Nachrufe zum Totensonntag 2024
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Ruth Maria Kubitschek 1. Juni 2024
Die 1931 in Nordböhmen im tschechischen Komotau geborene deutsch-schweizerische Schauspielerin, Synchronsprecherin und Autorin, Ruth Maria Kubitschek, verstarb nach kurzer schwerer Krankheit mit 92 Jahren in ihrer Wahlheimat der Schweiz. Die Familie floh nach dem Zweiten Weltkrieg. In Halle an der Saale sowie Weimar besuchte sie Schauspielschulen und glänzte dann im Beruf. 1959 blieb sie nach einem Theaterengagement im Westen. Damit ließ sie auch ihren Mann, den Regisseur Götz Fried-
rich, in der DDR zurück. Die Ehe, aus der Kubitscheks einziges Kind Alexander hervorging, wurde 1963 geschieden. Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels prägte danach das deutsche Fernsehen. Sie war auf dem "Traumschiff" an Bord, spielte im ARD-Tatort und als Margot Balbeck in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs". Berühmt wurde Kubitschek 1966 durch den sehr erfolgreichen Fernsehdreiteiler "Melissa" von Francis Durbridge - danach hatte sie eine Vielzahl von Fernsehengagements. Anfang der 80er hob sie der Filmemacher Helmut Dietl in die höchsten Höhen ihrer Karriere. Den Auftakt machte 1983 ihre Rolle als "Spatzl" in der Serie "Monaco Franze". Selten wurde das ewige Ringen im Zusammensein von Mann und Frau humorvoller ins deutsche TV gebracht als in dieser Serie. Hier "der ewige Stenz", wie es im Titel hieß, mit Neigung zum Lotterleben, der auch einen Halt sucht. Da die um Klasse und Stil bemühte Dame, die manchen Fehltritt verzeiht. 2013 beendete sie mit ihrem Auftritt im Kinofilm "Frau Ella" ihre Karriere. An der Seite von Matthias Schweighöfer und August Diehl feierte sie noch einmal einen Publikumserfolg und gewann mit dem Jupiter auch einen Filmpreis. Insgesamt wirkte sie ab den 60er-Jahren in über 160 Film- und Fernsehproduktionen mit und wurde schon zu Lebzeiten als Legende gefeiert. In der Schweiz schrieb die Schauspielerin Bücher, malte, wurde Hobbygärtnerin.
Jeannette Charles 2. Juni 2024
Die in London geborene britische Schauspielerin, die hauptsächlich als Double von Königin Elisabeth II. bekannt wurde, verstarb mit 96 Jahren. Ihren vielleicht bekanntesten Auftritt hatte sie 1988 in dem Komödienklassiker "Die nackte Kanone" an der Seite von Leslie Nielsen.
Janis Paige 2. Juni 2024
Die in Tacoma, Washington als Donna Mae Tjaden geborene US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin, eine der letzten Überlebenden aus Hollywoods goldenem Zeitalter, verstarb mit mit 101 Jahren in Los Angeles. Am Broadway hatte sie 1951 einen großen Erfolg in der Krimikomödie "Remains to Be Seen" an der Seite des früheren Kinderstars Jackie Cooper. Den Durchbruch zum Star erlangte sie auf der Bühne im Musical "The Pajama Game". Bei der Verfilmung unter dem deutschen Titel "Picknick im Pyjama" wurde ihre Rolle jedoch durch Doris Day ersetzt. Ihren bekanntesten Leinwandauftritt hatte sie anschließend 1957 bei MGM in der Verfilmung des Musicals "Silk Stockings" an der Seite von Fred Astaire und Cyd Charisse. 1960 war sie nochmals neben Doris Day und David Niven in der Komödie "Meisterschaft im Seitensprung" zu sehen. In den folgenden Jahren hatte Paige kaum noch Filmauftritte, spielte jedoch bis in das neue Jahrhundert in mehr als 60 Fernsehrollen mit, unter anderem 1972 neben Peter Falk in einer "Columbo"-Folge, oder war in 15 Episoden der Serie "Trapper John, M.D." zu sehen. Zuletzt stand sie 2001 für eine Gastrolle in der Serie "Frauenpower" vor der Kamera.
