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Quincy Jones 2. November 2024
Der 1933 in Chicago geborene Musiker und Produzent Quincy Jones verstarb im Alter von 91 Jahren am ersten Samstagabend im November in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles im Kreise seiner Familie. Jones gilt als einer der ersten schwarzen Unternehmer, die in Hollywood Erfolg hatten. Er produzierte Michael Jacksons berühmtes "Thriller"-Album und die dazugehörigen spielfilmartigen Tanz- und Video-Clips im Jahr 1982 sowie die Alben "Off The Wall" und "Bad". Auch mit Musikern wie George Benson, Frank Sinatra, Ray Charles, Louis Armstrong, Stevie Wonder und Aretha Franklin arbeitete er zusammen. Darüber hinaus leitete er ein Plattenlabel geleitet, komponierte Filmmusik schrieb Bücher und hat an Spielfilmen und TV-Serien wie die Sitcom "Der Prinz von Bel-Air" mitgewirkt. Für die Serie "Roots" (1977) und den Film "Die Farbe Lila" (1986) komponierte er die Musik. Jones gehörte in seiner Jugend einer Straßenbande in der South Side von Chicago an und stieg von dort bis in die höchsten Sphären des Showbusiness auf. Seine Musik-Karriere begann er als Trompeter, spielte etwa für Elvis Presley und Dizzy Gillespie. Jones galt als Alleskönner. An fast allen Facetten der Musikbranche versuchte er sich, bediente diverse Musikstile. Im Jahr 1985 holte er die bekanntesten Köpfe der Pop-Branche ins Studio und nahm den Song „We Are the World“ auf. Diese Hymne gegen den weltweiten Hunger spielte 50 Millionen Dollar ein. In seiner Jugend spielte er an der Seite von Ray Charles Bebop. Sein Album "Body Heat" von 1974 schaffte es später in die Top Ten der Billboard-Charts, weitere Alben kamen unter die oberen 20 Plätze. Nach der Diagnose eines lebensgefährlichen Aneurysmas im Gehirn, musste er sein Trompetenspiel aufgeben. 1961 wurde er Vizepräsident bei Mercury Records und damit als erster Afroamerikaner musikalischer Leiter eines großen US-Plattenlabels. Jones erhielt u.a. 28 Grammys und einen Ehren-Oscar. Jones war dreimal verheiratet und hatte sieben Kinder von fünf Frauen.
Hans Diehl 4. November 2024
Der Schauspieler Hans Diehl verstarb mit 83 Jahren in Berlin. Der gebürtige Offenbacher war am Theater und auch im Fernsehen aktiv. Von 1970 bis 1980 gehörte er dem Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin an und kehrte danach immer wieder als Gast an das Haus, dann am Lehniner Platz, zurück. Diehl wirkte unter anderem auch an Theatern in Frankfurt/Main, Hamburg, Düsseldorf, Wien, München und am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Diehl spielte zudem in diversen TV-Produktionen mit, darunter in einigen Mehrteilern von Regisseur Dieter Wedel. Bei den Bad Hersfelder Festspielen 2016 stand der Schauspieler in Wedels Inszenierung „Hexenjagd“ auf der Bühne. Hans Diehl absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Diehl war unter anderem an der Berliner Schaubühne in Brechts "Die Mutter" (1970), "Die optimistische Tragödie" von Wsewolod Wischnewski (1972), "Shakespeare's Memory" (1976) oder "Wie es euch gefällt" (1977) von Shakespeare zu sehen. Als Gast spielte er außerdem in "Personenkreis 3.1." (2000) und in Büchners "Dantons Tod"(2001). Ende der 90er spielte er in der "Tatort"-Krimireihe, in Dieter Wedels (1939-2022) "Der König von St. Pauli" oder in Michael Hanekes (82) "Das Schloß". Zuletzt übernahm er in der Netflix-Serie "Dark" eine Rolle. Hans Diehls Söhne sind in seine Fußstapfen getreten: August Diehl (48, "Inglourious Basterds") ist als Theater- und Filmschauspieler bekannt, Bruder Jakob Diehl (46, "Der Baader Meinhof Komplex") arbeitet als Schauspieler und Komponist.
Walter Heynowski 6. November 2024
Der Dokumentarfilmer und Gründer des Eulenspiegel-Verlags Walter Heynowski verstarb nach längerer Krankheit im Alter von 96 Jahren friedlich in Berlin. Heynowski gehörte mit dem 1998 gestorbenen Gerhard Scheumann zu den wichtigsten Dokumentarfilmern der DDR. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören "Der lachende Mann" (1966), "Piloten im Pyjama" (1968), "Der Krieg der Mumien" (1974) oder "Die Generale" (1986). Walter Heynowski wurde 1927 in Ingolstadt geboren. Am 20. November hätte er seinen 97. Geburtstag gefeiert. Nach dem Krieg kam er 1948 nach Berlin, wo er zunächst als Presse-Journalist arbeitete und 1954 den Eulenspiegel-Verlag gründete. Von 1956 bis 1963 arbeitete er als Autor und Regisseur für den Deutschen Fernsehfunk. Nach seinem Wechsel zum VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme arbeitete er ab 1965 mit Gerhard Scheumann zusammen. 1969 gründeten sie gemeinsam ein von der DEFA unabhängiges Filmstudio: das Studio H & S. Gemeinsam drehten sie mehr als 70 Dokumentarfilme. Ihre Arbeiten seien stark ideologisch geprägt gewesen. So habe etwa der "kapitalistische Westen" stets am Pranger gestanden. Der Eulenspiegel-Verlag schrieb, die Filme waren im Kern "antifaschistisch, antimilitaristisch und solidarisch mit den Befreiungsbewegungen weltweit". Heynowski war Mitglied der Akademie der Künste der DDR und mehrfach Nationalpreisträger.
