Skip to content

Präsentiert Sharp Super Hi-Vision auf der IFA? (2. Teil)

Noch nie gab es so viele Weltneuheiten und Premieren



Die Internationale Funkausstellung Berlin (IFA) ist die weltweit wichtigste Messe für Unterhaltungselektronik und Elektro-Haushaltsgeräte. Sie findet vom 02. bis 07. September 2011 in Berlin statt.

Ultra scharfes Fernsehen wäre Sensation auf der IFA.
Fernseher in Super Hi-Vision mit 7.680 x 4.320 Pixeln Auflösung hat kürzlich die japanische Firma Sharp als Prototyp eines hochauflösenden Fernsehers vorgestellt, der das gängige Bild von High Definition gehörig durcheinanderbringt. Der Sharp-Fernseher erreicht eine Diagonale von 85 Zoll (216 cm) und erübrigt in dieser Größe Leinwand oder Beamer fürs Heimkino.

Gegenüber Full-HD bietet Super Hi-Vision die 16fache Auflösung. In anderen Ländern wird dieses Videoformat Ultra High Definition Television (UHDTV) genannt, während es in Japan eigentlich zur Olympiabewerbung 2016 unter dem Namen Super Hi-Vision auf Sendung gehen sollte. Doch aus der Bewerbung Tokios wurde nichts, denn die Spiele werden 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen. Somit wird die NHK, die öffentliche Rundfunkanstalt Japans, erste Testsendungen von Super Hi-Vision erst 2020 stattfinden lassen. Doch um die Leistungsfähigkeit der Japaner schon jetzt demonstrieren zu können, wäre die Vorführung des Prototypen auf der IFA nicht unwahrscheinlich.


3D ohne Brille von Toshiba und LG
Toshiba will dem IFA-Publikum sein 3D-Notebook als exklusive Neuheit präsentieren, während LG bereits auf der Gamescom, der weltweit größten Messe für interaktive Spiele und Unterhaltung nutzte, um seinen 3D-Monitor D2000N den Besuchern vorab vom 18.-21.08.2011 vorstellen zu können. Für beide 3D-Produkte soll keine 3D-Brille mehr benötigt werden. Das 20-Zoll-Display von LG versucht mit einer Kamera die Augen des Betrachters einzufangen, um so die stereoskopischen Bilder korrekt auszurichten. Das funktioniert allerdings bei einer größeren Betrachtermenge noch nicht, während ein einzelner Zuschauer am Computermonitor auf die 3D-Brille zukünftig verzichten kann.


Blu-ray-Player verdrängt DVD-Player
Im Jahr 2011 wurden in Deutschland erstmals mehr Blu-ray- als DVD-Player verkauft. Das ergab eine Studie des European Information Technology Observatory (EITO), die der IT-Branchen und Hightechverband Bitkom bereits im Mai 2011 veröffentlicht hat. Mehr als Millionen verkauften Blu-ray-Geräten stehen nur noch rund 1,7 Millionen verkaufte DVD-Player gegenüber.

Der Absatz der Blu-ray-Player soll in diesem Jahr um 70 Prozent steigen. Der Umsatz soll um 65 Prozent auf fast 350 Millionen Euro zulegen. Der erwartete Blu-ray-Geräteumsatz ist damit mehr als doppelt so hoch wie der Umsatz mit DVD-Playern, wo 165 Millionen Euro erreicht werden. Der durchschnittliche Stückpreis für einen Blu-ray-Player beträgt nur noch um die 150.- Euro. Und die Preise fallen weiter. DVD-Spieler kosten im Schnitt 98.- Euro. Sie lohnen nur noch, wenn kein digitaler HDMI Eingang am TV-Gerät zur Verfügung steht. Analoge Scart Ausgänge gibt es beim Blu-ray Player nicht mehr. Dafür können die Geräte DVD's in höherer Qualität auf Flachbildschirmen wiedergeben. Das bleibt den meisten DVD-Spielern vergönnt. Es ist noch eine Frage der Zeit, bis die DVD-Player in den Verkaufsregalen der Elektronikhändler verschwinden werden", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.

