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9. European Month of Photography Berlin mit eigener Foto-Film-Reihe

DIE FOTOGRAFIE ZWISCHEN KUNST, POLITIK UND MASSENMEDIUM in 100 LOCATIONS, 500 Artists & 10.000 Photos.



Vom 1. bis zum 31. Oktober 2020 findet erneut in Berlin zum 9. Mal der EMOP European Month of Photography statt. In über 100 Ausstellungen mit 500 Künstlern und mehr als 10.000 Fotos widmet sich unter anderem die Akademie der Künste (ADK) mit einer eigenen Reihe dem Genre des Fotofilms.

Während der Opening Days vom 1.- 4. Oktober 2020 versuchen internationale Expertenrunden in der ADK am Pariser Platz die Fotografie als Medium in einer Zeit exponentiell wachsender Bildproduktion zu verorten, als Kunstform, als kritische und politische Intervention, als Erinnerungsspeicher von Vergangenheit.

Zudem gehen Fotograf*innen der Agentur OSTKREUZ in ihrer dortigen zentralen Ausstellung "KONTINENT – Auf der Suche nach Europaen" der Frage nach: Wie ist es heute um Europa bestellt? In 22 Positionen nehmen die Fotografinnen und Fotografen verschiedene Aspekte des Miteinanders in Europa – persönliche, gesellschaftliche und politische Phänomene – in den Blick.

Im Vergleich zur vorangegangenen Ausgabe des EMOP Berlin, wo auf ein übergeordnetes Thema verzichtet wurde, fällt auf, dass viele Bewerber das Schwerpunktthema Europa - Identität, Krise, Zukunft aufgegriffen haben und eine vermehrte Zuwendung zur Fotografie als politisches und sozialrelevantes Medium festzustellen ist. Hier stechen insbesondere die Präsentationen einiger europäischer Kulturinstitutionen heraus, die sich diesem Themenkomplex aus der Innenperspektive heraus zu nähern wussten und hochrangige künstlerische Positionen versammeln konnten, wie beispielsweise die der Länder Italien, Irland oder Ungarn.

So untersucht das ungarische Kulturinstitut - Collegium Hungaricum Berlin (CHB) - in einer Ausstellung der Sammlung des Ludwig Museum – Museum für zeitgenössische Kunst Budapest, den Wandel fotografischer und fotobasierter künstlerischer Positionen in Ungarn vor dem Hintergrund staatssozialistischer, europäischer und osteuropäischer Wirklichkeiten zwischen 1970 und 2000.

In Begleitveranstaltungen im Rahmen des EMOP Berlin gibt es dort zudem diverse Filmscreenings und Diskussionen. Darüber hinaus präsentiert das CHB am 29.10.2020 um 19:00 Uhr eine Vorschau auf das FilmFestival Cottbus 2020 und zeigt dazu aus der ungarischen Retrospektive die Komödie "Roncsfilm - Junk Movie" von György Szomjas (1992, 89 min, OmeU).

Hier der Trailer:



Der Film spielt im Jahre 1989, aber es geht nicht um die Zeit.

Lage: das Storchenrestaurant "Nycker" in der Trident-Straße, wo die Leute zusammen kommen, essen und trinken (meist: trinken), Karten spielen, kämpfen, dann nach Hause gehen und Dinge tun, die langsam unerträglich werden. Der Vermieter nimmt seine Frau als Geisel, wirft den Ölofen auf den Vater des Jungen im Rollstuhl, der zusammen mit seinem Vater in Flammen aufgeht, und bei der Schweineschlachtung platzt ein Schwein, das durch PB-Gas betäubt wurde. Dann am nächsten Tag zurück in die Kneipe...


Die Ausstellung des Polnischen Instituts Berlin, das ebenfalls beim Festival des osteuropäischen Films in Cottbus immer stark involviert ist, zeigt Bilder von Krzysztof Miller mit emotionellen Fotos verschiedener Großereignisse in Europa aus dem Zeitraum von 1989 bis 2011. Zu sehen sind sehr unterschiedliche Menschenmengen bei Protesten, Demonstrationen, Beerdigungen, Feiertagen, Jubiläen, bei Sportveranstaltungen und Konzerten.

