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Nachrufe zum Totensonntag 2021

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Raimund Krone 2. November 2021
Der Schauspieler und Synchron-Sprecher Raimund Krone verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren in Berlin. Er war die deutsche Stimme des Lieutenant Worf aus dem langjährigen US-amerikanischen Science-Fiction-Franchise "Star Treck", das auf der von Gene Roddenberry erdachten Fernsehserie Raumschiff Enterprise basiert und auch mehrere Kinofilme umfasst. Krone entstammte einer Schauspieler-Familie und übernahm mehr als 800 Synchronrollen, etwa für Christopher Lloyd und Kirk Douglas sowie in einer Reihe von US-Serien, darunter "Ein Colt für alle Fälle", "MacGyver" und "Navy CIS".

Joanna Bruzdowicz 3. November 2021
Die in Warschau geborene polnisch-französische Komponistin und Musikkritikerinund Regisseurin Joanna Bruzdowicz verstarb im Alter von 78 Jahren friedlich in friedlich in ihrem Musikstudio in Taillet, in den Pyrenäen Südfrankreichs. Bekannt wurde sie nach dem Ende ihres Musik-Studiums in Paris als Komponistin zeitgenössischer Musik und ab Ende der 1970er Jahre auch durch ihre Kompositionen zu zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen sowie durch ihre Zusammenarbeit mit der französischen Filmemacherin Agnès Varda († 2019), für die sie Partituren zu mehreren Filmen schrieb, darunter für das 1985 mit dem Goldenen Löwen von Venedig ‎‎ausgezeichnete Drama "Vagabond‎‎". Nach dem Tod ihres Mannes Hans-Jürgen Tittel, für dessen Episodenserie "Stahlkammer Zürich" sie mehr als 15 Stunden Musik schuf, arbeitete sie mit ihrem Sohn Jörg Tittel und ihrer Schwiegertochter Alex Helfrecht zusammen und komponierte die Musik für ihr Spielfilmdebüt ‎‎"Der weiße König".‎ 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt. ‎Bruzdowicz war auch Mitbegründer von Musikorganisationen wie der Chopin-Szymanowski-Vereinigung in Belgien, Jeunesses Musicales in Polen, GIMEP in Frankreich und den International Encounters in Music in Katalonien.‎

Peter Ziesche 3. November 2021
Im Alter von 66 Jahren verstarb der Kameramann Peter Ziesche. Seine künstlerische Laufbahn bei der DEFA war zwar nur von kurzer Dauer. In dieser Zeit führte er jedoch die Kamera bei einigen der wichtigsten DEFA-Spätwerke, darunter bei so bedeutenden DEFA-Produktionen wie Frank Beyers "Der Bruch" (1989) und "Der Verdacht" (1991). Ebenso stand er bei "Der Tangospieler" (1990) von und mit Michael Gwisdeck († 2020) am Set sowie bei Lothar Warnekes Marxismus-Christentum-Drama "Einer trage des anderen Last", das 1988 mit dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet wurde. Bis zum Fall der Mauer arbeite Ziesche bei der DEFA mit namhaften DDR-Regisseuren wie Frank Beyer († 2006), Bernd Böhlich, Heiner Carow († 1997), Roland Gräf († 2017), Siegfried Kühn und Lothar Warneke († 2005) zusammen. Nach der Wende und der Abwicklung der DEFA wirkte der Ost-Berliner Kameramann freischaffend weiterhin in mehr als 50 Kinofilmen oder TV-Komödien, -Serien und -Krimis des gesamtdeutschen Film- und Fernsehgeschäftes mit. Sein Können zeichnete sich durch ruhige, aufmerksame Schwenks und behutsam auf die Filmhelden*innen eingehende Zooms aus. Für seine Arbeit an Bernd Sahlings erfolgreichem Jugendfilm "Die Blindgänger" erhielt er 2004 eine Nominierung für den Deutschen Kamerapreis. Darüber hinaus stand Ziesche der DEFA-Stiftung weiterhin für Digitalisierungsprojekte beratend zu Seite und stellte 2014 seine Fotografien, die über die Jahre an unterschiedlichsten Orten der Welt entstanden waren, in den Räumlichkeiten der Stiftung in Berlin aus.

