Hauptpreise von Karlovy Vary und Nachtrag zu unseren gestrigen Filmkritiken
Das Internationale A-Filmfestival in Karlovy Vary (Karlsbad, Tschechien) vergab am Wochenende seine Preise.
Der mit 25,000 $ dotierte Hauptpreis des KVIFF 2022, dem 56. Internationalen Filmfestivals von Karlsbad, das vom 1. - 9. Juli 2022 in Karlovy Vary stattfand, ging an das Sozialdrama "Tabestan Ba Omid - Summer with Hope - Sommer mit Hoffnung" der iranischen Regisseurin Sadaf Foroughi.
Der mit 15.000 $ dotierte Spezialpreis der Jury ging an den spanischen Film „You Have to Come and See It“ von Jonás Trueba.
Zu den großen Gewinner*innen des Festivals gehörte auch der tschechische Film „Slovo - The Word“ von Beata Parkanová für die beste Regie sowie für die beste darstellerische Leistung, die an den Hauptdarsteller Martin Finger ging.
Den Preis für die „Beste Hauptdarstellerin“ gab es diesmal ex-aequo an die Schauspielerinnen Mariam Khundadze und Taki Mumladze des georgischen Wettbewerbsfilms „A Room of my Own“. Beide wurden als beste Darstellerinnen für ihre Leistungen im Film ausgezeichnet. Beide wirkten auch am Drehbuch mit.
Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI) im Wettbewerb ging an "Hranice lásky - Borders of Love" von Tomasz Wiński.
Der deutsche Wettbewerbsbeitrag „The Ordinaries“ von Sophie Linnenbaum ging bei der Preisvergabe leider leer aus.
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In der neu gegründeten Proxima-Sektion setzte sich der tschechische Dokumentarfilm "Zkouška umění - Art Talent Show" von Adela Komrzý und Tomáš Bojar gegen die Konkurrenz durch. Der Film wurde auch von der FIPRESCI-Jury ausgezeichnet.
Der »Proxima«- Spezialpreis der Jury, dotiert mit 10.000 $ ging an "La Pietà - La Piedad" von Eduardo Casanova (Spanien / Argentinien).
Den PRÁVO-Publikumspreis erhielt "PSH Neverending Story" von Štěpán FOK Vodrážka.
Mit dem Kristallglobus für Verdienste um das Weltkino wurde der australische Schauspieler Geoffrey Rush für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Ausnahmedarsteller feierte nicht nur seinen 71. Geburtstag auf dem prestigeträchtigen tschechischen Filmfestival, das mit seinen Thermalquellen definitiv zu den schönsten Filmorten im Festivalkalender gehört, er präsentierte auch mit den Oscar-prämierten Filmen "The King’s Speech“ und „Shine“, einige seiner schönsten Rollen auf der Leinwand dem geneigten Publikum.
Die Preise des Festivalpräsidenten gingen an den Hollywood-Schauspieler Benicio del Toro und den tschechischen Theater- und Filmdarsteller Bolek Polivka.
Auf dem Festival wurden über 160 Filme gezeigt, von denen 12 für den Hauptwettbewerb um den sogenannten Kristallglobus konkurrierten.
Link: www.kviff.com
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Mit etwas Verspätung kommt nun auch noch Woody Allens romantische Filmkomödie "Rifkin’s Festival", eine Koproduktion aus dem Jahr 2020, in die Kinos. Der Film feierte vor zwei Jahren bei den internationalen Filmfestspielen im spanischen San Sebastián seine Premiere, wo er zugleich auch spielt. Danach konnte er wegen der Corona-Pandemie und der vorübergehend geschlossenen Kinos nicht mehr rechtzeitig in Deutschland veröffentlicht werden.
Trotz bekannter Darsteller wie Christoph Waltz und Louis Garrel gehört Woody Allens 51. Film nicht zu seinen stärksten Werken.