William Russell 3. Juni 2024
Der britische Schauspieler William Russel verstarb im stolzen Alter von 99 Jahren. Anfang der 1950er Jahre trat er in einigen Film- und Fernsehproduktionen auf. 1956 folgte sein erster Auftritt in dem Kino-Spielfilm "Der Mann, den es nie gab" nach dem gleichnamigen Buch von Ewen Montagu. 1963 folgte der amerikanische Spielfilm "Gesprengte Ketten" über deutsches Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg und neben weiteren Fernsehauftritten war er u.a. 1978 in "Superman" und 1980 in "Death Watch – Der gekaufte Tod" zu sehen.
Françoise Hardy 11. Juni 2024
Mit 18 tauchte die französische Chansonnière Françoise Hardy zufällig im Fernsehen auf und wurde 1962 mit ihrem Hit "Tous les garçons et les filles" zum Weltstar der Nation. Die Platte wurde in kürzester Zeit über zwei Millionen Mal verkauft. Es gibt Geschichten aus der Zeit, aus diesen sagenhaften Sechzigern, als David Bowie sie zur schönsten Frau der Welt erklärte, als Mick Jagger ihr vergeblich nachstellte und als Bob Dylan sie mit Liebesbriefen bombardierte und versuchte, sie mit Songs, die er ihr überlassen wollte, zu verführen. Im Jahr 2023 nahm die amerikanische Musikzeitschrift Rolling Stone Hardy als einzige Französin unter die 200 besten Sänger und Sängerinnen aller Zeiten auf. Mit 80 verstarb die französische Sängerin, Texterin und Komponistin in Paris an Krebs.
Barbara Gladstone 16. Juni 2024
Die New Yorker Galeristin Barbara Gladstone verstarb im Alter von 89 Jahren in Paris. Sie war eine der wichtigsten Galeristinnen der Gegenwart, die stets Marktverständnis mit Kunstgespür vereinte und sich immer als Advokatin der Künstlerinnen und Künstler sah. Die Liste der von Barabra Gladstones erster Galerie in New Yorks 57th Street vertrenen Kunstschaffenden ist beeindruckend: Ed Atkins, Jenny Holzer und Alex Katz stehen darauf, sowie Robert Mapplethorpe, Shirin Neshat, Rosemarie Trockel, Richard Prince und Lawrence Weiner. 1991 bezog die Gladstone Galerie neue Räume in SoHo. 1996 zog das Unternehmen weiter nach Chelsea, auch weil die großen Tore der ehemaligen Lagerhäuser für immer größer und größer werdenden Skulpturen praktisch waren, womit sie zu einem der Wegbereiter der Kunstszene in dem Stadtteil wurden. Auf weitere Expansionen verzichtete Gladstone bewusst und beließ es bei Niederlassungen in Chelsea und der Upper East Side, einer Dependance in Los Angeles und einer in Seoul.
Anouk Aimée 18. Juni 2024
Die französische Schauspielerin Anouk Aimée, die mit den Großen ihres Fachs gedreht hat, verstarb im Alter von 92 Jahren in ihrer Heimatstadt Paris. Sie stand u.a. für Marcel Carne, Robert Altman, Claude Lelouch, Sidney Lumet und den italienischen Starregisseur Federico Fellini vor der Kamera. Aimée wurde 1932 als Nicole Dreyfus geboren und spielte in mehr als 50 Filmen mit, darunter in Fellinis Kultfilm "La Dolce Vita" (1960), später auch in "Achteinhalb" (1963) neben Marcello Mastroianni. Zu ihren bekanntesten Filmen zählte 1966, der mit der Goldenen Palme ausgezeichnete, bittersüße Liebesfilm von Claude Lelouch "Ein Mann und eine Frau" mit Jean-Louis Trintignant als Rennfahrer an ihrer Seite. Als Tochter eines Schauspielerehepaars stand sie bereits mit knapp 14 Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. Ihre Karriere begann 1949 mit der Rolle der Julia in der Shakespeare-Adaption "Die Liebenden von Verona". Sie spielte oft geheimnisvolle, rätselhafte schöne Frauen, die immer eine Wende in ihrem Leben ersehnten.
