Film TIPPS - neue Filme ab morgen im Kino
Besondere Filme von ARTHAUS und Kinowelt ab 14.10.2010 im Kino.
Filmkritik war bisher nicht unsere ausdrückliche Stärke. Nur sporadisch hatten wir im BAF bisher Gelegenheit rechtzeitig über neue Kinofilme zu berichten. Durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Film- und Fernsehverband (BFFV) bei der monatlichen Reihe "KONTAKTE" im Kino Toni haben wir nun die Möglichkeit bekommen, häufiger auf Filmkritiken von Ulrike Schirm zurückgreifen zu können, die Gelegenheit hatte zwei Filme, die morgen anlaufen, schon vorab sehen zu können.
Der ARTHAUS Film "Oscar et la dame Rose - Oskar und die Dame in Rosa" ist allerdings schon 2009 entstanden, obwohl er erst jetzt in unsere Kinos kommt. Gleich zu Beginn und Einstimmung zeigen wir den Trailer der auch hier auf YouTube abrufbar ist.
OSKAR UND DIE DAME IN ROSA
Eric-Emmanuel Schmitt (Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran) hat seinen Roman, der allein in Deutschland eine halbe Million Mal verkauft wurde, selbst verfilmt. Herausgekommen ist eine berührende Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft. Der kleine Oskar ist bitter enttäuscht. Unfreiwillig wird er Zeuge eines Gesprächs zwischen seinen Eltern und seinem behandelten Arzt. Er beschließt, nicht mehr zu reden. Oskar ist schockiert und wütend. Niemand hat den Mut ihm zu sagen, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat.
Im Treppenhaus stößt er versehentlich mit einer zickigen in rosa gekleideten Dame zusammen. Die lässt eine Schimpfkanonade los, die sich gewaschen hat. Eigentlich ist sie gekommen, um dem Krankenhaus ihre selbst gemachten Pizzas anzubieten. Die Oberschwester lehnt das Angebot schnöde ab. Aufgebracht tuckert sie in ihrem knallrosa Lieferwagen los, heim zu ihrer Mutter, bei der sie seit ihrer Scheidung wieder wohnt. Die näht wunderschöne Prinzessinnenkostüme für kleine Mädchen. Nicht mal sie schafft es in ihrer liebenswert skurrilen Art, die Tochter zu beruhigen.
Beeindruckt von dieser Begegnung, hat Oskar nur noch einen Wunsch: er muss die Dame in Rosa unbedingt wieder sehen. Er würde sogar sein Schweigegelübde dafür aufgeben. Mit einem Trick, gelingt es dem Arzt (großartig Max von Sydow) die sperrige Rose zurück zu holen: Sie darf täglich ihre Pizza liefern, muß aber täglich eine Stunde mit dem todkranken Oskar verbringen. Widerwillig lässt sie sich auf diesen Kuhhandel ein. Nichts ist ihr verhasster als Krankenhäuser und alles Leid, was damit verbunden ist. Das Band zwischen Oskar und Rose wird enger und enger. Dank Roses köstlicher Fantasie erobert sich der Kleine in den nächsten 12 Tagen sein Leben mehr und mehr zurück. Er stellt sich vor, dass er jeden Tag soviel erlebt, wie andere in 10 Jahren. Rose ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr Leben durch die Begegnung mit dem tapferen Jungen verändert.
Es geht einem buchstäblich das Herz auf bei dem Umgang dieser beiden Menschen ”¦
Selten schließt man ein Filmkind so ins Herz wie den kleinen Oskar (Amir).
Kritik: Ulrike Schirm (BFFV)
Kinostart: 14.10.2010, Laufzeit 104 Minuten.
Cast: Michí¨le Laroque, Amir, Max von Sydow, Amira Casar, Mylí¨ne Demongeot, Constance Dollé
Regisseur: Eric-Emmanuel Schmitt
Autor: Eric-Emmanuel Schmitt
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BURIED - LEBENDIG BEGRABEN
Ein Alptraum! Die Leinwand in Dunkelheit getaucht. Markerschütternde Verzweiflungsschreie. Keuchender Atem.
So beginnt ein absolutes Horrorszenario. Das ist das Schicksal des amerikanischen Lastwagenfahrers Paul - lebendig in einem Sarg begraben, irgendwo im Irak. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ein Handy, dessen Akku nicht mehr lange reicht. Ihm bleiben 90 Minuten, um gerettet zu werden. Ein makabrer Wettlauf mit der Zeit.
Regisseur Rodrigo Cortí¨s gelingt es die Folgen und den Wahnsinn des Krieges auf engsten Raum zu reduzieren. Anhand der panischen Telefonate, wird der Zuschauer Zeuge von Reaktionen, die von Zynismus, grenzenlosem Patriotismus bis hin zur unglaublichen Lächerlichkeit ausgereizt werden. Und immer wieder die Verzweiflung, Wut und Todesangst des eingeschlossenen Protagonisten. Eine immense Anforderung an den Kameramann Eduard Grau, dessen letzte Arbeit Tom Fords Debütfilm "A Single Man" war.
Kritik: Ulrike Schirm (BFFV)
Kinostart: 14.10.2010, Laufzeit 94 Minuten.
Cast: Ryan Reynolds, Robert Paterson, José Luis García Pérez, Stephen Tobolowsky, Samantha Mathis, Warner Loughlin
Regisseur: Rodrigo Cortés
Drehbuch: Chris Sparling
Kamera: Eduard Grau
Autor: Chris Sparling
Der Film war einer der Höhepunkte beim Filmfestival (tiff) in Toronto/Kanada über das wir am 23.09.10 im BAF Blog berichteten.