Tamara Trampe 4. November 2021
Die in der Sowjetunion geborene und ab dem 7. Lebensjahr in der DDR aufgewachsene Dokumentarfilmregisseurin, verstarb in Berlin im Alter von 78 Jahren. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Slawistik. 1970 wurde Trampe Dramaturgin bei der DEFA. Nach 1990 drehte sie ihre eigenen Filme, zusammen mit ihrem Lebenspartner Johann Feindt, dem Kameramann aus Westberlin (dessen Film "Lieber Thomas" in diesem November in den deutschen Kinos anläuft). Für "Weiße Raben - Alptraum Tschetschenien" erhielten sie 2007 einen Grimme-Preis, für "Meine Mutter, der Krieg und ich" bekamen sie den Heiner-Carow-Preis der Defa-Filmstiftung. Tamara Trampe wollte die Menschen und ihre Gefühle verstehen, auch die von Tätern. In "Der schwarze Kasten" aus dem Jahr 1992 erzählt der ehemalige Stasi-Offizier Jochen G. von seiner Arbeit und auch von den Traumata in seinem Leben - denn auch dieser Täter ist zuerst Opfer gewesen. Der Schönste ihrer ca. 90 Filme ist "Wiegenlieder" von 2010. Ein Film über die Liebe. Mit Tamara Trampe verliert auch die Akademie der Künste, deren Mitglied sie seit 2016 war, eine der wichtigsten und künstlerisch interessantesten Stimmen im Bereich des Dokumentarfilms.

Dean Stockwell 7. November 2021
Der in Los Angeles geborene US-amerikanischer Schauspieler Robert Dean Stockwell verstarb im Alter von 85 Jahren in New Mexico. Der zweifache Golden-Globe-Preisträger trat zwischen 1945 und 2015 in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen auf. Bekannt war er vor allem aus David Lynchs "Blue Velvet" (1986) und Wim Wenders "Paris, Texas" (1984). Das legendäre Filmstudio MGM nahm den Sohn eines Schauspielerehepaares bereits Mitte der Vierzigerjahre als 7-jährigen Kinderstar unter Vertrag, nachdem ein Scout ihn in einer Theatervorführung gesehen hatte. Die Dreharbeiten an der Seite von Gene Kelly und Frank Sinatra in der Musical-Komödie "Urlaub in Hollywood" sowie zwischen 1945 und 1947 zu weiteren Comedys waren gleichzeitig seine Schauspielschule und sein Spielplatz. In den Sechzigerjahren verschwand er zeitweise in der Hippieszene und freundete sich mit Neil Young und Dennis Hopper an. Dann kehrte er zum Film zurück, drehte viel im Kino und im Fernsehen, war in "Columbo" und "Die Straßen von San Francisco" zu sehen, später auch in "Star Trek" und "Battlestar Galactica". Mit Wolfgang Petersen machte er "Air Force One" (1997) und mit Jonathan Demme "Der Manchurian Kandidat" (2004). Einer seiner letzten Auftritte war 2014 in der Fernsehserie "Navy CIS"

Jerry Douglas 9. November 2021
Nach kurzer Krankheit verstarb im Alter von 88 Jahren der US-Serienstar Jerry Douglas, der als Sohn ‎‎jüdischer‎‎ Einwanderer aus ‎‎Osteuropa‎‎ unter dem Geburtsnamen Gerald Rubenstein in ‎‎Chelsea, Massachusetts zur Welt kam. Bekannt wurde durch die US-Soap "Schatten der Leidenschaft" in der er über 30 Jahre lang auftrat. Douglas übernahm 1982 in der mit 111 Emmys ausgezeichneten Serie mit dem Originaltitel "The Young and the Restless" die Rolle des Patriarchen John Abbott. Nach dem Tod seines Seriencharakters im Jahre 2006 hatte er bis 2016 noch weitere Auftritte als Abbotts Geist. Zu sehen war er im Laufe seiner Karriere aber nicht nur als Soapdarsteller, sondern auch in Formaten wie "Mission: Impossible" - oft als Schurke.

Heath Freeman ~ 15. November 2021
Der US-Schauspieler, Regisseur und Produzent Heat Freeman verstarb überraschend im Alter von nur 41 Jahren "friedlich im Schlaf" zu Hause in Austin, Texas. 2003 spielte Heath Freeman die Rolle des Benjamin Frank in der US-Serie "Navy CIS", bevor er 2005 durch seine Rolle als Howard Epps in "Bones: Die Knochenjägerin" einem breiteren Publikum als Serienmörder, der sich auf junge Blondinen spezialisiert hatte, bekannt wurde. Freeman studierte Film und Schauspiel an der Tisch School of the Arts in New York und besuchte später die University of Texas in Austin. 2010 war Freeman unter anderem als Produzent und Autor für den Film "Skateland - Zeiten ändern sich" mit Ashley Greene tätig.