Tony Todd 6. November 2024
Der in Washington DC geborene, aber bei seiner Tante in Connecticut aufgewachsene, schwarze Schauspieler Tony Todd verstarb mit 69 Jahren in seinem Haus in Los Angeles eines natürlichen Todes. Nach der Schule studierte er am Eugene O'Neill Theater Center. Zunächst spielte er am Theater, wohin er Jahre später immer wieder zurückkehrte. So stand er auch im Musical "Aida" auf der Bühne. Seine erste kleinere Rolle hatte er in Oliver Stones Film "Platoon". Es folgten eine Hauptrolle im Horrorfilm "Rückkehr der Untoten" (1990) sowie weitere Auftritte vor allem im Horror-Genre, in dem Todd als Star der "Candyman"-Reihe und mit Filmen aus der Serie "Final Destination" Erfolge feierte. Aber auch in "Star Trek: The Next Generation" und "Star Trek: Deep Space Nine" trat er erneut als Bösewicht, dem aufbrausenden, klingonischen Captain Kurn auf.
Roy Haynes 12. November 2024
Der schwarze Schlagzeuger Roy Owen Haynes, der in Massachusetts, als Sohn von Einwanderern aus Barbados geboren wurde, verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 99 Jahren im Vorort Nassau County des US-Bundesstaats New York. In seiner mehr als 70-jährigen Karriere hat der Drummer jede bedeutende Entwicklung im Jazz seit dem Bebop mitgeprägt, ohne seinen Stil wesentlich zu verändern. In seiner Heimatstadt Boston und begann seine Vollzeit-Profikarriere 1945. Von 1947 bis 1949 arbeitete er mit dem Tenorsaxophonisten Lester Young zusammen und von 1949 bis 1952 war er Mitglied des Quintetts des Saxophonisten Charlie Parker. Zu dieser Zeit nahm er auch Stücke mit dem Pianisten Bud Powell und den Saxophonisten Wardell Gray und Stan Getz auf. Von 1953 bis 1958 ging er mit der Sängerin Sarah Vaughan auf Tour. Haynes spielte auch mit dem Gitarristen Pat Metheny und Ella Fitzgerald zusammen sowie mit den Jazzpianisten Dave Brubeck, Chick Corea, McCoy Tyner und Kenny Barron oder dem Jazz-Vibraphonisten Gary Burton, dem Tenorsaxophonisten Gato Barbieri und den Trompetern Freddie Hubbard, Miles Davis und Lous Armstrong. Neben zahlreichen erhaltenen Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden, wurde er 2006 im Alter von 83-Jahren zum besten zeitgenössischen Jazz-Schlagzeuger gewählt. Im Jahr 2008 lieh Haynes dem Open-World-Videospiel "Grand Theft Auto IV" seine Stimme, in dem er dort als DJ eines fiktiven Jazz-Radio-Senders auftrat. Verewigt ist sein Schlagzeug-Spiel auch auf diversen Videos bei YouTube wie z.B. bei der Live-Aufnahme mit seinem Quartett beim Blue Note Festival NYC im Juni 2019, bei dem er mit 95 Jahren immer noch voller Energie ist. Er hat zwei Söhne in die Welt gesetzt; beide sind Musiker, einer davon Schlagzeuger, genauso wie sein Enkel.
Charles Dumont 17. November 2024
Der französische Musiker Charles Dumont, Komponist des berühmten, von Édith Piaf 1960 erstmals gesungenen Lieds »Non, je ne regrette rien«, verstarb im Alter von 95 Jahren in Paris. Die nur 1,47 Meter große Sängerin wurde auch der Spatz von Paris genannt. Etwa 30 Titel komponierte Dumont für die Chansonette, die 1963 im Alter von nur 47 Jahren verstarb. Nach Piafs Tod reiste Dumont nach New York, um der US-Schauspielerin und Sängerin Barbra Streisand seine Kompositionen vorzustellen, die 1966 sowohl eine französische als auch eine englische Fassung des Songs »Le Mur« einspielte. Auch mit Dalida, der französischen Sängerin und Schauspielerin italienischer Abstammung, die 1987 in Paris verstarb, arbeitete er zusammen. In seiner späteren Karriere stand Dumont auch selbst als Sänger auf der Bühne, etwa in der Pariser Konzerthalle Olympia. Sein letzter Auftritt liegt nur fünf Jahre zurück.