Filmkritik war bisher nicht unsere ausdrückliche Stärke. Nur sporadisch hatten wir im BAF bisher Gelegenheit rechtzeitig über neue Kinofilme zu berichten. Durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Film- und Fernsehverband (BFFV) bei der monatlichen Reihe "KONTAKTE" im Kino Toni haben wir nun die Möglichkeit bekommen, häufiger auf Filmkritiken von Ulrike Schirm zurückgreifen zu können, die Gelegenheit hatte zwei Filme, die morgen anlaufen, schon vorab sehen zu können.
Der ARTHAUS Film "Oscar et la dame Rose - Oskar und die Dame in Rosa" ist allerdings schon 2009 entstanden, obwohl er erst jetzt in unsere Kinos kommt. Gleich zu Beginn und Einstimmung zeigen wir den Trailer der auch hier auf YouTube abrufbar ist.
OSKAR UND DIE DAME IN ROSA
Eric-Emmanuel Schmitt (Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran) hat seinen Roman, der allein in Deutschland eine halbe Million Mal verkauft wurde, selbst verfilmt. Herausgekommen ist eine berührende Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft. Der kleine Oskar ist bitter enttäuscht. Unfreiwillig wird er Zeuge eines Gesprächs zwischen seinen Eltern und seinem behandelten Arzt. Er beschließt, nicht mehr zu reden. Oskar ist schockiert und wütend. Niemand hat den Mut ihm zu sagen, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat.
Im Treppenhaus stößt er versehentlich mit einer zickigen in rosa gekleideten Dame zusammen. Die lässt eine Schimpfkanonade los, die sich gewaschen hat. Eigentlich ist sie gekommen, um dem Krankenhaus ihre selbst gemachten Pizzas anzubieten. Die Oberschwester lehnt das Angebot schnöde ab. Aufgebracht tuckert sie in ihrem knallrosa Lieferwagen los, heim zu ihrer Mutter, bei der sie seit ihrer Scheidung wieder wohnt. Die näht wunderschöne Prinzessinnenkostüme für kleine Mädchen. Nicht mal sie schafft es in ihrer liebenswert skurrilen Art, die Tochter zu beruhigen.
Beeindruckt von dieser Begegnung, hat Oskar nur noch einen Wunsch: er muss die Dame in Rosa unbedingt wieder sehen. Er würde sogar sein Schweigegelübde dafür aufgeben. Mit einem Trick, gelingt es dem Arzt (großartig Max von Sydow) die sperrige Rose zurück zu holen: Sie darf täglich ihre Pizza liefern, muß aber täglich eine Stunde mit dem todkranken Oskar verbringen. Widerwillig lässt sie sich auf diesen Kuhhandel ein. Nichts ist ihr verhasster als Krankenhäuser und alles Leid, was damit verbunden ist. Das Band zwischen Oskar und Rose wird enger und enger. Dank Roses köstlicher Fantasie erobert sich der Kleine in den nächsten 12 Tagen sein Leben mehr und mehr zurück. Er stellt sich vor, dass er jeden Tag soviel erlebt, wie andere in 10 Jahren. Rose ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr Leben durch die Begegnung mit dem tapferen Jungen verändert.
Es geht einem buchstäblich das Herz auf bei dem Umgang dieser beiden Menschen ”¦
Selten schließt man ein Filmkind so ins Herz wie den kleinen Oskar (Amir).
Kritik: Ulrike Schirm (BFFV)
Kinostart: 14.10.2010, Laufzeit 104 Minuten.
Cast: Michí¨le Laroque, Amir, Max von Sydow, Amira Casar, Mylí¨ne Demongeot, Constance Dollé
Regisseur: Eric-Emmanuel Schmitt
Autor: Eric-Emmanuel Schmitt
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BURIED - LEBENDIG BEGRABEN
Ein Alptraum! Die Leinwand in Dunkelheit getaucht. Markerschütternde Verzweiflungsschreie. Keuchender Atem.
So beginnt ein absolutes Horrorszenario. Das ist das Schicksal des amerikanischen Lastwagenfahrers Paul - lebendig in einem Sarg begraben, irgendwo im Irak. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ein Handy, dessen Akku nicht mehr lange reicht. Ihm bleiben 90 Minuten, um gerettet zu werden. Ein makabrer Wettlauf mit der Zeit.
Regisseur Rodrigo Cortí¨s gelingt es die Folgen und den Wahnsinn des Krieges auf engsten Raum zu reduzieren. Anhand der panischen Telefonate, wird der Zuschauer Zeuge von Reaktionen, die von Zynismus, grenzenlosem Patriotismus bis hin zur unglaublichen Lächerlichkeit ausgereizt werden. Und immer wieder die Verzweiflung, Wut und Todesangst des eingeschlossenen Protagonisten. Eine immense Anforderung an den Kameramann Eduard Grau, dessen letzte Arbeit Tom Fords Debütfilm "A Single Man" war.
Kritik: Ulrike Schirm (BFFV)
Kinostart: 14.10.2010, Laufzeit 94 Minuten.
Cast: Ryan Reynolds, Robert Paterson, José Luis García Pérez, Stephen Tobolowsky, Samantha Mathis, Warner Loughlin
Regisseur: Rodrigo Cortés
Drehbuch: Chris Sparling
Kamera: Eduard Grau
Autor: Chris Sparling
Der Film war einer der Höhepunkte beim Filmfestival (tiff) in Toronto/Kanada über das wir am 23.09.10 im BAF Blog berichteten.
Kommentare
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Frederik am :
Wenn man sich vorstellt, wirklich in einem Sarg begraben zu sein und da nicht rauszukommen - schrecklich. :-/
Na ja, das nur am Rande. Danke für den Beitrag. LG Frederik
Max am :