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Neuheiten von TV-Sendern in Japan und Deutschland

Ausstrahlung von 8K-TV ab 2016 in Japan geplant. (Update)



28.000 Euro! Das ist wirklich kein Pappenstiel. Soviel soll der neue TV-Bildschirm von Samsung kosten, der vor wenigen Tagen auf der CES in Las Vegas vorgestellt wurde, wie wir am 7. Januar 2013 andeuteten. Doch für dieses Geld bekommt man eine Bildschirmdiagonale von fast drei Metern geliefert. Zu groß und zu teuer für die meisten Wohnzimmer. Dennoch begeisterten etwas kleinere 4K-Modelle (auch anderer Hersteller) schon das Publikum auf der letzten IFA-Funkaustellung in Berlin, vor allem weil sie deutlich preiswerter, aber genauso brillant in der Bild- und Farbwiedergabe waren.

Angesichts des wahnsinnig schnellen Fortschritts der Geräteindustrie plant der japanische TV-Sender NHK sogar die Ausstrahlung von Sendungen im 8K-Format bereits für das Jahr 2016 und damit 4 Jahre früher als ursprünglich geplant. Zu diesem Zwecke baut der Sender zuerst die Übertragungswege für das bandbreitenintensive Bildmaterial aus. Ursprünglich war ein Umstieg erst für das Jahr 2020 geplant, aufgrund der guten Erfahrungen aus den Testläufen während der olympischen Spiele 2012 in London haben sich die Verantwortlichen im Sender aber für einen früheren Starttermin entschieden. Erstaunlich ist zudem, dass der Sender nicht dem Weg über das weniger bandbreitenintensive 4K-Format geht, sondern gleich auf 8K setzen möchte. Zu diesem Zwecke wird in den kommenden Jahren bevorzugt die Anbindung der Fernsehzuschauer auf den neuesten Stand gebracht. Die bisher genutzten Verkabelungen sind nicht ausreichend für die geforderte Datenrate von 24 Gigabit pro Sekunde. Immerhin handelt es sich bei 8K um die 16-fache HD-Auflösung.

Andere TV-Sender in Japan und Südkorea wollen ebenfalls zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im Juli 2014 mit der 4K-TV-Übertragung in Ultra HD zu beginnen. Der ursprüngliche Zeitplan sah erst einen Start im Jahr 2016 vor. Erste Testsendungen in 4K wurden bereits vor wenigen Tagen über einen Eutelsat Satelliten begonnen, damit die Sender- und Empfangsstationen bis zum Start genügend Zeit zum Experimentieren mit den hochauflösenden Bildern haben. Die Auflösung von Ultra HD liegt bei acht Millionen Pixeln, der vierfachen Auflösung von HDTV, was nach Anbieterangaben 4K entspricht. Damit gibt sich der japanische Fernsehsender NHK jedoch nicht zufrieden und plant bereits für 2016 auf das hochauflösende 8K-Sendeformat mit einer nativen Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixeln umzusteigen.

(Bild: Creative Commons) Der Text wurde dem Bildnachtrag angepasst und ergänzt.


Bislang gab es kaum Inhalte für diese hohen Auflösungen. Nun hat Sony einige ältere Filme in den USA zum Download in 4K online gestellt. Doch die Geräte können mehr. Die neuen TV-Bildschirme können gutes Ausgangsmaterial mit wenig Verlust hochskalieren. Deutschland wird von den Entwicklungen in Japan vorerst bestenfalls indirekt, durch zunehmende 8K-Produktionen profitieren. Hierzulande tun sich viele Sender noch immer schwer mit der Ausstrahlung in 1080p, in den kommenden Jahren ist selbst ein Umstieg auf 4K mit 3.840 x 2.160 Pixel daher eher unwahrscheinlich. Dabei wären die technischen Probleme durch die neue Videokomprimierung HEVC oder H.265 wahrscheinlich lösbar. Der Nachfolger von H.264 unterstützt bis zu 7680 mal 4320 Pixel – das sind 33 Megapixel. Seine effiziente Komprimierung soll die Übertragung von 4K-Videos erleichtern, bei denen jedes Einzelbild mehr als 8 Megapixel groß ist.