Rolf Brederlow 22. November 2024
Der mit dem Down-Syndrom geborene Schauspieler Rolf „Bobby“ Brederlow verstarb in München im Alter von 63 Jahren. Laut Angaben seines Bruders Gerd sei er in der Nacht friedlich eingeschlafen. Allgemein bekannt wurde er durch den TV-Vierteiler "Liebe und weitere Katastrophen", in dem er an der Seite von Senta Berger, Friedrich von Thun und Suzanne von Borsody 1999 die Rolle des Bobby Ackermann spielte. Aus diesem Film stammt auch sein Künstlername „Bobby“. Unter diesem Namen spielte er dann auch an der Seite von Veronica Ferres die Hauptrolle als Bobby Kustermann im autobiografischen Spielfilm "Bobby" (2001). Weitere Rollen übernahm er an der Seite von Uwe Ochsenknecht. Seine Prominenz nutzte Brederlow, um sich für Menschen mit Behinderung einzusetzen. Neben seiner Beschäftigung als Schauspieler arbeitet er selbst ein einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. In den vergangenen Jahren war es jedoch ruhig um den Münchner geworden.
Jürgen Thormann 22. November 2024
Der in Rostock geborene Synchronsprecher, Schauspieler und Regisseur Jürgen Thormann verstarb in der Nacht zum 22.11.2024 im Alter von 96 Jahren in Berlin, wo er die meiste Zeit lebte und arbeitete. Thormann begann seine Karriere als Bühnenschauspieler und spielte anfangs am Ernst-Barlach-Theater, später am Theater Bonn, Theater Bremen und am Schauspielhaus Bochum. Daneben war er von 1962 bis zur Schließung 1993 auf der Bühne des Schillertheaters in Berlin zu sehen, wo er sowohl klassische als auch moderne Stoffe darstellte. Er wirkte außerdem in zahlreichen Fernsehfilmen und Serien mit. Legendär war jedoch seine sonore Stimme, mit der er den britischen Filmstar Michael Caine schon seit Jahrzehnten in all dessen Filmen synchronisierte. Das Kino- und Fernsehpublikum kennt Thormann zum Beispiel aus den „Batman“-Filmen mit Caine als Butler Alfred Pennyworth. Thormann hat fast 1.400 Rollen vornehmlich von Hollywoodstars, wie Peter O’Toole und «Gandalf» Ian Kellen aus Tolkiens Fantasy-Verfilmungen "Der Hobbit" und "Herr der Ringe" in der deutschen Fassung gesprochen. Er gehörte mit Größen wie Eckart Dux, Arnold Marquis und Thomas Danneberg zu den wichtigsten Synchronsprechern der Nachkriegszeit. Auch in Hörspielreihen wie "Die drei ???", "TKKG" und "Benjamin Blümchen" hatte er als Sprecher markante Gastauftritte. Noch mit Mitte 90 stand er im Studio. Über die jüngsten Entwicklungen in der Branche äußerte er sich eher skeptisch: "Das Synchrongeschäft ist sehr, sehr streng, knapp, schnell geworden."
Barbara Taylor Bradford 24. November 2024
Die im englischen Leeds geborene Romanautorin Barbara Taylor Bradford verstarb am Totensonntag im Alter von 91 Jahren in ihrem Zuhause in New York City. Ihre Bücher wurden in 40 Sprachen veröffentlicht und weltweit mehr als 90 Millionen Mal verkauft. Nach "Des Lebens bittere Süße" im Jahr 1979, welches das erste der Familiensaga um die Protagonistin Emma Harte war, brachte sie fast jedes Jahr ein Buch über die Geschichte der außergewöhnlichen Frau heraus, die Anfang des 20. Jahrhunderts ein mächtiges Kaufhausimperium gegründete. Die Erzählung wurde auch fürs Fernsehen verfilmt. Danach schrieb sie einen Bestseller nach dem anderen wie etwa die Romanserie „Cavendon Hall“ oder Titel wie „Es begann in Paris“, „Audras Erbe“ und „Am Ende wartet die Liebe“. Bisher wurden zehn Bücher von Barbara Taylor Bradford als TV-Filme oder Dramaserien produziert, mit Schauspielern wie Liam Neeson, Sir Anthony Hopkins, Jenny Seagrove, Deborah Kerr, Lindsay Wagner und Elizabeth Hurley. 1999 zierte ihr Bild eine britische Briefmarke. Im Jahr 2007 wurde sie von Königin Elizabeth II. mit einem Orden "The Most Excellent Order of the British Empire" ausgezeichnet. Ihr Vermögen wird auf 200 Mio. Dollar geschätzt.
Agnieszka Jurek 25. November 2024
Die 1971 in Poznań (Polen) geborene Filmemacherin und Drehbuchautorin Agnieszka Jurek verstarb nach langer Krankheit im Alter von 53 Jahren. Jurek war im Mai 2024 für ihren Essayfilm "Vermessung der Tristesse" mit dem Hauptpreis der Oberhausener Kurzfilmtage im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnet worden. Der Film erhielt auch das Prädikat „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). Agnieszka Jurek studierte Bildhauerei an der Akademie der Künste in Poznań sowie Kunst und Film an der Hochschule Hannover. Ihr Diplomfilm „Does that hurt you?“, ein Werkstattgespräch mit dem amerikanischen Regisseur und Künstler David Lynch, lief auf Filmfestivals in Leipzig, Fundão, Utrecht, Basel, Stuttgart und Vilnius. Ihr erstes Drehbuch „Fahrplan“ über eine ehemalige RAF-Terroristin, die einen islamistischen Anschlag verhindert, schaffte es in die Endauswahl des „Nordlichter“-Talentförderprogramms (NDR) 2019/20. Das zweite, „Klassenkonferenz“, gelangte auf die Shortlist des Emder Drehbuchpreises 2020/21. Die Experimentalfilme „Paštas an Marcel“ und „Eselsbrücken“ feierten Premieren auf den Kurzfilmtagen Oberhausen.