Donald Sutherland 20. Juni 2024
Der aus schottischer Herkunft abstammende kanadische Theater- und Filmschauspieler Donald McNicol Sutherland verstarb nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren in Miami, Florida, Vereinigte Staaten, wie sein Sohn Kiefer Sutherland bekannt gab. Donald Sutherland wirkte seit den 1960er Jahren in über 150 Filmen und TV-Produktionen mit. Dank seiner großen Wandlungsfähigkeit ließ er kaum ein Genre aus. Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" (1967) war sein erster internationaler Erfolg. Ab den 1970er Jahren war Donald Sutherland in mehreren Filmklassikern in profilierten Rollen zu sehen. Mit Robert Altmans Militär-Satire "M.A.S.H." kam ein weiterer Hit hinzu. Mehr als 60 herausragende Jahre lang war er auf den Kinoleinwänden zu sehen. An der Seite von Jane Fonda brillierte er 1971 als Privatdetektiv in Alan Pakulas Psychothriller "Klute". Schlagzeilen machte er durch eine Liebesszene in Nicolas Roegs Horror-Studie "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973). Federico Fellini machte ihn zu "Casanova", Bertolucci zum faschistischen
Gutsverwalter Attila in dem Drama "1900". Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" vor die Kamera. Mit Charlize Theron knackte er in dem Krimi "The Italian Job - Jagd auf Millionen" Tresore. Alle wollten mit Sutherland arbeiten, darunter legendäre Regisseure wie Claude Chabrol, Louis Malle, Ken Russell, John Schlesinger und Werner Herzog. Doch als Hollywood-Star sah er sich nicht. Mit seiner dritten Ehefrau Francine Racette lebte er weitab von der kalifornischen Filmmetropole in seiner kanadischen Heimat, im Osten der Provinz Quebec. 2018 wurde ihm der Ehrenoscar zuerkannt. In den letzten Jahren begeisterte Donald Sutherland als "President Snow" in der erfolgreichen Filmreihe "Tribute von Panem" und eroberte auch die Herzen eines jüngeren Publikums.
Taylor Wily 20. Juni 2024
Der in Honolulu, Hawaii, geborene US-amerikanische Schauspieler, Mixed-Martial-Arts-Kämpfer und Sumōringer Taylor Wily, auch bekannt als Teila Tuli und Takamikuni, verstarb im Alter von 56 Jahren. Bekannt wurde er durch seine Rolle als Informant Kamekona Tupuola in der Krimiserie "Hawaii Five-0" zwischen 2010 und 2020 in zehn Staffeln sowie durch die TV-Serie "Magnum P.I." in 7 Folgen zwischen 2018–2020.
Bill Cobbs 25. Juni 2024
Der in Cleveland, Ohio geborene farbige US-Schauspieler verstarb mit 90 Jahren, nur wenige Tage nach seinem Geburtstag, in Riverside, Kalifornien. Bill Cobbs wirkte in seiner langen Karriere in fast 200 Film- und Fernsehproduktionen mit. An der Seite von Whitney Houston und Kevin Costner hatte er in der Hit-Romanze "Bodyguard" (1992) mitgespielt. In der Komödie "Nachts im Museum" (2006) und in der Fortsetzung "Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal" (2014) mimte er an der Seite von Ben Stiller den Nachtwächter Reginald. Weitere Auftritte hatte er in TV-Produktionen wie "Emergency Room", "Star Trek: Enterprise" und "Criminal Minds". Bereits in jungen Jahren hatte Cobbs seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckt. Seine Karriere begann jedoch erst, nachdem er acht Jahre lang in der Air Force gedient und als Autoverkäufer gearbeitet hatte. Erst dann folgten erste Auftritte in Theaterproduktionen, bis Cobbs Anfang der Siebzigerjahre nach New York zog, wo er seine Schauspielkarriere vorantrieb. Sein Filmdebüt gab er 1974 an der Seite von Walter Matthau in "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123". Seine letzte Rolle hatte Bill Cobbs 2023 in der Miniserie "Incandescent Love". 2020 wurde Cobbs für seinen Auftritt in der Kinderserie "Dino Dana" mit einem Daytime Emmy Award ausgezeichnet.
