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Nachrufe zum Totensonntag 2022

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Olivia Newton-John 8. August 2022
Die mit der Musicalverfilmung "Grease" Ende der 70er weltberühmt gewordene britisch-australische Sängerin und Schauspielerin Olivia Newton-John verstarb im Alter von 73 Jahren an den Folgen des metastasierenden Brustkrebs auf ihrer Ranch in Südkalifornien. Die vierfache Grammy-Preisträgerin zählte zu den größten Stars der 1970er und frühen 1980er Jahre. Sie wurde im englischen Cambridge geboren. Ihr Vater stammte aus Wales, ihre Mutter aus Deutschland. Über 40 Jahre ist es her, dass die Popsängerin mit ihrem kessen Auftritt in dem Filmmusical "Grease" mit dem Lied "You're The One That I Want" Furore machte. Als blond gelockte Sandy verdrehte sie 1978 John Travolta in der Rolle des rebellischen Danny den Kopf - mit Schmalzlocke und Koteletten. Schon Jahre zuvor machte sich die Folk-Blondine mit Schmusesongs vor allem in den USA einen Namen. Nach "Grease" stand sie 1980 gleich wieder vor der Kamera, für das Fantasy-Musical "Xanadu" auf Rollschuhen zu Disco-Klägen mit den Hitsongs "Xanadu", "Magic" und "Suddenly". Ein Jahr später brachte Newton-John ihr erfolgreichstes Album "Physical" heraus.

Heinz Behrens 9. August 2022
Der in Grünberg (Schlesien), dem heutigen Zielona Góra in Polen, geborene Fernseh- und Bühnen-Schauspieler Heinz Behrens, bekannt seit Ende der 1970er Jahre aus der Lustspielreihe "Maxe Baumann" im DDR-Fernsehen, verstarb nach einer Lungenentzündung im Alter von 89 Jahren in einem Berliner Krankenhaus. Nach dem Ende der DDR war Behrens u.a. am Bernhard-Theater Zürich engagiert, stand auch mit Johannes Heesters und Heidi Kabel auf der Bühne. Bis vor fünf Jahren war er noch zusammen mit dem Schauspieler Heinz Rennhack und dem Zwei-Personen-Stück "Zwei Genies am Rande des Wahnsinns" auf Tour. Behrens gehörte ab 1962 zum Schauspielensemble des DDR-Fernsehens. „Egon und das achte Weltwunder“ war 1964 sein erster Film, darin spielt er einen Clubhausleiter. Er spielte auch in „Rentner haben niemals Zeit“ (1976) oder im „Polizeiruf“ (1980) mit. Seit 2002 gehörte er der Musikalischen Komödie Berlin an und lebte mit seiner Frau Birgit am Zeuthener See.

Rolf S. Eden 11. August 2022
Der Berliner Playboy und Nachtclubbesitzer Rolf Shimon Eden, verstarb im Alter von 92 Jahren. Eden gab gerne den leichtlebigen Playboy und Liebhaber tausender Frauen, auch wenn sein Leben sehr bewegt und nicht immer einfach war, wie schon der 2011 gedrehte Dokumentarfilm „The Big Eden“ im Kino zeigte. Zudem arbeitete Eden auch als Schauspieler und wirkte in rund 30 Filmen mit. Geboren wurde Eden in Berlin als Sohn eines jüdischen Fabrikanten. 1933 floh seine Familie vor den Nazis nach Palästina. Ende der 40er Jahre war er Soldat im arabisch-israelischen Krieg. 1949 kam seine erste Tochter in Haifa zur Welt. Insgesamt soll er nach eigenen Angaben sieben Kinder von sieben Frauen gezeugt haben. 1957 machte er als Rückkehrer seinen ersten Jazzclub in Berlin auf. Von 1967 bis 2006 betrieb er dann unter anderem die legendäre Disco „Big Eden“ auf dem Kurfürstendamm und hat damit den Grundstein für die deutsche Nachkriegs-Nachtszene gelegt, in denen die weiblichen Angestellten erstmals mit freiem Oberkörper in einigen seiner zahlreichen Etablissements bedienten. Sein gut verdientes Geld investierte Rolf Eden primär in Immobilien, von denen er 2012 nach eigenen Angaben 26 Mietshäuser mit mehreren hundert Wohnungen in Berlin besaß.

