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Nachrufe zum Totensonntag 2024

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Niels Arestrup 1. Dezember 2024
Der dänisch-französische Theaterregisseur, Theater- und Filmschauspieler Niels Arestrup verstarb nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Arestrup war einer der bekanntesten Charakterdarsteller Frankreichs. 1984 spielte an der Seite von Hanna Schygulla und Ornella Muti die männliche Hauptrolle in dem Film "Die Zukunft heißt Frau" unter der Regie von Marco Ferreri. 2009 wurde er in Deutschland durch den Gefängnisfilm "Ein Prophet" von Jacques Audiard bekannt und durch seine Rolle als deutscher General im Weltkriegsdrama "Diplomatie" von Volker Schlöndorff. In seiner langen Karriere verkörperte Arestrup oft Rollen, die tiefgründig und düster waren. 2018 verkörperte er den Maler Van Gogh in der Filmbiographie "Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit" (At Eternity’s Gate) unter der Regie von Julian Schnabel. Der Film feierte seine Premiere auf den Filmfestspielen von Venedig. Zweimal erhielt er den César als bester Nebendarsteller.

Christel Bodenstein 5. Dezember 2024
Bekannt wurde Christel Bodenstein als ostdeutsche Märchenprinzessin. Die in München geborene Schauspielerin verstarb im Alter von 86 Jahren in einem Berliner Pflegeheim, nachdem es ihr - laut Aussage einer Sprecherin der DEFA-Stiftung - schon länger nicht gut ging. Bodenstein wurde vor allem durch den DEFA-Märchenfilm "Das singende klingende Bäumchen" bekannt. Darin spielte sich die gerade 18-Jährige 1957 als böse und trotzige Prinzessin Tausendschön in die Herzen der Zuschauer. 1949 war die 11-jährige Christel mit ihrer Mutter von München nach Leipzig-Marienbrunn gezogen, wo sie zunächst die Ballettschule der Leipziger Oper besuchte. 1955 absolvierte sie die Staatliche Ballettschule Berlin. Anschließend erhielt sie noch im gleichen Jahr ein Engagement als Tänzerin am Landestheater Halle. Als 17-Jährige begegnete sie am Ostseestrand dem DEFA-Regisseur Kurt Maetzig, der ihr ein Schauspielstudium nahelegte und sie zu Probeaufnahmen bei der DEFA nach Berlin holte. Bis 1959 studierte sie daraufhin Schauspiel an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. Ihr Filmdebüt gab sie schon 1956 in dem DEFA-Märchenfilm "Das tapfere Schneiderlein". Durch ihre Popularität wurde Bodenstein von 1959 bis 1973 Mitglied des Schauspielensembles der DEFA und arbeitete während dieser Zeit mit namhaften Filmregisseuren wie Frank Vogel, Herbert Ballmann und Martin Hellberg zusammen. In den 1960er Jahren trat sie auch in einigen Musik- und Revuefilmen an der Seite von Manfred Krug auf. Es folgte 1966 die Titelrolle in der Antoine-de-Saint-Exupéry-Verfilmung "Der kleine Prinz" unter der Regie ihres damaligen Ehemannes Konrad Wolf, dem Namensgeber der heutigen Filmuniversität Potsdam-Babelsberg. Von 1973 bis 1976 trat sie als freischaffende Künstlerin auf und war Chansonsängerin sowie zeitweilig Gastschauspielerin am Maxim-Gorki-Theater in Berlin und am Hans-Otto-Theater in Potsdam.

Lilly Forgách 8. Dezember 2024
Die aus Regensburg stammende Theater- und Fernsehschauspielerin Lilly Forgách ist mit 58 Jahren an den Folgen eines Hirnschlags gestorben. Bekannt war sie aus Filmen und Serien wie "Himmel, Herrgott, Sakrament", "Servus Euer Ehren" oder "Watzmann ermittelt". Am Metropoltheater in München gehörte sie zum festen Ensemble. Ihren neuesten Film, "Sievers und das Geisterhaus" aus der Krimireihe »Nord Nord Mord« habe Forgách noch gar nicht gesehen, weil sie 12 Wochen im Koma gelegen habe. Er soll am 23. Dezember 2024 posthum im ZDF laufen. Forgách absolvierte von 1986 bis 1989 eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Zerboni in Grünwald bei München. Es folgten Theaterengagements an verschiedenen Münchner Bühnen. Ihren ersten kleinen Kinoauftritt hatte sie 1989 in "Sieben Monde" neben Jan Josef Liefers, Marie Bäumer und Christoph Waltz. Bis zuletzt trat sie seit Mitte der 1990er-Jahre in weiteren Kino- und Fernsehfilmen sowie in TV-Serien hervor.

