker in verschiedenen Metropolen Europas aufzutreten, soll er nun mit über 80 Jahren das Anwesen seiner Eltern erben. Das Haus wurde der Familie im Zweiten Weltkrieg enteignet und wird Stevan nun im Zuge der postsozialistischen Restitution zurückgegeben. Im Žilnik-typischen Dokufiktions-Stil wird Stevan bei einer Vielzahl von Begegnungen mit seiner Familie, alten Freunden und einer neuen Liebe begleitet.
Zwei befreundete Hochzeitsmusiker, ihre Band, und ein Ziel: der Durchbruch bei “Baku sucht den Superstar”. Die Weltpremiere des musikalischen Dramedys "MY MAGICAL WORLD / MƏNIM SEHRLI DÜNYAM" (AZE, UKR, CYP 2025) von Elvin Adigozel, der 2022 mit "BILESUVAR" bereits im goEast-Wettbewerb vertreten war, spielt im ländlichen Aserbaidschan. Der Frontmann träumt von Ruhm und einem Großstadtleben. Songwriter Sahil lebt bereits in seiner magischen Welt. Ihre Freundschaft gerät ins Wanken.
Aus Georgien kommt die Schrottplatzheldengeschichte "HOLY ELECTRICITY / TSMINDA ELEKTROENERGIA" (GEO, NLD 2024) von Tato Kotetishvili, der mit diesem, seinem ersten Spielfilm, 2024 den großen Nachwuchspreis in Locarno gewann. Hier der Trailer:
Synopsis:
Nach dem Tod von Gongas Vaters steht ihm sein Cousin Bart zur Seite. Nicht ganz uneigennützig: Denn Bart steht bei Kleinkriminellen in der Schuld. Gemeinsam streifen sie durch Tiflis, immer auf der Suche nach Schätzen, die sich zu Geld machen lassen. Eine Kiste verrosteter Kreuze inspiriert sie zu einer neuen Geschäftsidee.
Die Estin Moonika Siimets feiert mit ihrem schrägen Science-Fiction Film "THE BLACK HOLE / MUST AUK" (EST, FIN 2024) eine Deutschlandpremiere und wird in Wiesbaden vor Ort sein. Hier der Trailer:
Synopsis:
Außerirdische landen in einer estnischen Wohnblocksiedlung – und bringen Chaos in das Leben der Bewohner:innen. In drei Episoden erzählt die Sci-Fi-Kömodie vom skurillen sowie lustvollen Aufeinandertreffen (wortwörtlich) schleimiger Allbewohner mit dem estnischen Arbeitermilieu.
Ihre Deutschlandpremiere feiert auch die polnische Romanadaption "THE ASSISTANT / CZŁOWIEK DO WSZYSTKIEGO" (POL, GBR 2025) unter der Regie von Wilhelm und Anka Sasnal. Ihre neueste Zusammenarbeit basiert auf Robert Walsers Roman “Der Gehülfe”. Hier der Trailer:
Synopsis:
Im frühen 20. Jahrhundert findet der arbeitslose Joseph Marti Anstellung als Assistent beim Erfinder Tobler. Doch Josephs neues Zuhause zeigt schnell seine Schattenseiten: Tobler erwartet blinde Ergebenheit. Josephs Wille und Selbstverständnis werden in diesem psychologischen Drama auf die Probe gestellt.
Sektion Dokumentarfilme:
Eine polnische Dokumentation von Tetiana Dorodnitsynas und Andrii Lytvynenkos feiert ebenfalls ihre Deutschlandpremiere. Das Kriegsporträt "EVERYTHING NEEDS TO LIVE / WSZYSTKO MA ŻYĆ" (POL, UKR 2024) zeigt das Leben in der Ukraine aus einer ungewöhnlichen Perspektive: Protagonistin Anna Kurkurina ist Weltmeisterin im Kraftdreikampf und leidenschaftliche Tierschützerin. Heute kämpft sie im ukrainischen Kriegsgebiet – nicht mit Gewichten, sondern für das Überleben verlassener Hunde und Katzen. Sie versorgt Streuner, vermittelt sie in neue Heime und lebt mit vielen geretteten Tieren zusammen. Selbst unter Beschuss bleibt sie bei ihnen und sucht keinen Schutzraum auf.
