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Nachrufe zum Totensonntag 2021

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Clarence Williams III 4. Juni 2021
Der schwarze US-amerikanische Schauspieler Clarence Williams III verstarb im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Los Angeles nach einer Krebserkrankung. Seine Rolle als cooler Undercover-Cop Lincoln Hayes im Polizeiserienhit "The Mod Squad" hatten ihn berühmt gemacht. Die Serie, die die Hippie-Generation der Sechziger- und Siebzigerjahre porträtierte, lief in den USA von 1968 bis 1973. Auch in "Purple Rain" und "Sugar Hill" trat er später immer mit dynamischer Energie auf. Williams' Karriere umfasst mehr als fünf Jahrzehnte in Theater, Fernsehen und Film. Er wurde 1939 in New York City in eine künstlerische Familie geboren, wuchs bei seinen Großeltern auf. Seine Mutter war Sängerin und Schauspielerin, Vater und Großvater waren Musiker. Nach einem Einsatz als Fallschirmjäger begann er seine schauspielerische Laufbahn am Broadway. Für seine Rolle in William Hanleys "Slow Dance on the Killing Ground" war er 1964 für den Tony nominiert. In Dave Chappelles "Half Baked" spielte er 1998 einen Drogenbaron und zuvor 1990 einen FBI-Agenten in David Lynchs "Twin Peaks". Zudem trat er in "Deep Cover", sowie in "Die Tochter des Generals" und seit 1985 in Fernsehserien wie "Miami Vice" auf.

Libuše Šafránková 9. Juni 2021
Die tschechische Schauspielerin Libuše Šafránková verstarb laut Aussage ihres Sohnes im Alter von 68 Jahren. Sehr beliebt wurde Šafránková mit der Hauptrolle in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1973). Der Märchenfilm mit der charismatische Prinzessin, eine Koproduktion mit der DEFA, gehört seit Jahrzehnten fest zum Weihnachtsprogramm im deutschen TV. Šafránková spielte in fast 150 Kino- und Fernsehfilmen mit, zum Beispiel in "Die kleine Meerjungfrau" und "Der Prinz und der Abendstern". Sie stand in Prag zudem lange Jahre als Mitglied eines Kammerensembles auf der Theaterbühne. In dem mit einem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichneten Drama "Kolya" von 1996 war sie in der Rolle der Sängerin Klara zu sehen. Šafránková war mit dem tschechischen Schauspielerkollegen Josef Abrham verheiratet. 2014 erkrankte sie an Lungenkrebs und wurde operiert. In den letzten Jahren hatte sie sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.

Rudolf Freund 9. Juni 2021
Im Alter von 83 Jahren verstarb der Berliner Filmwissenschaftler Rudolf Freund, der in der DDR an der Humboldt-Universität Wirtschaftswissenschaften studiert hatte und anschließend 1962 ein vierjähriges Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg (später HFF, heute Filmuniversität) als „Diplomfilmökonom“ absolvierte, um Filmproduktionsleiter zu werden. Während viele seiner Kommilitonen schon während des Studiums Kontakt zu
ihren zukünftigen Arbeitsplätzen, den Film- und Fernsehstudios suchten und fanden, ging Rudolf Freund zu einer Institution, die sich in jener Zeit ebenfalls im Aufbau befand: dem Staatlichen Filmarchiv der DDR (SFA). Ihm ging es von Anfang seiner Tätigkeit an dort jedoch primär weniger um die reine Sammlung und abgeschlossene Archivierung, sondern vor allem um die Vermittlung der Filme an ein stets wachsendes Publikum, für das 1963 das im ehemaligen Kino Aladin im Gebäude des Tacheles nun das Studio "Camera" in der Friedrichstraße seinen Betrieb aufnahm, ein Archivfilmtheater mit regelmäßigen Monatsprogramm, das Freund nach dem Vorbild der Pariser Cinématèque fast dreißig Jahre lang leitete. Als Haupterbe des Reichsfilmarchivs besaß die Spielstätte die größte Filmsammlung der Welt. Im Rahmen seiner Tätigkeit veröffentlichte er 1976 zusammen mit dem Filmhistoriker Michael Hanisch im Ost-Berliner Henschelverlag das "Filmprotokoll" des Stummfilms "Mutter Krausens Fahrt ins Glück", einem der wichtigsten deutschen proletarischen Filme vor 1933, von Piel Jutzis. Das Buch zum Film erschien nach der Wende im Jahre 2019 in einer gekürzten Fassung im Verlag Walter Frey, aber dafür ergänzt um weitere Texte zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Films in der Reihe "Wedding-Bücher".

