Nachrufe zum Totensonntag 2024
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James Darren 2. September 2024
Der als James William Ercolani in Philadelphia geborene US-amerikanischer Schauspieler, Sänger und Regisseur von Fernsehserien, James Darren verstarb im Alter von 88 Jahren in Los Angeles. Mit 16 Jahren brach der Sohn italienischer Einwanderer die Schule ab und wollte Schauspieler werden. Nach einem Studium bei der legendären Schauspiellehrerin Stella Adler bekam er mit 20 Jahren 1956 einen ersten Filmvertrag bei Columbia Pictures vermittelt. Insgesamt umfasst sein Schaffen für Film und Fernsehen mehr als 50 Produktionen. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt aus Serien wie „T.J. Hooker“ oder 1996 als holographischer Musiker Vic Fontain in „Star Trek: Deep Space Nine“.
Sérgio Mendes 5. September 2024
Der mit drei Grammys ausgezeichnete brasilianischer Pianist, Komponist und Arrangeur Sérgio Mendes verstarb im Alter von 83 Jahren in Los Angeles. International bekannt wurde er als einer der Pioniere des Bossa Nova, mit dessen Hit "Mas Que Nada" er 1966 dieser Musikrichtung zu weltweitem Ruhm verhalf. Mendes' Musik, die weltweit erfolgreich wurde, fusioniert Bossa nova - ein Genre mit afrobrasilianischen roots - mit Jazz und Samba. 2012 wurde er für den Song "Real in Rio", Teil des Soundtracks zum Animationsfilm "Rio", für einen Oscar nominiert und spielte zudem weitere Filmmusiken ein. Nebenbei ist Mendes auch einer der Wegbereiter des Genres des Brasil, das sich seit den Neunzigern unter der Chiffre Nu Jazz in zahlreichen Remixes elektronisch neu aufstellte. Im Laufe seiner über 50-jährigen Karriere veröffentlichte er mehr als 35 Musikalben.
Herbie Flowers 5. September 2024
Der britische Rockmusiker, der für David Bowie, T. Rex und Serge Gainsbourg Tuba und Kontrabass spielte, verstarb im Alter von 86 Jahren. Der vornehmlich im Studio arbeitende Musiker ging mit seinem prägenden Basslauf zu Lou Reeds Song »Walk on the Wild Side« in die Geschichte ein. Seine auf dem Bass gespielten Töne, die er mit einem E-Bass verdoppelte, lösen zu Lou Reeds lässigem Erzählgesang einen großen, selten gehörten Wiedererkennungseffekt aus. Zu den Musikern, bei deren Aufnahmen Herbie Flowers ebenfalls den Kontrabass spielte, gehören u. a. Elton John, David Essex, Allan Clarke, Al Kooper, Harry Nilsson, Cat Stevens, George Harrison und viele mehr.
Jacques Breuer 5. September 2024
Der in München geborene, einer österreichischen Schauspielerfamilie stammende Film- und TV-Schauspieler, Synchronsprecher sowie Filmregisseur, verstarb im frühen Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Große Bekanntheit beim deutschen Fernsehpublikum erlangte Breuer in jungen Jahren durch die Rolle des Peter Bathory in dem ZDF-Mehrteiler "Mathias Sandorf" aus dem Jahr 1979, frei nach dem Buch von Jules Verne. Er war aber auch häufig in beliebten TV-Krimis wie "Derrick", "Tatort", "Polizeiruf 110" oder "Hubert ohne Staller" und "Der Bulle von Tölz" zu Gast. Rund 80 Rollen listet die Onlinedatenbank IMDb auf. Seine markante Synchronstimme kennen viele Fans auch aus der Kinoreihe "Der Herr der Ringe", dessen deutsche Stimme, die des US-Schauspielers Viggo Mortensen war, der den Helden Aragorn spielte. Seine angenehme, eher leise, aber markante und fast schon etwas kreidige Stimme, kam aber auch bei der Synchronisation von Stannis Baratheon (Stephen Dillane) in der Fantasy-Serie "Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer" sowie in vielen Nebenfiguren von US-Krimis zur Geltung.
Rebecca Horn 6. September 2024
Die international profilierte deutsche Künstlerin Rebecca Horn verstarb im Alter von 80 Jahren. Die gebürtige Hessin schuf skulpturale Raum-Installationen, arbeitete aber auch mit Bildhauerei, Performances, Film, Zeichnungen und Poesie. Sie stellte mehrere Male auf der Documenta in Kassel aus und wurde 1992 als erste Frau Trägerin des Kaiserrings von Goslar. Ihre Arbeit bewegte sich oftmals im Grenzbereich verschiedener künstlerischer Disziplinen und umfasst auch skulpturale Raum-Installationen und kinetische Objekte. Rebecca Horn wurde 1944 in Michelstadt geboren, sie studierte in Hamburg und London. Bis 1981 lebte sie vor allem in New York, später auch in Paris. Seit 2007 baute sie die frühere Fabrik ihrer Familie im Odenwald zum Kunstort aus. Nach einem Schlaganfall 2015 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt dorthin. Das New Yorker Guggenheim Museum zeigte schon 1993 eine Retrospektive zu ihrem Werk, 2010 wurde sie mit dem Praemium Imperiale geehrt. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt der "Schildkrötenseufzerbaum", aus dessen Schalltrichtern Klagelaute in vielen Sprachen dringen.
András Hámori ~ 7. September 2024
Im Alter von 71 Jahren starb der weltberühmte Filmproduzent und Schauspieler András Hámori. Der Filmemacher wurde im Juli 1953 in Budapest geboren. Anfang der achtziger Jahre emigrierte er nach Kanada, kehrte aber später mehrmals zurück und brachte Weltstars in den ungarischen Film. Er verbrachte auch viel Zeit in London, Los Angeles und Budapest und war Mitglied der American Film Academy sowie der European and Canadian Academy of Film and Television Arts. Nach dem Fall des Kommunismus holte er die größten Hollywood-Stars nach Budapest und arbeitete mit Ralph Fiennes an "A Taste of Sunshine" (1999), John Cusack an "Max" (2002) oder produzierte mit Lajos Koltai "Fateless - Roman eines Schicklsallosen" (2005), den teuersten Spielfilm, der je in Ungarn gedreht wurde. 2014 drehte dann mit Adrien Brody die Miniserie "Houdini".
