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Preise des 40. SUNDANCE Festivals 2024 und des 45. MAX OPHÜLS PREISES in Saarbrücken

Die 40. Ausgabe des SUNDANCE Independent Film Festival fand vom 18. - 28. Januar 2024 statt und vergab den Großen Preis an ein Familiendrama. Zur selben Zeit feiert auch das 45. Filmfestival MAX OPHÜLS PREIS in Saarbrücken Jubiläum.



Am Freitagabend, den 26. Januar 2024, wurden bei der 40. Jubiläumsausgabe des Sundance Film Festival am Rande der Rocky Mountains im Skigebiet von Salt Lake City und dem zentralen Festivalort Park City im US-Bundesstaat Utah, die Preise verkündet.

Das Familiendrama "In the Summers" gewann den Großen Preis der Jury als beste US-Produktion. Der Film erzählt über mehrere Sommerurlaube hinweg von der komplizierten Beziehung zweier junger Schwestern mit ihrem geschiedenen Vater.

Hier ein erster Look mit Bildern aus dem Film, die offensichtlich von einer KI zusammengestellt wurden.



Als bester internationaler Spielfilm wurde "Sujo" mit dem «World Cinema Grand Jury Prize» ausgezeichnet, wie die Juroren bekannt gaben. Die Koproduktion stammt aus den USA, Mexiko und Frankreich. Sie erzählt vom Aufwachsen eines vierjährigen Waisenjungen in Mexiko, nachdem sein Vater, ein Mörder, von rivalisierenden Bandenmitgliedern eines Kartells, getötet wurde. Sujo wird durch das Eingreifen seiner Tante vor dem gleichen Schicksal wie sein Vater bewahrt. Doch als der Junge erwachsen wird, muss er sich zwischen dem Vermächtnis seines Vaters und einem alternativen, selbstbestimmten Schicksal entscheiden.

Beste US-Dokumentation wurde "Porcelain War" über drei Künstler, die im Ukrainekrieg kämpfen.

Den Preis für den besten internationalen Dokumentarfilm erhielt die norwegische Produktion "A New Kind of Wilderness" über eine isoliert in einem Wald lebende Familie, die sich nach einem Unglück in die Zivilisation begeben muss.

Die deutsche Produktion "Eternal you - Vom Ende der Endlichkeit" ging ebenso leer aus, wie der Spielfilm "The Outrun" der in Braunschweig geborenen Regisseurin Nora Fingscheidt ("Systemsprenger"). Das Drama über Rona (Saoirse Ronan), einer trinksüchtigen jungen Biologin, feierte seine Weltpremiere in Sundance und wird auf der 74. Berlinale im Februar 2024 seine Internationale Premiere in der Sektion Panorama haben.

Am heutigen Sonntag endet die 40. Ausgabe des von Hollywoodstar Robert Redford ins Leben gerufenen Festivals für Independent-Produktionen. Über 80 Spielfilme aus 24 Ländern standen auf dem Programm.

Das Festival gilt inzwischen als weltweit wichtiger Termin zur Vorstellung von Arthaus-Produktionen. Für viele Filme ist es ein Sprungbrett, um Verleiher und ein breiteres Publikum zu finden. 2021 holte etwa das Gehörlosen-Drama "Coda" die Spitzenpreise der Jury und der Zuschauer, später wurde es bei den Oscars als «Bester Film» gefeiert.

Für die in den USA lebenden Bürger ist das Festival auch online im Stream zu sehen. Außerhalb der USA können die Screener nicht gesehen werden. Die Leitung des Sundance Film Festivals liegt 2024 erstmals bei Eugene Hernandez, der zuvor Leiter des New York Film Festivals war.

Link: festival.sundance.org

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Die 45. FESTIVALAUSGABE des MAX OPHÜLS PREIS gab am Samstagabend, den 27. Januar 2024 ihre Gewinnerfilme bekannt, die am heutigen Sonntag, den 28. Januar 2024 noch einmal in Saarbrücken auf der großen Leinwand gesehen werden können.

