Skip to content

Max-Ophüls-Preis & Festival des gescheiterten Films (Update)

Ehrenpreis für Gabriele Pfennigsdorf beim Max-Ophüls-Festival



Unabhängig produzierte Filme, die sogenannten Autorenfilme oder neudeutsch »The Independents«, haben es oft schwer ihr Publikum zu finden. Nicht so in Saarbrücken, wo alljährlich immer zum Jahresanfang und auch in diesem Jahr zum 35. Jubiläumsfestival, wieder hervorragende Produktionen des jungen deutschsprachigen Films gezeigt werden, um die sich anschließend zahlreiche weitere Festivals in Deutschland rangeln werden.

Filme, die mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet werden, brauchen sich um ihre Zukunft selten Sorgen machen. Auch die Verleiher haben das Festival, das vom 20.-26. Januar 2014 wieder stattfindet, schon fest in ihrem Terminkalender verankert und werden nach ausgezeichneten Produktionen schielen. Darunter sind oft Erstlingswerke und Abschlussarbeiten von Filmhochschulen. Und nicht nur das. Die Auswahlkommission des Festivals bürgt ebenfalls für Qualität bei den ausgewählten und gezeigten Produktionen - wie auch der Namensgeber des Festivals, Max Ophüls, ein 1957 verstorbener, bedeutender, jüdischer Film- und Theaterregisseur. Nicht jedes Festival kann mit einem solch guten Ruf aufwarten.

Das 35. Filmfestival Max-Ophüls-Preis eröffnet am 20. Januar 2014 mit der österreichischen Komödie „Zweisitzrakete“ von Hans Hofer im Saarbrücker CineStar-Kino. Hier der Trailer:



Ein Mann, der aus Liebe eine alte Zweisitzrakete aus dem technischen Museum klauen will, kann kein schlechter Mensch sein. Es muss ihn ganz gewaltig erwischt haben. Manuel (Manuel Rubey) und Mia (Alissa Jung) sind allerbeste Freunde. Als sie ausgerechnet ihm eröffnet, sich unsterblich in einen italienischen Piloten verliebt zu haben, muss Manuel handeln. Er will seine Liebe zurückerobern, indem er ihr einen Kindheitstraum erfüllt: Ein Flug zu den Sternen.

Ehrenpreis geht an Gabriele Pfennigsdorf.
Im Rahmen der Eröffnung wird zum dritten Mal auch der Ehrenpreis für Verdienste um den jungen deutschsprachigen Film verliehen. Er geht in diesem Jahr an Gabriele Pfennigsdorf, stellvertretende Geschäftsführerin des FilmFernsehFonds Bayern. Der Preis wird erst zum dritten Mal ausgelobt.

Gabriele Pfennigsdorf übernahm 1992 die Organisation und Leitung des Bayerisches Filmzentrums Geiselgasteig, das als Fördermaßnahme für junge Nachwuchsproduzenten ins Leben gerufen wurde. 1994 wurde sie zur Geschäftsführerin ernannt. Seit dieser Zeit betreute und begleitete Pfennigsdorf über 80 junge Produktionsfirmen. 2001 wird Pfenningsdorf stellvertretende Geschäftsführerin des FFF Bayern und Förderreferentin u.a. für den Nachwuchsbereich. Sie lehrt an der Bayerische Akademie für Fernsehen und engagiert sich regelmäßig in Gremien und Jurys u.a. bei der Vergabe des Nachwuchsförderpreises der Stadt München. Von 1997 bis 2012 war Gabriele Pfennigsdorf Mitglied des Vorstandes des Kuratoriums Junger Deutscher Film.

