69. Film Festival de Cannes 2016
Deutsches Comeback in Cannes!
Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes, die weltweit zu den bedeutendsten Filmfestivals zählen, finden vom 11.-22. Mai 2016 zum 69. Mal statt.
Nach vielen Jahren der Abstinenz, zumindest im offiziellen Wettbewerb, ist mit Maren Ades neuem Film "Toni Erdmann" endlich wieder ein deutscher Film im Wettbewerb. Die Berliner Regisseurin hat es mit ihrer Medienboard-geförderten Tragikomödie als erste deutsche Regisseurin seit Margarethe von Trotta ("Paura e amore" 1988) geschafft, dass ihr Film an der Croisette ins Rennen um die Goldene Palme geht! Allerdings handelt es sich bei dem Werk um eine österreichische Produktion in Kooperation mit Deutschland und Rumänien - und die Österreicher liegen nach ihrem errungenen Sieg der Goldenen Palme bei der 62. Ausgabe im Jahre 2009 durch Michael Hanekes Film „Das weiße Band“ in der Gunst von Festivalleiter Thierry Frémaux weit vorn, während deutsche Filme stets abschlagen wurden. Zuletzt war Wim Wenders mit „Palermo Shooting“ im Jahre 2008 im Wettbewerb vertreten.
Eröffnet wird das Festival mit Woody Allens „Café Society“. Dies ist ein Rekord, denn damit gibt zum dritten Mal nach "Hollywood Ending" (2002) und "Midnight in Paris" (2012) ein Allen-Film den Auftakt für das Festival. Der Film, bei dem Kristen Stewart und Jesse Eisenberg in den Hauptrollen zu sehen sind, läuft allerdings außer Konkurrenz, während die französisch-deutsche Koproduktion "Personal Shopper" von Olivier Assayas im Wettbewerb vertreten ist. Woody Allen erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach Hollywood kommt in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden, sich dort verliebt und sich plötzlich im Café Society, dem legendären Jazzclub, der zu einem Sinnbild für den Geist dieser Zeit wurde, wiederfindet. Die US-Rechte an dem Film liegen bei Amazon; einen deutschen Verleih gibt es noch nicht.
Auf einer Pressekonferenz wurden kürzlich alle Wettbewerbstitel bekannt gegeben:
• TONI ERDMANN von Maren ADE (Germany)
• JULIETA von Pedro ALMODÓVAR (Spain)
• AMERICAN HONEY von Andrea ARNOLD (United-Kingdom)
• PERSONAL SHOPPER von Olivier ASSAYAS (France)
• LA FILLE INCONNUE von Jean-Pierre DARDENNE, Luc DARDENNE (Belgium)
• JUSTE LA FIN DU MONDE (IT'S ONLY THE END OF THE WORLD) von Xavier DOLAN (Canada)
• MA LOUTE (SLACK BAY) von Bruno DUMONT (France)
• FORUSHANDE (THE SALESMAN) von Asghar FARHADI (Iran)
• MAL DE PIERRES (FROM THE LAND OF THE MOON) von Nicole GARCIA (France)
• RESTER VERTICAL (STAYING VERTICAL) von Alain GUIRAUDIE (France)
• PATERSON von Jim JARMUSCH (USA)
• AQUARIUS von Kleber MENDONí‡A FILHO (Brazil)
• I, DANIEL BLAKE von Ken LOACH (United-Kingdom)
• MA' ROSA von Brillante MENDOZA (Philippines)
• BACALAUREAT (GRADUATION) von Cristian MUNGIU (Romania)
• LOVING von Jeff NICHOLS (USA)
• AGASSI (THE HANDMAIDEN) von PARK Chan-Wook (South Korea)
• THE LAST FACE von Sean PENN (USA)
• SIERANEVADA von Cristi PUIU (Romania)
• ELLE von Paul VERHOEVEN (Netherlands)
• THE NEON DEMON von Nicolas WINDING REFN (Denmark)
Eine Überraschung ist die Anwesenheit von Ken Loach, der die Goldene Palme für "The Wind That Shakes the Barley" gewinnen konnte: Eigentlich hatte sein "Jimmy's Hall" von 2014 der letzte Film des aktuell noch 79-Jährigen sein sollen. Jetzt ist er zurück mit "I, Daniel Blake". Zu ihm gesellt sich der 77 Jahre alte Paul Verhoeven, der mit "Elle", einer weiteren deutschen Koproduktion, endlich wieder ins Rampenlicht zurückkehrt.