Jim Abrahams 26. November 2024
Der in Wisconsin geborene US-amerikanische Drehbuchautor und Filmregisseur James Steven „Jim“ Abrahams verstarb im Alter von 80 Jahren in Santa Monica, Kalifornien. Mit seinen Jugendfreunden, den Brüdern David und Jerry Zucker, hatte Abrahams das "Kentucky Fried Theatre" gegründet. Die Show war eine Mischung aus Gags, Satire und Blödsinn. Es folgten Filmhits wie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" ("Airplane!" 1980), für dessen Regie aber auch für sein ironisches, gagreiches Drehbuch wurde er für einen BAFTA Award nominiert. Bei der äußerst erfolgreichen Filmtrilogie "Die nackte Kanone" (1988-94) zeichnete er allerdings nur noch für das Drehbuch verantwortlich.
Karin Baal 26. November 2024
Die Schauspielerin Karin Baal verstarb im Alter von 84 Jahren in Berlin, wie ihre Familie mitteilte. 1956 wurde sie unter 700 Bewerberinnen ohne Schauspielausbildung für das Familiendrama "Die Halbstarken" engagiert. An der Seite von Horts Buchholz spielte sie die Rolle der Sissy, was sie schon in jungen Jahren zur Legende machte. Der Schwarz-Weiß-Film erzählt von mehreren jungen Menschen im Berlin der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften. Der Film wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos – und Karin Baal später als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert. Danach war sie in etlichen Filmen und Serien zu sehen. Dazu gehören "Das Mädchen Rosemarie", "Wir Kellerkinder" und "Die junge Sünderin". Sie spielte auch in Edgar-Wallace-Filmen mit und in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz". Rollen hatte sie ebenso in TV-Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik". Auch in TV-Krimis – etwa im "Tatort" – war sie öfter zu sehen. Im Jahr 2018 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt. Die Götz George Stiftung würdigte Karin Baal damals als «großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau». Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihren Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, hieß es damals. Zuletzt sah man sie auf Bildern im Rollstuhl, auch auch wenn sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug zur Tochter nach Wien nachdachte. Doch sie hat Berlin sehr gemocht und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben.
Silvia Pinal 28. November 2024
Die mexikanische Schauspiel-Ikone Silvia Pinal Hidalgo, die als „letzte Diva des mexikanischen Kinos“ galt und Muse von berühmten Regisseuren und Malern war, verstarb im Alter von 93 Jahren in Mexiko-Stadt. In den letzten Tagen vor ihrem Tod war sie wegen einer Harnwegsinfektion im Krankenhaus gewesen. Pinal spielte 1961 die Hauptrolle in dem sozial- und religionskritischen Drama „Viridiana“ und ein Jahr später in „Der Würgeengel“ des legendären spanischen Regisseurs Luis Buñuel (1900-1983). Ihre Karriere begann Ende der 1940er-Jahre beim Film. Aber auch auf der Bühne und im Fernsehen trat sie später auf und wurde in ganz Mexiko verehrt. 1952 erhielt sie erstmals den mexikanischen Filmpreis Premio Ariel. Der mexikanische Wandmaler Diego Rivera (1886-1957), Ehemann der Künstlerin Frida Kahlo (1907-1954), verewigte Pinal 1956 in einem Gemälde. Große Erfolge feierte sie in den 1990er-Jahren auf Bühnen mit den spanischen Versionen von "Hello, Dolly!" und "Gypsy". Bis zum Jahr 2021 war sie noch als Schauspielerin tätig, zuletzt vor allem in Telenovelas.
Hans Hammerschmid 30. November 2024
Der in Wien geborene österreichische Komponist, Filmkomponist, Arrangeur, Pianist und Dirigent Hans Hammerschmid(t), der auch unter dem Pseudonym Henry Stuck auftrat, verstarb im Alter von 94 Jahren friedlich zu Hause in Gräfelfing bei München. Hammerschmid komponierte unter anderem für bekannte TV-Serien wie die "Schwarzwaldklinik", für die er die Titelmusik schrieb. Auch für einige Episoden von "Traumschiff" und "Derrick" komponierte er Melodien. Einen seiner größten Erfolge komponierte er für Hildegard Knef: "Für mich soll's rote Rosen regnen". Zudem arbeitete Hammerschmid mit Musikern wie dem Jazz-Saxophonisten Stan Getz, Udo Jürgens und Donna Summer zusammen.
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mit Niels Arestrup, der am 1. Dezember 2024 verstarb.