Nach Angaben des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (BVV) zeigt sich der Wandel auch bei den Medien. Im Jahr 2010 stieg die Absatzmenge der Blu-ray-Filme von 6,2 Millionen auf 12 Millionen. "Mehr als jeder zehnte abverkaufte Bildtonträger war 2010 bereits eine Blu-ray-Disc", erklärte der BVV. Auch der Umsatz im Blu-ray-Segment stieg um 62 Prozent auf 193 Millionen Euro. Die Durchschnittspreise sind hier um 16 Prozent gesunken. Im Jahr 2010 müssten Konsumenten im Schnitt nur noch 16,03 Euro für einen Film auf Blu-ray-Disc zahlen - das sind 3,11 Euro weniger als noch im Vorjahr. Außerdem könnten die unbeliebten Regionalcodes bei Blu-ray-Filmen bald ganz verschwinden erklärte das Filmstudio 20th Century Fox. Dann wären Importfilme aus den USA endlich auch in Europa uneingeschränkt abspielbar. Das trifft allerdings noch nicht die DVD's zu. Der DVD-Kaufmarkt verlor deshalb im Jahr 2010 mit 103,5 Millionen verkauften Einheiten gut 3 Prozent. Der Umsatz fiel um 5 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro.


Großer Young IFA Bereich
Die YOU Jugendmesse ist schon lange kein Bestandteil der IFA mehr. Sie findet erst im Anschluss vom 23.-25. September 2011 statt, wenn im wahrsten Sinne des Wortes, die Zelte der Ifa wieder abgebaut sind. Wie die Messe mitteilte, müssen tatsächlich diverse Aussteller Zelte auf dem Gelände aufbauen, denn die Messe ist dieses Jahr nicht nur ausgebucht, sondern überlaufen.

Dennoch gibt es auch für Schüler und Jugendliche spezielle Bereiche auf der IFA, die allein den Youngsters vorbehalten sind. Die Messe bietet nämlich Schulklassen eine Entdeckungsreise an. Auf 4 verschiedenen Lernparcours werden die Schulklassen von einem geschulten Guide zu verschiedenen Stationen über die IFA geführt. An jeder Station wird den SchülerInnen ein technologischer Schwerpunkt interaktiv und erlebnisreich näher gebracht. Sogar ohne vorherige Anmeldung und auf eigene Faust können sich Schulklassen der 8. bis 11. Klasse mit Hilfe von IFA-Unterrichtsmaterialien durch die Erlebniswelt der Messe begeben.

In der Manga Lounge im Young IFA Bereich werden zudem Comics & Anime-Filme, die 2. offene Berliner Meisterschaft im Cosplay am Samstag, den 03.9.2011, Manga-Zeichenworkshops, Manga-Signierstunden, der Young IFA Talk, Talente auf der Showbühne, Stars und Gewinnspiele zu erleben sein.

Bis zum 17. Juni 2011 konnten Schüler aus Berlin und Brandenburg im Alter von 14 bis 20 Jahren am Young IFA-Designwettbewerb teilnehmen. Gesucht wurden das Young IFA Plakatmotiv 2011. Die fünf besten Plakate werden nun während der IFA präsentiert und bei der Preisverleihung am 02. September 2011 auf der Young-IFA-Bühne des musik media parks gekürt, der drei Wochen später auch die YOU-Messe organisiert.

Auf dem Freigelände wird übrigens am 05. September 2011 um 19:30 Uhr die Britische Kultband Orchestral Manoeuvres in the Dark live im IFA-Sommergarten auftreten. Tickets für „OMD“ sind für 48,30 € hier bei Eventim erhältlich und beinhalten den Besuch der Messe. Das ZDF wird allerdings nicht mehr als Veranstalter auf dem Freigelände auftreten. Der Sender will sparen.


Mit Bang & Olufsen und Android das Haus steuern
Neben Loewe gehört der dänische Hersteller Bang & Olufsen zu den hochpreisigen Top-Herstellern, die Luxusware im Heimkinobereich anbieten. Allerdings ist Bang & Olufsen so elitär, dass sie im Gegensatz zu Loewe, die eine eigene Halle auf der IFA belegen, der Messe in den letzten Jahren ganz fern blieben.

