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Medienboard vergab extra Kinoprogrammpreise in Rekordhöhe

Die Kinos sind zwar wegen der Corona-Pandemie geschlossen, doch zum Überleben gab es zusätzliche Preise in Rekordhöhe.



Gestern waren wir vom BAF e.V. etwas überrascht, aber auch ein wenig geehrt, dass der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) uns um Mithilfe bei einer Recherche bat. Als Filmverband von Berlin und Brandenburg waren wir natürlich dazu bereit, auch wenn die Macher der rbb-Fernsehsendung „zibb“, die Antwort sicherlich im eigenen Haus - bei den Kollegen vom Rundfunk - schneller gefunden hätten.

Film- & Kinospezialist Knut Elstermann hatte sich nämlich schon vorab mit Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus getroffen, um eine Radiosendung zu den diesjährigen Kinoprogrammpreisen am kommenden Samstag, den 17. April 2021 um 12:00 Uhr bei radioeins auf 95,8 MHz vorzubereiten, denn gestern, den 15.04.2021 wurde der Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg vom Medienboard in Rekordhöhe vergeben.

Früher als sonst honorierte das Medienboard Berlin-Brandenburg in diesem Ausnahmejahr das unglaubliche Durchhaltevermögen, das unermüdliche Engagement und die immense Kreativität, die die Kinomacher*innen bewiesen haben, um durch die schwere Zeit der Lockdowns zu kommen.

Dazu hier ein Clip mit Stellungnahmen der Theaterbetreiber.



Insgesamt 96 Häuser aus Berlin und Brandenburg freuten sich gestern im Rahmen des virtuell gefeierten Kinoprogrammpreises über Sofortprämien in Höhe von 5000 Euro. Und wer zu den 51 Vorjahressiegern zählte, konnte noch eine extra Prämie erlangen.

Das Medienboard stellte erneut die Rekordsumme aus dem Vorjahr von fast 1,5 Mio. Euro für den diesjährigen Kinoprogrammpreis bereit. Darüber hinaus bekamen die 51 Kinoprogrammpreis-Gewinner*innen aus 2020 noch einmal die gleiche Prämie wie im letzten Jahr in Höhe von 5.000 bis 35.000 Euro hinzu. Da eine Jahresprogrammierung im Corona-Jahr nicht möglich war, orientierte sich das Medienboard am Programm 2019.

Dass der Kreis der Teilnehmenden diesmal so groß war, lag auch daran, dass das Medienboard die "Eintrittsschwellen" gezielt abgesenkt hatte, um möglichst vielen Häusern eine möglichst unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen.

Dr. Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender AG Kino:
"Gerade in der Krise müssen die Kinos Flagge zeigen und ihre Rolle als Kulturort mit ganzer Kraft erfüllen. Auch nach der hoffentlich baldigen Wiedereröffnung ist ein besonderer Einsatz erforderlich. Mit der Fortführung des deutlich erhöhten Kinoprogrammpreises legt Medienboard den Grundstein dafür und leistet damit einen wichtigen Beitrag, die einzigartige Kino- und Programmvielfalt in der Hauptstadtregion zu bewahren. Wir danken Kirsten Niehuus, Christian Berg und dem Aufsichtsrat des Medienboard für ihren Einsatz und dieses starke Bekenntnis zum Kino."

Kirsten Niehuus, Medienboard-Geschäftsführerin:
"KINO LEUCHTET! Wir alle vermissen die engagierte und inspirierende Arbeit der Kinomacher:innen, die uns immer wieder außergewöhnliche Kinoerlebnisse beschert und die das Herzstück der vielfältigen Filmkultur in der Hauptstadtregion sind. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die Kinos diese enormen Herausforderungen weiterhin überstehen - damit wir bald wieder sicher großes Kino auf der großen Leinwand erleben zu können!"

Christian Berg, Kinobeauftragter im Medienboard:
"Alle warten gemeinsam darauf, dass die Kinos wieder öffnen können: Zuschauer:innen genauso, wie Ihr Kinobetreiber:innen. Wir freuen uns, dass alle noch da sind und sich gut auf den Neustart vorbereitet haben. Die Kinoprogrammpreise würdigen in diesem Jahr deshalb Euer besonderes Engagement."


Einer der das Geld ganz besonders dringend benötigt, ist der Betreiber der Kinoklause in Lübben, Matthias Hahn, der derzeit nur mit dem außer Haus Verkauf von Speisen seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, denn nicht nur die Gaststätte, sondern auch seine beiden im großen Haus nebenan gelegenen Kinosäle der Spreewald-Lichtspiele sind coronabedingt geschlossen.

Wie der Sender rbb in seiner Sendung "zibb" am gestrigen Abend berichtete, hatte sich Familie Hahn noch vor Beginn der Pandemie entschlossen, demnächst einen weiteren Kinosaal zu eröffnen. Dazu wurde 40 Meter weiter eine entweihte Kirche gekauft, um darin einen ganz besonderen Theateraal einzurichten. Derzeit wird die Zeit der geschlossenen Kinos genutzt, um in mühsamer Heimarbeit jeden Tag ein wenig weiter zu werkeln. Bis Jahresende hofft man, den neuen Kinosaal fertig eingerichtet zu haben. Natürlich unter der Voraussetzung, dass bis dahin alle Einwohner aus Lübben geimpft sind und die Kinos und Gaststätten wieder öffnen dürfen.

Dass die Spreewald Lichtspiele tatsächlich zu den Gewinnern des Kinoprogrammpreises gehören, hat "zibb" leider nicht mehr rechtzeitig berichten können, dafür haben wir aber alle Preisträger aus Berlin und Brandenburg in der nachfolgenden Liste, die sie hier als PDF von den Berliner Kinos und von den prämierten Brandenburger Kinos herunterladen können.

Link: www.medienboard.de

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