Anne Heche 12. August 2022
Die US-amerikanische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin Anne Celeste Heche wurde eine Woche nach einem schweren Autounfall für hirntot erklärt. Die 53-Jährige soll keine Überlebenschancen mehr gehabt haben, nachdem sie mit ihrem Mini Cooper in ein Gebäude gerast war, der ebenso wie das Gebäude Feuer fing. Die Schauspielerin wuchs als Tochter fundamentalistischer Christen mit radikalen Erziehungsmethoden auf. Kino und Fernsehen galten in Anne Heches Kindheit als Werkzeuge des Teufels. Der strenge christliche Vater war heimlich schwul - und starb 1983 an den Folgen von Aids. Eine Fluchtmöglichkeit in diesen Jahren war für Anne Heche das Schultheater in der New Jersey High School mit kleinen Laienauftritte. Sie war bereits als Jugendliche so gut, dass sie erste Fernsehangebote bekam. Danach spielte sie vier Jahre lang in der Soap "Another World" mit - ihr Einstieg ins Hollywoodgeschäft. Es folgten bald größere Kinorollen für den blonden, blauäugigen Star in den Neunzigerjahren mit Johnny Depp in "Donnie Brasco", mit Robert De Niro in "Wag the Dog" und mit Harrison Ford in "Sechs Tage, sieben Nächte". Nachdem sie sich als lesbisch geoutet hatte, kamen plötzlich keine großen Rollenangebote mehr, sodass Heche daraufhin wieder viel Fernsehen spielte, vor allem für ihre bekanntesten Serien "Ally McBeal" und "Nip/Tuck". Nach ihrer Trennung von ihrer Freundin Ellen DeGeneres erlitt sie einen psychischen Zusammenbruch von dem sie sich jedoch wieder erholte und zwei Söhne 2002 und 2009 von einem Kameramann und einem Schauspieler gebar. Nur eine knappe Woche nach der Geburt ihres zweiten Sohnes stand sie wieder am Set für die HBO-Comedy-Serie "Hung". Zuletzt drehte sie unter anderem den Fernsehfilm "Girl in Room 13", der laut dem Sender Lifetime ein Herzensprojekt von ihr gewesen sei und posthum im September 2022 ausgestrahlt werden sollte.

Wolfgang Petersen 12. August 2022
Wolfgang Petersen, Star-Regisseur von Filmen wie "Das Boot", "Outbreak", "Air Force One", "Der Sturm", "Troja" und der Verfilmung des Jugend-Fantasy Abenteuers "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende, verstarb im Alter von 81 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er sei friedlich im Kreis seiner Familie in seinem Haus in Brentwood, einem Teil von Los Angeles, gestorben, wo der in Emden geborene Regisseur seit 1987 mit seiner Frau Mara lebte. Das Kinoepos "Das Boot" (1981) über die Besatzung eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg, mit Jürgen Prochnow und Herbert Grönemeyer, bahnte Petersen den Weg in die USA nach Hollywood. Mit Sechs Oscar-Nominierungen für einen deutschen Film, waren es die meisten Anwartschaften, mit denen ein deutscher Film jemals von der Oscar-Akademie bedacht worden war. Petersen, damals Anfang 40, war für Regie und Drehbuch nominiert, dazu Kamera, Schnitt, Sound und Tonschnitt - jedoch war "Gandhi" der Abräumer. "Das Boot" ging leer aus, doch es war der Start seiner großen Hollywood-Karriere. Peterson lernte sein Handwerk an der deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. 1971 hatte Petersen gleich mit dem "Tatort"-Krimi "Blechschaden" Erfolg. Die Folge "Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski machte ihn und die junge Darstellerin über Nacht berühmt. Im Laufe seiner Hollywood-Schaffensperiode drehte er mit Stars wie Clint Eastwood, Rex Harrison, Dustin Hoffman, Brad Pitt, Diane Kruger, George Clooney und Kurt Russell. Das mit großem Aufwand gedrehte Untergangsdramen "Poseidon" (2006), eine 160 Millionen Dollar-Produktion, floppte allerdings an der Kinokasse und führte zu einem Bruch in Petersens makelloser Karriere. Nach einer zehnjährigen Schaffenspause feierte Petersen erst 2016 mit 75 Jahren ein Comeback - in Deutschland. Mit den Stars Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Michael Bully Herbig drehte er die Kriminalkomödie "Vier gegen die Bank".