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Quincy Jones 2. November 2024
Der 1933 in Chicago geborene Musiker und Produzent Quincy Jones verstarb im Alter von 91 Jahren am ersten Samstagabend im November in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles im Kreise seiner Familie. Jones gilt als einer der ersten schwarzen Unternehmer, die in Hollywood Erfolg hatten. Er produzierte Michael Jacksons berühmtes "Thriller"-Album und die dazugehörigen spielfilmartigen Tanz- und Video-Clips im Jahr 1982 sowie die Alben "Off The Wall" und "Bad". Auch mit Musikern wie George Benson, Frank Sinatra, Ray Charles, Louis Armstrong, Stevie Wonder und Aretha Franklin arbeitete er zusammen. Darüber hinaus leitete er ein Plattenlabel geleitet, komponierte Filmmusik schrieb Bücher und hat an Spielfilmen und TV-Serien wie die Sitcom "Der Prinz von Bel-Air" mitgewirkt. Für die Serie "Roots" (1977) und den Film "Die Farbe Lila" (1986) komponierte er die Musik. Jones gehörte in seiner Jugend einer Straßenbande in der South Side von Chicago an und stieg von dort bis in die höchsten Sphären des Showbusiness auf. Seine Musik-Karriere begann er als Trompeter, spielte etwa für Elvis Presley und Dizzy Gillespie. Jones galt als Alleskönner. An fast allen Facetten der Musikbranche versuchte er sich, bediente diverse Musikstile. Im Jahr 1985 holte er die bekanntesten Köpfe der Pop-Branche ins Studio und nahm den Song „We Are the World“ auf. Diese Hymne gegen den weltweiten Hunger spielte 50 Millionen Dollar ein. In seiner Jugend spielte er an der Seite von Ray Charles Bebop. Sein Album "Body Heat" von 1974 schaffte es später in die Top Ten der Billboard-Charts, weitere Alben kamen unter die oberen 20 Plätze. Nach der Diagnose eines lebensgefährlichen Aneurysmas im Gehirn, musste er sein Trompetenspiel aufgeben. 1961 wurde er Vizepräsident bei Mercury Records und damit als erster Afroamerikaner musikalischer Leiter eines großen US-Plattenlabels. Jones erhielt u.a. 28 Grammys und einen Ehren-Oscar. Jones war dreimal verheiratet und hatte sieben Kinder von fünf Frauen.
Hans Diehl 4. November 2024
Der Schauspieler Hans Diehl verstarb mit 83 Jahren in Berlin. Der gebürtige Offenbacher war am Theater und auch im Fernsehen aktiv. Von 1970 bis 1980 gehörte er dem Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin an und kehrte danach immer wieder als Gast an das Haus, dann am Lehniner Platz, zurück. Diehl wirkte unter anderem auch an Theatern in Frankfurt/Main, Hamburg, Düsseldorf, Wien, München und am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Diehl spielte zudem in diversen TV-Produktionen mit, darunter in einigen Mehrteilern von Regisseur Dieter Wedel. Bei den Bad Hersfelder Festspielen 2016 stand der Schauspieler in Wedels Inszenierung „Hexenjagd“ auf der Bühne. Hans Diehl absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Diehl war unter anderem an der Berliner Schaubühne in Brechts "Die Mutter" (1970), "Die optimistische Tragödie" von Wsewolod Wischnewski (1972), "Shakespeare's Memory" (1976) oder "Wie es euch gefällt" (1977) von Shakespeare zu sehen. Als Gast spielte er außerdem in "Personenkreis 3.1." (2000) und in Büchners "Dantons Tod"(2001). Ende der 90er spielte er in der "Tatort"-Krimireihe, in Dieter Wedels (1939-2022) "Der König von St. Pauli" oder in Michael Hanekes (82) "Das Schloß". Zuletzt übernahm er in der Netflix-Serie "Dark" eine Rolle. Hans Diehls Söhne sind in seine Fußstapfen getreten: August Diehl (48, "Inglourious Basterds") ist als Theater- und Filmschauspieler bekannt, Bruder Jakob Diehl (46, "Der Baader Meinhof Komplex") arbeitet als Schauspieler und Komponist.
Walter Heynowski 6. November 2024
Der Dokumentarfilmer und Gründer des Eulenspiegel-Verlags Walter Heynowski verstarb nach längerer Krankheit im Alter von 96 Jahren friedlich in Berlin. Heynowski gehörte mit dem 1998 gestorbenen Gerhard Scheumann zu den wichtigsten Dokumentarfilmern der DDR. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören "Der lachende Mann" (1966), "Piloten im Pyjama" (1968), "Der Krieg der Mumien" (1974) oder "Die Generale" (1986). Walter Heynowski wurde 1927 in Ingolstadt geboren. Am 20. November hätte er seinen 97. Geburtstag gefeiert. Nach dem Krieg kam er 1948 nach Berlin, wo er zunächst als Presse-Journalist arbeitete und 1954 den Eulenspiegel-Verlag gründete. Von 1956 bis 1963 arbeitete er als Autor und Regisseur für den Deutschen Fernsehfunk. Nach seinem Wechsel zum VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme arbeitete er ab 1965 mit Gerhard Scheumann zusammen. 1969 gründeten sie gemeinsam ein von der DEFA unabhängiges Filmstudio: das Studio H & S. Gemeinsam drehten sie mehr als 70 Dokumentarfilme. Ihre Arbeiten seien stark ideologisch geprägt gewesen. So habe etwa der "kapitalistische Westen" stets am Pranger gestanden. Der Eulenspiegel-Verlag schrieb, die Filme waren im Kern "antifaschistisch, antimilitaristisch und solidarisch mit den Befreiungsbewegungen weltweit". Heynowski war Mitglied der Akademie der Künste der DDR und mehrfach Nationalpreisträger.
