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Nachrufe zum Totensonntag 2020

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Adam Schlesinger 1. April 2020
Adam Schlesinger, der US-amerikanische Musiker, Liedermacher und Komponist von Filmmusik, der mehrfach mit dem Grammy und einmal mit dem Emmy ausgezeichnet wurde, sowie für den Tony nominiert war, ist nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus im Alter von nur 52 Jahren verstorben. Der gebürtige New Yorker spielte in den Bands "Ivy" und "Fountains of Wayne" mit. Er komponierte die Musik für zahlreiche Film- und Fernsehserien. Sein Song "That Thing You Do!" für die gleichnamige Komödie mit Tom Hanks brachte Schlesinger eine Oscar-Nominierung ein.

Logan Williams 2. April 2020
Völlig unverhofft ist der junge kanadische Schauspieler Logan Williams gestorben. Er wurde nur 16 Jahre alt. Er ist vielen vor allem aus der Superhelden-Serie "The Flash" bekannt. "Mit seinem Talent und seinem guten Aussehen hätte Logan ein großer Star werden können", so seine Mutter. Der Teenager konnte tatsächlich bereits in seinem jungen Alter auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Er spielte in Serien wie "Supernatural", "The Whispers" und in der Western-Serie "Janette Oke: Die Coal Valley Saga" mit. Seine berühmteste Rolle war aber die des jungen Barry Allen in der Hit-Serie "The Flash".

Jay Benedict 4. April 2020
Der in Burbank, Kalifornien, geborene US-Schauspieler Jay Benedict verstarb in England im Alter von 68 Jahren nach einer Coronavirus-Infektion. Bekannt wurde er durch seine Rollen in "Aliens", "Batman - The Dark Knight Rises" und "Emmerdale". Kurz vor seinem Tod hatte er noch Auftritte in "Call The Midwife" und "Downton Abbey".

Shirley Douglas 5. April 2020
Die kanadische Schauspielerin Shirley Jean Douglas ist drei Tage nach ihrem 86. Geburtstag gestorben wie ihr Sohn, der in London geborene kanadische Schauspieler und Musiker Kiefer Sutherland via Twitter bekannt gab. Sie sei aber "nicht im Zusammenhang mit Covid-19" gestorben, betonte er, vielmehr hätte sie schon eine ganze Zeit lang mit gesundheitlichen Problemen gekämpft. Shirley Douglas ist die Tochter von Tommy Douglas, einem ehemaligen kanadischen Premierminister, aus deren erster Ehe ein Sohn hervorging. Von 1966 bis 1970 war sie mit Donald Sutherland in zweiter Ehe verheiratet. Aus dieser Beziehung gingen zwei Kinder, die Zwillinge Kiefer und Rachel Sutherland, hervor. Shirley Douglas pendelte als Schauspielerin zwischen ihrem Heimatland Kanada und Hollywood. Sie arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Stanley Kubrick und David Cronenberg zusammen. Sie spielte Rollen unter anderem in "Lolita" und "Die Unzertrennlichen". Darüber hinaus machte sie sich als Bürgerrechtlerin einen Namen. In den 60er Jahren setzte sie sich für die US-Bürgerrechtsbewegung und die Black Panthers ein. Später wurde sie zur prominenten Stimme für das öffentliche Gesundheitssystem in Kanada.

Lee Fierro 5. April 2020
Die US-Schauspielerin Lee Fierro verstarb im Alter von 91 Jahren nach einer Covid-19-Erkrankung. Die aus Martha's Vineyard in Massachusetts stammende Schauspielerin lebte bis zu ihrem Tod in einer Einrichtung für betreute Pflege in Ohio, wo sie sich mit dem Corona-Virus angesteckt hatte. Bekannt wurde sie 1975 durch eine denkwürdige Szene in Stephen Spielbergs Kultthriller "Der weiße Hai", die in die Filmgeschichte einging. Als die Mutter eines Sohnes, der vom weißen Hai angegriffen wurde, geht sie zu dem Polizeichef und schlägt ihm ins Gesicht.