James Earl Jones 9. September 2024
Der im ländlichen Mississippi geborene farbige US-amerikanische Schauspieler James Earl „Todd“ Jones verstarb mit 93 Jahren im US-Bundesstaat New York. Seit den 1960er-Jahren spielte er zahlreiche Charakterrollen bei Theater, Kino und Fernsehen. Seine imposante Stimme, mit der er viele Jahre lang auch Darth Vader synchronisierte, hatte er schon vor zwei Jahren dem Disney-Konzern vermacht, damit die zu Disney gehörende Produktionsfirma das berühmteste Röcheln der Filmgeschichte auch über seinen Tod hinaus noch in vielen Spin-offs von „Star Wars“ verwerten kann. Unabhängig von seinem majestätischen Bariton steht James Earl Jones – buchstäblich – in einer Tradition großer schwarzer Stimmen in der amerikanischen Kultur und feierte auch auf dem Broadway zahlreiche Erfolge als größenwahnsinniger King Lear, als Othello und Macbeth, als pompöser Big Daddy in Tennessee Williams’ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ oder auch in den Stücken des Dramatikers August Wilson, der die afroamerikanische Erfahrung aus der Perspektive der schwarzen Arbeiterklasse einfing. Für die Rolle des Boxers Jack Jefferson in der Inszenierung „The Great White Hope” gewann er 1968 den »Tony« Musical-Preis. Zwei Emmys, ein Grammy sowie der Ehren-Oscar für sein Lebenswerk folgten. Zudem spielte er in Blockbustern wie "Der Prinz aus Zamunda" (1988) und "Jagd auf Roter Oktober" (1990). Seine erste kleinere Kinorolle erhielt er von Stanley Kubrick als Bomberpilot in „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. In seiner sechs Jahrzehnte umfassenden Theater- und Filmkarriere war die Rolle über die Geschichte der Sklaverei in der 1979 gedrehten Miniserie „Roots“ wahrscheinlich die bedutendste.
Caterina Valente 9. September 2024
Die in Paris geborenene italienisch-französische Künstlerin Caterina Valente verstarb im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes in ihrem Haus im schweizerischen Lugano. Die Schlagersängerin, Entertainerin und Schauspielerin brachte ein exotisches Flair in die deutschen Wirtschaftswunderjahre. Als es in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg noch ums Ärmelhochkrempeln und den Wiederaufbau ging, sang die italienische Sängerin, die seit Anfang 1950 für 20 Jahre mit einem deutschen Mann verheiratet war und zwei Söhne gebar, auf deutsch, italienisch, französisch und englisch von Paris, Honolulu oder der Fiesta Cubana, wodurch sie in den 1960er Jahren zu einem der größten Schlagerstars in Deutschland wurde. Viele ihrer Evergreens sind als geflügelte Worte in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen wie etwa "Ganz Paris träumt von der Liebe" von 1954, ihre Version des Cole-Porter-Songs "I love Paris" oder auch "Tschau, Tschau, Bambina" (1959), "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini" (1960) oder "Quando, quando, quando" (1962) die alle Riesenerfolge wurden. Ihr Wirken ging weit über die Musik hinaus. Als Schauspielerin versprühte Caterina Valente in dem Schlagerfilm "Liebe, Tanz und 1000 Schlager" soviel Sex-Appeal an der Seite des Entertainers Peter Alexander, dass der Streifen 1955 sogar in der DDR ins Kino kam, allerdings leicht gekürzt um die Rock-'n'-Roll-Szenen und andere allzu "dekadent-westliche" Sequenzen. Auch international machte Valente Karriere: Kanada feierte sie 1976 als "Europas Antwort auf Doris Day, Barbra Streisand und Liza Minnelli". 2005 hatte sie bei einer "Bambi"-Verleihung in München ihren letzten öffentlichen Auftritt, als sie einen Ehrenpreis für ihr Lebenswerk erhielt.
Chad McQueen 11. September 2024
Der in Los Angeles geborene US-Schauspieler, Produzent und Rennfahrer Chadwick Steven „Chad“ McQueen, Sohn des berühmten Schauspielers Steve McQueen, verstarb mit 63 Jahren in Palm Springs, Kalifornien. McQueen spielte von den 1980er-Jahren bis zum Jahr 2001 in rund zwei Dutzend Film- und Fernsehproduktionen mit. Seine bekannteste Rolle als angriffslustiger Karatekämpfer hatte er in den 1980er Jahren in zwei "Karate Kid"-Filmen. Bis 2001 wirkte er in Low-Budget-Filmen wie "Martial Law", "Red Line", "Surface to Air" oder "Fall" mit. Ab 1995 war er auch als Filmproduzent tätig, u.a. für die Dokumentation über seinen Vater, den Film "Steve McQueen: The Man & Le Mans", der bei den 68. Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2015 Premiere hatte.
Barbara Leigh-Hunt 16. September 2024
Die 1935 geborene britische Schauspielerin Barbara Leigh-Hunt verstarb im Alter von 88 Jahren friedlich in ihrem Zuhause in Warwickshire in England. Leigh-Hunt stand in ihrer jahrzehntelangen Karriere auf zahlreichen Theaterbühnen, darunter am Old Vic Theatre und am Royal National Theatre in London. 1965 stand die Schauspielerin erstmals für das Fernsehen vor der Kamera. 1972 spielte Leigh-Hunt in Alfred Hitchcocks (1899-1980) vorletztem Film, dem Thriller "Frenzy", ein Mordopfer. Noch im selben Jahr verkörperte sie Catherine Parr in "Heinrich VIII. und seine sechs Frauen". In der Fernsehminiserie "Wagner - Das Leben und Werk Richard Wagners" spielte Leigh-Hunt 1083 als Königin von Bayern neben Schauspiellegende Richard Burton (1925-1984). Bekannt wurde sie zudem durch ihre Darstellung der Lady Catherine de Bourgh in der BBC-Fernsehreihe "Stolz und Vorurteil" (1995), in der sie neben Jennifer Ehle (54) und Colin Firth (64) zu sehen war. Zuletzt stand sie 2004 für das Historiendrama "Vanity Fair" vor der Kamera.