Art LaFleur 17. November 2021
Zehn Jahre kämpfte der US-Schauspieler Art LaFleur gegen seine Parkinson-Erkrankung. Nun verstarb der 1943 im US-Bundesstaat Indiana geborene Darsteller im Alter von 78 Jahren zu Hause im Kreise seiner Familie. Mit einem Football-Stipendium studierte er an der University of Kentucky, danach zog es ihn nach Chicago, wo er Schauspielstunden nahm. 1975 zog er für die Schauspielerei nach Los Angeles. Größere Bekanntheit erlangte LaFleur in den Folgejahren durch den Baseball-Film "The Sandlot", in dem er Babe Ruth verkörperte. Zudem spielte er in der "The Santa Clause"-Filmreihe oder in dem Film "Feld der Träume". Nebenrollen übernahm er in Serien wie "Das A-Team", "Emergency Room" oder "Malcolm mittendrin".

Mick Rock 18. November 2021
Der legendäre englische Fotograf Mick Rock (gebürtig: Michael David Rock), der vor allem durch seine Bilder von Pop-Ikonen, wie David Bowie, Lou Reed, Pink Floyd, Blondie, die Ramones, The Sex Pistols, The Stooges und Queen in den 1970er-Jahren bekannt wurde, verstarb im Alter von 72 Jahren. Seine Fotografien wurden zu berühmten Albumcovern, seine Videos gehörten zu den bekanntesten Musikclips aller Zeiten. 1966 fotografierte er die damals noch kaum bekannte Band Pink Floyd. Sein Durchbruch kam 1972 als er offizieller Tour-Fotograf für David Bowie wurde. Zudem führte er später auch Regie bei einigen Musikvideos von Bowie, namentlich "John, I’m Only Dancing", "The Jean Genie", "Space Oddity" und "Life On Mars?". Somit kann er auch als ein Pionier des Musikvideos angesehen werden. Darüber hinaus gestaltete er die Plattencover von Cat Stevens, Rory Gallagher und Cockney Rebel, wechselte aber sehr schnell in die USA und wurde Teil der New Yorker Glam-Szene im Umfeld von transsexuellen Künstlern der "Rocky Horror Picture Show" sowie von Lou Reed, Iggy Pop, Joan Jett und natürlich von den Ramones, die er unbehelligt als schülerhaften Nachwuchs der Barockengel von Queen darstellen durfte. In den 1990er Jahren hatte er infolge seines Zigaretten- und Drogenkonsums eine Herz-Operation und eine Nierentransplantation. Später arbeitete er aber weiter und fotografierte jüngere Musiker und Musikerinnen wie Pharrell Williams, Lady Gaga und Miley Cyrus.

Joey Morgan 21. November 2021
Der US-Nachwuchsschauspieler Joey Morgan, der vor allem für seine Breakout-Rolle aus der durchgeknallten Horror-Komödie "Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse" (2015) bekannt wurde, in dem Pfadfinder ihren Heimatort vor einer Zombie-Attacke mit einer Menge Untoter retten wollen, verstarb mit nur 28 Jahren am frühen Morgen des Totensonntags. Der Regisseur des Streifens, Christopher Landon bestätigte den Tod des jungen Filmstars auf Twitter. Zu Joey Morgans weiteren Projekten gehörten der Film "Flower" (2017) mit Zoey Deutch und der Film "Sierra Burgess Is a Loser" (2018) mit Shannon Purser.

Kostas Papanastasiou 21. November 2021
Der 2012 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete griechische Schauspieler, Sänger und Wirt Konstantinos „Kostas“ Papanastasiou verstarb am Totensonntag im Alter von 84 Jahren an Nierenversagen in einer betreuten Einrichtung für Demenz-Erkrankte. Der Schauspieler spielte ab der dritten Folge von 1985 bis 1996 den Wirt der fiktiven Nachbarschaftsgaststätte "Akropolis" in der „Lindenstraße“ und damit in der erfolgreichsten Zeit der im vergangenen Jahr eingestellten wöchentlichen Sonntagabendserie der ARD. Die Geschichte des Serien-Griechen nutzte „Lindenstraßen“-Erfinder Hans W. Geißendörfer auch, um Ausländerfeindlichkeit und Probleme von Gastarbeitern in Deutschland zu thematisieren. In früheren Jahren war Kostas auch unserem BAF e.V. eng verbunden. Für unsere Verbandstreffen stellte er uns in den 1980er Jahren das Hinterstübchen seines Lokals Terzo Mondo in der Berliner Grolmannstraße zur Verfügung. 2018 übergab er das Lokal, in dem er oftmals selbst abends zur Gitarre griff, um seinen Gästen ein Ständchen zu spielen, seinem Sohn.