LG präsentierte neue 4K-Fernseher
Auch wenn es noch immer an hochauflösendem Filmmaterial für Fernseher mit UHD-Auflösung mangelt, präsentierten zahlreiche Hersteller auf der CES neue 4K-Fernseher. LG zeigte nun Geräte mit 55 und 65 Zoll Diagonale. Außerdem ist das Thema OLED groß angesagt, während 3D-TV fast keine Rolle mehr spielt. Die ultrabrillanten Bilder des UHD-Fernsehens begeisterten das Publikum viel stärker, als die mehr oder minder verschwommenen Bilder des 3D-TVs. Immer noch werden Spezialbrillen für die Betrachtung des dreidimensionalen Fernsehens benötigt. Zudem wird bei 3D-Wiedergabe die maximal mögliche HD-Auflösung von 1080 Pixel pro Auge halbiert wird, sodass für das Gesamtbild leider kein HD-Eindruck mehr übrig bleibt. Allerdings kommt die hohe Bildqualität der neuen 4k-Fernsehgeräte dem 3D-TV wieder zugute. Auch wenn sich weiterhin die Auflösung der 3D-Bilder halbieren mag, so bleibt zumindest ein 2K-Bild im Endergebnis übrig, was bei großen Bildschirmen fast an 3D-Kinoqualität erinnert.

Die beiden 4K-Fernseher von LG kommen mit Displaydiagonalen von 54,6 Zoll sowie 64,7 Zoll und bieten neben einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln nämlich auch 3D-Funktionen. LGs Cinema 3D genannte 3D-Technologie nutzt Polfilter und setzt damit auf passive, leichte und preiswerte Brillen. Um dem Mangel an 4K-Material zu begegnen, verbaut LG eine Upscaling-Technologie namens "Resolution Upscaler Plus", die herkömmliches Filmmaterial auf 4K hochrechnet.

Samsung zeigte außerdem einen Blu-ray Player der das Upscaling gleich im Gerät bewerkstelligt, sodass der Verlust bei der Übertragung zum TV-Bildschirm noch geringer ist. Es ist anzunehmen, dass die nächste Generation an Playern auch Filme wiedergeben kann, die nativ in 4k aufgenommen wurden. Dazu bedarf es aber neuer Spezifikationen bei der Blu-ray Technik. Experimente mit mehr Kapazität auf den Rohlingen werden von der Industrie bereits durchgeführt. So zeigt jede Messe ihre Trends, egal ob es den Besuchern und den Beobachtern daheim gefällt oder nicht. Auf der CES waren es vor einigen Jahren zuerst 3D-Fernseher, dann Tablets und nun TV-Geräte mit 4K-Auflösung, sogenannte UHD-Modelle (Ultra High-Difinition).


Entertain der Telekom nimmt Sky ins Programm
In Deutschland ist man mit hochauflösender Übertragung noch lange nicht so weit. Bisher strahlen die öffentlich rechtlichen Sender HD-Programme nur in HD-Ready-Qualität von 720p aus. Nur ein paar private Sender wie der ABO-Sender Sky bieten echtes HD von 1080p an. Ab der kommenden Fußball-Saison hat sich die Telekom nach ihrem verlorenen Bieterwettkampf um die Bundesligarechte nun mit dem Pay-TV-Sender Sky auf eine Kooperation verständigt. Entertain-Kunden können künftig das Programm von Sky empfangen. Was bisher nur für Satelliten und Kabelkunden möglich war, soll demnach auch bei IPTV zukünftig über den Telefonanschluss machbar sein.

Sky Deutschland hat mit der Deutschen Telekom eine umfangreiche Kooperation vereinbart, so dass Kunden des IPTV-Angebots Entertain der Telekom auch Bundesligafußball empfangen können. Für die Saison 2013/2014 werden Kunden, die bei der Telekom bisher Liga Total gebucht haben, für Sky Fußball Bundesliga freigeschaltet, zu den bisher geltenden Konditionen. Im Jahr darauf, zur Saison 2014/2015, müssen Kunden dann einen Vertrag mit Sky abschließen, wenn sie den Sender weiterhin empfangen wollen.

Die Kooperation umfasst zudem das kompletten Programmangebot von Sky und SKy-HD, das künftig ab Mitte 2013 über Telekom Entertain zu den jeweils gültigen Preis- und Paketstrukturen von Sky empfangen werden kann. Auch das bisher von der Telekom angebotene Mobilfunkangebot in Sachen Bundesligafußball soll es weiterhin geben, künftig wird es von der Telekom zusammen mit Sky angeboten. Die Kooperationsvereinbarung zwischen Sky und Telekom läuft bis Mitte 2017 und umfasst auch gemeinsame Vermarktungsaktivitäten.


