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Nachrufe zum Totensonntag 2021

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Jahmil French 1. März 2021
Mit nur 29 Jahren ist Jahmil French, der Netflix-Star aus der Serie „Degrassi - The Next Generation“, verstorben. Seinen letzten Post teilte der Schauspieler am 19. Januar 2021 auf Instagram. Dort postete er ein Foto von sich, auf dem er vor einer Backsteinwand steht und in die Kamera lächelt. "Er wird vielen für seine Leidenschaft für die Kunst, sein Engagement für sein Handwerk und seine lebendige Persönlichkeit in Erinnerung bleiben" zitierte das US-amerikanische "People"-Magazin den gebürtigen farbigen Kanadier.

Chris Barber 2. März 2021
Der englische Jazzmusiker und Big-Band-Leader Christopher Donald „Chris“ Barber verstarb nach einer Demenz-Erkrankung im Alter von 90 Jahren in der englischen Grafschaft Hertfordshire nördlich von London. Der Posaunist spielte sich seit den 50ern in die Herzen der Jazz-Fans mit Welthits wie "Ice Cream" oder "Wild Cat Blues". Der Pate des britischen Jazz stellte aber auch die Weichen für die Blues- und Rock-Welle, aus der Giganten wie die Beatles und Rolling Stones hervorgingen. Somit beeinflusste er über lange Zeit auch den musikalischen Zeitgeist, dessen Einfluss wiederum in andere Kulturbereiche wie auch den Film flossen, wovon zahlreihe YouTube-Mitschnitte seiner Konzerte Zeugnis ablegen. Barber studierte Posaune und Kontrabass an der berühmten Londoner "Guildhall School of Music and Drama" und gründete schon mit 19 seine erste Jazzband. Die klassische Ausbildung prägte seine Auffassung von Jazz-Improvisationen: Man müsse trotzdem die richtigen Noten spielen, befand er. In den 50ern war Barbers Big Band in Großbritannien so bekannt wie die Beatles in den 60ern. 1958 gründete er mit einem Geschäftspartner den legendären Londoner Marquee Club, in dem später die Rolling Stones auftraten. 1959 schaffte Barber den internationalen Durchbruch mit "Petite Fleur", einem Stück mit dem Solo des Klarinettisten Monty Sunshine. Barber liebte den frühen New-Orleans-Jazz und brachte viele afroamerikanische Gospel- und Blues-Legenden nach Großbritannien. Nebenbei verhalf er damit der E-Gitarre zum Einzug in die britische Rhythm-and-Blues-Szene. An einer Jubiläumsplatte von 2011, die passenderweise "Memories Of My Trip" (Erinnerungen an meine Reise) heißt, beteiligten sich Größen wie Eric Clapton, Van Morrison und Mark Knopfler. 2014 wurde er für sein Lebenswerk mit der German Jazz Trophy geehrt. Erst im letzten Jahr zog sich Barber nach einem bösen Sturz mit 89 Jahren ins Privatleben zurück.