Volker Lechtenbrink 22. November 2021
Der Schauspieler, Sänger, Regisseur und Intendant Volker Lechtenbrink, der bereits mit 14 Jahren seinen Durchbruch in Bernhard Wickis Antikriegsfilm "Die Brücke" (1959) gefeiert hatte, verstarb im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit in seiner Wahlheimat Hamburg im Kreis seiner Familie. Der in Ostpreußen geborene Lechtenbrink wuchs als Flüchtlingskind in Bremen und Hamburg auf. Schon als Kind habe das Multitalent Schauspieler werden wollen. Bereits mit acht Jahren hatte er sich als Sprecher für Kindersendungen im Norddeutschen Rundfunk (NDR) beworben - und wurde prompt genommen. Mit zehn Jahren stand er das erste Mal im Weihnachtsmärchen am Hamburger Schauspielhaus auf der Bühne, begutachtet von niemand Geringerem als dem legendären Intendanten Gustaf Gründgens. Nach seinem Auftritt in „Die Brücke“ absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Bildende Künste sowie beim privaten Hamburger Schauspielstudio Freese. Bereits mit 26 Jahren hatte er rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt - vom Mörder bis zum Liebhaber, vom Verbrecher bis zum Komiker, sagte er zu seinem 70. Geburtstag. Im Fernsehen war er seit 1962 zu sehen, in Serien von "Derrick" über "Der Alte" bis "Großstadtrevier". Mit seiner sonoren Stimme machte er sich auch als Hörbuch- und Synchronsprecher einen Namen.

Marie Versini 22. November 2021
Die Schauspielerin Marie Versini, die in den 1960er Jahren durch mehrere Karl-May-Verfilmungen unter der Regie von Harald Reinl und Produzent Atze Brauner zum Leinwandstar wurde, verstarb im Alter von 81 Jahren in der Bretagne. Die Französin eroberte als Winnetous Schwester Nscho-tschi das Publikum. Versini wurde 1940 in Paris geboren. Erstmals vor der Kamera stand sie 1956. Sieben Jahre später folgte ihr Erfolg in "Winnetou" mit Pierre Brice. Sie starb damals als Nscho-tschi in den Armen von Old Shatterhand. Die Szene mit Lex Barker ging in die Filmgeschichte ein. Neben dem ersten Teil von "Winnetou" war sie in "Der Schut", "Winnetou und sein Freund Old Firehand", "Durchs wilde Kurdistan" und "Im Reiche des silbernen Löwen" zu sehen, die zwar später gedreht, aber zeitlich früher angesiedelt waren.

Noah Gordon 22. November 2021
Der US-Bestsellerautor Noah Gordon verstarb wenige Tage nach seinem 95. Geburtstag zuhause im Kreis seiner Familie. Sein History-Fiction-Roman "Der Medicus" (1986) machte den Schriftsteller, der zuletzt zusammen mit seiner Frau in einem Altenheim lebte, weltweit bekannt. Regisseur Philipp Stölzl verfilmte das Werk fürs Kino im Jahre 2013 eindrucksvoll mit Stars wie Tom Payne (II), Ben Kingsley und Stellan Skarsgård.

Stephen Sondheim 26. November 2021
Der US-amerikanische Musicalkomponist und -texter Stephen Joshua Sondheim verstarb im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Roxbury im US-Staat Connecticut. Sondheim galt als Broadway-Legende, 1957 gelang ihm der Durchbruch, als er die Texte zu Leonard Bernsteins "West Side Story" schrieb. Titel wie „America“, „Somewhere“, „Maria“ und „I feel pretty“ wurden zu Ikonen der populären amerikanischen Musik, mit Bernsteins Melodien und Sondheims Worten. Die Uraufführung erfolgte 1957 am Broadway in New York. 1961 wurde das Musical von Robert Wise & Jerome Robbins verfilmt. Im Dezember 2021 kommt eine Neuverfilmung von Steven Spielberg weltweit in die Kinos. Im Laufe seiner Karriere wirkte Sondheim an Musical-Erfolgen wie "Sweeney Todd", "Gypsy" oder "Sunday in the Park with George" mit. Er wurde mit acht Grammys, einem Oscar und dem Pulitzerpreis geehrt. Außerdem erhielt er fünf Olivier-Preise und die Freiheitsmedaille. Seine berühmteste Ballade, "Send in the Clowns", wurde von Hunderte Male aufgenommen, darunter von Frank Sinatra und Judy Collins.