Honor Blackman 5. April 2020
Die unvergessliche Bond-Darstellerin Honor Blackman, die im James Bond-Film "Goldfinger" eines der berühmtesten "Bond-Girls" spielte, ist im Alter von 94 Jahren in ihrem Haus in Lewes, Sussex gestorben. Die Filmlegende verstarb eines natürlichen Todes. Als Pussy Galore spielte sie an der Seite des 007-Agenten Sean Connery. Es war einer ihrer Höhepunkte der beeindruckend langen Karriere. Schon als Jugendliche erhielt die 1925 im englischen Essex geborene Honor Blackman Schauspielunterricht. Nach dem Studium führte ihr Weg vom Theater bis in Kino und Fernsehen. Frühe Filmrollen in den 1950er Jahren zeigten sie etwa im Katastrophen-Spektakel "Die letzte Nacht der Titanic" (1958). Einen ersten Durchbruch feierte die Schauspielerin in der britischen Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone". Als Cathy Gale war sie ab der 2. TV-Staffel (1962) Partnerin des Geheimagenten John Steed (Patrick Macnee). Nachfolgerin Blackmans war 1964 Diana Rigg als Emma Peel. Blackman spielte auch in zahlreichen Kino-Filmen mit, etwa im Fantasy-Epos "Jason und die Argonauten", im Sozialdrama "Ein Platz ganz oben" und noch einmal an der Seite von Connery im Western "Shalako".

James Drury 6. April 2020
Wie das US-Branchenblatt "Hollywood Reporter" berichtete, verstarb der amerikanische Schauspieler James Drury im Alter von 85 Jahren zu Hause in Houston/Texas. Der gebürtige New Yorker erhielt 1962 die Hauptrolle in der Western-Serie "Die Leute von der Shiloh Ranch". Drury spielte in allen neun Staffeln den wortkargen Cowboy "Virginian" auf der fiktiven Shiloh Ranch in den 1890er-Jahren in Wyoming. Die Serie zählte mit "Rauchende Colts" und "Bonanza" zu den langlebigsten Westernserien in den USA.

Hal Willner 7. April 2020
Der amerikanische Musikproduzent Hal Willner, in Philadelphia als Sohn eines Holocaust-Überlebenden geboren, verstarb mit 64 Jahren nach einer Coronavirus-Infektion. Als 18-Jähriger kam er in den Siebzigern nach New York. Dort zog er mit Marianne Faithfull um die Häuser und nahm mit Allen Ginsberg sowie Debbie Harry auf. In ihm fanden die zwei einflussreichsten Musikströmungen im Amerika des 20. Jahrhunderts zusammen, das sogenannte "Great American Songbook" zwischen George Gershwin und Irving Berlin sowie die Popmusik von "Tin Pan Alley". Seine bekannteste Aufnahme ist "Amarcord Nino Rota" von 1980, eine Neuinterpretation von Rotas Soundtracks für Filme von Federico Fellini, worauf er vom Meister persönlich zu einer Spritztour durch sein "Roma" eingeladen wurde. Am meisten wird er wahrscheinlich für sein Meisterwerk "Stay Awake" von 1988 in Erinnerung bleiben. Dieses Album ist eine Ode an die Musik von alten Disney-Klassikern.

Florian Schneider-Esleben 7. April 2020
Erst im Mai wurde bekannt, dass der Pionier der elektrischen Musik und Kraftwerk-Mitbegründer Florian Scheider-Esleben im Alter von 73 Jahren an Krebs verstorben war. Vor 50 Jahren schuf er mit Ralf Hütter den legendären Sound von Kraftwerk. Legendär war auch ihr Düsseldorfer Kling-Klang-Studio, das sie gemeinsam gegründet hatten. In ihren Sets verzichteten sie erstmals auf die bis dahin in der Pop-Musik gewohnten Instrumente Gitarre, Bass und Schlagzeug und traten dafür mit Synthies und einer ganz neuen, eigenen Klang-Welt auf. Im Laufe der Jahre gehörten insgesamt 14 Mitglieder zur Kraftwerks-Band. Darunter der Schlagzeuger und Jazz-Pianist Klaus Doldinger, der zusammen mit Michael Rother auch der Krautrock-Legende angehörte. 1998 wird Florian Schneider als Professor an die Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe berufen. Er sollte dort "Medienkunst und Performance" lehren. Inzwischen ist der weltweite musikalische Einfluss des Musikers und seiner Gruppe unbestritten. Eine Kraftwerks Retrospektive wurde vor einigen Jahren in einigen der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt aufgeführt. Einer der letzten Auftritte Florian Schneider-Eslebens war 2003 mit dem berühmten Kraftwerks-Quartett des 1983 uraufgeführten Werks "Die Roboter" bei den MTV Europe Awards. Bevor er 2008 die Gruppe endgültig verlies wurden gemeinsam nochmals jene wegweisenden Kraftwerk-Alben gespielt und auf Video gebannt, an denen er beteiligt war. Dazu gehörten Autobahn (1974), Radio-Aktivität (1975), Trans Europa Express (1977), Die Mensch-Maschine (1978) und Tour De France (2003).