Eva-Maria Hagen 16. August 2022
Die Sängerin und große Schauspielerin Eva-Maria Hagen, Mutter der Rock-Sängerin Nina Hagen, verstarb mit 87 Jahren in ihrer zweiten Wahlheimat Hamburg. Hagen, die jenseits der Oder im heutigen Polen als Kind aufwuchs, wurde in der DDR als Schauspielerin bekannt, bevor sie wegen ihres Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns mit einem Berufsverbot belegt wurde und selber in den Westen ausgewiesen wurde. Ihr Theaterdebüt als Schauspielerin gab sie 1953 am berühmten Berliner Ensemble unter der Regie von Bertolt Brecht im Stück „Katzgraben“. Breite Popularität erlangte sie 1957 mit der Titelrolle in der DEFA-Filmkomödie "Vergesst mir meine Traudel nicht", einer von Kurt Maetzig inszenierten Komödie. Ihre Traudel war rotzig und schlagfertig, ein Mädchen, das aus einem Jugendheim abhaut, von einem Motorradfahrer nach Berlin mitgenommen wird und sich dort in einen Polizisten verliebt. In den folgenden Jahren wurde sie zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen der DDR und trat im Defa-Spionagethriller „For Eyes Only“ und im Liebesmärchen „Die Legende von Paul und Paula“ auf, drehte „Polizeiruf“-Folgen und die vierteilige Fallada-Verfilmung „Wolf unter Wölfen“ fürs DDR-Fernsehen. Zudem schrieb sie drei Autobiografien. Die erste heißt „Eva und der Wolf“ und handelt von ihrer Liebesgeschichte mit dem Liedermacher Wolf Biermann, die als politisches Drama endet. Ihre Wohnung in der Berliner Chausseestraße 131 war von der Stasi verwanzt und die Agenten hörten mit. Später im Westen beginnt sie eine Karriere als Chansonsängerin, dreht Fernsehserien wie "Soko Wismar" und "Pfarrer Braun", Kinofilme wie Leander Haußmanns Senioren-Komödie „Die Dinosaurier“ und das herausragende Kriegs- und Nachkriegsdrama "Lore".

Ralf Schenk 16. August 2022
Die DEFA-Stiftung trauert um ihren langjährigen Vorstand Dr. Ralf Schenk. Der Filmjournalist und -publizist verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren in Berlin. Ralf Schenk studierte von 1975 bis 1979 Journalistik an der Universität Leipzig. Bereits zu dieser Zeit hegte er eine große Begeisterung für das Kino, schrieb Filmkritiken und leitete den Jugendfilmklub des Leipziger Kinos Capitol. Nach Abschluss des Studiums war Ralf Schenk über Jahrzehnte als Autor für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen tätig, darunter „Die Weltbühne“, „Film und Fernsehen“, „Filmspiegel“, „Filmdienst“ und die „Berliner Zeitung“. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wirkte er an der Produktion mehrerer TV-Dokumentationen mit. Sein großes Interesse galt stets den filmischen Stimmen aus Osteuropa insbesondere aus Polen und Ungarn sowie den Produktionen der DEFA. Nach 1990 leistete Ralf Schenk mit der Aufarbeitung der DEFA-Geschichte Pionierarbeit. Drei von ihm mitherausgegebene Bücher über die verschiedenen DEFA-Filme sind Standardwerke. Zudem erkannte er früh die Wichtigkeit einer hochwertigen Digitalisierung des Filmbestands, die essentiell für die heutige und künftige Auswertung der Filmwerke ist. Von 2004 bis 2019 war Ralf Schenk Mitglied der Auswahlkommission für den Spielfilmwettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Von 2012 bis 2020 war er zugleich als Vorstand der DEFA-Stiftung tätig.