Roger Fritz 26. November 2021
Der in Mannheim geborene Schauspieler, Filmemacher und Fotograf Roger Fritz verstarb im Alter von 85 Jahren in München. Fritz war eine Society-Größe. 1955 lernte er in München den Fotografen Herbert List kennen und assistierte ihm gelegentlich. Teils arbeitete er für Zeitschriften wie Stern und begründete die Zeitschrift „twen“ mit. Sein Repertoire als Fotograf reichte von Porträts über Landschaften bis zu abstrakter Fotografie. Bei einer Reportage über den Film „Die Halbstarken“ lernte er 1961 die Leiterin der UFA-Nachwuchsschule für Schauspiel und Regie, Else Bongers, kennen und entschloss sich, dort zweieinhalb Jahre als Schüler für Schauspiel und Regie in Berlin zu verbleiben. Unter dem italienischen Regisseur Luchino Visconti assistierte er 1962 bei „Boccaccio 70“ mit Romy Schneider. 1963 drehte er seinen ersten Kurzfilm „Verstummte Stimmen“. Sein erster langer Spielfilm, „Mädchen, Mädchen“ 1966, wurde ein Erfolg. Die Hauptdarstellerin Helga Anders gewann damit den Bundesfilmpreis. In mehreren Filmen, unter anderem von Rudolf Thome („Fremde Stadt“, 1972), Sam Peckinpah („Steiner - Das Eiserne Kreuz“, 1976) und Rainer Werner Fassbinder („Lili Marleen“, 1981) war Fritz auch Darsteller.

David Gulpilil 29. November 2021
Er prägte die Geschichte des australischen Films und die Darstellung der Aborigines auf der Leinwand. Der australische Schauspieler und Zeremonientänzer David Gulpilil Rigjimiraril Dalaithngu verstarb im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Der sich ikonisch, also bildhaft ausdrückende Darsteller wuchs im australischen Busch auf, ohne jemals eine Schule besucht zu haben. Zum Schauspiel kam er durch Zufall, als der britische Regisseur Nicolas Roeg ihn während der Vorführung eines traditionellen Aborigines-Tanzes sah. Auf der Suche nach neuen Drehorten und Gesichtern für seinen 1971 gedrehten Film „Walkabout“ castete er ihn vom Fleck weg. Kommerziell erfolgreich war 1976 „Storm Boy“ mit ihm in einer großen Rolle. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Jugendbuch von Colin Thiele. In der Folge trat Gulpili auch in „Crocodile Dundee - Ein Krokodil zum Küssen“, „Long Walk Home“ und „Australia“ an der Seite von Nicole Kidman und Hugh Jackman auf.

Helga Reidemeister 29. November 2021
Die in Halle an der Saale geborene Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister verstarb nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren in Berlin. Nach ihrem Abitur in Köln studierte sie zunächst Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Ihre wahre Berufung fand sie allerdings im Studium des Dokumentarfilms an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) in Berlin. Während des Studiums entstand unter anderem ihr Film "Von wegen 'Schicksal" (1978/79), für den sie 1979 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Ihr Engagement für sozialpolitische Themen zieht sich von Anfang an wie ein roter Faden durch ihr filmisches Werk: In Berlin lebte sie ab 1970 in einer Wohngemeinschaft, unter anderem mit Studentenführer Rudi Dutschke, über den sie später den Film "Aufrecht gehen, Rudi Dutschke – Spuren" drehte (1988). In ihrem Film "Gotteszell – Ein Frauengefängnis" (2001) dokumentierte sie den Gefängnisalltag der Inhaftierten und ihrer Aufseherinnen. 2004 realisiert sie "Texas – Kabul" in dessen Mittelpunkt Frauen stehen, die sich kritisch zu den politischen Folgen der Ereignisse vom 11. September 2001 äußern. 2015 drehte Reidemeister ihren letzten Dokumentarfilm "Splitter Afghanistan" während des Krieges in Afghanistan. Zuletzt war Reidemeister als Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich Dokumentarfilm mit Lehraufträgen im In- und Ausland tätig.

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mit Miroslav Zikmund, der am 1. Dezember 2021 verstarb.
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