Kathryn Crosby 20. September 2024
Die US-amerikanische Schauspielerin Kathryn Crosby verstarb im Alter von 90 Jahren eines natürlichen Todes in ihrem Zuhause in Hillsborough im US-Bundesstaat Kalifornien. Ihre Karriere startete sie Anfang der 50er-Jahre in Hollywood noch als Kathryn Grant oder auch als Kathryn Grandstaff. Zu ihren bekanntesten Filmen gehört "Sindbads siebente Reise", "Duell im Morgengrauen" und "Anatomie eines Mordes". Auch bei Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" hatte sie zu Beginn ihrer Karriere mitgewirkt, allerdings nur in einer nicht gelisteten Statistenrolle. Zur selben Zeit lernte sie den 30 Jahre älteren Sänger und Schauspieler Bing Crosby kennen. Die beiden heirateten 1957, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. In der Folgezeit trat Kathryn Crosby nur noch sporadisch in der Öffentlichkeit auf. 1977 verstarb Bing Crosby an Herzversagen.
Benny Golson 21. September 2024
Die Jazz-Legende Benny Golson verstarb im Alter von 95 Jahren in New York City. Der US-amerikanische Tenorsaxophonist, Komponist und Arrangeur des Hard Bop hat unter anderem die Melodien für die bekannten TV-Serien „MASH“ und „Kobra, übernehmen Sie“ komponiert. Bekannt wurde er durch sein Spiel bei Art Blakeys »The Jazz Messengers« und seine langjährige Mitwirkung im »Art Farmer/Benny Golson-Jazztet«. Schon als Neunjähriger spielte Golson Klavier und mit 14 Jahren Tenorsaxophon. Während der High-School-Zeit in Philadelphia spielte er mit Musikern seiner Generation wie John Coltrane, Red Garland, Jimmy Heath, Percy Heath, Philly Joe Jones und Red Rodney. Das offizielle Debüt sener Jazztet-Formation mit Art Farmer war ein Auftritt im New Yorker Jazzclub Five Spot im November 1959, in dem gerade Ornette Colemans Quartett Furore gemacht hatte. Im März 1962 unterzeichneten Farmer und Golson einen neuen Schallplattenvertrag mit dem Mercury-Label, der ihnen mehr Raum für Soloprojekte ließ. Der Erfolg des Jazztets inspirierte damals Miles Davis und Art Blakey das Sextett-Format zu übernehmen. Sein Vibrato-Stil mit einem summenden dunklen Klang erfuhr auch Anregungen durch zeitgenössische Tenoristen wie John Coltrane. In den späten 1990er Jahren lebte Golson unbeachtet von der Öffentlichkeit lange Zeit in Friedrichshafen am Bodensee, wo er auch etwas Deutsch lernte.
John David Ashton 26. September 2024
Der in Springfield, Massachusetts geborene US-amerikanischer Schauspieler verlor im Alter von 76 Jahren in Fort Collins, Colorado den Kampf gegen seine Krebserkrankung. Berühmt wurde er an der Seite von Eddie Murphy als Polizist John Taggart in der „Beverly Hills Cop“-Reihe. Der erste Film des Franchise erschien 1984. Nach geschlagenen 37 Jahren kehrte er dieses Jahr noch einmal zurück im Netflix-Sommerblockbuster „Beverly Hills Cop: Axel F“. Während seiner 50-jährigen Karriere in Hollywood hat Ashton in mehr als 200 Film-, Fernseh- und Bühnenproduktionen mitgewirkt. Darunter mehrmals in den TV-Serien: "Columbo", "M.A.S.H.", "Starsky & Hutch" oder "Dallas". Im Jahr 1988 war er auch an der Seite von Robert De Niro in der kultigen Action-Komödie „Midnight Run“ als rivalisierender Kopfgeldjäger zu sehen. Seine Vielseitigkeit als Schauspieler zeigte sich immer wieder in zahlreichen anderen Rollen, die er im Laufe seiner Karriere verkörperte.
Maggie Smith 27. September 2024
Die britische Schauspielerin Maggie Smith, die im Jahr 1990 von Königin Elizabeth II zur Dame ernannt wurde, verstarb im Alter von 89 Jahren friedlich in einem Londoner Krankenhaus, wie ihre Söhne Chris Larkin und Toby Stephens mitteilten. Smith galt als eine der herausragendsten britischen Darstellerinnen ihrer Generation und wurde oft in einem Atemzug mit Vanessa Redgrave und Judi Dench genannt. Die zweifache Oscar-Preisträgerin wurde 1965 für ihre Rolle als Desdemona in Laurence Oliviers "Othello" für einen Oscar nominiert. 1969 wurde sie für die beste weibliche Hauptrolle als Lehrerin im Drama "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie" mit einnem Oscar ausgezeichnet und zweiten Oscar erhielt sie für ihre Nebenrolle in der Komödie "California Suite" aus dem Jahr 1978. Auch bei den britischen Filmpreisen räumte sie ab. Smith hatte bis ins hohe Alter vor der Kamera gestande. Der jüngeren Generation ist sie als Lehrerin Minerva McGonagall aus den "Harry Potter"-Filmen bekannt und den Älteren wird sie vor allem als bissige Matriarchin Violet Crawley in der TV-Adelsserie "Downton Abbey" in Erinnerung bleiben. Smith wurde 1934 in Ilford nahe London geboren und wuchs in Oxford auf. Ihre Bühnen- und Filmkarriere als eine Komödiantin ersten Ranges begann sie bereits als junge Frau. Mit 30 Jahren wagte sich sie sich natürlich auch erfolgreich an Shakespeare ran. Unschlagbar war sie in Filmen wie "Tod auf dem Nil" und "Sister Act". 2015 spielte sie eine Obdachlose in "The Lady with the Van" und 2019 zog es sie nochmals zurück auf die Bühne, als Joseph Goebbels' Privatsekretärin in "A German Life".