Kabel Deutschland speist acht weitere HD-Kanäle von Sky ein.
Neben der Telekom hat auch Kabel Deutschland eine Kooperationsvereinbarung mit Sky geschlossen. Demnach hat Kabel Deutschland sein HD-Angebot um acht weitere Kanäle des Pay-TV-Senders Sky Deutschland erweitert. Dadurch steigt die Anzahl der verfügbaren HD-Programme im Netz von Kabel Deutschland auf insgesamt 45. Das Sky-HD-Angebot bei dem Kabelnetzbetreiber umfasst jetzt 15 Sender.

Sky-Kunden bei Kabel Deutschland, die ein entsprechendes Sky-Paket inklusive HD-Option abonniert haben, können neben dem US-Seriensender Sky Atlantic HD neuerdings auch die hochauflösenden Kanäle Disney Channel HD, Fox HD, Nat Geo Wild HD, TNT Serie HD, Sky Hits HD, Sky Sport HD Extra und Sky Sport News HD ohne Aufpreis empfangen. Allerdings ist im Zuge der Umstellung dafür der Sky-Sender History HD seit Mitte Dezember nicht mehr im Netz von Kabel Deutschland verfügbar.


Neuer Beitrag neuer Service.
Zum Beginn des neuen Jahres ist für alle Haushalte die bisherige GEZ-Gebühr auf einen für jedermann erforderlichen Beitragsservice umgestellt worden. Wer bisher auf TV-Geräte verzichtet hat und nur den geringeren Beitrag für Radio gezahlt hat, muss nun tiefer in die Tasche greifen und den vollen Beitrag leisten. Dafür werden erwachsene Kinder, die noch bei ihren Eltern wohnen und keinen eigenen Haushalt führen, von einer extra Gebühr ausgenommen.


RTL-Gruppe will DVB-T-Übertragung aufgeben.
Erst vor wenigen Tagen verkündete die RTL-Gruppe, zu der auch Vox und N-TV gehören, dass man noch im Laufe des Jahres 2013 beginnen will, die Übertragung über das DVB-T Überallfernsehen aufzugeben. Nachdem der Sender vom Kartellamt gezwungen wurde, auch im Kabelnetz die Einspeisung seiner Programme nicht mehr zu verschlüsseln, will man sich offensichtlich zunehmend auf die digitale HD-Verbreitung konzentrieren, die von der Regelung zur Grundversorgung sowie einer Verschlüsselung ausgenommen ist. Mit einer Quote von 22 Prozent liegt Berlin an der Spitze der kostenlosen, terrestrischen TV-Nutzung. Das Internet als Alternative für die Verbrauche dürfte für viele ältere Bürger und sozialschwache Familien aus Kostengründen nicht infrage kommen. Der RTL-Gruppe stört vor allem die fehlende Perspektive, dass in Deutschland - im Gegensatz zu Österreich und Frankreich - die Einführung des Nachfolgestandard DVB-T-2 nicht erkennbar ist. Der neue Standard erlaubt nämlich den gesicherten und kostenpflichtigen HD-Empfang über eine Zimmerantenne. Wir werden demnächst ausführlicher über die Perspektiven des ÜberallTVs berichten.


ARD - Das Erste wird im Netz gestreamt.
Auch die ARD passt sich den neuen Bedingungen an und streamt ihr Programm jetzt zusätzlich im Internet, sodass auch ohne Entertain der Telekom das Programm von "Das Erste" bei schnellem DSL-Internetzugang auf dem PC-Bildschirm verfolgt werden kann. Sogar mit mobilen Geräten können die Inhalte in Echtzeit empfangen werden. Bisher waren nur ausgewählte Sendungen wie die Tagesschau, die Sonntagskrimis und zahlreiche Dokumentationen und Reportagen im Netz verfügbar. Das Livestream-Angebot ist über live.daserste.de erreichbar. Nutzer mobiler Geräte wie Tablets und Smartphones können das Programm über m.daserste.de abrufen.

Allerdings sind einige Inhalte sind, wie auch in der früheren ARD Mediathek, nicht zu sehen, da für einige Produktionen die Sendeanstalten nicht die erforderlichen Rechte für den Stream im Internet besitzen.

Quellen: GameStar | Golem | ZDNet | Tagesspiegel

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