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»BRIDGE OF SPIES« - jetzt bei uns im Kino

Ulrike Schirms Filmkritik zu "BRIDGE OF SPIES" im BAF-Blog.



Lange ist es her, dass wir Filmkritiken von Ulrike Schirm auch bei uns im BAF-Blog abgedruckt bzw. übernommen haben. Sie schreibt jetzt nur noch sporadisch für den Berliner Film und Fernsehverband e.V. (BFFV), dafür aber verstärkt auf ihrem eigenen Wordpress Blog unter: Ulrike tratscht Kino.

Anlässlich der Berlin Premiere am 26.11.2015 von "Bridge of Spies" freuen wir uns aber über eine ausführliche Rezension von dritter Seite. Wir hatten den Film bereits anlässlich des New Yorker Filmfestivals (NYFF) am 25. September 2015 bei uns angekündigt. Immerhin wurde der Film zu großen Teilen in Berlin und Potsdam-Babelsberg gedreht. Alle Hintergrundinformationen zum Film mit Tom Hanks in der Hauptrolle können bei uns nachgelesen werden. Beeindruckend ist die Eröffnungssequenz. Überhaupt hat uns die erste Hälfte des Films, die in New York spielt, besser gefallen als der deutsche Part, der ein düsteres Berlin zeigt. Die Unterschiede in Gestaltung und Kameraführung, die von verschiedenen Teams gedreht wurden, sind deutlich zu sehen.

Vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs erzählt der Thriller "BRIDGE OF SPIES – DER UNTERHÄNDLER" die Geschichte des Anwalts James Donovan (Tom Hanks) aus Brooklyn, der plötzlich in das politische Geschehen verwickelt wird. Donovan wird vom CIA beauftragt, die Freilassung eines in der UdSSR verhafteten US-amerikanischen U-2-Piloten zu erwirken - eine Aufgabe, die sich als nahezu unmöglich erweist. Diese außergewöhnliche Episode in Donovans Leben haben die Autoren Matt Charman, Ethan Coen und Joel Coen in ein Drehbuch eingebettet, das auf wahren Begebenheiten beruht. Es zeigt den Charakter und den Weg eines Mannes, der bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen. Regie führt der dreifache Oscar®-Preisträger Steven Spielberg („Der Soldat James Ryan“, „Schindlers Liste“). Für die Rolle von James Donovan konnte Spielberg Tom Hanks („Forrest Gump“, „Philadelphia“) gewinnen, der für seine schauspielerische Leistung bereits mit zwei Oscars® ausgezeichnet wurde.

Hier diesmal der deutsche Trailer.



Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Matt Charman, Ethan Coen und Joel Coen
Darsteller: Tom Hanks, Mark Rylance, Scott Shepherd, Amy Ryan, Sebastian Koch, Alan Alda, Austin Stowell, Mikhail Gorevoy, Will Rogers und Burghart Klaußner

BRIDGE OF SPIES
10. Februar 1962, 8 Uhr morgens. 2 Männer überqueren die Glienicker Brücke. Der eine in Richtung West-Berlin, der andere in Richtung Ost-Berlin. Es handelt sich um Gary Francis Powers, ein Spion des amerikanischen Geheimdienstes CIA und Rudolf Iwanowitsch Abel, Spion des sowjetischen Geheimdienstes KGB.

Am 1.Mai 1960 wagt Gary Powers einen Aufklärungsflug über die Sowjetunion, um geheime Militäranlagen zu fotografieren. Er wird von Raketenabwehreinheiten abgeschossen. Sein Fallschirm rettet ihm das Leben. Er wird der Spionage beschuldigt und zu langjähriger Haft im Gefängnis von Wladimir, etwa 150 Kilometer von Moskau entfernt, verurteilt.

In den USA sitzt der KGB Spion Rudolf Abel ebenfalls im Knast. Jahrelang getarnt als Fotograf und Kunstmaler betrieb er ein kleines Studio in New York. Ihm gelang es, ein Spionagenetz aufzubauen , welches sich durch das ganze Land zog. 1957 verrät ein Überläufer Abels Identität und er wird zu 30 Jahren Haft verurteilt. Nun hat Steven Spielberg, nach „Schindlers Liste“ sich diesem dunklen Kapitel aus der hässlichen Phase des Kalten Krieges angenommen und in „Bridge of Spies“ einen spannenden Spionagethriller daraus gemacht. Tom Hanks spielt einen Anwalt, James Donovan, der mit Herz und Hirn, trotz aller Widerstände, Abel vor dem elektrischen Stuhl rettet. Er setzt sämtliche juristischen Winkelzüge ein, um Abel eine menschenwürdige Verteidigung zu ermöglichen. Das kommt nicht bei allen gut an. Ein „Kommunistenschwein“ zu verteidigen bringt einige Hasser dazu , die Scheiben seiner Wohnung zu zerschlagen und seine Familie in Angst und Schrecken zu versetzen. Während der langen Verhandlungstage, entsteht so etwas wie Freundschaft zwischen dem kauzigen, wortkargen Abel (Mark Rylance), der höflich und gefasst seinem Urteil entgegen sieht. Abel und Donovan teilen einen besonderen Humor. Ab und zu werden die amerikanischen Werte gepredigt , ein wenig Pathos und Klischee darf auch nicht fehlen. Nach zwei Stunden ist man froh, wenn der CIA den Austausch zwischen Power und Abel verhandelt und Donovan in Berlin eintrifft. Im Gegensatz zu den hellen und freundlichen Tönen seines Landes, umgibt ihn nun ein eiskaltes graues Berlin. Und dann, endlich, nach zähen Verhandlungen mit dem als Mittelsmann eingesetzten Ost-Berliner Anwalt, Wolfgang Vogel (Sebastian Koch), stehen alle Beteiligten auf der Glienicker Brücke und warten spannungsgeladen auf den Austausch zweier gegensätzlicher Agenten. Donovans besorgte Frage nach Abels weiterer Zukunft, erwidert der mit dem Satz: „Entweder werde ich umarmt oder ich werde auf den Rücksitz gesetzt.“ Donovan hat Tränen in den Augen.

Tom Hanks spielt den Vermittler mit grosser Empathie, einem feinen Humor. Er lässt beide Seiten in dem Glauben etwas Brillantes eingefädelt zu haben. Mitverantwortlich für die pointierten und scharfsinnigen Dialoge sind die Coen-Brüder, die Matt Charmans Drehbuch ihre ganz persönliche Note Verleihen.

Ein Lob an die Ausstatter, die den grau-düsteren Look Ost-Berlins 1960/61 auf die Leinwand zaubern.

Ulrike Schirm

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