Klaus Manchen 27. September 2024
Der 1936 in Breslau geborene Theater- und DEFA-Film-Schauspieler verstarb bettlägerig mit 87 Jahren zu Hause in Berlin im Beisein seiner Frau. Nach dem Krieg verschlug es den Jungen nach Berlin, wo er im Jahr des Mauerbaus 1961 an der Staatlichen Schauspielschule in Schöneweide (heute die Ernst-Busch-Schule) seine Ausbildung bekam. 1964 erhielt er als Absolvent eine Shakespeare-Titelrolle und bis 2002 einen festen Platz im Ensemble des Maxim-Gorki-Theaters in der Hauptstadt der DDR, das damals noch mit der Volksbühne verbunden war. Die Theaterarbeit mit Fritz Bornemann, Horst Schönemann, Albert Hetterle, Wolfgang Heinz, Thomas Langhoff, und nach der Wende mit den jungen Regisseuren, die Interesse an den alten Gorki-Hasen aufbrachten, ließ ihm immer genug Raum, um auch in Defa-Klassikern wie „Ich war 19“ (Regie: Konrad Wolf, 1969), „Der Dritte“ (R.: Egon Günther, 1972), „Lotte in Weimar“ (R.: Thomas Langhoff, 1975) auftreten zu können. Erspielte den Fiesling ebenso wie den Spießer oder den Milden, sonst wurde ihm in seinen Rollen zu langweilig. Diese Spielfreude forderte Drehbuchschreiber, Regisseure und Produzenten oft auch bei zahlreichen Fernsehrollen der Gegenwart heraus, sodass sie am Ende überfordert waren und vor vier Jahren Klaus Manchen als Ermittler Veit Bukow den Serientod im „Polizeiruf“ sterben ließen.
Drake Hogestyn 28. September 2024
Einen Tag vor seinem 71. Geburtstag verstarb der US-amerikanische Serienstar Donald Drake Hogestyn an den Folgen seines Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Schauspieler spielte 38 Jahre lang die Rolle des John Black in der beliebten US-Seifenoper "Zeit der Sehnsucht". Seine erste große Rolle hatte er dann Anfang der Achtzigerjahre in der CBS-Serie "Seven Brides for Seven Brothers". In "Zeit der Sehnsucht" trat er 1986 zunächst als mysteriöse Figur namens "The Pawn" auf, bevor er als John Black zum Liebling der Fans wurde.
Kris Kristofferson 28. September 2024
Der US-Country-Sänger und Songwriter Kris Kristofferson verstarb im Alter von 88 Jahren friedlich zu Hause auf Maui (Hawaii), teilte seine Familie mit. Kristofferson galt als einer der bedeutendsten Songwriter aller Zeiten. Seine Lieder wurden von Musik-Legenden wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Joan Baez, Willie Nelson, Janis Joplin und Ray Charles gesungen. Auch in Film und Fernsehen war er als Schauspieler erfolgreich. Nach einer kleinen Rolle in "The Last Movie" gab er 1971 sein Filmdebüt in "Cisco Pike", in dem er neben Gene Hackman die Hauptrolle spielte. 1974 folgte mit "Alice lebt hier nicht mehr" ein weiterer Film, der Hauptdarstellerin Ellen Burstyn brachte dieser einen Oscar ein. 1976 spielte er in der Neuverfilmung von "A Star Is Born" an der Seite von Barbra Streisand. Für diese Rolle wurde er mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Sein Schaffen als Schauspieler für Film und Fernsehen umfasst mehr als 100 Produktionen, darunter in Spätwestern wie Sam Peckinpahs "Pat Garrett jagt Billy the Kid" (1973). In "Convoy" (1978) verkörperte er den Fernfahrer Rubber Duck und auch in "Heaven’s Gate" von Michael Cimino spielte er 1980 die Hauptrolle.
Nobuyo Ōyama 29. September 2024
Die japanische Schauspielerin und Synchronsprecherin Nobuyo Ōyama (richtiger Name Nobuyo Yamashita), die auch als Drehbuchautorin und Essayistin arbeitete, verstarb im Alter von 90 Jahren an den Folgen ihrer Demenzerkrankung in einem Altersheim, in dem sie seit 2016 lebte. Als Seiyū (Synchronstimme) war sie die Originalstimme des kleinen Roboters Doraemon, der die Hauptfigur eines umfangreichen Franchises ist. Ōyama hatte die Roboterkatze Doraemon in der gleichnamigen Zeichentrickserie über 25 Jahre lang gesprochen. Obwohl sie 2005 durch eine Nachfolgerin ersetzt wurde, blieb Ōyama mit ihrer markanten heiseren Stimme vielen Menschen in Erinnerung. "Doraemon" ist die am längsten laufende TV-Serie Japans, die in ganz Asien bekannt ist. Bereits von 1969 bis 1970 verkörperte sie Katsuo Isono im Anime „Sazae-san“ und feierte mit dieser Rolle erste große Erfolge als Synchronsprecherin. Zudem verkörperte sie Minato in dem Anime „Oniku Daisuki! Zeushi-kun“ und war auch in der zweiten Staffel Teil des Cast. Später verkörperte sie Kappei Jin in „Muteki Chōjin Zambot 3“, sowie die Titelfigur in „Hazedon“. Eine ihrer letzten großen Rollen war 2012 die Rolle des Bösewichts Monokuma im Anime zu „Danganronpa“.
Ron Ely 29. September 2024
Der US-amerikanische Schauspieler und Autor Ronald Pierce „Ron“ Ely, der in den 1960er-Jahren als "Tarzan" in der gleichnamigen NBC-Serie berühmt wurde, verstarb mit 86 Jahren in seinem Haus in Los Alamos im kalifornischen Santa Barbara County. Ely begann mit der Filmarbeit in den 1950er-Jahren, wurde jedoch bis Mitte der 1960er Jahre nur in kleinen Rollen besetzt. Der Erfolg begann, als Ely 1966 in der Rolle des 15. Tarzan-Darstellers der Filmgeschichte besetzt wurde. 1972 stand er in dem Italo-Western "100 Fäuste und ein Vaterunser" zusammen mit Uschi Glas vor der Kamera. Später war er in TV-Serien wie "Fantasy Island" und "Love Boat" zu sehen. Außerdem schrieb er mehrere Romane.
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mit Michel Blanc, der am 3. Oktober 2024 verstarb.