Ray MacDonnell 10. Juni 2021
Der in Massachusetts geborene amerikanische Schauspieler Ray MacDonnell verstarb im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes in seinem Haus in Chappaqua, im US-Bundesstaat New York. Neben seinem Auftritt im Krimi "Dick Tracy" aus dem Jahre 1967 wurde MacDonnell vor allem über vier Jahrzehnte in der Rolle des Dr. Joe Martin durch die ABC-Seifenoper "All My Children" bekannt, die ab 1970 im US-Fernsehen lief. Insgesamt entstanden über 10.000 Episoden.

Michael Deffert 13. Juni 2021
Sein Gesicht kennen nur wenige, denn der in Hamburg geborene Michael Deffert, der mit nur 53 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus verstarb, war hauptberuflich Synchronschauspieler und spielte im deutschen Fernsehen immer wieder nur kleinere Rollen in Formaten wie "Wolffs Revier" und "Die Männer vom K3" oder trat als Gast im "Tatort" auf. Als Synchronsprecher wirkte er allerdings in unzähligen Kinofilmen und TV-Serien mit. Fast jeder dürfte ihn schon mal gehört haben: Deffert vertonte so berühmte Hollywoodstars wie Brad Pitt oder Johnny Depp. Zu hören ist er unter anderem in "Cry-Baby", "Thelma & Louise", "Arizona Dream", "American Hustle" oder in "The Fast and the Furious" sowie im Kassenknüller "Avatar – Aufbruch nach Pandora", wo er Giovanni Ribisi seine Stimme lieh.

John Gabriel 13. Juni 2021
Der US-amerikanische Film- und Serien-Star John Gabriel verstarb mit 90 Jahren. Bekannt wurde er aus der Soap "Ryan's Hope", die er von 1975 bis 1985 sowie 1998 verkörperte. Zudem stand er unter anderem für "General Hospital", "Seinfeld", "Mord ist ihr Hobby" und "Law & Order" vor der Kamera. 1980 wurde er für einen Emmy nominiert.

Ned Beatty 13. Juni 2021
Der in Kentucky geborene US-amerikanischer Schauspieler, der in über 200 Spielfilmen mitwirkte, verstarb im Alter von 83 Jahren in Los Angeles, Kalifornien. Er war zwar kein Hollywoodstar, doch er verlieh den Nebenrollen ein Gewicht. Schon mit seinem Debüt machte er sich unvergesslich. In seiner ersten Leinwandrolle in John Boormans bitterbösem Überlebensdrama "Beim Sterben ist jeder der Erste" spielt Beatty einen leicht übergewichtigen Städter, der mit seinen Freunden bei einem Ausflug in die Natureinsamkeit von Georgia auf sadistische Einheimische trifft. Um seinen Freund zu retten, muss er sich von ihnen auf das Schlimmste erniedrigen lassen. Auch in anderen Filmen gab Beatty furchtlos den Feigen und Fieslingen ein Gesicht: einem reichen Konzernbesitzer in der Mediensatire "Network" (1976) oder dem Helfershelfer des Bösewichts Lex Luthor, der "Superman" das Leben schwer macht. Im Pixar-Animationsfilm "Toy Story 3" (2010) lieh er seine Stimme einem diabolischen Teddybär.

Lisa Banes 14. Juni 2021
Die US-Schauspielerin Lisa Banes erlag nach einem schweren Unfall mit Fahrerflucht im Alter von 65 Jahren ihren Verletzungen im Mount Sinai Morningside Hospital, die sie laut Aussage der New Yorker Polizei (NYPD) 10 Tage zuvor durch einen Motorrollerfahrer beim Überqueren der Straße in New York City erlitten hatte. Von ihrem Schädel-Hirn-Trauma habe sich die Schauspielerin nicht mehr erholt. Lisa Banes wohnte eigentlich in Los Angeles, zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie besuchte sie New York City. Offenbar wollte sie Kathryn Kranhold aus der LGBTQ community für eine Dinnerparty treffen. Die beiden lesbischen Frauen waren ein verheiratetes Paar. New York war neben Hollywood der Hauptschauplatz, an welchem sich Lisa Banes Karriere abspielte. In Ohio geboren, verschlug es sie immer wieder in den "Big Apple", sie war in Dutzenden Fernsehsendungen und Filmen zu sehen, neben "Gone Girl - Das perfekte Opfer" im Jahr 2014 auch schon 26 Jahre vorher in "Cocktail" (1988) an der Seite von Tom Cruise. Im TV übernahm sie unter anderem auch Rollen in "One Life to Live" sowie "Nashville".