Rolf Kühn 18. August 2022
Der deutsche Jazzmusiker und ehemalige Leiter des NDR-Fernsehorchesters, Rolf Kühn, verstarb im Alter von 92 Jahren in Berlin. Der Klarinettist von internationalem Ruf trat bis zuletzt auf. Sogar weitere Konzerte waren mit dem gebürtigen Kölner und auch zusammen seinem Bruder, dem Jazzpianisten Joachim Kühn (78), geplant. Rolf Kühn, Sohn eines bekannten Artisten und einer jüdischen Mutter, wuchs größtenteils in Leipzig auf. Als sogenannter "Halbjude" durfte er in der Zeit des Nationalsozialismus nicht offiziell Musik studieren, was er eigentlich wollte. Schon als Jugendlicher hörte er gerne Jazz. Nach ersten Engagements beim Rundfunk gelang es ihm 1956 nach New York zu gehen, wo er sofort Anschluss an die Szene fand. Nach seiner Rückkehr in den 1960er Jahren führte ihn sein Weg nach Hamburg und dort zum NDR. Später half er seinem 14 Jahre jüngeren Bruder aus der DDR in den Westen zu gelangen. Besonders aktiv und erfolgreich war Rolf Kühn in recht hohem Alter. Da spielte er mit der jungen, wilden Berliner Szene und nahm preisgekrönte Alben auf, gründete mehrere Bands und spielte mit bereits verstorbenen Jazzgrößen wie Benny Godman, John Coltrane und Chick Corea. Zudem war er musikalischer Leiter im Berliner Theater des Westens und komponierte zahlreiche Film- und Fernsehmusiken.

Felix Huby 19. August 2022
Mit Felix Huby verstarb einer der erfolgreichsten TV-Autoren in Berlin nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren. Huby war Erfinder der SWR "Tatort"-Kommissare Ernst Bienzle und Max Palu und Autor der Serien "Oh Gott, Herr Pfarrer" und "Ein Bayer auf Rügen". Zu seinen Ehrungen gehören u.a. der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg und die "Goldene Romy". SWR-Intendant Kai Gniffke nannte Huby "einen der prägenden Autoren der deutschen TV-Kultur."

Tim Page 24. August 2022
Der in Großbritannien geborene britischer Fotograf und Kriegsjournalist Timothy John Page, der durch seine Reportagen und Bilder über den Vietnamkrieg bekannt wurde, verstarb in Brisbane in Australien mit 78 Jahren an Leberkrebs. Mit nicht einmal 17 Jahren war er an der Seite seiner schwangeren 15 Jahre alten Freundin von zu Hause durchgebrannt. Mit 20 landete er in Saigon in Südvietnam, griff dort erst zu einer geborgten Nikon, später wechselte er zu Leica, um fortan das Grauen des Krieges zu dokumentieren. Obwohl er nur zur Kamera, aber nie zur Waffe griff, wurde er an der Front mehrfach verwundet und zum Kriegsveteran erklärt, ohne je eine Kugel abgeben zu haben. Stattdessen war Page durch seine Mitarbeit an der kanadischen Dokumentation „The Mills of the Gods: Viet Nam“ maßgeblich beteiligt, dass es zu einer Antikriegsbewegung in den Vereinigten Staaten und im Rest der Welt kam. Aber auch sein intensiver Drogenkonsum machte ihn unter den internationalen Kriegsberichterstattern berühmt. Francis Ford Coppola setzte ihm ein filmisches Denkmal, indem er die Figur des Journalisten, die Dennis Hopper in „Apocalypse Now“ spielte, Tim Page nachempfand.

Joe E.Tata 24. August 2022
Der in in Pittsburgh, Pennsylvania geborene US-amerikanische Schauspieler Joseph Evan Tata, bekannt vor allem aus der 90er-Jahre-Kultserie "Beverly Hills, 90210", verstarb friedlich mit 85 Jahren in einem Pflegeheim in Los Angeles, Kalifornien. 2018 war bei ihm Alzheimer diagnostiziert worden, wie seine Tochter mitteilte. Tata spielte in der Serie um eine Clique junger Leute im kalifornischen Beverly Hills den Restaurantbesitzer Nat Bussichio. Er war auch in anderen Serien dabei wie in den 1960er Jahren unter anderem in "Kobra, übernehmen Sie" und "Time Tunnel", in den 1970er Jahren in "Detektiv Rockford – Anruf genügt" mit James Garner und in "Die Straßen von San Francisco" sowie in den 1980er Jahren in "Simon & Simon" und "Das A-Team".

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Weiter geht's auf Seite neun
mit Alain Tanner, der am 11. September 2022 verstarb.
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