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James Darren 2. September 2024
Der als James William Ercolani in Philadelphia geborene US-amerikanischer Schauspieler, Sänger und Regisseur von Fernsehserien, James Darren verstarb im Alter von 88 Jahren in Los Angeles. Mit 16 Jahren brach der Sohn italienischer Einwanderer die Schule ab und wollte Schauspieler werden. Nach einem Studium bei der legendären Schauspiellehrerin Stella Adler bekam er mit 20 Jahren 1956 einen ersten Filmvertrag bei Columbia Pictures vermittelt. Insgesamt umfasst sein Schaffen für Film und Fernsehen mehr als 50 Produktionen. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt aus Serien wie „T.J. Hooker“ oder 1996 als holographischer Musiker Vic Fontain in „Star Trek: Deep Space Nine“.
Sérgio Mendes 5. September 2024
Der mit drei Grammys ausgezeichnete brasilianischer Pianist, Komponist und Arrangeur Sérgio Mendes verstarb im Alter von 83 Jahren in Los Angeles. International bekannt wurde er als einer der Pioniere des Bossa Nova, mit dessen Hit "Mas Que Nada" er 1966 dieser Musikrichtung zu weltweitem Ruhm verhalf. Mendes' Musik, die weltweit erfolgreich wurde, fusioniert Bossa nova - ein Genre mit afrobrasilianischen roots - mit Jazz und Samba. 2012 wurde er für den Song "Real in Rio", Teil des Soundtracks zum Animationsfilm "Rio", für einen Oscar nominiert und spielte zudem weitere Filmmusiken ein. Nebenbei ist Mendes auch einer der Wegbereiter des Genres des Brasil, das sich seit den Neunzigern unter der Chiffre Nu Jazz in zahlreichen Remixes elektronisch neu aufstellte. Im Laufe seiner über 50-jährigen Karriere veröffentlichte er mehr als 35 Musikalben.
Herbie Flowers 5. September 2024
Der britische Rockmusiker, der für David Bowie, T. Rex und Serge Gainsbourg Tuba und Kontrabass spielte, verstarb im Alter von 86 Jahren. Der vornehmlich im Studio arbeitende Musiker ging mit seinem prägenden Basslauf zu Lou Reeds Song »Walk on the Wild Side« in die Geschichte ein. Seine auf dem Bass gespielten Töne, die er mit einem E-Bass verdoppelte, lösen zu Lou Reeds lässigem Erzählgesang einen großen, selten gehörten Wiedererkennungseffekt aus. Zu den Musikern, bei deren Aufnahmen Herbie Flowers ebenfalls den Kontrabass spielte, gehören u. a. Elton John, David Essex, Allan Clarke, Al Kooper, Harry Nilsson, Cat Stevens, George Harrison und viele mehr.
Jacques Breuer 5. September 2024
Der in München geborene, einer österreichischen Schauspielerfamilie stammende Film- und TV-Schauspieler, Synchronsprecher sowie Filmregisseur, verstarb im frühen Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Große Bekanntheit beim deutschen Fernsehpublikum erlangte Breuer in jungen Jahren durch die Rolle des Peter Bathory in dem ZDF-Mehrteiler "Mathias Sandorf" aus dem Jahr 1979, frei nach dem Buch von Jules Verne. Er war aber auch häufig in beliebten TV-Krimis wie "Derrick", "Tatort", "Polizeiruf 110" oder "Hubert ohne Staller" und "Der Bulle von Tölz" zu Gast. Rund 80 Rollen listet die Onlinedatenbank IMDb auf. Seine markante Synchronstimme kennen viele Fans auch aus der Kinoreihe "Der Herr der Ringe", dessen deutsche Stimme, die des US-Schauspielers Viggo Mortensen war, der den Helden Aragorn spielte. Seine angenehme, eher leise, aber markante und fast schon etwas kreidige Stimme, kam aber auch bei der Synchronisation von Stannis Baratheon (Stephen Dillane) in der Fantasy-Serie "Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer" sowie in vielen Nebenfiguren von US-Krimis zur Geltung.
Rebecca Horn 6. September 2024
Die international profilierte deutsche Künstlerin Rebecca Horn verstarb im Alter von 80 Jahren. Die gebürtige Hessin schuf skulpturale Raum-Installationen, arbeitete aber auch mit Bildhauerei, Performances, Film, Zeichnungen und Poesie. Sie stellte mehrere Male auf der Documenta in Kassel aus und wurde 1992 als erste Frau Trägerin des Kaiserrings von Goslar. Ihre Arbeit bewegte sich oftmals im Grenzbereich verschiedener künstlerischer Disziplinen und umfasst auch skulpturale Raum-Installationen und kinetische Objekte. Rebecca Horn wurde 1944 in Michelstadt geboren, sie studierte in Hamburg und London. Bis 1981 lebte sie vor allem in New York, später auch in Paris. Seit 2007 baute sie die frühere Fabrik ihrer Familie im Odenwald zum Kunstort aus. Nach einem Schlaganfall 2015 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt dorthin. Das New Yorker Guggenheim Museum zeigte schon 1993 eine Retrospektive zu ihrem Werk, 2010 wurde sie mit dem Praemium Imperiale geehrt. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt der "Schildkrötenseufzerbaum", aus dessen Schalltrichtern Klagelaute in vielen Sprachen dringen.
András Hámori ~ 7. September 2024
Im Alter von 71 Jahren starb der weltberühmte Filmproduzent und Schauspieler András Hámori. Der Filmemacher wurde im Juli 1953 in Budapest geboren. Anfang der achtziger Jahre emigrierte er nach Kanada, kehrte aber später mehrmals zurück und brachte Weltstars in den ungarischen Film. Er verbrachte auch viel Zeit in London, Los Angeles und Budapest und war Mitglied der American Film Academy sowie der European and Canadian Academy of Film and Television Arts. Nach dem Fall des Kommunismus holte er die größten Hollywood-Stars nach Budapest und arbeitete mit Ralph Fiennes an "A Taste of Sunshine" (1999), John Cusack an "Max" (2002) oder produzierte mit Lajos Koltai "Fateless - Roman eines Schicklsallosen" (2005), den teuersten Spielfilm, der je in Ungarn gedreht wurde. 2014 drehte dann mit Adrien Brody die Miniserie "Houdini".