Allen Garfield 7. April 2020
Bevor Allan Garfield Schauspieler wurde, arbeitete er als Sportreporter und Amateurboxer bei den Golden Gloves. Die Schauspielerei studierte er anschließend bei Lee Strasberg und Elia Kazan am Actors Studio in New York City. Nach Auftritten beim Fernsehen und auf der Theaterbühne folgten rund 100 Film- und Serienproduktionen in denen er besonders häufig als schmieriger oder korrupter Geschäftsmann, Paranoider oder Politiker besetzt wurde. Zudem wirkte an mehreren Filmklassikern des New-Hollywood-Kinos mit, so an der Seite von Gene Hackman in Francis Ford Coppolas "Der Dialog" (1974) sowie als Ehemann und Manager einer ikonischen Countrysängerin in Robert Altmans Filmepos "Nashville" (1975). Bekannt sind auch seine Auftritte in den Wim-Wenders-Filmen "Der Stand der Dinge" (1982) und "Bis ans Ende der Welt" (1991). Nach einem schweren Schlaganfall im Jahr 2004 musste Garfield sich von der Schauspielerei zurückziehen und lebte seitdem im Motion Picture & Television Country House, einem Alters- und Pflegeheim speziell für Filmschaffende. Dort starb er im Alter von 80 Jahren während der COVID-19-Pandemie an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.

Wolfram Guenther 8. April 2020
Nach mehr als 70 Jahren auf der Bühne ist der Schauspieler Wolfram A. Guenther im Alter von 90 Jahren in einer Münchener Klink verstorben. Er sei nach einem Autounfall Mitte März eigentlich schon auf dem Weg der Besserung gewesen, als es Komplikationen gegeben habe. Geboren am 7. Juli 1929 in Dresden, war Guenther nach ersten Anfängen in Deutschland 1954 nach Brasilien ausgewandert, wo er das Deutsche Theater leitete und viel im Theater und Fernsehen auftrat. 1968 kehrte er nach Deutschland zurück und wirkte in zahlreichen Filmproduktionen mit, darunter in "Derrick", "Der Alte" und im "Forsthaus Falkenau". Auch dem Theater blieb er treu. Bis zuletzt zählte er zum Ensemble der Komödie München, wo er über Jahre hinweg als Lehrer Schnauz in der «Feuerzangenbowle» begeistert hatte.

Ernst-Georg Schwill 9. April 2020
Der Schauspieler Ernst-Georg Schwill verstarb im Alter von 81 Jahren in einem Berliner Krankenhaus an einem Herzinfarkt wie die Eulenspiegel-Verlagsgruppe mitteilte. Der Ur-Berliner spielte in der DDR in zahlreichen DEFA-Filmen mit, unter anderen in dem Streifen "Berlin – Ecke Schönhauser". Nach dem Mauerfall war er in TV-Krimis wie dem ARD-Tatort zu sehen. In etlichen Folgen, die der RBB verantwortete, sorgte Schwill als unverzichtbarer Assistent Lutz Weber mit unverkennbarer "Berliner Schnauze" für Lokalkolorit. Auch in der Romanverfilmung "Der Turm" nach dem Buch von Uwe Tellkamp spielte Schwill mit. In seiner 2008 veröffentlichten Autobiografie beschrieb er seinen schwierigen Neustart nach dem Ende der DDR.

Nobuhiko Obayashi 10. April 2020
Der japanische Regisseur und Filmemacher Nobuhiko Obayashi verstarb im Alter von 82 Jahren, wie es auf der offiziellen Website seines jüngsten Films "Labyrinth of Cinema" hieß. Obayashi war einer von Japans produktivsten Filmemachern, dessen Werk sich auf die Darstellung des Schreckens von Krieg konzentrierte. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören neben der Horrorkomödie "House" aus dem Jahr 1977 auch "Miss Lonely" (1985) und "Hanagatami" (2017). 2016 wurde bei Obayashi Krebs im Endstadium diagnostiziert.

