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Neue Filme im Kino - Neue Kameras zur IBC in Amsterdam 2019

Zwei Filmkritiken und Ankündigung der IBC, die Messe für die neuesten Technologien im Bereich Audio/Video und Medien.



Eigentlich sollte hier heute ein Artikel zu Neuheiten auf der IBC Technologiemesse in Amsterdam stehen, die vom 12.-17. September 2019 wieder RAI Konferenzcenter stattfindet. Doch mit Gerüchten und vagen Vorabinformationen wollen wir uns besser nicht abgeben.

Sony hat uns zwar mit einer Einladung zum Livestream der Keynote am 13. September 2019 um 9:30 Uhr versorgt, bei der die die neuesten Innovationen vorgestellt werden sollen wie z.B. die 6K-Vollformatkamera PXW-FX9, und auch avt plus media service sowie bpm Broadcast & Professional Media GmbH haben bereits Preise zu Neuheiten wie der Panasonic LUMIX S1H oder die Canon EOS C500 Mark II bekanntgegeben und schon jetzt auf ihre Hausmessen zum Kennenlernen der Produkte nach der IBC verwiesen. Doch ohne genauere Informationen wollen wir darauf erst zu einem späteren Zeitpunkt eingehen.

Schade war nur, dass auf der IFA Berlin weder Nikon noch Canon noch Blackmagic Design vertreten waren, obwohl die Photokina in diesem Jahr abgesagt worden war. In unserem Artikel vom 13. August 2019 hatten wir gehofft, auch semiprofessionelle Videoprodukte und neueste DSLM-Kameras, den spiegellosen Pendants zu den DSLRs, auf der IFA zu sehen; doch Fehlanzeige! Dafür kündigt das Photografix Magazin ziemlich konkret die Vorstellung einer neuen Vollformat Leica SL2 zum 24. September 2019 an, auf Basis von durchgesickerten Infos der sogenannten L-Mount-Allianz um Leica, Panasonic und Sigma.

IBC - Media Technologiemesse
12.-17. September 2019
Links: www.ibc.org | show.ibc.org | pro.sony/.../event-ibc
Quellen: Photografix Magazin | Sony Professional

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Den Platz für den geplanten, aber nunmehr ausgefallenen Technik-Artikel, wollen für Nachträge unserer fast wöchentlichen Filmkritiken nutzen. Am Montag, den 9. September 2019, hatten wir bereits über Stephen Kings Horror-Film "ES: Kapitel 2" und einem ganz besonderen Kinoerlebnis im Berliner Cineplex Alhambra geschrieben.

Heute folgen in unserer Reihe der Filmkritiken, vom September 2019, Teil 2, weitere Rezensionen zu Filmen, die ebenfalls schon letzten Donnerstag gestartet waren.

"UND DER ZUKUNFT ZUGEWANDT" DDR-Drama von Bernd Böhlich (Deutschland). Mit Alexandra Maria Lara, Robert Stadlober, Stefan Kurt, Jürgen Tarrach u.a. seit 5. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Prolog: Gerhard Berger wollte nichts anderes tun, als seiner schwerkranken Tochter zum Geburtstag zu gratulieren. Auf dem Weg zurück in den Männer-Gulag Workuta, wird der Kommunist von den Wächtern des Lagers hinterhältig erschossen. Der Leichnam wird seiner Frau Antonia (Alexandra Maria Lara), die mit dem Kind in einer Baracke haust, kaltblütig vor die Füße geworfen. Eine Szene, die du durch Mark und Bein geht.

Im Jahr 1938 bereiste Antonia mit einer Kulturgruppe die Sowjetunion. Für die jungen Kommunisten so etwas wie eine Studienreise. 1940 wird sie im Rahmen der stalinistischen Säuberungsaktionen, trotz ihrer Unschuld als Spionin verhaftet. Über die schwere Zeit im Gulag führt sie heimlich ein Tagebuch. Nach über 10 Jahren Gefangenschaft, kehrt sie mit ihrer Tochter 1952 in die noch junge DDR zurück.