In Online-Streaming können die Filme des Festivals, das am 22. Januar 2024 begann, noch bis einschließlich den 4. Februar 2024 gesehen werden. Die 46. Ausgabe des Festivals MAX OPHÜLS PREIS soll vom 20. - 26. Januar 2025 stattfinden, wie Festivalleiterin Svenja Böttger bekannt gab.

DIE GEWINNERFILME

Bester Kurzfilm:
"DIE RÄUBERINNEN"
Regie: Isa Schieche
Österreich 2023 | Farbe | 15 Min. |

Bester Mittellanger Film:
"LAND DER BERGE"
Regie: Olga Kosanović
Österreich, Deutschland 2023 | Farbe | 28 Min. |

Publikumspreis Spielfilm und Preis der Ökomenischen Jury:
"JENSEITS DER BLAUEN GRENZE"
Regie: Sarah Neumann
Bester Schauspielnachwuchs: Willi Geitmann
Deutschland 2024 | Spielfilm | Farbe | 102 Min. |

Synopsis:
Sommer 1989. Die ehrgeizige Hanna ist leidenschaftliche Schwimmerin und trainiert hart, um sich ihren Lebenstraum zu erfüllen: Siegerin bei Olympia zu werden. Doch ihr Leben verändert sich drastisch, als ihr bester Freund Andreas ins Visier der Staatsmacht gerät und für sich nur noch den Ausweg sieht, über die Ostsee in den Westen zu flüchten.


Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch und Preis der Filmkritik:
"ELECTRIC FIELDS"
Regie: Lisa Gertsch
Schweiz 2024 | Spielfilm | s/w | 80 Min. |

Synopsis:
Ein Mann verschwindet im Wald. Eine Jahreszeit geht verloren. Liebende überwinden die Zeit. Und als die Menschen eines Morgens aufwachen, ist nichts mehr, wie es war. Unerklärliche Dinge geschehen: Ein Radio, das Tote zum Leben erweckt, eine Glühbirne, die nicht aufhören will zu leuchten, und eine Zimmerpflanze, die wunderbar zuhören kann. Die Verschiebung im Regelwerk der Welt geht durch alle Räume der Gesellschaft und lockt die Figuren an fremde Orte, wo sich für sie neue Wege auftun.


Bester Dokumentarfilm:
"ECHOES FROM BORDERLAND"
Regie: Lara Milena Brose
Deutschland 2023 | Dokumentarfilm | Farbe | 70 Min. |

Synopsis:
August 2021. Die Welt sieht dabei zu, wie die Taliban in Afghanistan wieder an die Macht kommen. Hunderttausende fliehen. Oder sind bereits geflüchtet. Viele von ihnen stranden in dem Nicht-EU-Staat Bosnien-Herzegowina. So wie Nahid, ein 15-jähriges Mädchen, das nach einer nervenaufreibenden Flucht aus Herat in einem der bosnischen Grenzdörfer gelandet ist. Die Sprachnachrichten aus der Heimat klingen zunehmend wie ein fernes Echo. Doch es bleibt keine Zeit für Nostalgie in diesem Alltag zwischen Illegalität und Pushbacks. Neben der Gewalt gibt es auch Menschen wie Ferida und den Coffeeshopbesitzer Elvir in der Stadt. Ferida lebt direkt an der Grenze. Und während sie beobachtet, wie die Menschen von ihren Versuchen, die Grenze zu überqueren, zurückkommen, kehrt schleichend die eigene Vergangenheit in ihr Bewusstsein zurück. Während Ferida sich in Erinnerungen verliert, entdeckt Nahid, dass der Kreislauf aus Krieg und Verlust sie mehr mit dem Ort verbindet als erwartet.


Publikumspreis Dokumentarfilm:
"DER WUNSCH"
Regie: Judith Beuth
Deutschland 2024 | Dokumentarfilm | Farbe | 102 Min.

Gefilmt über 10 Jahre ist DER WUNSCH ein intimes Porträt zweier Frauen, ihrer Liebe und ihrer wiederholten Versuche, sich trotz enormer Herausforderungen, ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Kind zu erfüllen.