Ein weiterer Beitrag aus Polen ist der historische Found-Footage-Dokumentarfilm "A YEAR IN THE LIFE OF THE COUNTRY / ROK Z ŻYCIA KRAJU" (POL 2024) von Tomasz Wolski, das Polen Anfang der 1980er Jahre zeigt Präsident Jaruzelski verhängt das Kriegsrecht – ein abgekartetes Spiel mit der Sowjetunion. Während westliche Sanktionen das Land treffen, kämpft die Bevölkerung im Untergrund weiter.
Eine Deutschlandpremiere feiern die Wiesbadener Lieblinge Radu Jude und Christian Ferencz-Flatz mit dem wilden Werbeclip-Montage Dokumentarfilm "EIGHT POSTCARDS FROM UTOPIA / OPT ILUSTRATE DIN LUMEA IDEALĂ" (ROU 2024). In einer bunten Collage erzählen nahtlos aneinandergereihte Werbefilme vom Leben im postsozialistischen Rumänien und dem Übergang vom Kommunismus zur Marktwirtschaft. Nationalstolz trifft auf Konsumkultur in diesem unkonventionellen Werk – ein einzigartiges Zeitdokument.
Tamara Stepanyans cineastischer Essayfilm "MY ARMENIAN PHANTOMS / MES FANTÔMES ARMÉNIENS" (FRA, ARM, QAT 2025) wurde 2023 im East-West Talent Lab von goEast gepitcht. Der fertige Dokumentarfilm feierte seine Weltpremiere bei den 75. Internationalen Filmfestspielen von Berlin in den Berlinale Specials. Tamara Stepanyan verwebt Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater, den armenischen Schauspieler Vigen Stepanyan, mit einer Aufarbeitung der armenischen Filmgeschichte. Sie reichen von frühen Fernsehabenden im familiären Kreis, bei denen ihr Vater oft mitspielte, bis hin zu ihrem eigenen Weg als Regisseurin. Mit Zitaten aus Filmen verschiedener Epochen erzählt sie die Geschichte des armenischen Films – von Zensur und Exil bis zu emanzipatorischen Werken.
Maja Novaković verzauberndes Dokumentarfilmmärchen "AT THE DOOR OF THE HOUSE WHO WILL COME KNOCKING / KO ĆE POKUCATI NA VRATA MOG DOMA" (SRB, BIH 2024) feiert seine Deutschlandpremiere in Wiesbaden. Bittere Kälte und das Heulen des Windes inmitten einer schneebedeckten Landschaft prägen Emins Alltag in einem abgelegenen bosnischen Dorf. Um den Winter zu überstehen, schlägt er Holz im Wald, einzig seinem Pferd vertraut er sich an. Der Film erzählt von unausgesprochenem Kummer und einer Welt, die wie eine Märchenlandschaft aussieht, in der sich jedoch niemand Zeit füreinander nimmt.
Eine weitere Deutschlandpremiere feiert Marek Šulíks Polit-Porträt "MS. PRESIDENT / PREZIDENTKA" (SVK, CZE 2024). Zuzana Čaputová war bis 2024 fünf Jahre lang das erste weibliche Staatsoberhaupt der Slowakei – eine Amtszeit geprägt von Krisen und dem Kampf gegen die populistischen Kräfte um Robert Fico. Fünf Jahre lang begleitete ein Filmteam sie aus nächster Nähe, auch in Situationen, die anderen Kameras verborgen blieben. Ein Film über eine beeindruckende Frau, die versucht, einen menschlich offenen Ansatz in die traditionell von Männern dominierte, wettbewerbsorientierte Welt der Spitzenpolitik zu etablieren – und dabei zugleich für ihre Töchter da zu sein.