Katharina Matz 3. März 2021
Die Schauspielerin Katharina Matz verstarb in Berlin nach kurzer Krankheit im Alter von 90 Jahren. Sie spielte in zahlreichen TV-Produktionen mit und stand in vielen verschiedenen Rollen auf der Bühne. Die im böhmischen Haindorf – dem heute tschechischen Hejnice – geborene Matz war nach einer Schauspielausbildung in Magdeburg zunächst in Greifswald engagiert. Von 1954 an gehörte Matz für zunächst vier Jahre zum Ensemble des Deutschen Theaters. Die Theaterchefin Ida Ehre konnte Matz Ende der 50er Jahre nach Hamburg verpflichten, wo sie zunächst an den Kammerspielen wirkte und dann zum Thalia Theater wechselte. Dort arbeite sie mit Regisseuren wie Jürgen Flimm, Leander Haußmann, Stephan Kimmig oder Andreas Kriegenburg zusammen, der sie im "Urfaust" in der Titelrolle besetzte. Insgesamt gehörte sie 49 Jahre lang zum Ensemble des Theaters in der Hansestadt. Am Deutschen Theater in Berlin spielte sie seit 2012 regelmäßig als Gast, zuletzt probte Metz kurz vor Ausbruch der Pandemie 2020 noch für die Uraufführung von "Das Herz der Krake" von Nis-Momme Stockmann. Neben der Bühne war die Schauspielerin auch in unzähligen Filmen zu sehen. In den Fünfzigerjahren wirkte sie in Defa-Filmen wie "Carola Lamberti – Eine vom Zirkus" oder "Hotelboy Ed Martin" mit. Im Westen stand sie später unter anderem mit Hildegard Knef und Hansjörg Felmy vor der Kamera. Auch in verschiedenen "Tatort"-TV-Produktionen wirkte sie mit. Genauso übernahm sie auch Gastrollen im "Großstadtrevier" oder "SOKO Köln". Das Fernsehpublikum konnte Matz zuletzt in der SWR-Serie "Der letzte Wille" erleben.

Trevor Peacock 8. März 2021
Der in London geborene britische Schauspieler, Drehbuchautor und Songwriter Trevor Peacock, verstarb im Alter von 89 Jahren in Somerset. Bekannt wurde er für seine Shakespeare-Rollen auf der Bühne. Aber auch für seine Darstellungen in Filmen wie "Die Gebrüder Weihnachtsmann" (2007), "Neverwhere" (1996) und als Jim Trott in the BBC Comedy Serie "The Vicar of Dibley" (1994).

Leon Gast 8. März 2021
Für seinen Dokumentarfilm über den "Rumble in the Jungle" zwischen Muhammad Ali und George Foreman wurde der US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Fotograf mit dem Oscar ausgezeichnet. Eigentlich wollte er ein Musikfestival dokumentieren, drehte dann aber viele Hundert Stunden Material rund um einen Boxkampf, der in die Geschichte eingehen sollte. Nun ist der in New Jersey geborene Leon Gast im Alter von 85 Jahren in Woodstock verstorben.

Cliff Simon 9. März 2021
Der 58-jährige südafrikanische Schauspieler Cliff Simon verstarb bei einem tragischen Kiteboard-Unfall am Topanga Beach bei Malibu, Kalifornien. Er wurde bekannt für seine Rolle des zynischen außerirdischen "Gottes" Ba'al in der Serie „Stargate - Kommando SG-1“. Seine Bühnenkarriere begann in Südafrika, nachdem er sich 1984 für die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles im Schwimmsport qualifiziert hatte, aber daran nicht teilnahm. Während seines Jobs in einem Resort wurde für eine Darbietung ein Turner gesucht. Hier begann seine Karriere. Nach weiteren Stationen schaffte er es 1989 zu einer Rolle als Darsteller im "Moulin Rouge". Zurück in Afrika gewann er 1992 bei einem Talentwettbewerb ein Casting bei der sehr erfolgreichen Fernsehserie "Egoli: Place of Gold", wo er für sechs Jahre mitspielte. 1997 heiratete er seine langjährige Freundin Colette. Im Jahr 2000 entschloss er sich in die USA zu emigrieren, wo bereits seine Eltern hin ausgewandert waren.

Peter Patzak 11. März 2021
Der österreichische Regisseur Peter Patzak verstarb im Alter von 76 Jahren in einem Krankenhaus in Krems an den Folgen einer Herzoperation. Obwohl er auch mehrere Kinofilme drehte, führte Patzak vor allem bei Fernsehfilmreihen wie dem "Tatort" und "Polizeiruf 110" Regie, war aber vor allem für seine unkonventionellen Krimis um den Wiener Ermittler Major Kottan bekannt geworden. Insgesamt entstanden 19 Folgen der Krimiserie sowie zwei "Kottan"-Kinofilme unter seiner Regie. Von 1976 bis 1983 flimmerte die Serie mit wechselnden Hauptdarstellern über die Bildschirme. Mit ihrem anarchistischen und satirischen Humor war sie den gängigen deutschen Krimireihen um Jahre voraus. Darüber hinaus erhielt der Regisseur zahlreiche Auszeichnungen wie den Regiepreis der Biennale in Venedig, den Max-Ophüls-Preis, den Adolf-Grimme-Preis, die Goldene Romy, den Preis der Berliner Filmfestspiele und einen Preis der UNESCO.