Mit ihr zusammen Irma Seibert (Karoline Eichhorn) und Susanne Schuhmann (Barbara Schnitzler). Empfangen werden sie von dem Funktionär Leo Silberstein (Stefan Kurt), der die drei Frauen mit Wohltaten überhäuft. Sie bekommen eine schöne Wohnung, einen guten Arbeitsplatz, Lydia, Antonias Tochter, wird bestens medizinisch betreut und Antonia erhält, wie so ein Sahnehäubchen obendrauf, eines der ersten DDR-Fernsehgeräte.

Der Preis, den sie dafür zahlen: Sie müssen ein Gelöbnis abgeben, was beinhaltet über das Erlebte strengstes Stillschweigen zu bewahren. Antonia schöpft neue Hoffnung. Sie glaubt an eine neue Zukunft, geprägt vom Geist der Gerechtigkeit. Sie hüllt sich in Schweigen und macht ihre tiefen inneren Konflikte, allein mit sich selbst aus. Sie entscheidet sich für den sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat, was von grenzenlosem Idealismus zeugt. Doch nicht jede dieser drei Frauen ist von dem Versprechen einer besseren Zukunft überzeugt.

Bernd Böhlich hat sein Polit-Drama, dessen Titel die Hymne der DDR zitiert, in Anlehnung an die reale Biografie der Mutter von Schauspielerin Swetlana Schönfeld und den Aussagen mehrerer Zeitzeugen in Fürstenberg an der Oder, nach Stalins Tod (1953) umbenannt in Stalinstadt, gedreht. Später wieder umbenannt in Eisenhüttenstadt. Böhlich ist es hochanzurechnen, dass er keine seiner Figuren zu Helden stilisiert. 30 Jahre nach dem Aus der DDR, gewinnt man einen beklemmenden Eindruck von den Anfängen eines Staates, der vorgab, nur das Beste für seine Bürger zu wollen.

Ulrike Schirm


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HOT AIR Drama von Frank Coraci (USA). Mit Steve Coogan, Neve Campbell, Taylor Russell McKenzie u.a. seit 5. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Radio-Talker Lionel Macomb (Steve Coogan) verbreitet regelrechte Hasskommentare unter dem Begriff Neu-Start-Initiative. Er ist damit stinkreich geworden. Wie aus dem Nichts taucht seine 16-jährige Nichte Tess (Taylor Russel) bei ihm auf. Trickreich hat sie sich Zugang zu seinem luxuriösen Penthouse unweit des Central-Parks verschafft. Der übellaunige Verbreiter von Hasstiraden weiß nicht, was er mit ihr anfangen soll. Durch ihren unverblümten Charme, erreicht sie, dass sie erst mal bei ihm wohnen kann, unter der Prämisse, Anstand und Würde zu zeigen, was immer das auch bedeuten soll.

Das Mädchen hat ein Stipendium für Hochbegabte an der Harper-Universität in Aussicht. Doch bevor sie dort hingeht, muss sie erst wissen, ob es ihrer Mutter gut geht. Die hat ihren Entzug abgebrochen und keiner weiß, wo sie jetzt ist. Erst einmal, bringt sie das Leben des eingefleischten Misanthropen gehörig durcheinander.

Nach und nach findet eine Annäherung der beiden statt und man versteht, warum er so ist, wie er ist. Plötzlich taucht auch ihre Mutter auf.

Regisseur Frank Coraci („Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden“, „The Wedding Singer“) hat mit "Und er Zukunft zugewandt", seinem neuesten Werk versucht, eine Mischung aus Drama und einem Feel-Good-Movie zu starten, was ihm allerdings nicht so richtig gelungen ist, da dem Ganzen der nötige Biss fehlt.

Obwohl Tess ihrem Onkel eifrig Kontra gibt und ihn ermuntert, seine fallende Quote mit einem Umdenken zu retten, bleibt er mit seinen Argumenten viel zu zaghaft. Es fehlt die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Hasspredigern und dem was sie anrichten.

Ulrike Schirm





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