James Earl Jones 9. September 2024
Der im ländlichen Mississippi geborene farbige US-amerikanische Schauspieler James Earl „Todd“ Jones verstarb mit 93 Jahren im US-Bundesstaat New York. Seit den 1960er-Jahren spielte er zahlreiche Charakterrollen bei Theater, Kino und Fernsehen. Seine imposante Stimme, mit der er viele Jahre lang auch Darth Vader synchronisierte, hatte er schon vor zwei Jahren dem Disney-Konzern vermacht, damit die zu Disney gehörende Produktionsfirma das berühmteste Röcheln der Filmgeschichte auch über seinen Tod hinaus noch in vielen Spin-offs von „Star Wars“ verwerten kann. Unabhängig von seinem majestätischen Bariton steht James Earl Jones – buchstäblich – in einer Tradition großer schwarzer Stimmen in der amerikanischen Kultur und feierte auch auf dem Broadway zahlreiche Erfolge als größenwahnsinniger King Lear, als Othello und Macbeth, als pompöser Big Daddy in Tennessee Williams’ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ oder auch in den Stücken des Dramatikers August Wilson, der die afroamerikanische Erfahrung aus der Perspektive der schwarzen Arbeiterklasse einfing. Für die Rolle des Boxers Jack Jefferson in der Inszenierung „The Great White Hope” gewann er 1968 den »Tony« Musical-Preis. Zwei Emmys, ein Grammy sowie der Ehren-Oscar für sein Lebenswerk folgten. Zudem spielte er in Blockbustern wie "Der Prinz aus Zamunda" (1988) und "Jagd auf Roter Oktober" (1990). Seine erste kleinere Kinorolle erhielt er von Stanley Kubrick als Bomberpilot in „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“. In seiner sechs Jahrzehnte umfassenden Theater- und Filmkarriere war die Rolle über die Geschichte der Sklaverei in der 1979 gedrehten Miniserie „Roots“ wahrscheinlich die bedutendste.
Caterina Valente 9. September 2024
Die in Paris geborenene italienisch-französische Künstlerin Caterina Valente verstarb im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes in ihrem Haus im schweizerischen Lugano. Die Schlagersängerin, Entertainerin und Schauspielerin brachte ein exotisches Flair in die deutschen Wirtschaftswunderjahre. Als es in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg noch ums Ärmelhochkrempeln und den Wiederaufbau ging, sang die italienische Sängerin, die seit Anfang 1950 für 20 Jahre mit einem deutschen Mann verheiratet war und zwei Söhne gebar, auf deutsch, italienisch, französisch und englisch von Paris, Honolulu oder der Fiesta Cubana, wodurch sie in den 1960er Jahren zu einem der größten Schlagerstars in Deutschland wurde. Viele ihrer Evergreens sind als geflügelte Worte in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen wie etwa "Ganz Paris träumt von der Liebe" von 1954, ihre Version des Cole-Porter-Songs "I love Paris" oder auch "Tschau, Tschau, Bambina" (1959), "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini" (1960) oder "Quando, quando, quando" (1962) die alle Riesenerfolge wurden. Ihr Wirken ging weit über die Musik hinaus. Als Schauspielerin versprühte Caterina Valente in dem Schlagerfilm "Liebe, Tanz und 1000 Schlager" soviel Sex-Appeal an der Seite des Entertainers Peter Alexander, dass der Streifen 1955 sogar in der DDR ins Kino kam, allerdings leicht gekürzt um die Rock-'n'-Roll-Szenen und andere allzu "dekadent-westliche" Sequenzen. Auch international machte Valente Karriere: Kanada feierte sie 1976 als "Europas Antwort auf Doris Day, Barbra Streisand und Liza Minnelli". 2005 hatte sie bei einer "Bambi"-Verleihung in München ihren letzten öffentlichen Auftritt, als sie einen Ehrenpreis für ihr Lebenswerk erhielt.
Chad McQueen 11. September 2024
Der in Los Angeles geborene US-Schauspieler, Produzent und Rennfahrer Chadwick Steven „Chad“ McQueen, Sohn des berühmten Schauspielers Steve McQueen, verstarb mit 63 Jahren in Palm Springs, Kalifornien. McQueen spielte von den 1980er-Jahren bis zum Jahr 2001 in rund zwei Dutzend Film- und Fernsehproduktionen mit. Seine bekannteste Rolle als angriffslustiger Karatekämpfer hatte er in den 1980er Jahren in zwei "Karate Kid"-Filmen. Bis 2001 wirkte er in Low-Budget-Filmen wie "Martial Law", "Red Line", "Surface to Air" oder "Fall" mit. Ab 1995 war er auch als Filmproduzent tätig, u.a. für die Dokumentation über seinen Vater, den Film "Steve McQueen: The Man & Le Mans", der bei den 68. Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2015 Premiere hatte.
Barbara Leigh-Hunt 16. September 2024
Die 1935 geborene britische Schauspielerin Barbara Leigh-Hunt verstarb im Alter von 88 Jahren friedlich in ihrem Zuhause in Warwickshire in England. Leigh-Hunt stand in ihrer jahrzehntelangen Karriere auf zahlreichen Theaterbühnen, darunter am Old Vic Theatre und am Royal National Theatre in London. 1965 stand die Schauspielerin erstmals für das Fernsehen vor der Kamera. 1972 spielte Leigh-Hunt in Alfred Hitchcocks (1899-1980) vorletztem Film, dem Thriller "Frenzy", ein Mordopfer. Noch im selben Jahr verkörperte sie Catherine Parr in "Heinrich VIII. und seine sechs Frauen". In der Fernsehminiserie "Wagner - Das Leben und Werk Richard Wagners" spielte Leigh-Hunt 1083 als Königin von Bayern neben Schauspiellegende Richard Burton (1925-1984). Bekannt wurde sie zudem durch ihre Darstellung der Lady Catherine de Bourgh in der BBC-Fernsehreihe "Stolz und Vorurteil" (1995), in der sie neben Jennifer Ehle (54) und Colin Firth (64) zu sehen war. Zuletzt stand sie 2004 für das Historiendrama "Vanity Fair" vor der Kamera.