"RIFKIN´S FESTIVAL" romantische Komödie von Woody Allen (USA, Italien, Spanien). Mit Wallace Shawn, Elena Anaya, Gina Gershon u.a. seit 7. Juli 2022 im Kino. Hier der Trailer:
Der mit 25,000 $ dotierte Hauptpreis des KVIFF 2022, dem 56. Internationalen Filmfestivals von Karlsbad, das vom 1. - 9. Juli 2022 in Karlovy Vary stattfand, ging an das Sozialdrama "Tabestan Ba Omid - Summer with Hope - Sommer mit Hoffnung" der iranischen Regisseurin Sadaf Foroughi.
In dem Film geht es um das besondere Verhältnis eines jungen Schwimmers zu seinem Trainer, das aber von der Gesellschaft im Nordiran misstrauisch beäugt wird. Die Auszeichnung, ein Kristallglobus, ist mit einem Preisgeld von umgerechnet knapp 25.000 Euro dotiert.
Der mit 15.000 $ dotierte Spezialpreis der Jury ging an den spanischen Film „You Have to Come and See It“ von Jonás Trueba.
Zu den großen Gewinner*innen des Festivals gehörte auch der tschechische Film „Slovo - The Word“ von Beata Parkanová für die beste Regie sowie für die beste darstellerische Leistung, die an den Hauptdarsteller Martin Finger ging.
Den Preis für die „Beste Hauptdarstellerin“ gab es diesmal ex-aequo an die Schauspielerinnen Mariam Khundadze und Taki Mumladze des georgischen Wettbewerbsfilms „A Room of my Own“. Beide wurden als beste Darstellerinnen für ihre Leistungen im Film ausgezeichnet. Beide wirkten auch am Drehbuch mit.
Preis der internationalen Filmkritik (FIPRESCI) im Wettbewerb ging an "Hranice lásky - Borders of Love" von Tomasz Wiński.
Der deutsche Wettbewerbsbeitrag „The Ordinaries“ von Sophie Linnenbaum ging bei der Preisvergabe leider leer aus.
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In der neu gegründeten Proxima-Sektion setzte sich der tschechische Dokumentarfilm "Zkouška umění - Art Talent Show" von Adela Komrzý und Tomáš Bojar gegen die Konkurrenz durch. Der Film wurde auch von der FIPRESCI-Jury ausgezeichnet.
Der »Proxima«- Spezialpreis der Jury, dotiert mit 10.000 $ ging an "La Pietà - La Piedad" von Eduardo Casanova (Spanien / Argentinien).
Den PRÁVO-Publikumspreis erhielt "PSH Neverending Story" von Štěpán FOK Vodrážka.
Mit dem Kristallglobus für Verdienste um das Weltkino wurde der australische Schauspieler Geoffrey Rush für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Ausnahmedarsteller feierte nicht nur seinen 71. Geburtstag auf dem prestigeträchtigen tschechischen Filmfestival, das mit seinen Thermalquellen definitiv zu den schönsten Filmorten im Festivalkalender gehört, er präsentierte auch mit den Oscar-prämierten Filmen "The King’s Speech“ und „Shine“, einige seiner schönsten Rollen auf der Leinwand dem geneigten Publikum.
Die Preise des Festivalpräsidenten gingen an den Hollywood-Schauspieler Benicio del Toro und den tschechischen Theater- und Filmdarsteller Bolek Polivka.
Auf dem Festival wurden über 160 Filme gezeigt, von denen 12 für den Hauptwettbewerb um den sogenannten Kristallglobus konkurrierten.
Link: www.kviff.com
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Mit etwas Verspätung kommt nun auch noch Woody Allens romantische Filmkomödie "Rifkin’s Festival", eine Koproduktion aus dem Jahr 2020, in die Kinos. Der Film feierte vor zwei Jahren bei den internationalen Filmfestspielen im spanischen San Sebastián seine Premiere, wo er zugleich auch spielt. Danach konnte er wegen der Corona-Pandemie und der vorübergehend geschlossenen Kinos nicht mehr rechtzeitig in Deutschland veröffentlicht werden.