Tony Todd 6. November 2024
Der in Washington DC geborene, aber bei seiner Tante in Connecticut aufgewachsene, schwarze Schauspieler Tony Todd verstarb mit 69 Jahren in seinem Haus in Los Angeles eines natürlichen Todes. Nach der Schule studierte er am Eugene O'Neill Theater Center. Zunächst spielte er am Theater, wohin er Jahre später immer wieder zurückkehrte. So stand er auch im Musical "Aida" auf der Bühne. Seine erste kleinere Rolle hatte er in Oliver Stones Film "Platoon". Es folgten eine Hauptrolle im Horrorfilm "Rückkehr der Untoten" (1990) sowie weitere Auftritte vor allem im Horror-Genre, in dem Todd als Star der "Candyman"-Reihe und mit Filmen aus der Serie "Final Destination" Erfolge feierte. Aber auch in "Star Trek: The Next Generation" und "Star Trek: Deep Space Nine" trat er erneut als Bösewicht, dem aufbrausenden, klingonischen Captain Kurn auf.
Roy Haynes 12. November 2024
Der schwarze Schlagzeuger Roy Owen Haynes, der in Massachusetts, als Sohn von Einwanderern aus Barbados geboren wurde, verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 99 Jahren im Vorort Nassau County des US-Bundesstaats New York. In seiner mehr als 70-jährigen Karriere hat der Drummer jede bedeutende Entwicklung im Jazz seit dem Bebop mitgeprägt, ohne seinen Stil wesentlich zu verändern. In seiner Heimatstadt Boston und begann seine Vollzeit-Profikarriere 1945. Von 1947 bis 1949 arbeitete er mit dem Tenorsaxophonisten Lester Young zusammen und von 1949 bis 1952 war er Mitglied des Quintetts des Saxophonisten Charlie Parker. Zu dieser Zeit nahm er auch Stücke mit dem Pianisten Bud Powell und den Saxophonisten Wardell Gray und Stan Getz auf. Von 1953 bis 1958 ging er mit der Sängerin Sarah Vaughan auf Tour. Haynes spielte auch mit dem Gitarristen Pat Metheny und Ella Fitzgerald zusammen sowie mit den Jazzpianisten Dave Brubeck, Chick Corea, McCoy Tyner und Kenny Barron oder dem Jazz-Vibraphonisten Gary Burton, dem Tenorsaxophonisten Gato Barbieri und den Trompetern Freddie Hubbard, Miles Davis und Lous Armstrong. Neben zahlreichen erhaltenen Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden, wurde er 2006 im Alter von 83-Jahren zum besten zeitgenössischen Jazz-Schlagzeuger gewählt. Im Jahr 2008 lieh Haynes dem Open-World-Videospiel "Grand Theft Auto IV" seine Stimme, in dem er dort als DJ eines fiktiven Jazz-Radio-Senders auftrat. Verewigt ist sein Schlagzeug-Spiel auch auf diversen Videos bei YouTube wie z.B. bei der Live-Aufnahme mit seinem Quartett beim Blue Note Festival NYC im Juni 2019, bei dem er mit 95 Jahren immer noch voller Energie ist. Er hat zwei Söhne in die Welt gesetzt; beide sind Musiker, einer davon Schlagzeuger, genauso wie sein Enkel.
Charles Dumont 17. November 2024
Der französische Musiker Charles Dumont, Komponist des berühmten, von Édith Piaf 1960 erstmals gesungenen Lieds »Non, je ne regrette rien«, verstarb im Alter von 95 Jahren in Paris. Die nur 1,47 Meter große Sängerin wurde auch der Spatz von Paris genannt. Etwa 30 Titel komponierte Dumont für die Chansonette, die 1963 im Alter von nur 47 Jahren verstarb. Nach Piafs Tod reiste Dumont nach New York, um der US-Schauspielerin und Sängerin Barbra Streisand seine Kompositionen vorzustellen, die 1966 sowohl eine französische als auch eine englische Fassung des Songs »Le Mur« einspielte. Auch mit Dalida, der französischen Sängerin und Schauspielerin italienischer Abstammung, die 1987 in Paris verstarb, arbeitete er zusammen. In seiner späteren Karriere stand Dumont auch selbst als Sänger auf der Bühne, etwa in der Pariser Konzerthalle Olympia. Sein letzter Auftritt liegt nur fünf Jahre zurück.