Kathryn Crosby 20. September 2024
Die US-amerikanische Schauspielerin Kathryn Crosby verstarb im Alter von 90 Jahren eines natürlichen Todes in ihrem Zuhause in Hillsborough im US-Bundesstaat Kalifornien. Ihre Karriere startete sie Anfang der 50er-Jahre in Hollywood noch als Kathryn Grant oder auch als Kathryn Grandstaff. Zu ihren bekanntesten Filmen gehört "Sindbads siebente Reise", "Duell im Morgengrauen" und "Anatomie eines Mordes". Auch bei Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" hatte sie zu Beginn ihrer Karriere mitgewirkt, allerdings nur in einer nicht gelisteten Statistenrolle. Zur selben Zeit lernte sie den 30 Jahre älteren Sänger und Schauspieler Bing Crosby kennen. Die beiden heirateten 1957, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. In der Folgezeit trat Kathryn Crosby nur noch sporadisch in der Öffentlichkeit auf. 1977 verstarb Bing Crosby an Herzversagen.
Benny Golson 21. September 2024
Die Jazz-Legende Benny Golson verstarb im Alter von 95 Jahren in New York City. Der US-amerikanische Tenorsaxophonist, Komponist und Arrangeur des Hard Bop hat unter anderem die Melodien für die bekannten TV-Serien „MASH“ und „Kobra, übernehmen Sie“ komponiert. Bekannt wurde er durch sein Spiel bei Art Blakeys »The Jazz Messengers« und seine langjährige Mitwirkung im »Art Farmer/Benny Golson-Jazztet«. Schon als Neunjähriger spielte Golson Klavier und mit 14 Jahren Tenorsaxophon. Während der High-School-Zeit in Philadelphia spielte er mit Musikern seiner Generation wie John Coltrane, Red Garland, Jimmy Heath, Percy Heath, Philly Joe Jones und Red Rodney. Das offizielle Debüt sener Jazztet-Formation mit Art Farmer war ein Auftritt im New Yorker Jazzclub Five Spot im November 1959, in dem gerade Ornette Colemans Quartett Furore gemacht hatte. Im März 1962 unterzeichneten Farmer und Golson einen neuen Schallplattenvertrag mit dem Mercury-Label, der ihnen mehr Raum für Soloprojekte ließ. Der Erfolg des Jazztets inspirierte damals Miles Davis und Art Blakey das Sextett-Format zu übernehmen. Sein Vibrato-Stil mit einem summenden dunklen Klang erfuhr auch Anregungen durch zeitgenössische Tenoristen wie John Coltrane. In den späten 1990er Jahren lebte Golson unbeachtet von der Öffentlichkeit lange Zeit in Friedrichshafen am Bodensee, wo er auch etwas Deutsch lernte.
John David Ashton 26. September 2024
Der in Springfield, Massachusetts geborene US-amerikanischer Schauspieler verlor im Alter von 76 Jahren in Fort Collins, Colorado den Kampf gegen seine Krebserkrankung. Berühmt wurde er an der Seite von Eddie Murphy als Polizist John Taggart in der „Beverly Hills Cop“-Reihe. Der erste Film des Franchise erschien 1984. Nach geschlagenen 37 Jahren kehrte er dieses Jahr noch einmal zurück im Netflix-Sommerblockbuster „Beverly Hills Cop: Axel F“. Während seiner 50-jährigen Karriere in Hollywood hat Ashton in mehr als 200 Film-, Fernseh- und Bühnenproduktionen mitgewirkt. Darunter mehrmals in den TV-Serien: "Columbo", "M.A.S.H.", "Starsky & Hutch" oder "Dallas". Im Jahr 1988 war er auch an der Seite von Robert De Niro in der kultigen Action-Komödie „Midnight Run“ als rivalisierender Kopfgeldjäger zu sehen. Seine Vielseitigkeit als Schauspieler zeigte sich immer wieder in zahlreichen anderen Rollen, die er im Laufe seiner Karriere verkörperte.
Maggie Smith 27. September 2024
Die britische Schauspielerin Maggie Smith, die im Jahr 1990 von Königin Elizabeth II zur Dame ernannt wurde, verstarb im Alter von 89 Jahren friedlich in einem Londoner Krankenhaus, wie ihre Söhne Chris Larkin und Toby Stephens mitteilten. Smith galt als eine der herausragendsten britischen Darstellerinnen ihrer Generation und wurde oft in einem Atemzug mit Vanessa Redgrave und Judi Dench genannt. Die zweifache Oscar-Preisträgerin wurde 1965 für ihre Rolle als Desdemona in Laurence Oliviers "Othello" für einen Oscar nominiert. 1969 wurde sie für die beste weibliche Hauptrolle als Lehrerin im Drama "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie" mit einnem Oscar ausgezeichnet und zweiten Oscar erhielt sie für ihre Nebenrolle in der Komödie "California Suite" aus dem Jahr 1978. Auch bei den britischen Filmpreisen räumte sie ab. Smith hatte bis ins hohe Alter vor der Kamera gestande. Der jüngeren Generation ist sie als Lehrerin Minerva McGonagall aus den "Harry Potter"-Filmen bekannt und den Älteren wird sie vor allem als bissige Matriarchin Violet Crawley in der TV-Adelsserie "Downton Abbey" in Erinnerung bleiben. Smith wurde 1934 in Ilford nahe London geboren und wuchs in Oxford auf. Ihre Bühnen- und Filmkarriere als eine Komödiantin ersten Ranges begann sie bereits als junge Frau. Mit 30 Jahren wagte sich sie sich natürlich auch erfolgreich an Shakespeare ran. Unschlagbar war sie in Filmen wie "Tod auf dem Nil" und "Sister Act". 2015 spielte sie eine Obdachlose in "The Lady with the Van" und 2019 zog es sie nochmals zurück auf die Bühne, als Joseph Goebbels' Privatsekretärin in "A German Life".