"Gabriele Pfennigsdorf ist seit vielen Jahren eine der zentralen Persönlichkeiten im Bereich der deutschen Nachwuchsfilmförderung. Dabei zieht sich die Unterstützung von jungen Filmemachern wie ein roter Faden durch ihre langjährige Karriere. Das Renommee des Bayrischen Filmzentrums, des FFF Bayern und des Kuratoriums Junger Deutscher Film als wichtige Säulen der Talentförderung wurde maßgeblich von ihr mitgeprägt", erklären Gabriella Bandel und Philipp Bräuer die künstlerischen Leiter des Filmfestivals in Saarbrücken - eine der wichtigsten Plattformen des jungen deutschsprachigen Films.

Neuer Preis beim Max-Ophüls-Filmfestival.
Zum ersten Mal loben die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und Deutschlandradio Kultur den mit 5.000 Euro dotierten „Preis für den gesellschaftlich relevanten Film“ aus. Er wird von der Max-Ophüls-Preis-Jury an einen Spielfilm aus dem Wettbewerb vergeben, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftsrelevanten Thema auf sich aufmerksam macht. In der Vergabe des Preises ist die Jury frei: Sie kann die Auszeichnung dem Autor, Produzenten oder Regisseur des ausgezeichneten Films zusprechen.

Thomas Krüger, Präsident der bpb: „Der Preis für den gesellschaftlich relevanten Film soll junge Filmschaffende darin bestärken, auch weiterhin brisante Themen auf die Leinwand zu bringen. Der Film ist ein wichtiges Medium der politischen Bildung. Und daher freue ich mich, dass die Bundeszentrale für politische Bildung als Preispartnerin ihre Aktivitäten an der Schnittstelle von Film und Politik sinnvoll ausbauen kann.“

Die Preise des 35. Filmfestivals Max Ophüls Preis werden am 25. Januar 2014 im Saarbrücker E-Werk vergeben.

U P D A T E vom 26. Januar 2014.

Keineswegs gescheitert waren die Berliner Regisseure bei der Preisvergabe des Max Ophüls Preis am Samstagabend, den 25. Januar 2014 und auch unsere Berliner Filmkollegen vom achtung Berlin Festival sind begeistert und schreiben auf Facebook folgendes:

achtung berlin - new berlin film award

Berlin rockt! Beim Filmfestival Max Ophüls Preis hat die Hauptstadt wirklich brutal abgeräumt: Der Hauptpreis ging an unseren Festivalfreund Jabok Lass für "Love Steaks". Den Preis der Saarländischen Ministerpräsidentin gewann der letztjährige new berlin film award-Preisträger Nico Sommer für "Familienfieber". Mit dem Preis für den gesellschaftlich relevanten Film wurde Isabell Ł ubas "Männer zeigen ihre Filme & Frauen ihre Brüste" ausgezeichnet. Dazu die beiden besten Nachwuchsdarsteller Liv Lisa Fries und Vincent Krüger. Glückwunsch an euch alle - ihr habt es verdient!


++++++++++++++++



Ein alternatives Festival mit Filmen ohne Verleih.
Nicht so leicht wie beim Max-Ophüls-Festivals haben es oft andere unabhängig produzierte Werke, denn ohne Verleih finden sie kein Publikum. Aber auch dafür gibt es Abhilfe. Ein eigenes »Festival des Gescheiterten Films«. In der neunten Staffel 2013/2014 werden im Januar weitere an einem Verleih gescheiterte Werke in neun Städten außergewöhnliche Werke gezeigt.

In Berlin macht die Tour im Kino Babylon:Mitte vom 20.01.2014 - 25.01.2014 halt. In Hannover ausnahmsweise sogar erst im Mai.

Scheitern ist kein Versagen, sondern bewusstes Entsagen von Konventionen! Das Festival des gescheiterten Films ist die Plattform innovativer und mutiger Filmemacher! "Gescheiterte Filme haben nichts mit schlechter Qualität zu tun. Je höher der Anspruch, desto tiefer Fall, umso wahrscheinlicher das Scheitern", so das Festival.

Mehr Infos unter: www.der-gescheiterte-film.com.
Quellen: Blickpunkt:Film | Filmecho | Babylon Berlin

Anzeige