Yaphet Kotto 15. März 2021
Der US-amerikanischer Schauspieler Yaphet Frederick Kotto wurde insbesondere durch seine Rollen als Bond-Schurke in "Leben und sterben lassen" bekannt sowie als Ingenieur Parker im Science-Fiction-Film "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" und als Polizist Al Giardello in der Krimiserie "Homicide". Kotto verstarb im Alter von 81 Jahren. Die Todesursache wurde nicht bekannt.

Richard Gilliland 18. März 2021
Der US-Schauspieler Richard Gilliland ist im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit überraschend verstorben. Der "Criminal Minds"-Serienstar war seit rund 34 Jahren mit seiner Kollegin, der dreifachen Emmy-Preisträgerin Jean Smart (69), verheiratet und hinterlässt zwei gemeinsame Kinder. Gilliland ist vor allem als Gast- und Nebenrollendarsteller in unzähligen Filmen und Serien in Erscheinung getreten. So spielte er unter anderem auch in "Die Straßen von San Francisco", "Mord ist ihr Hobby", "Desperate Housewives", "Dexter" oder "Matlock" mit. Insgesamt war der US-Schauspieler in mehr als 80 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

George Segal 23. März 2021
Der US-Schauspieler George Segal verstarb im Alter von 87 Jahren nach Komplikationen an einer Herz-Bypass-Operation. Segal spielte in zahlreichen Filmen und TV-Serien mit. Seinen Durchbruch schaffte er an der Seite von Elizabeth Taylor und Richard Burton im Film „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“. Für seine Rolle darin wurde er sogar für einen Oscar nominiert. Bekannt wurde er auch durch "Mann, bist du Klasse!" (1973) und durch "Wo is' Papa?" (1970), "Die Eule und das Kätzchen" (1970) oder "Das Geld liegt auf der Straße" (1977). Ab den 90er Jahren feierte er auch im TV Erfolge. Produzent Adam F. Goldberg (44) besetzte den Schauspieler z.B. in seiner halbautobiografischen Serie "Die Goldbergs". Seit 2013 war Segal in der Sitcom zu sehen. 2016 wurde ihm ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verliehen. Neben der Schauspielerei war auch die Musik seine große Leidenschaft. George Segal spielte Banjo in Amateur-Jazzbands wie der Beverly Hills Unlisted Jazz Band von Conrad Janis und veröffentlichte mehrere Platten.

Irena Vrkljan 23. März 2021
Die 1930 in Belgrad/Serbien geborene und in Zagreb/Kroatien aufgewachsene deutsch/jugoslawische Filmemacherin Irena Vrkljan ist im Alter von 90 Jahren ebenda verstorben. Mit 36 Jahren begann sie ihr Filmstudium an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und gehörte damit zum ersten Jahrgang der DFFB. Im Jahre 1966 war sie damit nur eine von drei Frauen unter den 35 angenommenen Filmstudenten und Studentinnen. Helke Sander war die zweite, Gerda Kramer die dritte. Begleitend zu ihrem Filmstudium in Berlin, zwischen 1962 und 1968, hat Vrkljan als Drehbuchautorin für den Fernsehsender RT Zagreb gearbeitet und 21 Folgen der Reihe „Porträts und Begegnungen“ über Bildhauer, Schriftsteller, Maler geschrieben. Da von den vielen Kurzfilmen der Ton inzwischen verloren gegangen war, hat sie vor knapp 10 Jahren, als über 80-Jährige, die Texte dieser Folgen mit ihrer sanften und angenehmen Akzent gesprochen Stimme in einem Tonstudio neu aufgenommen. Es gibt nur wenige Filme von ihr, die an der DFFB entstanden sind. Einer davon heißt "Faroqhi dreht" (1967), der Untertitel heißt „Ein Filmbericht von Irena Vrkljan“. Gemeint ist der Filmemacher und spätere DFFB-Dozent Harun Farocki, der mit ihr zusammen studierte und mit mehr als 90 realisierten, eigenen Filmen zu den wichtigen Essayfilmern Deutschlands gehört. Vrkljan hat dagegen später keine Filme mehr gemacht, sondern in Berlin und Zagreb als Dichterin, Autorin und Übersetzerin gearbeitet. Dafür hat sie an der DFFB den späteren Fernsehspieldramaturgen, Schriftsteller, Hörspiel- und Drehbuchautor Benno Meyer-Wehlack kennengelernt, mit dem sie bis zu seinem Tod 2014 verheiratet war.