Hier der Trailer:


Synopsis:
Maria, die seit einem Unfall in ihrer Jugend querschnittgelähmt ist, zweifelt zunehmend, während Christianes Kinderwunsch unverändert stark bleibt. Wie nah kann man einander bleiben, wenn Ansichten auseinandergehen? Was, wenn ein großer Wunsch droht, zur Bürde zu werden? Was verbinden wir mit Mutterschaft und Familie? Offene, humorvolle Gespräche zeigen immer wieder die aufrichtige Auseinandersetzung der beiden Frauen miteinander – ihr Ringen um einander und um sich selbst.


Beste Regie:
Sara Summa für "ARTHUR & DIANA"
Deutschland 2023 | Farbe | 108 Min.

Begründung:
Mit einem feinen Blick auf die kleinste Einheit der Gesellschaft – die Familie – erzählt dieser Film von Bindungen und Beziehungen, von Nähe und Abschied, von Zusammenkommen und Loslassen. Eine Reise vom Suchen und Finden und dem Vertrauen in das, was schon da ist. Ein flirrender Sommerfilm, der Lebensfreude, Sehnsucht und Nostalgie atmet.
Dabei inszeniert die Regie mit der notwendigen Distanz und Selbstreflektion nicht nur ihre eigene Familie, sondern auch sich selbst ehrlich und emotional. Das Ergebnis sind mit Ironie und Humor gezeichnete Charaktere, die uns tief berühren. Wir dürfen Figuren dabei zusehen, wie sie sich aneinander abarbeiten, ohne sich zu verlieren. Dabei traut sich der Film Normalität und Harmonie zu erzählen, ohne Konflikte zu scheuen und die großen Fragen des Lebens zu verhandeln, mit einer atmosphärischen Visualität und einer klaren Handschrift, die subtil, stilsicher und bezaubernd authentisch ist und von einer großen Liebe zum Kino zeugt.


Preis der Jugendjury:
"GOTTESKINDER"
Regie: Frauke Lodders
Deutschland 2024 | Farbe | 120 Min.

Synopsis:
Die Geschwister Hannah und Timotheus wachsen in einer streng evangelikalen Familie auf und führen ein scheinbar erfülltes Leben in ihrer freikirchlichen Gemeinde. Vor allem Hannah lebt ihren Glauben mit Leidenschaft und hat ein Keuschheitsgelübde abgelegt. Doch als sie sich in ihren neuen Klassenkameraden Max verliebt, werden die Dinge kompliziert. Und als Timotheus entdeckt, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt, kollidieren die Gefühle der Geschwister mit den Werten und Erwartungen ihrer Familie.

Ein Film, welcher aufgrund seiner vielseitigen Thematiken und der Darstellung viel mehr Reichweite verdient hätte, so die Jury.


Preis der Filmkritik an einen Dokumentarfilm:
"EXILE NEVER ENDS"
Regie: Bahar Bektaş
Deutschland 2024 | Farbe | 100 Min. | Dt., Türk. mit dt. UT

Synopsis:
Taner, der Bruder der Regisseurin, sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht vor der frei gewählten Abschiebung in die Türkei. In der Zeit des Wartens richtet Bahar Bektas¸ die Kamera auf ihre alevitisch-kurdische Familie und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit. Verfolgung und Flucht, rassistische Übergriffe, Depressionen und Überforderung der Eltern – all das hatte weitreichende Auswirkungen auf die drei Geschwister. Und Bektas¸ wird klar, dass die Ungewissheit über das Schicksal ihres Bruders in der Türkei nur ein Spiegel ihrer Lebenserfahrung als Familie im Exil ist.


Nachtrag:
Mit einer Gesamtauslastung von 75% konnte ein leichter Anstieg im Vergleich zur letzten Filmfestivalausgabe 2023 verzeichnet werden (2023: 72,8%). Die 45. Ausgabe des Filmfestival Max Ophüls Preis verzeichnete während der Festivalwoche rund 36.973 Besuche (2023: ca. 38.272) in den Kinosälen, den Veranstaltungen der MOP-Industry sowie dem Rahmenprogramm, einschließlich Lolas Bistro. Das Streaming-Angebot ist noch bis Sonntag, den 4. Februar 2024 um 23:59 Uhr auf der Festival-Website verfügbar.

Link: ffmop.de

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