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transmediale 2020 - End to End #32

the berlin art & digitalculture festival "transmediale" presents the exhibition "The Eternal Network" im HKW und das Symposium "End to End" in der Berliner Volksbühne.



Heute Abend, den 28. Januar 2020 feiert die 32. transmediale im Foyer des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) ihre Eröffnung und nimmt zugleich Abschied von ihrem künstlerischen Leiter Christoffer Gansing, der sich neuen Aufgaben stellen wird.

Die transmediale ist ein Festival für Medienkunst und digitale Kultur, das einmal jährlich an fünf Tagen Ende Januar bis Anfang Februar in Berlin stattfindet. Doch diesmal wird vieles anders sein als in den Vorjahren.

Das HKW muss nämlich zwei Jahre lang das große Auditorium sanieren, sodass dort keine Veranstaltungen stattfinden können.

Wie gewohnt findet jedoch im kleineren Vortragssaal des HKW am Donnerstag, den 30. Januar 2020 ein Film & Video Tag statt, bei dem diesmal ein langer Feature Film gezeigt wird sowie eine Selektion an Kurzfilmen, Gesprächen und Lesungen mit Schwerpunkt auf die Online Video Kultur und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat.

Langjährige Besucher der transmediale werden wissen, dass sie einst als Videofilmfestival begonnen hatte, um einen Kontrapunkt zur Berlinale zu setzen. Allerdings hatte bald danach auch das Forum des jungen Films, das in diesem Jahr auf der Berlinale sein 50. Jubiläum feiert, ebenfalls diese Idee aufgegriffen und präsentiert bis heute während der Berlinale als Forum Expanded im Silent Green Quartier verschiedene Arten der Videokunst in einer jeweils neu geschaffenen Ausstellung.

Die transmediale entwickelte sich dagegen zu einer digitalen Plattform für Netzwerkkunst weiter und veranstaltet in diesem Jahr mit dem Symposium "End to End" in der Volksbühne Berlin am Freitag, den 31. Januar und am Samstag, den 01. Februar 2020 zwei intensive Tage wissenschaftlicher Gespräche und Vorträge, ergänzt am Abend durch Screenings und Performances.



In Zeiten ökologischer Krisen und politischer Turbulenzen haben Netzwerke ihre Massenwirkung verloren. Wann immer wir von ihnen hören, geht es meist um Rückschläge wie Blackouts, Propaganda, Hassreden, Sucht oder der Wunsch, sich der Intermediäre zu entledigen, indem man sich von den Plattformen des Überwachungskapitalismus trennt. Und doch sind Netzwerke mittlerweile allgegenwärtige und unverzichtbare Organisationsmittel für Aktivist*innen wie auch für die große Politik und scheinen, ob digital oder analog, Gift und Gegengift zugleich zu sein. Jetzt, wo die Grenzen der Netzwerke greifbarer geworden sind, behandelt die Ausstellung „die Netzwerkfrage“ als Frage nach zukünftigen Modellen von Sozialität, Technologie und Politik in Gesellschaften nach der Globalisierung.

Der heutige Abend beginnt mit der Eröffnung von "The Eternal Network" um 19:00 Uhr, einer Gruppenausstellung zu der Beständigkeit von Netzwerken mit einem Fokus auf deren Möglichkeiten und Grenzen als Antwort auf den aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Wandel.

Zur selben Zeit sowie um 20:00 und 22:00 Uhr präsentieren Keiken ihre gamifizierte Performance Feel My Metaverse: Behind this Screen I Am on the Real Earth, eine Erweiterung ihrer Installation in der Ausstellung. Die Arbeit spekuliert über eine Welt nach der Klimakatastrophe, in der Menschen in ein Meta-Universum aus virtuellen Welten fliehen, dargestellt am Alltag dreier Figuren. Eine interaktive virtuelle Welt wird generiert, in der die Performerin sowohl im physischen als auch im virtuellen Raum zu erleben ist.

Um 20:00 Uhr folgt eine Live-Chat-Performance von Blank & Jeron supported by Sakrowski, die auf dem wegbereitenden Internet-Chat-Projekt Clubnetz, das sich in der Berliner Kunst- und Technoszene der 1990er Jahre verbreitete, gründet. Seit 1994 hatte Clubnetz seine Anlaufstellen in legendären Clubs und Bars wie Frisör und WMF, wo man über unförmige Monitore Kontakt aufnehmen und sich ins Internet einwählen konnte. Mithilfe einer kürzlich entwickelten App kann man nun auf der Ausstellungseröffnung der transmediale eine Laserprojektion erleben, die dem ursprünglichen Clubnetz nachempfunden ist.

Eine Stunde später findet ein Artist Talk mit Ursula Biemann, Ruini Shi und Solveig Suess, moderiert von Film- und Videokurator Florian Wüst statt. Zu Gast sind die Filmemacherinnen des fortlaufend als Teil der Ausstellung gezeigten Film-Loops Geographies of Relation.

Während des gesamten Eröffnungsabends wird bei freiem Eintritt im Foyer des HKW ein Programm mit DJ-, Live- und A/V-Sets mit Lou Drago (Transience), GIL (Danse Noir), Space Afrika (Sferic/NTS), Ace of Diamonds/AUCO (No Shade Collective) und Meuko! Meuko! präsentiert.

Die in Taipeh lebende Musikerin Meuko! Meuko! zeigt um 22:30 Uhr ein audiovisuelles Set von ihrem vielbeachteten Album Ghost Island, das die dystopischen Soundscapes um fantastische VR-Umgebungen von NAXS corp. voller verwaister Statuen, schwebender Ruinen, streunender Hunde und Hieroglyphen ergänzt. Die Musik erweckt beim Durchqueren der anti-utopischen Ruinen von Ghost Island und einer Cyber-Traumlandschaft fast den Eindruck, dass es sich nicht um eine Fantasie oder Fabel handelt, sondern um die mythologische post-digitale Realität, in der wir alle leben.

Darüber hinaus wird auch die Zusammenarbeit mit dem CTM Festival for Adventurous Music and Art, Berlin, der ehemaligen Club transmediale, intensiviert. So gibt es am Mittwoch, den 29.01.2020 ein gemeinsames Konzert für elektronische Musik im Technoclub Berghain, was aber bereits restlos ausverkauft sein soll. Und im Kunstquartier Bethanien, dem Stammsitz des CTM Festivals, findet diesmal vom 26.01.- 01.02.2020 erstmals eine gemeinsame Ausstellung statt.

Links: transmediale.de | www.ctm-festival.de

Die transmediale ist ein Projekt von transmediale e.V. und Kulturprojekte Berlin GmbH im Haus der Kulturen der Welt. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die transmediale bereits seit 2004 als kulturelle Spitzeneinrichtung.

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