Houston Tumlin 23. März 2021
Der ehemalige Kinderdarsteller Houston Tumlin, der Will Ferrells Sohn Walker in „Talladega Nights“ spielte, beging Suizid. Er wurde 28 Jahre alt.

Jessica Walter 24. März 2021
Die US-Schauspielerin Jessica Walter sei nach Angaben ihrer Tochter Brooke Bowman im Alter von 80 Jahren friedlich im Schlaf in New York verschieden. Bekannt wurde die Darstellerin durch ihre Rolle als Großmutter in der Comedy-Serie "Arrested Development", eine von Kritikern und Preisjurys sowie Fans tief verehrt Serie um die sozial inkompetente Bluth-Familie, die nur um sich selbst kreist und ständig Geld braucht. Nach der vorübergehenden Absetzung der ersten drei Staffeln im Jahre 2013 hat Netflix die Serie noch mal verlängert und 2018 mit 16 neuen Folgen zum finalen Ende gebracht. Wieder dabei auch Jessica Walter als Mutter einer Bagage, die in einer Luxuswelt voller kollektiver Nutzlosigkeit lebt. Auf der Leinwand hatte die Emmy-Preisträgerin Walter ihren Durchbruch im Jahre 1966 mit dem Rennfahrer-Film "Grand Prix". Später spielte sie in dutzenden Serien und Spielfilmen mit, unter anderem im Thriller "Sadistico" mit Clint Eastwood, bei dem sie ein zweites Mal für einen Golden Globe nominiert wurde. Rund fünf Jahrzehnte lang war die 1941 in New York geborene Schauspielerin, die zweimal verheiratet war, am Theater und in Film und Fernsehen aktiv.

Craig 'muMs' Grant 24. März 2021
Die HBO-Serie "Oz - Hölle hinter Gittern" machte ihn berühmt. Nun verstarb der Schauspieler und Dichter Craig Grant, bekannt als "muMs the Schemer", im Alter von nur 52 Jahren. Ursprünglich wurde er als Poetry Slammer bekannt kam so zu seinen ersten TV-Auftritten. Von 1997 bis 2003 spielte er die Rolle als Arnold Jackson in der HBO-Serie „Oz“. Zudem stand er vor der Kamera in "Dark Water" (2005), "Side Effects" (2013) und "Good Time" (2017).