Drei Monate, nachdem er im Wettbewerb der Berlinale "Midnight Special" vorgestellt hatte, zeigt Jeff Nichols bereits seinen neuen Film, "Loving", ein kontroverses Period-Drama über die Liebe eines Weißen zu einer Schwarzen. Aus Amerika kommt außerdem "The Last Face", der neue Film von Sean Penn, seine erste Regiearbeit seit "Into the Wild". Ebenfalls gesetzt für Cannes ist Nicolas Winding Refn, der zuletzt für "Only God Forgives" eher zwiespältige Reaktionen erntete. Sein ungewöhnlicher Horrorfilm "The Neon Demon" mit Elle Fanning soll eine Rückkehr zu seiner "Drive" Form sein. Gute Dinge hört man im Vorfeld auch von dem neuen Film von Park Chan-Wook, "Agassi", mit dem Südkorea zum Wettbewerb reist. Dazu kommen zwei rumänische Filme: Cristian Mungiu, Goldene-Palme-Gewinner im Jahr 2007 mit "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage", zeigt diesmal "Bacalaureat", während Cristi Puiu mit "Sierra-Nevada" antritt.
Auch Jim Jarmusch, der schon 1995 mit zwei Filmen vertreten war, als er "Dead Man" und "Year of the Horse" zeigte, wird mit seinem neuen Spielfilm "Paterson" im Wettbewerb vertreten sein, während seine Iggy-Pop-Doku "Gimme Danger" bei den Midnight Screenings gezeigt wird.
Cannes-Regulars sind überdies die Brüder Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne, die zwei Jahre nach "Zwei Tage, eine Nacht" mit "La fille inconnue" an die Croisette reisen. Pedro Almodovar ist zurück mit "Julieta". Die Schottin Andrea Arnold zeigt nach "Fish Tank" ihren neuen Film "American Honey". Der Frankokanadier Xavier Dolan hat zwei Jahre nach "Mommy" seine Regiearbeit "Juste la fin du monde" im Gepäck. Und Brillante Mendoza, ebenfalls ein alter Bekannter in Cannes, hat Einlass gefunden mit "Ma'Rosa".
Mit Nicole Garcia ("Mal de Pierres") und Bruno Dumont ("Ma loute") - gelangen weitere deutsche Koproduktionen in den Wettbewerb! Letztere ist eine deutsch-französische Komödie, koproduziert von der Berliner Twenty Twenty Vision Filmproduktion. Zu dem hochkarätigen Ensemble gehören Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi und Fabrice Luchini. Der Wettbewerb wird komplettiert mit "Aquarius" von Kleber Mendonça Filho aus Brasilien und "Rester Vertical" von Alain Guiraudie aus Frankreich.
Außerdem laufen weitere potentielle Hochkaräter außerhalb des Wettbewerbs. Neben dem Eröffnungsfilm von Woody Allen werden hier Shane Blacks „The Nice Guys“ mit Ryan Gosling und Russell Crowe sowie Jodies Fosters „Money Monster“ mit George Clooney gefeiert, dessen Trailer wir hier eingebunden haben.
Erstmals wird Steven Spielberg einen Film in Cannes vorstellen: Drei Jahre, nachdem er als Präsident der Jury in einem außergewöhnlich starken Jahrgang "Blau ist eine warme Farbe" mit der Goldenen Palme bedacht hatte, wird er seinen neuen Film "BFG - Big Friendly Giant" als Weltpremiere außerhalb des Wettbewerbs vorstellen. Und Jonathan Littells Medienboard-geförderter Dokumentarfilm "Wrong Elements" über Kindersoldaten im Kongo wird als Special Screening beim Festival de Cannes 2016 präsentiert!
George Miller übernimmt Jury in Cannes.
Vor einem Jahr feierte er beim Festival de Cannes mit der Weltpremiere von "Mad Max: Fury Road" einen großen Triumph, nun kehrt George Miller zurück an die Croisette, als Präsident der diesjährigen Jury. Am 22. Mai wird er die Goldene Palme für den besten Film des 69. Festivals überreichen. An seiner Seite entscheiden acht weitere prominente Filmschaffende aus aller Welt über die Vergabe der Goldenen Palmen.