Wolfgang Becker 12. Dezember 2024
Der im Sauerland geborene Regisseur Wolfgang Becker verstarb nach schwerer, überraschender Krankheit im Alter von 70 Jahren. Berühmt wurde er 2003 mit der mehrfach preisgekrönten Wendekomödie „Good Bye, Lenin!“ – darin sah man dem jungen Daniel Brühl zu, wie er den Realsozialismus der einstigen DDR für seine ostdeutsche Mutter, die den Fall der Berliner Mauer verschlafen hatte, weil sie im Koma lag, mit einer großen Illusion noch ein wenig länger aufrechterhält. Becker studierte in Berlin – von 1974 bis 1979 an der Freien Universität Berlin und ab 1981 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) – und gewann mit "Schmetterlinge" einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno. Er gründete mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Produktionsfirma „X Filme“. Mit Jürgen Vogel machte er 1997 die Tragikomödie "Das Leben ist eine Baustelle" und in der 2015 für den WDR gedrehten Satire „Ich und Kaminski“ - nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann - ging es erneut um eine Täuschung. Deutschland verliert mit Wolfgang Becker einen seiner größten Filmschaffenden. Er hat es geschafft, dass praktisch alle seine Filme im kollektiven Gedächtnis der filmischen Nation gelandet sind. Er ging unvergleichlich liebevoll, gründlich, bisweilen detailversessen an seine Filme heran.

Marisa Paredes 17. Dezember 2024
Mit Marisa Paredes verstarb in Madrid eine der ikonischsten spanischen Schauspielerinnen im Alter von 78 Jahren. Geboren als María Luisa Paredes Bartolomé studierte sie am Konservatorium der Dramatischen Künste in Madrid und wirkte als Schauspielerin vor der Kamera von 1960 bis 2024 in mehr als 120 Film-und-Fernsehproduktionen mit. Ihren Durchbruch feierte sie 1980 mit "Erste Werke". In den Pedro-Almodóvar-Filmen "High Heels" und "Mein blühendes Geheimnis" spielte sie die Hauptrollen. Insgesamt fünf Filme haben die beiden zusammengedreht – zuletzt, in „Die Haut, in der ich wohne“ (2011), spielte Marisa Paredes eine tragende Nebenrolle als Mutter des von Antonio Banderas dargestellten Helden, eines skrupellosen Schönheitschirurgen. International wirkte Paredes in Filmen wie "Das Leben ist schön" von Roberto Benigni und "The Devil's Backbone" von Guillermo del Toro mit. Paredes war bis zu dessen Tod mit dem Regisseur und Drehbuchautor Antonio Isasi-Isasmendi verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter María Isasi (* 1975) ist ebenfalls als Schauspielerin tätig.

Hannelore Hoger 21. Dezember 2024
Die in Hamburg geborene Schauspielerin Hannelore Hoger verstarb nach schwerer Krankheit mit mehr als 80 Jahren ebenda. Wie alt Hoger wirklich geworden ist, bleibt unklar, denn die Grimme-Preisträgerin fand die Frage da­nach stets "uncharmant" - so schwankten die Angaben zu ihrem Geburtsjahr. Laut Traueranzeige wurde sie 1939 geboren und verstarb somit im Alter von 85 Jahren. Bekannt geworden ist sie durch ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alexander Kluge und ihre Darstellung von sowohl resoluten als auch mitfühlenden Figuren wie die der Fernsehkommissarin "Bella Block", die sie von 1994 bis 2018 im ZDF in 38 Folgen als kauzige Kommissarin ebenso spielte wie die der Privatdetektivin "Charlotte Burg", die sie von 1996 bis 1997 in der 27-teiligen Krimiserie "Die Drei" verkörperte. Auch in Volker Schlöndorffs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975), Egon Monks "Die Bertinis" (1988) und Edgar Reitz' "Die zweite Heimat" (1992) wirkte sie mit. Komödiantisches Talent bewies die Schauspielerin in Helmut Dietls Schickeria-Glosse „Rossini“ (1997), in der sie als Klatschreporterin neben Kollegen wie Götz George und Mario Adorf brillierte. Mehrfach stand sie auch mit ihrer Tochter Nina Hoger vor der Kamera, etwa 2019 im Film "Zurück ans Meer" von Markus Imboden (2019). 1958 begann sie ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg im Alter von 16 Jahren. Von 1961 an stand sie in Ulm, Bremen, Stuttgart, Köln und Berlin auf der Bühne, von 1981 bis 1985 in Hamburg. Hervorzuheben ist auch ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Zadek, mit dem sie 1972 an das Schauspielhaus Bochum wechselte.

Hudson Meek 21. Dezember 2024
Der in Alabama geborene junge 16-jährige US-amerikanische Schauspieler Hudson Joseph Meek verstarb kurz vor Weihnachten nach einem Sturz aus einem fahrenden Auto. Die Behörden gehen von einem Unfall aus. Meek war vor allem 2017 für seine Rolle in dem Actionfilm "Baby Driver" bekannt, wo er die jüngere Version von Ansel Elgorts Titelheld spielte. Zuvor trat er kurz im Lifetime-Film "The Santa Con auf". Unter anderem war er 2015 auch in dem Drama "90 Minutes to Heaven" neben Hayden Christensen und Kate Bosworth zu sehen. Darüber hinaus spielte er auch in den Fernsehserien "Legacies" (2022), "Found" (2023) und "Genius" (2024) sowie in der Kinoproduktion "The School Duel" (2024) mit. Neben seinen Eltern hinterlässt er seinen Bruder Tucker.