Joanne Linville 20. Juni 2021
Die US-amerikanische Schauspielerin Joanne Linville, die als erste weibliche Romulanerin in der Fernsehserie "Star Trek" als Kommandeurin einst bekannt wurde, verstarb im Alter von 93 Jahren. Joanne Linville wurde 1928 im kalifornischen Bakersfield geboren. Als Schauspielerin war sie erstmals 1950 in dem Western "Flammendes Tal" zu sehen. In den folgenden Jahrzehnten sollten über 100 weitere Rollen in Film und Fernsehen folgen. Unter anderem war Linville in einzelnen Folgen der Serien "Twilight Zone" (1961), der Krimi-Serie "Columbo" (1973) und in "Der Denver-Clan" (1982-1983) zu sehen. 1985 gründete Linville ihre eigene Schauspielakademie in Los Angeles, wo sie fortan nach der Methode der US-amerikanischen Filmschauspielerin Stella Adler unterrichtete. Zudem schrieb Linville ein Buch mit dem Titel "Sieben Schritte zum Schauspielhandwerk".

Heinrich Gebauer 21. Juni 2021
Der ehemalige Fernsehredakteur Heinrich „Heiner“ Gebauer, der sich zuletzt als Vorstandsmitglied und Filmkritiker des (Ost-)Berliner Film- und Fernsehverbandes noch aktiv am kulturellen Leben beteiligte und gern Pressevorstellungen der Berlinale besuchte, verstarb nach vermeintlicher Genesung seiner gesundheitlichen Probleme ganz plötzlich, wenige Tage nach seinem 74. Geburtstag. Als junger Mann verließ er seine in Mecklenburg-Vorpommern gelegene Heimatstadt Lübtheen, um auf Umwegen zur Babelsberger Filmhochschule zu kommen. Hier studierte er Produktion und schloss mit Kommilitonen wie der deutschen Filmregisseurin und Drehbuchautorin Karola Hattop, dem Filmregisseur und Schauspieler Jörg Foth und dem Kameramann Eberhard Geick bleibende Freundschaften. Im DDR-Fernsehen arbeitete er anschließend in mehreren Abteilungen der Unterhaltung, sowohl für Konzerte (klassisch wie auch Rock und Pop), für die Sendereihe „Tele-Lotto“, wo ihm der „Kurzkrimi“ besonders am Herzen lag, und für „Willi Schwabes Rumpelkammer“. In den neunziger Jahren wollte er Berlin nicht verlassen, wirkte aber u.a. für den MDR an der Porträt-Reihe „Zwischentöne“ mit. Während seines Ruhestand schrieb er bis in die letzten Monate für das Bulletin „FF aktuell“ seines Verbandes über Filmbücher, denn er galt als „wandelndes Lexikon“ und war immer bereit, andere an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Als großer Sammler, besonders von DEFA-Spielfilmen, konnte er seine Kenntnisse aus seinem eigenen Fundus schöpfen. Durch Tausch war es ihm gelungen, fast sämtliche DEFA-Filme auf Video oder DVD zu besitzen, die er sich während der Pandemie erneut ebenso ansah, wie viele Klassiker des sowjetischen Films oder auch Literaturadaptionen des DDR-Fernsehens.

Delia Fiallo 29. Juni 2021
Die kubanische Drehbuchautorin Delia Fiallo, bekannt als "Mutter der Telenovela", verstarb laut Angabe ihrer Schwiegertochter Odalis Baez im Alter von 96 Jahren in Miami. Fiallo galt als Pionierin der besonders in Lateinamerika beliebten Seifenopern, mit der 1950 ihre Karriere in Kuba begonnen hatte. Nachdem sie 1966 das kommunistische Land verlassen hatte, begann sie in Miami für venezolanische Fernsehsender zu schreiben. Insgesamt verfasste Fiallo mehr als 40 Arbeiten für Radio und Fernsehen und begleitete den Aufstieg der melodramatischen TV-Formate in den 1970er- und 1980er-Jahren. Weltweite Erfolgsserien wie "Esmeralda", "Leonela", oder "Cristal" stammen aus ihrer Feder. Weitere bekannte Sendungen sind "Lucecita", "Peregrina" und "María de nadie". Viele der Formate wurden in andere Sprachen synchronisiert und in über 100 Ländern erfolgreich ausgestrahlt.

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mit Bill Ramsey, der am 2. Juli 2021 verstarb.
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