Technisch spielt Bang & Olufsen dennoch ganz vorne mit, denn mit Beolink hat Bang & Olufsen eine Android-Anwendung vorgestellt, die die Heimautomatisierung übernehmen kann. Neben Video- und Musikgeräten sind auch das Licht, Tore und Alarmanlagen steuerbar. Der Anwender benötigt allerdings für die Heimsteuerung teure Hardware des Herstellers.

Bang & Olufsen hebt hervor, dass mit der "WLAN-Fernbedienung" im Gegensatz zu einem herkömmlichen Infrarotmodell auch dann gesteuert werden kann, wenn sich der Empfänger nicht im gleichen Raum befindet wie der Benutzer. Auch vom Garten aus oder von der Garage lässt sich - WLAN-Empfang vorausgesetzt - zum Beispiel die Musik, die Außenbeleuchtung oder die Alarmanlage ein- und ausschalten. Wer will, kann die App auch für mehrere Benutzer einrichten und ihnen individuelle Rechte vergeben.

Bereits schon vor etlichen Jahren konnten die schnurlosen Telefone des Herstellers zugleich als Fernbedienung für das TV-Gerät verwendet werden und bei einem Anruf den Ton stumm oder leise schalten. Jetzt ist der Automatisierungsgrad so perfektioniert worden, dass sich ganze Befehlsketten erzeugen lassen, die mehrere Aktionen miteinander verbinden - zum Beispiel das Verdunkeln der Räume über die Jalousien, das Anschalten des Lichts und eines Fernsehprogramms sowie der Stereoanlage.

Darüber hinaus ist auch Bang & Olufsen auf den 3D-Zug aufgesprungen und präsentiert - wenn auch nicht auf der Messe - inzwischen sogar sein zweites 3D-TV-Modell. Das Gerät arbeitet mit LCD-Technik und einer LED-Beleuchtung, die hinter dem Panel sitzt. Diese Hintergrundbeleuchtung kann abschnittsweise ausgeschaltet werden, um tiefe Schwarztöne zu erzielen. Das hat jedoch seinen Preis. Der Beovision 7-55 soll in Deutschland ab Ende August 2011 verfügbar sein und in der Version mit Wandhalterung in Deutschland für rund 16.800 Euro und mit Motorstandfuß für 17.860 Euro erhältlich sein.

Was es sonst noch für Neuigkeiten von der Messe gibt, werden wir erst nach der Messe berichten können, da fast alle anderen Hersteller ebenfalls ständig neue Produkte zur Dreidimensionalität proklamieren.


Hörgeräte-Industrie erstmals auf der IFA
Durch Wireless-Anbindung lassen sich Consumer-Electronic-Produkte heutzutage weitestgehend mühelos an Hörgeräte anbinden, wodurch den Nutzern ein beträchtlicher Teil an Kommunikationsfähigkeit und damit an Lebensqualität zurückgegeben wird. Kein Wunder wenn sich jetzt die Hörgeräte Hersteller endlich auf die IFA wagen. Nicht nur das betagte Publikum ist auf die kleinen Geräte angewiesen. Auch von DJ's hört man zunehmend, dass sie an Tinnitus und Hörproblemen leiden. Moderne Hörgeräte schaffen durch rasante Fortschritte den Brückenschlag zwischen Hörgeminderten und der digitalen Gesellschaft und sind mit Modellen von vor drei jahren nicht mehr vergleichbar. Mit kabelloser Einbindung in die Netzwerke wird für deren Konsumenten jetzt die Medien- und Kommunikationswelt in neuer Qualität und besserer Nutzbarkeit erfahrbar.

In Halle 11.1 präsentiert IFA TecWatch außerdem wegweisende Technologien für die digitalen Märkte von morgen. Forschungseinrichtungen internationaler Industrieunternehmen sowie kleinere und mittelständische Firmen demonstrieren hier das Innovationspotenzial von Markenherstellern und setzen Signale für die Trends von morgen. Fachbesucher können sich täglich bei geführten Touren die Innovationen zeigen lassen, wie wir in unserem ersten IFA-Beitrag vom 24. August 2011 ausführlich berichteten.

Link: www.ifa-berlin.de

Quellen: Golem | Messe Berlin | Bitkom | B&O | Medienwoche


Anzeige