Miller wurde berühmt mit der ersten "Mad Max"-Trilogie, die von 1979 bis 1985 entstand. Danach feierte er Erfolge in Hollywood mit Filmen wie "Die Hexen von Eastwick" oder "Lorenzos Öl". In den Neunzigerjahren erschuf er wieder in Australien die "Ein Schweinchen namens Babe"-Filme; im vergangenen Jahrzehnt war er CGI-Animations-Pionier mit "Happy Feet".
Valérie Donzelli leitet Semaine-Jury in Cannes.
Die französische Regisseurin Valérie Donzelli leitet in diesem Jahr die Jury der Nebenreihe »Semaine de la Critique« beim Festival de Cannes. Die Jury besteht aus insgesamt fünf Mitgliedern, die ihre ersten oder zweiten Filme allesamt seit 2011 im Rahmen der Semaine de la Critique präsentiert hatten. Donzelli hatte die Cannes-Nebenreihe 2011 mit "Das Leben gehört uns" eröffnet und war im vergangenen Jahr mit "Marguerite et Julien" im Wettbewerb vertreten gewesen.
Die weiteren Mitglieder der Semaine-de-la-Critique-Jury in diesem Jahr sind: Alice Winocour, die dort 2011 "Augustine" gezeigt hatte und im vergangenen Jahr mit "Disorder" in der zweiten Nebenreihe »Un Certain Regard« vertreten war, Nadav Lapid, der 2014 "The Kindergarten Teacher" in der Semaine de la Critique gezeigt hatte, David Robert Mitchell, der dort ebenfalls 2014 mit "It Follows" vertreten war, und Santiago Mitre, der in der Semaine de la Critique im vergangenen Jahr für "Paulina" den Großen Preis gewonnen hat.
Die deutsch-türkische Koproduktion "Albüm" ('Album de famille') von Mehmet Can MertoÄŸlu, die durch Medienboard-Förderung eines Deutsch-Türkischen Koproduktions-Fonds entstanden ist, erlebt ihre Weltpremiere in dieser Cannes Nebenreihe. In dem Film geht es um die Vortäuschung einer Schwangerschaft mit Hilfe eines gefälschten Fotoalbums, um ein Baby legal adoptieren zu können.
"Hands Of Stone" für Cannes nachnominiert.
Jonathan Jakubowicz' "Hands of Stone" ist für den Wettbewerb des diesjährigen Festival de Cannes nachnominiert worden. Zum Special Screening des Boxerdramas am 16. Mai 2016 wird auch Robert De Niro erwartet, der sich schon darauf freut, wieder an der Croissette zu sein. Hier der Trailer:
In "Hands of Stone" spielt De Niro den Trainer der von Edgar Ramirez verkörperten Boxlegende Roberto Durí n. Der Boxer aus Panama bestritt seinen ersten Profikampf im Jahr 1968 als 16-Jähriger, seinen letzten im Jahr 2002 und war damit der einzige Boxer, der in fünf Jahrzehnten im Ring stand. In dieser Zeit holte er sich WM-Titel in vier verschiedenen Gewichtsklassen. Legendär wurde Durí ns Rückkampf um dem WM-Titel im Weltergewicht im Jahr 1980 gegen den US-amerikanischen Olympiasieger von 1976, Sugar Ray Leonard - gespielt von Usher -, den Durí n in der achten Runde abbrach und anschließend vorübergehend seinen Rücktritt erklärte. In weiteren Rollen sind Ellen Barkin, Ruben Blades und Ana de Armas zu sehen. Einen deutschen Verleih hat "Hands of Stone" noch nicht.
Link: www.festival-cannes.com/en.html
Quellen: Blickpunkt:Film | filmecho | Medienboard
Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes, die weltweit zu den bedeutendsten Filmfestivals zählen, finden vom 11.-22. Mai 2016 zum 69. Mal statt.
Nach vielen Jahren der Abstinenz, zumindest im offiziellen Wettbewerb, ist mit Maren Ades neuem Film "Toni Erdmann" endlich wieder ein deutscher Film im Wettbewerb. Die Berliner Regisseurin hat es mit ihrer Medienboard-geförderten Tragikomödie als erste deutsche Regisseurin seit Margarethe von Trotta ("Paura e amore" 1988) geschafft, dass ihr Film an der Croisette ins Rennen um die Goldene Palme geht! Allerdings handelt es sich bei dem Werk um eine österreichische Produktion in Kooperation mit Deutschland und Rumänien - und die Österreicher liegen nach ihrem errungenen Sieg der Goldenen Palme bei der 62. Ausgabe im Jahre 2009 durch Michael Hanekes Film „Das weiße Band“ in der Gunst von Festivalleiter Thierry Frémaux weit vorn, während deutsche Filme stets abschlagen wurden. Zuletzt war Wim Wenders mit „Palermo Shooting“ im Jahre 2008 im Wettbewerb vertreten.