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mit Maria Rosaria Omaggio, die am 1. Juli 2024 verstarb.
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Ruth Maria Kubitschek 1. Juni 2024
Die 1931 in Nordböhmen im tschechischen Komotau geborene deutsch-schweizerische Schauspielerin, Synchronsprecherin und Autorin, Ruth Maria Kubitschek, verstarb nach kurzer schwerer Krankheit mit 92 Jahren in ihrer Wahlheimat der Schweiz. Die Familie floh nach dem Zweiten Weltkrieg. In Halle an der Saale sowie Weimar besuchte sie Schauspielschulen und glänzte dann im Beruf. 1959 blieb sie nach einem Theaterengagement im Westen. Damit ließ sie auch ihren Mann, den Regisseur Götz Fried-
rich, in der DDR zurück. Die Ehe, aus der Kubitscheks einziges Kind Alexander hervorging, wurde 1963 geschieden. Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels prägte danach das deutsche Fernsehen. Sie war auf dem "Traumschiff" an Bord, spielte im ARD-Tatort und als Margot Balbeck in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs". Berühmt wurde Kubitschek 1966 durch den sehr erfolgreichen Fernsehdreiteiler "Melissa" von Francis Durbridge - danach hatte sie eine Vielzahl von Fernsehengagements. Anfang der 80er hob sie der Filmemacher Helmut Dietl in die höchsten Höhen ihrer Karriere. Den Auftakt machte 1983 ihre Rolle als "Spatzl" in der Serie "Monaco Franze". Selten wurde das ewige Ringen im Zusammensein von Mann und Frau humorvoller ins deutsche TV gebracht als in dieser Serie. Hier "der ewige Stenz", wie es im Titel hieß, mit Neigung zum Lotterleben, der auch einen Halt sucht. Da die um Klasse und Stil bemühte Dame, die manchen Fehltritt verzeiht. 2013 beendete sie mit ihrem Auftritt im Kinofilm "Frau Ella" ihre Karriere. An der Seite von Matthias Schweighöfer und August Diehl feierte sie noch einmal einen Publikumserfolg und gewann mit dem Jupiter auch einen Filmpreis. Insgesamt wirkte sie ab den 60er-Jahren in über 160 Film- und Fernsehproduktionen mit und wurde schon zu Lebzeiten als Legende gefeiert. In der Schweiz schrieb die Schauspielerin Bücher, malte, wurde Hobbygärtnerin.
Jeannette Charles 2. Juni 2024
Die in London geborene britische Schauspielerin, die hauptsächlich als Double von Königin Elisabeth II. bekannt wurde, verstarb mit 96 Jahren. Ihren vielleicht bekanntesten Auftritt hatte sie 1988 in dem Komödienklassiker "Die nackte Kanone" an der Seite von Leslie Nielsen.
Janis Paige 2. Juni 2024
Die in Tacoma, Washington als Donna Mae Tjaden geborene US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin, eine der letzten Überlebenden aus Hollywoods goldenem Zeitalter, verstarb mit mit 101 Jahren in Los Angeles. Am Broadway hatte sie 1951 einen großen Erfolg in der Krimikomödie "Remains to Be Seen" an der Seite des früheren Kinderstars Jackie Cooper. Den Durchbruch zum Star erlangte sie auf der Bühne im Musical "The Pajama Game". Bei der Verfilmung unter dem deutschen Titel "Picknick im Pyjama" wurde ihre Rolle jedoch durch Doris Day ersetzt. Ihren bekanntesten Leinwandauftritt hatte sie anschließend 1957 bei MGM in der Verfilmung des Musicals "Silk Stockings" an der Seite von Fred Astaire und Cyd Charisse. 1960 war sie nochmals neben Doris Day und David Niven in der Komödie "Meisterschaft im Seitensprung" zu sehen. In den folgenden Jahren hatte Paige kaum noch Filmauftritte, spielte jedoch bis in das neue Jahrhundert in mehr als 60 Fernsehrollen mit, unter anderem 1972 neben Peter Falk in einer "Columbo"-Folge, oder war in 15 Episoden der Serie "Trapper John, M.D." zu sehen. Zuletzt stand sie 2001 für eine Gastrolle in der Serie "Frauenpower" vor der Kamera.