Aus Georgien kommt Elene Mikaberidzes warmherziger Debütfilm "BLUEBERRY DREAMS / LURJI MOTSVI" (GEO, BEL, FRA, QAT 2024), der in Zusammenarbeit mit Amnesty International im Beisein der Regisseurin gezeigt wird. Hier der Trailer:
Synopsis:
Nahe der Grenze zu Abchasien wagt die Familie von Ex-Ingenieur Soso einen Neuanfang. In eindrucksvollen Panoramaaufnahmen fängt die Regisseurin die wachsende Existenzangst der Familie ein – verstärkt durch die russische Invasion in die Ukraine und Erinnerungen an den Kaukasuskrieg von 2008. Trotz aller Widrigkeiten halten alle zusammen und bestreiten den Alltag mit Humor.
Kurzfilmwettbewerb mit Senioren als Hauptdarsteller*innen:
Neben den Spiel- und Dokumentarfilmen wird zum 6. Mal der mit 2.500 Euro dotierte RheinMain Kurzfilmpreis vergeben. Der Wettbewerb ist Teil des Rahmenprogramms Cinema Archipelago und wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert. In diesem Jahr wurde der Wettbewerb unter dem Motto “Revenge of the Babushka” ausgeschrieben. Über 400 Kurzfilme wurden eingereicht – daraus wurden sieben Beiträge von der goEast Programmkoordinatorin Sophie Brakemeier ausgewählt.
Die osteuropäische “Babushka” (oder “baba”, “bunica”, “bebia” in anderen osteuropäischen Sprachen) ist weit mehr als nur ein Familienmitglied. In vielen Märchen ist sie die verborgene Heldin, eine Kraft, mit der man rechnen muss. Die diesjährige Filmauswahl des RheinMain Kurzfilmwettbewerbs rückt die Seniorinnen ins Rampenlicht – ihre Geschichten, ihr Leben und ihren Einfluss auf ihre Umwelt.
Eine Filmreihe zu 80 Jahre Kriegsende und eine goEast Hommage mit Stummfilmkonzert runden das Programm ab.
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart startet am 6. Mai 2025.
Vom 6. - 11. Mai 2025 findet wieder das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart statt. Mit seinem breiten Angebot lockt das ITFS Festival jährlich ca. 100.000 Zuschauer sowie Fachbesucherinnen nach Stuttgart.
Kostenlose Filmvorführungen gibt es auf dem Stuttgarter Schlossplatz als Open-Air-Kino für Menschen jeden Alters. Der Säulensaal im Altbau der Staatsgalerie Stuttgart fungiert als Game Zone für jüngste interaktive Spielewelten und das Landesmuseum Württemberg im Alten Schloss bietet sich als Bühne für die zukunftweisenden Animation Production Days an. Darüber hinaus findet das Publikum in den Innenstadtkinos in der Bolzstraße die Besten Werke aus der Welt der Animation.
In diesem Jahr widmet sich der Länderfokus beim ITFS 2025 und den Animation Production Days (APDs) dem Nachbarland Schweiz. Die Kooperation stellt die Schweizer Animationsbranche in den Mittelpunkt und verknüpft verschiedene Programmpunkte zu einem Gesamterlebnis, das Nachhaltigkeit, Innovation und sprachliche Vielfalt in den Vordergrund stellt. «Der Länderfokus beim ITFS bietet unserem Land die Möglichkeit, die bereits sehr guten bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz generell und mit Baden-Württemberg im Besonderen auch über das Festival hinaus zu pflegen und zu vertiefen», betont Daniel Häne vom Schweizer Generalkonsulat in Stuttgart.
Eine wichtige Rolle spielen der Stop-Motion-Film "SAUVAGES" und Regisseur Claude Barras, der in seiner Master Class am Mittwoch, 7. Mai 2025, Einblicke in die Puppenanimation gewährt und nachhaltige Produktionsansätze thematisiert. Flankiert wird das durch eine Puppen- und Kulissenausstellung zum Film im Festival Centre.
„Animation ist auch, aber eben nicht nur Kinderunterhaltung und kann alle Themen ansprechen, die unsere Gesellschaft berühren!“, kündigte bereits 2024 die künstlerische Leiterin Annegret Richter an.