Zum Inhalt:
In "Toni Erdmann" geht es um Winfried (Peter Simonischek), einem 65-jährigen, gefühlvollen Musiklehrer mit einem Hang zu Scherzen, der auch noch mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines (Sandra Hüller) hingegen ist das absolute Gegenteil: Als ehrgeizige Unternehmensberaterin reist sie um die Welt und von einem Projekt zum nächsten, um die Karriereleiter steil nach oben zu klettern. Vater und Tochter bekommen sich daher nicht oft zu sehen, aber das ändert sich schlagartig, als Winfrieds Hund stirbt und er daraufhin beschließt, Ines unangekündigt bei der Arbeit zu besuchen – mit Scherzgebiss und Sonnenbrille. Doch wegen seiner Witze und der Kritik an ihrem Lebensstil kracht es schon bald zwischen den Beiden. Aber dann verwandelt sich Winfried in sein alter Ego Toni Erdmann, der scheinbar noch schlimmer ist. Wider Erwarten machen Winfried und Ines jedoch eine interessante Entdeckung: Je schlimmer sie sich zoffen, desto näher kommen sie sich auch.
Eröffnet wird das Festival mit Woody Allens „Café Society“. Dies ist ein Rekord, denn damit gibt zum dritten Mal nach "Hollywood Ending" (2002) und "Midnight in Paris" (2012) ein Allen-Film den Auftakt für das Festival. Der Film, bei dem Kristen Stewart und Jesse Eisenberg in den Hauptrollen zu sehen sind, läuft allerdings außer Konkurrenz, während die französisch-deutsche Koproduktion "Personal Shopper" von Olivier Assayas im Wettbewerb vertreten ist. Woody Allen erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach Hollywood kommt in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden, sich dort verliebt und sich plötzlich im Café Society, dem legendären Jazzclub, der zu einem Sinnbild für den Geist dieser Zeit wurde, wiederfindet. Die US-Rechte an dem Film liegen bei Amazon; einen deutschen Verleih gibt es noch nicht.
Auf einer Pressekonferenz wurden kürzlich alle Wettbewerbstitel bekannt gegeben:
• TONI ERDMANN von Maren ADE (Germany)
• JULIETA von Pedro ALMODÓVAR (Spain)
• AMERICAN HONEY von Andrea ARNOLD (United-Kingdom)
• PERSONAL SHOPPER von Olivier ASSAYAS (France)
• LA FILLE INCONNUE von Jean-Pierre DARDENNE, Luc DARDENNE (Belgium)
• JUSTE LA FIN DU MONDE (IT'S ONLY THE END OF THE WORLD) von Xavier DOLAN (Canada)
• MA LOUTE (SLACK BAY) von Bruno DUMONT (France)
• FORUSHANDE (THE SALESMAN) von Asghar FARHADI (Iran)
• MAL DE PIERRES (FROM THE LAND OF THE MOON) von Nicole GARCIA (France)
• RESTER VERTICAL (STAYING VERTICAL) von Alain GUIRAUDIE (France)
• PATERSON von Jim JARMUSCH (USA)
• AQUARIUS von Kleber MENDONí‡A FILHO (Brazil)
• I, DANIEL BLAKE von Ken LOACH (United-Kingdom)
• MA' ROSA von Brillante MENDOZA (Philippines)
• BACALAUREAT (GRADUATION) von Cristian MUNGIU (Romania)
• LOVING von Jeff NICHOLS (USA)
• AGASSI (THE HANDMAIDEN) von PARK Chan-Wook (South Korea)
• THE LAST FACE von Sean PENN (USA)
• SIERANEVADA von Cristi PUIU (Romania)
• ELLE von Paul VERHOEVEN (Netherlands)
• THE NEON DEMON von Nicolas WINDING REFN (Denmark)
Eine Überraschung ist die Anwesenheit von Ken Loach, der die Goldene Palme für "The Wind That Shakes the Barley" gewinnen konnte: Eigentlich hatte sein "Jimmy's Hall" von 2014 der letzte Film des aktuell noch 79-Jährigen sein sollen. Jetzt ist er zurück mit "I, Daniel Blake". Zu ihm gesellt sich der 77 Jahre alte Paul Verhoeven, der mit "Elle", einer weiteren deutschen Koproduktion, endlich wieder ins Rampenlicht zurückkehrt.