Im Gebäude der Akademie der Künste am Hanseatenweg geht es um architektonische Zukunftsperspektiven. Eine Rauminstallation mit Fotografien und Filmen der Leibniz Universität Hannover geht der Frage der Nachhaltigkeit im Städtebau nach und präsentiert in der Ausstellung "urbainable – stadthaltig" Ideen und Konzepte für eine urbane Zukunft.

Das Filmprogramm der ADK am Pariser Platz zeigt dagegen während der Opening Days vom 1. bis 4. Oktober 2020 am Pariser Platz eine Fotofilm-Reihe mit älteren Werken von Chris Marker, Agní¨s Varda, Jutta Brückner, Helke Misselwitz, Peter Nestler, Marc Thümmler, Tina Bara und Elfi Mikesch.

Das Genre Fotofilm basiert auf unbewegten Bildern, die in der Montage als Bewegung wahrgenommen werden und sich zu einer Erzählung fügen, die ebenso fiktional wie dokumentarisch sein kann. Oft in Verbindung mit einem Kommentar, gewinnen die Fotografien einen neuen Kontext.


Drei Filme setzen sich mit der ehemaligen DDR auseinander. Darunter Marc Thümmlers "Radfahrer" (2008) mit Aufnahmen des Fotografen Harald Hauswald, der von der Stasi observiert worden war.

Hier der Trailer des sehenswerten, preisgekrönten Fotofilms:



Filmemacherin und Fotografin Elfi Mikesch dokumentiert die Hinterlassenschaften der sowjetischen Armee am Standort Wünsdorf während die im letzten Jahr verstorbene französische Filmemacherin, Fotografin und Installationskünstlerin Agní¨s Varda sich ganz auf 1.500 eigene Fotos beschränkt, die während einer Kuba-Reise entstanden sind, und darin von der Verschränkung von Politik und Alltag im sozialistischen Inselstaat erzählt.

Der Science-Fiction-Kurzfilm "La Jetée" aus dem Jahre 1962 spielt dagegen nach dem dritten Weltkrieg, wo Wissenschaftler mit der Erforschung von Zeitreisen experimentieren, in der Hoffnung, dass die Testpersonen den Schlüssel zur Rettung der Gegenwart finden können.

Hier der Trailer:



Der Eintritt zu diesen Vorführungen ist zwar frei, aber der Einlass erfolgt wegen der Corona-Krise erst nach erfolgter Registrierung am Empfang und ist jeweils nur nach verfügbaren Plätzen möglich.

1.10.2020, 12 – 24 Uhr und 2. – 4.10.2020, 11 – 19.30 Uhr in deutscher und englischer Sprache.

Ebenfalls umsonst, aber draußen auf dem Trottoir des Kurfürstendamms bringt das PHOTOWERKBERLIN mit "StreetProjections" zum 4. Mal die Straßenfotografie zurück auf die Straße. Zu sehen sind in nächtlichen Projektionen die Werke der besten zehn Fotograf*innen, die im Rahmen eines Open Calls von einer renommierten Jury ausgewählt wurden. Ab 20 Uhr bis nach Mitternacht laufen die Slideshows an der historischen Verkehrskanzel am Joachimsthaler Platz und laden Passant*innen zum Verweilen und Staunen ein.

Weitere 100 Ausstellungen, die sich nahezu in allen Berliner Bezirken befinden, aber hier nicht alle aufgelistet werden können, reichen von »A« wie dem Projektraum "A TRANS" am U-Bahnhof Kleistpark mit Einblicken in eine verborgene (Unter-)Welt, bis zu »Z« wie Zitadelle Spandau mit "SPREE - CUTS", dem Portrait einer Stadtflusslandschaft von Götz Lemberg.

Links: www.emop-berlin.eu | www.adk.de


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