Trotz bekannter Darsteller wie Christoph Waltz und Louis Garrel gehört Woody Allens 51. Film nicht zu seinen stärksten Werken.
"RIFKIN´S FESTIVAL" romantische Komödie von Woody Allen (USA, Italien, Spanien). Mit Wallace Shawn, Elena Anaya, Gina Gershon u.a. seit 7. Juli 2022 im Kino. Hier der Trailer:
Ulrikes Filmkritik:
Die Zeiten, dass man sich darum gerissen hat in einem Woody Allen Film mit zu spielen, haben sich nach den Gerüchten über den sexuellen Missbrauch an seiner siebenjährigen Tochter Dylan geändert. Vor zwei Jahren wurde das Filmfestival in San Sebastian mit Allens Film "Rifkin's Festival" eröffnet, der jetzt in unsere Kinos kommt. In Europa ist man offensichtlich nicht ganz so prüde, wie in den USA und so kann es sein, dass dies nicht unbedingt der letzter Film des 86-jährigen Filmemachers ist, der in Europa gedreht und gezeigt wird.
Allen selbst tritt nicht auf, sondern überlässt die Hauptrolle seinem Schauspielerfreund Wallace Shawn, der in seinen früheren Filmen häufig zu sehen war.
Wallace spielt Mort Rifkin, einen New Yorker Cineasten, der an der Filmhochschule unterrichtet. Sein Steckenpferd ist der europäische Film und zu seinen Lieblingsfilmemachern gehören Godard, Lelouch, Fellini, Truffaut, dessen Film „Jules et Jim“ er für ein Meisterwerk hält. Früher waren Filmfestivals immer sehr aufregend für ihn. Jetzt begleitet Rifkin nur noch seine Frau, die PR-Agentin Sue (Gina Gershon), die sich um den gefeierten französischen Regisseur Philippe (Louis Garrel) kümmert, den sie für ein Genie hält. Sie hat wenig Zeit für ihren Mann, genießt die Avancen des jungen Filmemachers, treibt sich auf Empfängen- und Dinnerpartys rum. Für Mort ist das ganze Getue Schnee von gestern. Er hat einen großen Wunsch: Einen Roman zu schreiben, der ein Meisterwerk wird.
Aus Langeweile spaziert er durch die Alt-Stadt von San Sebastián, sucht eine Kardiologin auf, da er unter Herzrhythmusstörungen leidet, seit er aus New York weg ist. Die unglücklich verheiratete Ärztin Jo Rojas (Elena Anaya) beruhigt ihn und teilt mit ihm seine Vorliebe für die Klassiker des europäischen Films. Sie befasst sich eher aus Mitleid mit dem nörgligen Hypochonder, während er sich gewisse Hoffnungen macht. Die Eröffnung seiner Frau Sue, sich zu trennen, wenn sie zurück in New York sind, macht es nicht besser.
Neues erzählt Allen uns hier nicht. Mort übernimmt die Rolle seines intellektuellen Alter Ego, sinniert darüber, dass man einen Künstler nicht nach bürgerlichen Kriterien beurteilen kann, angeregt durch ein Gespräch mit Jo. Es geht um Fragen: „Wer bin ich? Was will ich? Werde ich einen großartigen Roman schreiben?“ Und immer wieder flüchtet sich Mort in Tagträume, in deren Szenen er ein Teil europäischer Filmklassiker ist. Letztendlich immer auf der Suche nachdem Sinn des Lebens, ein Sammelsurium von Neurosen, bei dem er am Ende auf der Suche nach Hilfe ist. Während er mit dem Tod (Christoph Waltz) Schach spielt, gibt der ihm eine Reihe von Vorschlägen, gesund zu leben. Vielleicht eine Art Hoffnungsschimmer für einen Film, bei dem Allen nochmal über seinen Schatten springt. Schön wär`s.
Ulrike Schirm