Drei Monate, nachdem er im Wettbewerb der Berlinale "Midnight Special" vorgestellt hatte, zeigt Jeff Nichols bereits seinen neuen Film, "Loving", ein kontroverses Period-Drama über die Liebe eines Weißen zu einer Schwarzen. Aus Amerika kommt außerdem "The Last Face", der neue Film von Sean Penn, seine erste Regiearbeit seit "Into the Wild". Ebenfalls gesetzt für Cannes ist Nicolas Winding Refn, der zuletzt für "Only God Forgives" eher zwiespältige Reaktionen erntete. Sein ungewöhnlicher Horrorfilm "The Neon Demon" mit Elle Fanning soll eine Rückkehr zu seiner "Drive" Form sein. Gute Dinge hört man im Vorfeld auch von dem neuen Film von Park Chan-Wook, "Agassi", mit dem Südkorea zum Wettbewerb reist. Dazu kommen zwei rumänische Filme: Cristian Mungiu, Goldene-Palme-Gewinner im Jahr 2007 mit "4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage", zeigt diesmal "Bacalaureat", während Cristi Puiu mit "Sierra-Nevada" antritt.
Auch Jim Jarmusch, der schon 1995 mit zwei Filmen vertreten war, als er "Dead Man" und "Year of the Horse" zeigte, wird mit seinem neuen Spielfilm "Paterson" im Wettbewerb vertreten sein, während seine Iggy-Pop-Doku "Gimme Danger" bei den Midnight Screenings gezeigt wird.
Cannes-Regulars sind überdies die Brüder Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne, die zwei Jahre nach "Zwei Tage, eine Nacht" mit "La fille inconnue" an die Croisette reisen. Pedro Almodovar ist zurück mit "Julieta". Die Schottin Andrea Arnold zeigt nach "Fish Tank" ihren neuen Film "American Honey". Der Frankokanadier Xavier Dolan hat zwei Jahre nach "Mommy" seine Regiearbeit "Juste la fin du monde" im Gepäck. Und Brillante Mendoza, ebenfalls ein alter Bekannter in Cannes, hat Einlass gefunden mit "Ma'Rosa".
Mit Nicole Garcia ("Mal de Pierres") und Bruno Dumont ("Ma loute") - gelangen weitere deutsche Koproduktionen in den Wettbewerb! Letztere ist eine deutsch-französische Komödie, koproduziert von der Berliner Twenty Twenty Vision Filmproduktion. Zu dem hochkarätigen Ensemble gehören Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi und Fabrice Luchini. Der Wettbewerb wird komplettiert mit "Aquarius" von Kleber Mendonça Filho aus Brasilien und "Rester Vertical" von Alain Guiraudie aus Frankreich.
Außerdem laufen weitere potentielle Hochkaräter außerhalb des Wettbewerbs. Neben dem Eröffnungsfilm von Woody Allen werden hier Shane Blacks „The Nice Guys“ mit Ryan Gosling und Russell Crowe sowie Jodies Fosters „Money Monster“ mit George Clooney gefeiert, dessen Trailer wir hier eingebunden haben.
Erstmals wird Steven Spielberg einen Film in Cannes vorstellen: Drei Jahre, nachdem er als Präsident der Jury in einem außergewöhnlich starken Jahrgang "Blau ist eine warme Farbe" mit der Goldenen Palme bedacht hatte, wird er seinen neuen Film "BFG - Big Friendly Giant" als Weltpremiere außerhalb des Wettbewerbs vorstellen. Und Jonathan Littells Medienboard-geförderter Dokumentarfilm "Wrong Elements" über Kindersoldaten im Kongo wird als Special Screening beim Festival de Cannes 2016 präsentiert!
George Miller übernimmt Jury in Cannes.
Vor einem Jahr feierte er beim Festival de Cannes mit der Weltpremiere von "Mad Max: Fury Road" einen großen Triumph, nun kehrt George Miller zurück an die Croisette, als Präsident der diesjährigen Jury. Am 22. Mai wird er die Goldene Palme für den besten Film des 69. Festivals überreichen. An seiner Seite entscheiden acht weitere prominente Filmschaffende aus aller Welt über die Vergabe der Goldenen Palmen.
