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Gewinner von Sundance und Saarbrücken

Gewinner des Max-Ophüls-Preises in Saarbrücken.



Vom 20. bis 26. Januar 2014 fand in Saarbrücken wieder das renommierte Filmfestival »Max Ophüls Preis« des jungen deutschen Films statt. In unserem Vorbericht vom 19. Januar 2014 hatten wir als Nachtrag vom 26.01.2014 bereits den überraschenden Gewinner verkündet. Doch für all diejenigen, die unsere Twitter News und Updates nicht verfolgen, nachfolgend nochmals die Zusammenfassung.

Am gleichen Tag wurden übrigens in den USA auch die Preise des Sundance Film Festivals im winterlichen Park City verkündet, sodass sich diese Meldung doppelt lohnt zu lesen. Dort lief auch der deutsche Film "Feuchtgebiete" von David Wnendt im Wettbewerb, den wir im Vorbericht vom 15. Januar 2014 für den Wettbewerb angekündigt hatten.

In Saarbrücken ging vor allem der Preissegen für Jakob Lass' "Love Steaks" weiter. Nachdem das Spielfilmdebüt des HFF "Konrad Wolf"-Studenten im vergangenen Jahr beim Filmfest München erstmals in der Geschichte des Förderpreis Neues Deutsches Kino alle vier Preise gewonnen hatte, wurde es am Samstagabend, den 25. Januar 2014, beim Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

Zwei Preise - der Preis der Jugendjury und der Preis für den gesellschaftlich relevanten Film - gingen an Isabell Subas "Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste". Mit dem Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten wurde Nico Sommers "Familienfieber" ausgezeichnet, als beste Nachwuchsdarsteller wurden Liv Lisa Fries ("Und morgen Mittag bin ich tot"), die vor einer Woche den Bayerischen Filmpreis gewonnen hatte, und Vincent Krüger ("Sunny") ausgezeichnet. Hier der Trailer:



Neben diesen und weiteren Jurypreisen zeichnete das Publikum in Saarbrücken Johanna Moders "High Performance" als besten abendfüllenden Film, "Besuch im Wald" von David und Elena Gruschka als besten mittellangen Film sowie Levin Hübners "Alter Ego" als besten Kurzfilm aus.

Alle Preisträger unter: www.max-ophuels-preis.de.




Gewinner des größten Independent Film Festivals der USA.
Deutlich länger und viel umfangreicher ist jedes Jahr das Independent Film Festival Sundance in Park City im winterlich verschneiten Staate Utah. Es fand diesmal vom 16. bis 26. Januar 2014 statt. Auch dieses Festival ist immer zum Jahresanfang ein Mekka für die jungen Independent Filmemacher. Zahlreiche Stars wie Anne Hathaway, Kristen Stewart, Glenn Close, Philip Seymour Hoffman und Mark Ruffalo waren zu Gast. Insgesamt gab es 117 Spielfilme und Dokumentationen aus 37 Ländern zu sehen.

Der diesjährige große Gewinner des 30. Jubiläumsfestivals war "Whiplash". Der Film von Damien Chazelle über einen jungen Schlagzeuger - gespielt von Miles Teller - und seinem fordernden Lehrer (J.K. Simmons) holte sich sowohl den Preis der U.S. Dramatic Grand Jury als auch den Publikumspreis. Hier ein Interview in english:



In der Kategorie »World Cinema Documentary« ging der Grand Jury Prize an die SWR-Koproduktion "Homs - ein zerstörter Traum" (Originaltitel: "Return to Homs"). Regisseur Talal Derki begleitet in dem Dokumentarfilm über zwei Jahre lang zwei Freunde in Syrien, die Demonstrationen gegen das diktatorische Regime von Bashar al-Assad organisieren. Als die ersten Demonstranten durch die Kugeln der syrischen Armee den Tod finden, entschließen sich die Aktivisten, den pazifistischen Widerstand aufzugeben und sich zu bewaffnen. Die Auszeichnung ist undotiert.

