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Horrorfilm »TITANE« gewinnt das 74. Festival de Cannes 2021

Die Goldene Palme in Cannes geht in 2021 an das Fantasy-Drama "Titane" von Julia Ducournau.



Erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Filmfestivals von Cannes geht im diesjährigen Wettbewerb um den besten Film mit dem französischen Fantasy-Drama "Titane" von Julia Ducournau die Goldene Palme an eine Frau - 1993 hatte die Neuseeländerin Jane Campion für "Das Piano" die Auszeichnung allerdings noch mit Chen Kaige teilen müssen.

Jurypräsident Spike Lee hatte versehentlich beim Ziehen des ersten Preises gleich den Hauptgewinner vorgelesen, der eigentlich erst zum Schluss dran gewesen wäre. So folgten die Preise für die besten Schauspieler*innen erst nach der Verkündung der Goldenen Palme.

Die Norwegerin Renate Reinsve erhielt den Preis für ihre Rolle in "The Worst Person in the World" und Caleb Landry Jones wurde als junger Borderliner in "Nitram" ausgezeichnet.

"Titane", der erst zweite Spielfilm der Französin Julia Ducournau, dreht sich um eine Frau, die als Kind ein Titanium-Implantat im Kopf erhalten hat. Wie sich im Verlauf ihres wilden und von Gewalt geprägten Lebens zeigt, scheint sie dadurch zu einem Mischwesen geworden zu sein, das die Grenzen des Menschseins sprengt und auch nicht mehr auf ein Geschlecht festzulegen ist.


Hier der Trailer:



Angelegt als Horrorfilm mit vielen expliziten Gewaltszenen ist "Titane" die sicherlich gewagteste Goldene Palme der letzten Jahrzehnte. Ducournau dankte der Jury dafür, ein Kino ausgezeichnet zu haben, das inklusiver und fluider sei.

Mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung, wurden zwei Filme geehrt und mussten sich somit den Preis teilen: das im Zug spielende Roadmovie "Hytti No 6" ('Compartment No. 6') des Finnen Juho Kuosmanen sowie der iranische Streifen "A Hero" von Asghar Farhadi.

Der Preis für die beste Regie ging an den Franzosen Leos Carax für das Musical "Annette", dem Eröffnungsfilm des Festivals, mit der Musik der Pop-Band Sparks, basierend auf deren Konzeptalbum. Den Trailer zum Film mit Adam Driver und Marion Cotillard in den Hauptrollen, hatten wir zum Start des Festivals am 2. Juli 2021 vorgestellt.

Auch der Preis der Jury wurde ex-Aequo vergeben: zu gleichen Teilen an die deutsche Ko-Produktion "Memoria" des Thailänders Apichatpong Weerasethakul sowie an den israelischen Beitrag "Ha'berech" von Nadav Lapid.

Für das beste Drehbuch wurde der Japaner Ryusuke Hamaguchi mit seiner Adaption einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami ausgezeichnet – nach dem Silbernen Bären bei der Berlinale 2021 schon der zweite große Preis für den japanischen Regisseur und Autor in diesem Jahr.

Mit der Verkündigung der Preise zeigte sich, dass die Jury nach dem Ausfall der letztjährigen Ausgabe diesmal eine möglichst große Bandbreite filmischen Schaffens auszeichnen wollte.

Nachfolgend die wichtigsten Preise im Überblick:

GOLDENE PALME: "Titane" von Julia Ducournau (FRA)

GROSSER PREIS DER JURY: "A Hero" von Asghar Farhadi (IRN)
UND ZU GLEICHEN TEILEN "Hytti No 6 - (Compartment No 6)" von Juho Kuosmanen (FIN)

BESTE SCHAUSPIELERIN: Renate Reinsve für "The Worst Person in the World" von Joachim Trier (NOR)

BESTER SCHAUSPIELER: Caleb Landry Jones für "Nitram" von Justin Kurzel (AUS)

BESTE REGIE: Leos Carax für "Annette" (FRA)

BESTES DREHBUCH: Ryusuke Hamaguchi und Takamasa Oe für "Drive My Car" von Ryusuke Hamaguchi (JPN)

PREIS DER JURY: "Ha'berech - (Ahed's Knee)" von Nadav Lapid (Israel)
UND ZU GLEICHEN TEILEN "Memoria" von Apichatpong Weerasethakul (THA)

CAMERA D'OR für den besten Debütfilm: "Murina" von Antoneta Alamat Kusijanovic

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Die Preise der Sektion »Un Certain Regard« hatten wir bereits gestern aufgeführt.

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»Cinema for the Climate«

Angesichts der weltweiten Klima-Katastrophen mit Überschwemmungen in Europa sowie übermäßiger Hitze mit Dürren und Waldbränden in Übersee, fragt man sich, ob eine Preis-Gala noch angemessen ist.

Cannes hatte allerdings im Vorfeld des Festivals schon sehr umsichtig reagiert und in diesem Jahr die Sektion »Cinema for the Climate« mit insgesamt sieben Langfilmen ins Leben gerufen.

Gezeigt wurden ein Drehbuchfilm und sechs Dokumentarfilme; zwei Reisen des Aktivismus für die Jugend, zwei Katastrophengeschichten, Nachrichten aus Afrika und eine Expedition in die entlegensten Winkel der Welt, um die Schönheit der Erde zu zeigen.

Im Jahr 2021 sollte die Bewusstseinsbildung und Verteidigung des Planeten auch auf der Leinwand stattfinden...


Link: www.festival-cannes.com
Quellen: ARD Text | Der Spiegel | Festival de Cannes

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