Klaus Manchen 27. September 2024
Der 1936 in Breslau geborene Theater- und DEFA-Film-Schauspieler verstarb bettlägerig mit 87 Jahren zu Hause in Berlin im Beisein seiner Frau. Nach dem Krieg verschlug es den Jungen nach Berlin, wo er im Jahr des Mauerbaus 1961 an der Staatlichen Schauspielschule in Schöneweide (heute die Ernst-Busch-Schule) seine Ausbildung bekam. 1964 erhielt er als Absolvent eine Shakespeare-Titelrolle und bis 2002 einen festen Platz im Ensemble des Maxim-Gorki-Theaters in der Hauptstadt der DDR, das damals noch mit der Volksbühne verbunden war. Die Theaterarbeit mit Fritz Bornemann, Horst Schönemann, Albert Hetterle, Wolfgang Heinz, Thomas Langhoff, und nach der Wende mit den jungen Regisseuren, die Interesse an den alten Gorki-Hasen aufbrachten, ließ ihm immer genug Raum, um auch in Defa-Klassikern wie „Ich war 19“ (Regie: Konrad Wolf, 1969), „Der Dritte“ (R.: Egon Günther, 1972), „Lotte in Weimar“ (R.: Thomas Langhoff, 1975) auftreten zu können. Erspielte den Fiesling ebenso wie den Spießer oder den Milden, sonst wurde ihm in seinen Rollen zu langweilig. Diese Spielfreude forderte Drehbuchschreiber, Regisseure und Produzenten oft auch bei zahlreichen Fernsehrollen der Gegenwart heraus, sodass sie am Ende überfordert waren und vor vier Jahren Klaus Manchen als Ermittler Veit Bukow den Serientod im „Polizeiruf“ sterben ließen.
Drake Hogestyn 28. September 2024
Einen Tag vor seinem 71. Geburtstag verstarb der US-amerikanische Serienstar Donald Drake Hogestyn an den Folgen seines Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Schauspieler spielte 38 Jahre lang die Rolle des John Black in der beliebten US-Seifenoper "Zeit der Sehnsucht". Seine erste große Rolle hatte er dann Anfang der Achtzigerjahre in der CBS-Serie "Seven Brides for Seven Brothers". In "Zeit der Sehnsucht" trat er 1986 zunächst als mysteriöse Figur namens "The Pawn" auf, bevor er als John Black zum Liebling der Fans wurde.
Kris Kristofferson 28. September 2024
Der US-Country-Sänger und Songwriter Kris Kristofferson verstarb im Alter von 88 Jahren friedlich zu Hause auf Maui (Hawaii), teilte seine Familie mit. Kristofferson galt als einer der bedeutendsten Songwriter aller Zeiten. Seine Lieder wurden von Musik-Legenden wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Joan Baez, Willie Nelson, Janis Joplin und Ray Charles gesungen. Auch in Film und Fernsehen war er als Schauspieler erfolgreich. Nach einer kleinen Rolle in "The Last Movie" gab er 1971 sein Filmdebüt in "Cisco Pike", in dem er neben Gene Hackman die Hauptrolle spielte. 1974 folgte mit "Alice lebt hier nicht mehr" ein weiterer Film, der Hauptdarstellerin Ellen Burstyn brachte dieser einen Oscar ein. 1976 spielte er in der Neuverfilmung von "A Star Is Born" an der Seite von Barbra Streisand. Für diese Rolle wurde er mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Sein Schaffen als Schauspieler für Film und Fernsehen umfasst mehr als 100 Produktionen, darunter in Spätwestern wie Sam Peckinpahs "Pat Garrett jagt Billy the Kid" (1973). In "Convoy" (1978) verkörperte er den Fernfahrer Rubber Duck und auch in "Heaven’s Gate" von Michael Cimino spielte er 1980 die Hauptrolle.
Nobuyo Ōyama 29. September 2024
Die japanische Schauspielerin und Synchronsprecherin Nobuyo Ōyama (richtiger Name Nobuyo Yamashita), die auch als Drehbuchautorin und Essayistin arbeitete, verstarb im Alter von 90 Jahren an den Folgen ihrer Demenzerkrankung in einem Altersheim, in dem sie seit 2016 lebte. Als Seiyū (Synchronstimme) war sie die Originalstimme des kleinen Roboters Doraemon, der die Hauptfigur eines umfangreichen Franchises ist. Ōyama hatte die Roboterkatze Doraemon in der gleichnamigen Zeichentrickserie über 25 Jahre lang gesprochen. Obwohl sie 2005 durch eine Nachfolgerin ersetzt wurde, blieb Ōyama mit ihrer markanten heiseren Stimme vielen Menschen in Erinnerung. "Doraemon" ist die am längsten laufende TV-Serie Japans, die in ganz Asien bekannt ist. Bereits von 1969 bis 1970 verkörperte sie Katsuo Isono im Anime „Sazae-san“ und feierte mit dieser Rolle erste große Erfolge als Synchronsprecherin. Zudem verkörperte sie Minato in dem Anime „Oniku Daisuki! Zeushi-kun“ und war auch in der zweiten Staffel Teil des Cast. Später verkörperte sie Kappei Jin in „Muteki Chōjin Zambot 3“, sowie die Titelfigur in „Hazedon“. Eine ihrer letzten großen Rollen war 2012 die Rolle des Bösewichts Monokuma im Anime zu „Danganronpa“.
Ron Ely 29. September 2024
Der US-amerikanische Schauspieler und Autor Ronald Pierce „Ron“ Ely, der in den 1960er-Jahren als "Tarzan" in der gleichnamigen NBC-Serie berühmt wurde, verstarb mit 86 Jahren in seinem Haus in Los Alamos im kalifornischen Santa Barbara County. Ely begann mit der Filmarbeit in den 1950er-Jahren, wurde jedoch bis Mitte der 1960er Jahre nur in kleinen Rollen besetzt. Der Erfolg begann, als Ely 1966 in der Rolle des 15. Tarzan-Darstellers der Filmgeschichte besetzt wurde. 1972 stand er in dem Italo-Western "100 Fäuste und ein Vaterunser" zusammen mit Uschi Glas vor der Kamera. Später war er in TV-Serien wie "Fantasy Island" und "Love Boat" zu sehen. Außerdem schrieb er mehrere Romane.
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mit Michel Blanc, der am 3. Oktober 2024 verstarb.
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