In einem Statement zeigte sich der australische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, der aktuell auch für einen Oscar nominiert ist, begeistert: "Was für eine unfassbare Freude! Sich inmitten dieses geschichtenumwobenen Festivals zu befinden, wenn all diese filmischen Schätze aus der ganzen Welt offenbart werden! Sich mit den geschätzten Kollegen der Jury in leidenschaftlichem Diskurs zu befinden! Welch eine Ehre! Ich werde da sein und es krachen lassen!"
Miller wurde berühmt mit der ersten "Mad Max"-Trilogie, die von 1979 bis 1985 entstand. Danach feierte er Erfolge in Hollywood mit Filmen wie "Die Hexen von Eastwick" oder "Lorenzos Öl". In den Neunzigerjahren erschuf er wieder in Australien die "Ein Schweinchen namens Babe"-Filme; im vergangenen Jahrzehnt war er CGI-Animations-Pionier mit "Happy Feet".
Valérie Donzelli leitet Semaine-Jury in Cannes.
Die französische Regisseurin Valérie Donzelli leitet in diesem Jahr die Jury der Nebenreihe »Semaine de la Critique« beim Festival de Cannes. Die Jury besteht aus insgesamt fünf Mitgliedern, die ihre ersten oder zweiten Filme allesamt seit 2011 im Rahmen der Semaine de la Critique präsentiert hatten. Donzelli hatte die Cannes-Nebenreihe 2011 mit "Das Leben gehört uns" eröffnet und war im vergangenen Jahr mit "Marguerite et Julien" im Wettbewerb vertreten gewesen.
Die weiteren Mitglieder der Semaine-de-la-Critique-Jury in diesem Jahr sind: Alice Winocour, die dort 2011 "Augustine" gezeigt hatte und im vergangenen Jahr mit "Disorder" in der zweiten Nebenreihe »Un Certain Regard« vertreten war, Nadav Lapid, der 2014 "The Kindergarten Teacher" in der Semaine de la Critique gezeigt hatte, David Robert Mitchell, der dort ebenfalls 2014 mit "It Follows" vertreten war, und Santiago Mitre, der in der Semaine de la Critique im vergangenen Jahr für "Paulina" den Großen Preis gewonnen hat.
Die deutsch-türkische Koproduktion "Albüm" ('Album de famille') von Mehmet Can MertoÄŸlu, die durch Medienboard-Förderung eines Deutsch-Türkischen Koproduktions-Fonds entstanden ist, erlebt ihre Weltpremiere in dieser Cannes Nebenreihe. In dem Film geht es um die Vortäuschung einer Schwangerschaft mit Hilfe eines gefälschten Fotoalbums, um ein Baby legal adoptieren zu können.
"Hands Of Stone" für Cannes nachnominiert.
Jonathan Jakubowicz' "Hands of Stone" ist für den Wettbewerb des diesjährigen Festival de Cannes nachnominiert worden. Zum Special Screening des Boxerdramas am 16. Mai 2016 wird auch Robert De Niro erwartet, der sich schon darauf freut, wieder an der Croissette zu sein. Hier der Trailer:
"Ich bin sehr begeistert darüber, wieder nach Cannes zu kommen - vor allem mit diesem Film, auf den ich so stolz bin. Dieser Film ist erhebend, triumphal und verspricht dem Publikum eine gute Zeit. Darum freue ich mich, meine Freunde aus der ganzen Welt dabei zu sehen, wie sie für diesen großen Spaß zu uns stoßen", so der Hollywood Star.
In "Hands of Stone" spielt De Niro den Trainer der von Edgar Ramirez verkörperten Boxlegende Roberto Durí n. Der Boxer aus Panama bestritt seinen ersten Profikampf im Jahr 1968 als 16-Jähriger, seinen letzten im Jahr 2002 und war damit der einzige Boxer, der in fünf Jahrzehnten im Ring stand. In dieser Zeit holte er sich WM-Titel in vier verschiedenen Gewichtsklassen. Legendär wurde Durí ns Rückkampf um dem WM-Titel im Weltergewicht im Jahr 1980 gegen den US-amerikanischen Olympiasieger von 1976, Sugar Ray Leonard - gespielt von Usher -, den Durí n in der achten Runde abbrach und anschließend vorübergehend seinen Rücktritt erklärte. In weiteren Rollen sind Ellen Barkin, Ruben Blades und Ana de Armas zu sehen. Einen deutschen Verleih hat "Hands of Stone" noch nicht.
Link: www.festival-cannes.com/en.html
Quellen: Blickpunkt:Film | filmecho | Medienboard