William Russell 3. Juni 2024
Der britische Schauspieler William Russel verstarb im stolzen Alter von 99 Jahren. Anfang der 1950er Jahre trat er in einigen Film- und Fernsehproduktionen auf. 1956 folgte sein erster Auftritt in dem Kino-Spielfilm "Der Mann, den es nie gab" nach dem gleichnamigen Buch von Ewen Montagu. 1963 folgte der amerikanische Spielfilm "Gesprengte Ketten" über deutsches Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg und neben weiteren Fernsehauftritten war er u.a. 1978 in "Superman" und 1980 in "Death Watch – Der gekaufte Tod" zu sehen.
Françoise Hardy 11. Juni 2024
Mit 18 tauchte die französische Chansonnière Françoise Hardy zufällig im Fernsehen auf und wurde 1962 mit ihrem Hit "Tous les garçons et les filles" zum Weltstar der Nation. Die Platte wurde in kürzester Zeit über zwei Millionen Mal verkauft. Es gibt Geschichten aus der Zeit, aus diesen sagenhaften Sechzigern, als David Bowie sie zur schönsten Frau der Welt erklärte, als Mick Jagger ihr vergeblich nachstellte und als Bob Dylan sie mit Liebesbriefen bombardierte und versuchte, sie mit Songs, die er ihr überlassen wollte, zu verführen. Im Jahr 2023 nahm die amerikanische Musikzeitschrift Rolling Stone Hardy als einzige Französin unter die 200 besten Sänger und Sängerinnen aller Zeiten auf. Mit 80 verstarb die französische Sängerin, Texterin und Komponistin in Paris an Krebs.
Barbara Gladstone 16. Juni 2024
Die New Yorker Galeristin Barbara Gladstone verstarb im Alter von 89 Jahren in Paris. Sie war eine der wichtigsten Galeristinnen der Gegenwart, die stets Marktverständnis mit Kunstgespür vereinte und sich immer als Advokatin der Künstlerinnen und Künstler sah. Die Liste der von Barabra Gladstones erster Galerie in New Yorks 57th Street vertrenen Kunstschaffenden ist beeindruckend: Ed Atkins, Jenny Holzer und Alex Katz stehen darauf, sowie Robert Mapplethorpe, Shirin Neshat, Rosemarie Trockel, Richard Prince und Lawrence Weiner. 1991 bezog die Gladstone Galerie neue Räume in SoHo. 1996 zog das Unternehmen weiter nach Chelsea, auch weil die großen Tore der ehemaligen Lagerhäuser für immer größer und größer werdenden Skulpturen praktisch waren, womit sie zu einem der Wegbereiter der Kunstszene in dem Stadtteil wurden. Auf weitere Expansionen verzichtete Gladstone bewusst und beließ es bei Niederlassungen in Chelsea und der Upper East Side, einer Dependance in Los Angeles und einer in Seoul.
Anouk Aimée 18. Juni 2024
Die französische Schauspielerin Anouk Aimée, die mit den Großen ihres Fachs gedreht hat, verstarb im Alter von 92 Jahren in ihrer Heimatstadt Paris. Sie stand u.a. für Marcel Carne, Robert Altman, Claude Lelouch, Sidney Lumet und den italienischen Starregisseur Federico Fellini vor der Kamera. Aimée wurde 1932 als Nicole Dreyfus geboren und spielte in mehr als 50 Filmen mit, darunter in Fellinis Kultfilm "La Dolce Vita" (1960), später auch in "Achteinhalb" (1963) neben Marcello Mastroianni. Zu ihren bekanntesten Filmen zählte 1966, der mit der Goldenen Palme ausgezeichnete, bittersüße Liebesfilm von Claude Lelouch "Ein Mann und eine Frau" mit Jean-Louis Trintignant als Rennfahrer an ihrer Seite. Als Tochter eines Schauspielerehepaars stand sie bereits mit knapp 14 Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. Ihre Karriere begann 1949 mit der Rolle der Julia in der Shakespeare-Adaption "Die Liebenden von Verona". Sie spielte oft geheimnisvolle, rätselhafte schöne Frauen, die immer eine Wende in ihrem Leben ersehnten.