Rolf Brederlow 22. November 2024
Der mit dem Down-Syndrom geborene Schauspieler Rolf „Bobby“ Brederlow verstarb in München im Alter von 63 Jahren. Laut Angaben seines Bruders Gerd sei er in der Nacht friedlich eingeschlafen. Allgemein bekannt wurde er durch den TV-Vierteiler "Liebe und weitere Katastrophen", in dem er an der Seite von Senta Berger, Friedrich von Thun und Suzanne von Borsody 1999 die Rolle des Bobby Ackermann spielte. Aus diesem Film stammt auch sein Künstlername „Bobby“. Unter diesem Namen spielte er dann auch an der Seite von Veronica Ferres die Hauptrolle als Bobby Kustermann im autobiografischen Spielfilm "Bobby" (2001). Weitere Rollen übernahm er an der Seite von Uwe Ochsenknecht. Seine Prominenz nutzte Brederlow, um sich für Menschen mit Behinderung einzusetzen. Neben seiner Beschäftigung als Schauspieler arbeitet er selbst ein einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. In den vergangenen Jahren war es jedoch ruhig um den Münchner geworden.
Jürgen Thormann 22. November 2024
Der in Rostock geborene Synchronsprecher, Schauspieler und Regisseur Jürgen Thormann verstarb in der Nacht zum 22.11.2024 im Alter von 96 Jahren in Berlin, wo er die meiste Zeit lebte und arbeitete. Thormann begann seine Karriere als Bühnenschauspieler und spielte anfangs am Ernst-Barlach-Theater, später am Theater Bonn, Theater Bremen und am Schauspielhaus Bochum. Daneben war er von 1962 bis zur Schließung 1993 auf der Bühne des Schillertheaters in Berlin zu sehen, wo er sowohl klassische als auch moderne Stoffe darstellte. Er wirkte außerdem in zahlreichen Fernsehfilmen und Serien mit. Legendär war jedoch seine sonore Stimme, mit der er den britischen Filmstar Michael Caine schon seit Jahrzehnten in all dessen Filmen synchronisierte. Das Kino- und Fernsehpublikum kennt Thormann zum Beispiel aus den „Batman“-Filmen mit Caine als Butler Alfred Pennyworth. Thormann hat fast 1.400 Rollen vornehmlich von Hollywoodstars, wie Peter O’Toole und «Gandalf» Ian Kellen aus Tolkiens Fantasy-Verfilmungen "Der Hobbit" und "Herr der Ringe" in der deutschen Fassung gesprochen. Er gehörte mit Größen wie Eckart Dux, Arnold Marquis und Thomas Danneberg zu den wichtigsten Synchronsprechern der Nachkriegszeit. Auch in Hörspielreihen wie "Die drei ???", "TKKG" und "Benjamin Blümchen" hatte er als Sprecher markante Gastauftritte. Noch mit Mitte 90 stand er im Studio. Über die jüngsten Entwicklungen in der Branche äußerte er sich eher skeptisch: "Das Synchrongeschäft ist sehr, sehr streng, knapp, schnell geworden."
Barbara Taylor Bradford 24. November 2024
Die im englischen Leeds geborene Romanautorin Barbara Taylor Bradford verstarb am Totensonntag im Alter von 91 Jahren in ihrem Zuhause in New York City. Ihre Bücher wurden in 40 Sprachen veröffentlicht und weltweit mehr als 90 Millionen Mal verkauft. Nach "Des Lebens bittere Süße" im Jahr 1979, welches das erste der Familiensaga um die Protagonistin Emma Harte war, brachte sie fast jedes Jahr ein Buch über die Geschichte der außergewöhnlichen Frau heraus, die Anfang des 20. Jahrhunderts ein mächtiges Kaufhausimperium gegründete. Die Erzählung wurde auch fürs Fernsehen verfilmt. Danach schrieb sie einen Bestseller nach dem anderen wie etwa die Romanserie „Cavendon Hall“ oder Titel wie „Es begann in Paris“, „Audras Erbe“ und „Am Ende wartet die Liebe“. Bisher wurden zehn Bücher von Barbara Taylor Bradford als TV-Filme oder Dramaserien produziert, mit Schauspielern wie Liam Neeson, Sir Anthony Hopkins, Jenny Seagrove, Deborah Kerr, Lindsay Wagner und Elizabeth Hurley. 1999 zierte ihr Bild eine britische Briefmarke. Im Jahr 2007 wurde sie von Königin Elizabeth II. mit einem Orden "The Most Excellent Order of the British Empire" ausgezeichnet. Ihr Vermögen wird auf 200 Mio. Dollar geschätzt.
Agnieszka Jurek 25. November 2024
Die 1971 in Poznań (Polen) geborene Filmemacherin und Drehbuchautorin Agnieszka Jurek verstarb nach langer Krankheit im Alter von 53 Jahren. Jurek war im Mai 2024 für ihren Essayfilm "Vermessung der Tristesse" mit dem Hauptpreis der Oberhausener Kurzfilmtage im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnet worden. Der Film erhielt auch das Prädikat „besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW). Agnieszka Jurek studierte Bildhauerei an der Akademie der Künste in Poznań sowie Kunst und Film an der Hochschule Hannover. Ihr Diplomfilm „Does that hurt you?“, ein Werkstattgespräch mit dem amerikanischen Regisseur und Künstler David Lynch, lief auf Filmfestivals in Leipzig, Fundão, Utrecht, Basel, Stuttgart und Vilnius. Ihr erstes Drehbuch „Fahrplan“ über eine ehemalige RAF-Terroristin, die einen islamistischen Anschlag verhindert, schaffte es in die Endauswahl des „Nordlichter“-Talentförderprogramms (NDR) 2019/20. Das zweite, „Klassenkonferenz“, gelangte auf die Shortlist des Emder Drehbuchpreises 2020/21. Die Experimentalfilme „Paštas an Marcel“ und „Eselsbrücken“ feierten Premieren auf den Kurzfilmtagen Oberhausen.