Larry McMurty 25. März 2021
Der amerikanische Schriftsteller Larry McMurtry, der den Pulitzer-Preis, einen Oscar und einen Golden Globe gewann, verstarb mit 84 Jahren. Bekannt wurde er u.a. 1986 für seine Texas-Romane wie "Lonesome Dove", der Geschichte über einen Viehtrieb im Wilden Westen Ende des 19. Jahrhunderts, die später als preisgekrönte Mini-Serie mit Robert Duvall und Tommy Lee Jones verfilmt wurde. 2006 folgte die preisgekrönte Drehbuchadaption des Kinofilms "Brokeback Mountain", einer Kurzgeschichte von Annie Proulx um die heimliche Liebe von zwei schwulen Cowboys, die von Ang Lee mit den Darstellern Heath Ledger und Jake Gyllenhaal verfilmt wurde. McMurtry war auch der Autor von Romanen wie "Terms of Endearment" (Zeit der Zärtlichkeit, 1983) und "The Last Picture Show" (Die letzte Vorstellung) die ebenfalls als Hollywood-Filme großen Erfolg hatten. Letzterer von 1971 ist immer noch eines der großen bewegenden Stücke des amerikanischen Kinos, ein Alterswerk von zwei jungen Männern. Peter Bogdanovich, der Regie führte, war damals 32, und Larry McMurtry, der mit ihm das Drehbuch schrieb, nach seinem eigenen Roman, war 35.

Bertrand Tavernier 25. März 2021
Der Regisseur Bertrand Tavernier, der zu den vielfältigsten Filmemachern Frankreichs gehörte und zur Nouvelle Vague zuzurechnen ist, verstarb kurz vor seinem 80. Geburtstag in Sainte-Maxime im Süden von Frankreich am Mittelmeer unweit von Saint-Tropez an seiner langjährigen Krebserkrankung. Gemeinsam mit Volker Schlöndorff besuchte er das Lycée Henri IV in Paris. Er studierte zunächst Jura und schrieb Filmkritiken in verschiedenen Zeitschriften. Seinen ersten Job beim Film gab ihm der 1973 verstorbene Regisseur Jean-Pierre Melville. 1974 wurde Tavernier mit seinem Spielfilmdebüt "Der Uhrmacher von St. Paul" zur Berlinale eingeladen und gewann den Spezialpreis der Jury, einen Silbernen Bären. Taverniers Bandbreite war groß. Er drehte Krimis, Liebesfilme, Science Fiction Werke und vor allem Historienfilme. 1984 folgte bei den Filmfestspielen von Cannes der Preis der besten Regie für "Ein Sonntag auf dem Lande", ein Künstlerportrait um die Jahrhundertwende, subtil und dennoch bildgewaltig in Szene gesetzt. Darüber hinaus war die amerikanische Kultur Taverniers zweite Leidenschaft, die ebenfalls sein Werk prägte. Für das Drama "Um Mitternacht" (1986) konnte er u.a. Dexter Gordon und Herbie Hancock gewinnen. Es wurde sein größter Erfolg und Hancock erhielt für seine Jazz-Musik den Oscar. Nach zahlreichen weiteren Werken gewann er 1959 noch einmal auf der Berlinale. Diesmal erhielt er den Goldenen Bären für "Der Lockvogel". Sein letzter Film war 2013, die im französische Politmilieu angesiedelte Screwball-Komödie "Quai d'Orsay", mit der er den US-amerikanischen Regisseur Howard Hawks huldigte. 2015 folgte ein allerletzter Besuch bei Filmfestspielen, diesmal in Venedig, wo er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.

Larry McMurty 25. März 2021
Der US-amerikanischer Schriftsteller von Wildwestromanen Larry Jeff McMurtry verstarb im Alter von 84 Jahren. Für seinen Roman "Weg in die Wildnis" gewann er 1985 den Pulitzer-Preis, für sein Drehbuch zu "Brokeback Mountain" 2006 einen Oscar für das Beste adaptierte Drehbuch.

Beverly Cleary 25. März 2021
Im stolzen Alter von 104 Jahren verstarb Amerikas meistgelesene Schriftstellerin von Kinder- und Jugendliteratur im pitoresken Carmel-by-the-Sea, Kalifornien. Eine Verfilmung ihrer Ramona-Werke kam 2010 als "Schwesterherzen – Ramonas wilde Welt" (Ramona and Beezus) mit Joey King und Selena Gomez in den Hauptrollen in die Kinos.