„Für das diesjährige Festival haben wir uns entschlossen, unseren Langfilmwettbewerb AniMovie eher auf Familien- und Erwachsenenfilme auszurichten“, so Richter weiter und hebt ein Beispiel besonders hervor: Heinrich Sabls Puppenanimationsfilm „Memory Hotel“ erzählt deutsche Geschichte vom 8. Mai 1945 und der bedingungslosen Kapitulation Hitler-Deutschlands an bis in die 1990er Jahre als Kammerspiel. „So etwas“, sagt Richter an das Publikum gewandt, „haben Sie wahrscheinlich noch nie gesehen“.
Filmstill aus MEMORY HOTEL von Heinrich Sabl
Synopsis:
1945 ist das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr fern. Doch noch immer versuchen manche in Deutschland, das Land zu verlassen und ins Ausland zu fliehen. Zu diesen gehört auch Sophie, die gemeinsam mit ihren Eltern von einem neuen Leben in Amerika träumt. Dieser Traum zerplatzt aber brutal, als der Nazioffizier Scharf und der sowjetische Soldat Wassili ihre Eltern töten, als diese gerade in einem Hotel sind. Auch Hitlerjunge Beckmann ist anwesend, wird Zeuge des Mordes. Damit fängt die gemeinsame Geschichte der vier aber erst an. Sie werden auch weiterhin in dem Hotel sein, aus dem es keinen Ausweg gibt und das sie immer wieder an ihre Grenzen führt …
Regisseur Heinrich Sabl hat 24 Jahre an "MEMORY HOTEL" gearbeitet. Oftmals angekündigt und in Artikeln erwähnt, feierte sein Animationsfilm erst im Oktober 2024 auf dem DOK Leipzig Festival seine Weltpremiere. Zum Teil lässt sich die lange Arbeitszeit sicher durch die angewandte Stop-Motion-Technik erklären. Filme brauchen mit dieser fast immer mehrere Jahre, um in mühevoller Detailarbeit Objekte zum Leben zu erwecken und damit Geschichten zu erzählen.
2.305 eingereichte Filme mit über 233 Stunden Filmmaterial wurden für das diesjährige ITFS gesichtet. Endlich stehen sowohl die Kurzfilmprogramme als auch die AniMovie-Langfilme fest und der Kartenvorverkauf hat begonnen. Zu jedem Programmblock der International und Student Competition gibt es am Folgetag den Filmmakers' Talk im Festival Centre. Dort erzählen die Filmschaffenden mehr über ihre Werke und Arbeitsweisen.
Mit einer Presse-Akkreditierung haben Sie nicht nur freien Zugang zu den Pressevorführungen in den GLORIA - Innenstadtkinos Königstraße 20, 70173 Stuttgart, sondern zu allen Wettbewerbsfilmen, Special Programmes und Insights. Zudem erhalten auch eine Einladung zu allen Events wie Eröffnung und Preisverleihungen. Ebenfalls enthalten ist der Animated Video Market: Sehen Sie sich die Wettbewerbsfilme online an.
Mit Ihrer Akkreditierung haben Sie außerdem Zugang zu exklusiven Branchenevents mit dem Label Accreditation only, zur Konferenz der Animation Production Days sowie zum Festival Centre, unserem Treffpunkt für Professionals. In der Filmmakers‘ Lounge sind auch Pressevertreter*innen herzlich willkommen.
Die Jury entscheidet über folgende vier Preise:
• Deutscher Animationsdrehbuchpreis
Preis für das beste Drehbuch für einen langen Animationsfilm, gestiftet von Animation Media Creators Region Stuttgart (AMCRS)
• Deutscher Animationsdrehbuchpreis
Preis für das deutsche Drehbuch mit dem größten internationalen Marktpotenzial, gestiftet von Sola Media • Animated Games Award Germany
Preis für das beste deutsche animierte Computerspiel, gestiftet von der MFG Baden-Württemberg • Trickstar Business Award
Preis für das beste innovative Geschäftsmodell für Projekte oder Unternehmen aus der Animationsbranche, gestiftet vom Verband Region Stuttgart
Die Preisträger*innen werden abends bei den AniX Awards gekürt. Die Preisverleihung wurde vorverlegt, um den Sonntag als Publikumstag zu stärken.