Jim Abrahams 26. November 2024
Der in Wisconsin geborene US-amerikanische Drehbuchautor und Filmregisseur James Steven „Jim“ Abrahams verstarb im Alter von 80 Jahren in Santa Monica, Kalifornien. Mit seinen Jugendfreunden, den Brüdern David und Jerry Zucker, hatte Abrahams das "Kentucky Fried Theatre" gegründet. Die Show war eine Mischung aus Gags, Satire und Blödsinn. Es folgten Filmhits wie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" ("Airplane!" 1980), für dessen Regie aber auch für sein ironisches, gagreiches Drehbuch wurde er für einen BAFTA Award nominiert. Bei der äußerst erfolgreichen Filmtrilogie "Die nackte Kanone" (1988-94) zeichnete er allerdings nur noch für das Drehbuch verantwortlich.
Karin Baal 26. November 2024
Die Schauspielerin Karin Baal verstarb im Alter von 84 Jahren in Berlin, wie ihre Familie mitteilte. 1956 wurde sie unter 700 Bewerberinnen ohne Schauspielausbildung für das Familiendrama "Die Halbstarken" engagiert. An der Seite von Horts Buchholz spielte sie die Rolle der Sissy, was sie schon in jungen Jahren zur Legende machte. Der Schwarz-Weiß-Film erzählt von mehreren jungen Menschen im Berlin der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften. Der Film wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos – und Karin Baal später als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert. Danach war sie in etlichen Filmen und Serien zu sehen. Dazu gehören "Das Mädchen Rosemarie", "Wir Kellerkinder" und "Die junge Sünderin". Sie spielte auch in Edgar-Wallace-Filmen mit und in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz". Rollen hatte sie ebenso in TV-Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik". Auch in TV-Krimis – etwa im "Tatort" – war sie öfter zu sehen. Im Jahr 2018 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt. Die Götz George Stiftung würdigte Karin Baal damals als «großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau». Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihren Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, hieß es damals. Zuletzt sah man sie auf Bildern im Rollstuhl, auch auch wenn sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug zur Tochter nach Wien nachdachte. Doch sie hat Berlin sehr gemocht und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben.
Silvia Pinal 28. November 2024
Die mexikanische Schauspiel-Ikone Silvia Pinal Hidalgo, die als „letzte Diva des mexikanischen Kinos“ galt und Muse von berühmten Regisseuren und Malern war, verstarb im Alter von 93 Jahren in Mexiko-Stadt. In den letzten Tagen vor ihrem Tod war sie wegen einer Harnwegsinfektion im Krankenhaus gewesen. Pinal spielte 1961 die Hauptrolle in dem sozial- und religionskritischen Drama „Viridiana“ und ein Jahr später in „Der Würgeengel“ des legendären spanischen Regisseurs Luis Buñuel (1900-1983). Ihre Karriere begann Ende der 1940er-Jahre beim Film. Aber auch auf der Bühne und im Fernsehen trat sie später auf und wurde in ganz Mexiko verehrt. 1952 erhielt sie erstmals den mexikanischen Filmpreis Premio Ariel. Der mexikanische Wandmaler Diego Rivera (1886-1957), Ehemann der Künstlerin Frida Kahlo (1907-1954), verewigte Pinal 1956 in einem Gemälde. Große Erfolge feierte sie in den 1990er-Jahren auf Bühnen mit den spanischen Versionen von "Hello, Dolly!" und "Gypsy". Bis zum Jahr 2021 war sie noch als Schauspielerin tätig, zuletzt vor allem in Telenovelas.
Hans Hammerschmid 30. November 2024
Der in Wien geborene österreichische Komponist, Filmkomponist, Arrangeur, Pianist und Dirigent Hans Hammerschmid(t), der auch unter dem Pseudonym Henry Stuck auftrat, verstarb im Alter von 94 Jahren friedlich zu Hause in Gräfelfing bei München. Hammerschmid komponierte unter anderem für bekannte TV-Serien wie die "Schwarzwaldklinik", für die er die Titelmusik schrieb. Auch für einige Episoden von "Traumschiff" und "Derrick" komponierte er Melodien. Einen seiner größten Erfolge komponierte er für Hildegard Knef: "Für mich soll's rote Rosen regnen". Zudem arbeitete Hammerschmid mit Musikern wie dem Jazz-Saxophonisten Stan Getz, Udo Jürgens und Donna Summer zusammen.
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mit Niels Arestrup, der am 1. Dezember 2024 verstarb.
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