Donald Sutherland 20. Juni 2024
Der aus schottischer Herkunft abstammende kanadische Theater- und Filmschauspieler Donald McNicol Sutherland verstarb nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren in Miami, Florida, Vereinigte Staaten, wie sein Sohn Kiefer Sutherland bekannt gab. Donald Sutherland wirkte seit den 1960er Jahren in über 150 Filmen und TV-Produktionen mit. Dank seiner großen Wandlungsfähigkeit ließ er kaum ein Genre aus. Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" (1967) war sein erster internationaler Erfolg. Ab den 1970er Jahren war Donald Sutherland in mehreren Filmklassikern in profilierten Rollen zu sehen. Mit Robert Altmans Militär-Satire "M.A.S.H." kam ein weiterer Hit hinzu. Mehr als 60 herausragende Jahre lang war er auf den Kinoleinwänden zu sehen. An der Seite von Jane Fonda brillierte er 1971 als Privatdetektiv in Alan Pakulas Psychothriller "Klute". Schlagzeilen machte er durch eine Liebesszene in Nicolas Roegs Horror-Studie "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973). Federico Fellini machte ihn zu "Casanova", Bertolucci zum faschistischen
Gutsverwalter Attila in dem Drama "1900". Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" vor die Kamera. Mit Charlize Theron knackte er in dem Krimi "The Italian Job - Jagd auf Millionen" Tresore. Alle wollten mit Sutherland arbeiten, darunter legendäre Regisseure wie Claude Chabrol, Louis Malle, Ken Russell, John Schlesinger und Werner Herzog. Doch als Hollywood-Star sah er sich nicht. Mit seiner dritten Ehefrau Francine Racette lebte er weitab von der kalifornischen Filmmetropole in seiner kanadischen Heimat, im Osten der Provinz Quebec. 2018 wurde ihm der Ehrenoscar zuerkannt. In den letzten Jahren begeisterte Donald Sutherland als "President Snow" in der erfolgreichen Filmreihe "Tribute von Panem" und eroberte auch die Herzen eines jüngeren Publikums.
Taylor Wily 20. Juni 2024
Der in Honolulu, Hawaii, geborene US-amerikanische Schauspieler, Mixed-Martial-Arts-Kämpfer und Sumōringer Taylor Wily, auch bekannt als Teila Tuli und Takamikuni, verstarb im Alter von 56 Jahren. Bekannt wurde er durch seine Rolle als Informant Kamekona Tupuola in der Krimiserie "Hawaii Five-0" zwischen 2010 und 2020 in zehn Staffeln sowie durch die TV-Serie "Magnum P.I." in 7 Folgen zwischen 2018–2020.
Bill Cobbs 25. Juni 2024
Der in Cleveland, Ohio geborene farbige US-Schauspieler verstarb mit 90 Jahren, nur wenige Tage nach seinem Geburtstag, in Riverside, Kalifornien. Bill Cobbs wirkte in seiner langen Karriere in fast 200 Film- und Fernsehproduktionen mit. An der Seite von Whitney Houston und Kevin Costner hatte er in der Hit-Romanze "Bodyguard" (1992) mitgespielt. In der Komödie "Nachts im Museum" (2006) und in der Fortsetzung "Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal" (2014) mimte er an der Seite von Ben Stiller den Nachtwächter Reginald. Weitere Auftritte hatte er in TV-Produktionen wie "Emergency Room", "Star Trek: Enterprise" und "Criminal Minds". Bereits in jungen Jahren hatte Cobbs seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckt. Seine Karriere begann jedoch erst, nachdem er acht Jahre lang in der Air Force gedient und als Autoverkäufer gearbeitet hatte. Erst dann folgten erste Auftritte in Theaterproduktionen, bis Cobbs Anfang der Siebzigerjahre nach New York zog, wo er seine Schauspielkarriere vorantrieb. Sein Filmdebüt gab er 1974 an der Seite von Walter Matthau in "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123". Seine letzte Rolle hatte Bill Cobbs 2023 in der Miniserie "Incandescent Love". 2020 wurde Cobbs für seinen Auftritt in der Kinderserie "Dino Dana" mit einem Daytime Emmy Award ausgezeichnet.
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