"Homs - ein zerstörter Traum" ist eine Koproduktion des inzwischen im Exil befindlichen syrischen Produzenten Orwa Nyrabia mit seiner Firma "Proaction Film" und der jungen Berliner Produktionsfirma "Ventana-Film" von Hans Robert Eisenhauer mit dem SWR, ARTE und dem schwedischen Fernsehen SVT. Weitere beteiligte Fernsehsender sind das Schweizer Fernsehen RTS, der japanische Sender NHK und der kanadische Sender "Radio Canada". Die Redaktion liegt bei Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR), Claudia Bucher (ARTE), Axel Arnö (SVT), Tomoko Okutsu (NHK), Gaspard Lamuniere (TSR) und Jean Pelletier (CBC - Radio Canada). Hier der Trailer:



Der syrische Autor und Filmemacher Talal Derki studierte in Athen an der Filmhochschule. Zwei seiner Kurz- und fünf seiner Dokumentarfilme wurden auf verschiedenen Festivals in Europa gezeigt und ausgezeichnet. Talal Derki arbeitete auch intensiv als Video-Reporter während der Revolution, unter anderem für die Agentur Reuters, für CNN und France 24. "Homs - ein zerstörter Traum" ist Derkis erster abendfüllender Dokumentarfilm.

Das Sundance Film Festival ist größte Festival für unabhängige, außerhalb Hollywoods produzierte Filme und wurde von Robert Redford ins Leben gerufen. Für zahlreiche Einkäufer ist es das wichtigste Independent Film Festival der kommenden Saison. So hat sich Fox Searchlight für kolportierte drei Mio. Dollar die weltweiten Rechte an "I Origins" gesichert. Der zweiter Spielfilm von Mike Cahill nach seinem viel beachteten Debüt "Another Earth" feierte in der Premieres-Sektion des Festivals seine Uraufführung. Neben Michael Pitt und Astrid Berges-Frisbey spielt hier erneut Brit Marling eine der Hauptrollen in dieser Mixtur aus Liebesdrama und Wissenschafts-SciFi um einen Molekularbiologen, der sich auf Augenforschung spezialisiert hat.

Auch Focus Features hat einen großen Deal getätigt: Für rund 2,75 Mio. Dollar erwarb Universals Arthouse-Abteilung "Wish I Was Here", den neuen Film von Zach Braff. Braff spielt selbst einen Vater, der seine Kinder zuhause unterrichtet. In weiteren Rollen sind u.a. "Homeland"-Star Mandy Patinkin, Josh Gad und Kate Hudson zu sehen. Der mit Hilfe der Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzierte Film soll in den USA mit über 500 Kopien gestarteten werden.

A24 hat sich schon zwei Filmtitel für den US-Markt gesichert. In Lynn Sheltons "Laggies" spielt Keira Knightley eine Endzwanzigerin, die den Start ins Erwachsenenleben herausschiebt. Mit Chloe Grace Moretz und Sam Rockwell in weiteren Rollen ist der Film - der ebenfalls in den Premieres läuft - prominent besetzt. Außerdem erwarb A24 "Obvious Child" von Gillian Robespierre aus der Festivalreihe Next . Jenny Slate spielt in dieser Tragikomödie eine Stand-Up-Comedian aus Brooklyn in Liebes- und Lebensnöten. In weiteren Rollen sind u.a. David Cross und Gaby Hoffman zu sehen.

RADiUS-TWC, ein Label der Weinstein Company, sicherte sich schließlich die Rechte an dem Projekt "The Night Comes For Us", einem geplanten Action-Thriller von Timo Tjahjanto von "The Raid"-Produzent Gareth Evans.

Deutsche Einkäufer können bald Richard Linklaters von Publikum und Kritik gefeierter "Boyhood" auf der Berlinale sehen, wo er im Wettbewerb seine internationale Premiere feiert.

Quellen: Ots - News aktuell | Blickpunkt:Film | News.de

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