Hans Schifferle 30. März 2021
In Berlin kannten wahrscheinlich nur wenige den Filmkritiker Hans Schifferle, aber in seiner Heimatstadt München prägte er über Jahrzehnte den Stil des Feuilletons der Süddeutschen Zeitung. Nach langer schwerer Krankheit verstarb er im Alter von nur 63 Jahren. Man braucht nur einen seiner Texte zur Hand zu nehmen, und schon ist man umfangen und verführt von dieser speziellen Sicht auf das Kino, die Welt, das Leben. Niemals hätte man sich vorstellen können, dass er sich aus Wut oder Enttäuschung über einen Film hätte in Rage schreiben können. Seine Liebe zum Kino war über solch flüchtige Reflexe erhaben. Seine besten Texte schrieb er über das Verkannte im vermeintlich Bekannten: Über Hollywoods B-Pictures und deren fast vergessene Nebendarstellerinnen und -darsteller, die er mit punktgenauen Charakterisierungen lebendig hielt. Junge Filmschaffende entdeckte er bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen und die österreichische Viennale war ihm lieber als die glamourverliebte Filmwirtschaft oder die staatstragende Filmpolitik. Vor allem liebte Schifferle seine Heimatstadt als Schauplatz der frühen Filme von Rudolf Thome, May Spils und Werner Enke, Marran Gosov, Roger Fritz oder Klaus Lemke. Selten in der deutschen Filmgeschichte fielen Kunst und Unterhaltung so glücklich zusammen, und Schifferle schien diesen Geist zu leben. Kaum zu glauben dass er nach einem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften auch ein Faible fürs Abseitige entwickeln konnte. Aber in den Spätvorstellungen zog es ihn ab und zu auch hin zu Horror- und Fantasy-Welten, zum Fetischkino und zum Porno. Andererseits umgab er sich gerne auch mit Cinephilen und besuchte dazu Anfang der Achtzigerjahre das Münchner Filmmuseum, wo Enno Patalas seine Retros vorführte und Schifferle den Platzanweiser mimte.

István Lénárt 31. März 2021
Der ungarische Schauspieler István Lénárt galt in seinem Heimatland als Legende. Seine letzte Rolle war die eines alten Mannes in "Forest – I See You Everywhere", von dem das Kinopublikum nicht so recht weiß, ob er noch lebt oder nicht. Der Film von Bence Fliegauf, eine Fortsetzung seines Spielfilmdebüts "Rengeteg" aus dem Jahr 2003, lief dieses Jahr auf der 71. Berlinale im Wettbewerb, die wegen der Pandemie zweigeteilt worden war. So konnten nur wenige Festivalakkreditierte den Film zu einem Zeitpunkt sehen, bevor Lénárt mit knapp 100 Jahren im März diesen Jahres starb. Nach einem nur kurz begonnenen Wirtschaftsstudium wechselte Lénárt direkt zur Akademie für Theater- und Filmkunst und
absolvierte das Studium mit dem Abschluss als Produktionsleiter. Dennoch musste er sich ab 1954 erneut in einer Filmfabrik vom Lehrling über den Laboranten zum Produktionsleiter hocharbeiten. 1963 wurde er vom Organisator des Nationaltheaters zum Disponenten des ungarischen Fernsehens versetzt. Als Koordinationsleiter und späterer stellvertretender Direktor fand er dort seine Berufung als verantwortlicher Leiter eine Stabes von mehr als 100 Kameraleuten. Bekannt wurde er vor allem, auch als Schauspieler, für sein Gesicht, seine Stimme, seine Gestik und seine unverwechselbare Persönlichkeit. International kennt man ihn aus den Filmen von István Szabó ("Hanussen") oder Béla Tarr ("Der Mann aus London"). Für Bence Fliegauf spielte er bereits in dem Film "Dealer" und der internationalen Produktion "Womb" mit. Er gehörte unter anderem dem Kuratorium der Stiftung Filmjus, dem ungarischen Verein zur Wahrung der Urheberrechte der Audio-Visuellen Schaffenden und Filmproduzenten an.

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mit Gloria Henry, die am 3. April 2021 verstarb.
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