Shyam Benegal 23. Dezember 2024
Der bekannte indische Filmpionier Shyam Benegal verstarb im Alter von 90 Jahren im Wockhardt-Krankenhaus in der Metropole Mumbai, der Hauptstadt des Bundesstaats Maharashtra. Benegal litt an ein einer chronischen Nierenerkrankung. Um das Kino machte er sich unter anderem als Regisseur und Drehbuchautor verdient. Ihm wird auch ein neues Genre des Filmemachens zugeschrieben, das in den 1970er Jahren soziale Themen aufgriff.

Richard Perry 24. Dezember 2024
Der US-Musikproduzent Richard Perry, der mit Stars wie Rod Stewart, Barbra Streisand und Diana Ross gearbeitet hat, verstarb im Alter von 82 Jahren an einem Herzstillstand in einem Krankenhaus in Los Angeles. Bekannt war Perry auch als ehemaliger Lebensgefährte der Schauspielerin und Aktivistin Jane Fonda, 87. Das Paar hatte sich 2017 getrennt. Den Nummer-eins-Hit "You're So Vain", den Carly Simon und Art Garfunkel zusammen 1972 herausbrachten, nahm Perry 100-mal auf, bevor er zufrieden war.

Richard Parsons 24. Dezember 2024
Der US-amerikanische Geschäftsmann und frühere CEO des ehemals weltgrößten Medienkonzerns Time Warner, Richard Parsons, verstarb Heiligabend mit 76 Jahren an einem Krebsleiden. Der in Brooklyn geborene Geschäftsmann Richard Parsons galt als einer der einflussreichsten afroamerikanischen Manager der US-Wirtschaft, der die Führung von Time Warner in einer schwierigen Phase nach der gescheiterten Fusion mit AOL übernahm. Unter Parsons Führung trug Time Warner in den frühen Nullerjahren einen milliardenschweren Teil seines Schuldenbergs ab. Außerdem wurden die Ermittlungen der Behörden im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss von Time Warner und AOL im Jahr 2000 beigelegt. Hoch geschätzt wurde auch seine Rolle als Chairman der Citigroup während der Finanzkrise, wo er in turbulenten Zeiten für Stabilität sorgte.

Olivia Hussey 27. Dezember 2024
Die in Buenos Aires, Argentinien als Olivia Osuna geborene britische Schauspielerin Olivia Hussey verstarb mit 73 Jahren friedlich in Kalifornien, USA im Kreis ihrer Familie aus vierter Ehe. Im Alter von sieben Jahren zog sie mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder nach England, wo sie zur Schauspielschule ging. Als 15-Jährige spielte Hussey an der Seite von Leonard Whiting die Julia in der 1968 veröffentlichten Fassung von "Romeo und Julia" des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli. Hussey und der damals 17-jährige Whiting wurden für ihre Rollen mit dem Golden Globe als beste Nachwuchsdarsteller bedacht. Der mit zwei Oscars und drei Golden Globe Awards ausgezeichnete Film wurde ein weltweiter Kassenschlager und galt lange als kommerziell erfolgreichste Shakespeare-Verfilmung. Hussey spielte außerdem in dem Horrorfilm "Jessy – Die Treppe in den Tod" (1974) mit. In der TV-Miniserie "Jesus von Nazareth" (1977) verkörperte sie die Maria. Ein Jahr später war sie in der Agatha-Christie-Verfilmung "Tod auf dem Nil" zu sehen.

Hartwig Albiro 31. Dezember 2024
Am Silvestertag verstarb der frühere Direktor das Schauspielhauses Karl-Marx-Stadt/Chemnitz, Hartwig Albiro, im Alter von 93 Jahren. Albiro habe das Haus in der ehemaligen Industriemetropole Chemnitz, die Dank seiner Mithilfe 2025 zur europäischen Kulturhauptstadt ernannt wird, von 1971 bis 1996 zu herausragendem Ruf geführt. In seinem Ensemble agierten Schauspiel-Persönlichkeiten, die auch aus Film und Fernsehen bekannt wurden, wie Jörg Gudzuhn, Michael Gwisdek, Dietmar Huhn, Horst Krause, Christine Krüger, Andreas Schmidt-Schaller, Cornelia Schmaus, Peter Sodann, Ulrich Mühe oder Corinna Harfouch. Darüber hinaus habe Albiro Regie-Talente wie Frank Castorf entwickelt.

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Bis zum Jahresende ergänzen wir die Liste hier mit NACHTRÄGEN, um dann ab Januar 2025 erneut wieder alle Meldungen für eine Veröffentlichung zum kommenden Totensonntag 2025 zu sammeln.

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Quellen: dpa | MSN | News.de | Gala | Frankfurter Allgemeine Zeitung | Tagesspiegel | IMDb | dpa | ARD-Text | Wikipedia | T-Online | Focus | Spiegel | Die Zeit | FAZ | Süddeutsche Zeitung | RP-Online | Vip.de | Stern | u.a.

Eine umfassende Übersicht von weiteren verstorbenen Persönlichkeiten listet Wikipedia unter dem Eintrag Nekrolog 2024 auf.

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