Tim Brooke-Taylor 12. April 2020
Einer der berühmtesten BBC-Radiomoderatoren, der britische „Willy Wonka“ Darsteller, Tim Brooke-Taylor, aus Tim Burtons "Charlie und die Schokoladenfabrik", verstarb im Alter von 79 Jahren an den Folgen seiner Covis-19 Erkrankung. Der Schauspieler, der auch als Teil des Komiker-Trios „The Goodies“ auftrat, veröffentlichte außerdem zahlreiche Bücher, DVDs und auch CDs. In seiner Filmografie wird zudem die 1969 erschienene Filmkomödie "Zwölf plus eins" basierend auf dem russischen Roman "zwölf Stühle", erwähnt.

Ann Sullivan 13. April 2020
"Arielle, die Meerjungfrau", "Der König der Löwen" und "Pocahontas" stammten aus der Feder von Ann Sullivan. Nun verstarb die talentierte Disneyzeichnerin in einem kalifornischen Pflegeheim an den Folgen ihrer Coronavirus-Erkrankung drei Tage nach ihrem 91. Geburtstag. Sie ist nicht die erste Coronapatientin, die im berühmten Hollywood-Pflegeheim des Motion Picture und Television Fund (MPTF) an den Folgen ihrer Covid-19-Erkrankung verstarb. Zuvor war auch Schauspiellegende Allen Garfield (80) an der von dem Sars-CoV-2-Erreger hervorgerufenen Lungenkrankheit gestorben. Weitere 13 Bewohner wurden positiv auf das Virus getestet. Insgesamt leben 250 Menschen auf dem "Wasserman Campus".

Lee Konitz 15. April 2020
Der Altsaxophonisten Lee Konitz verstarb im Alter von 92 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Er spielte an der Seite von Miles Davis sowie anderen Größen und prägte die Musikgeschichte als einer der wichtigsten Improvisatoren des Genres. Dabei geriet er zum stilbildenden Erfinder des "Cool Jazz". Sein feiner Ton mit wenigen Obertönen, praktisch keinem Vibrato und ohne die rhythmischen Gegenakzente des Bebop, mit seiner gleichsam metronomischen Präzision und einem diskreten Gespür für Swing hat großen Einfluss auf Jazzsaxophonisten der amerikanischen Westküste wie Art Pepper, Bud Shank oder auch Paul Desmond ausgeübt. Eine seiner inspirierenden Aufnahmen – „Live at Birdland“ – hat er 2009 mit dem Pianisten Brad Mehldau, dem Bassisten Charlie Haden und dem Schlagzeuger Paul Motian herausgebracht. Seit den sechziger Jahren hat der aus einer jüdischen Familie mit österreichisch-russischem Hintergrund in Chicago geborene und klassisch ausgebildete Klarinettist lange in Europa gelebt und gearbeitet. Filmisch ist er nicht in den Vordergrund getreten, aber es existieren unzählige Videomittschnitte von Konzerten mit Künstlern wie Bill Evans, Joe Henderson, Jimmy Giuffre, Paul Bley, Dave Brubeck, Gil Evans, Martial Solal und auch vielen deutschen Musikern der Frankfurter Schule um den Posaunisten Albert Mangelsdorff und dem Tenorsaxophonisten Heinz Sauer.

Allen Daviau 15. April 2020
Allen Daviau, US-amerikanischer Kameramann bei "E.T. - Der Außerirdische" und anderen Filmen von Starregisseur Steven Spielberg, verstarb im Alter von 77 Jahren in Los Angeles nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Für seine Kameraarbeit war er fünfmal für den Oscar nominiert worden. Seine Karriere begann er in den 1960er Jahren als Kameramann bei Werbefilmen für Musiker, darunter Jimi Hendrix und The Who. Eine seiner ersten Arbeiten an der Seite von Spielberg, war dessen Kurzfilm "Amblin". Später stand er u.a. auch für Spielbergs "Das Reich der Sonne" und "Die Farbe Lila" hinter der Kamera. Zudem wirkte der Kameramann an Streifen wie "Avalon", "Bugsy", "Rendezvous im Jenseits" oder "Fearless - Jenseits der Angst" mit.

Brian Dennehy 15. April 2020
Der US-amerikanische Schauspieler Brian Dennehy, der an der Seite von Sylvester Stallone durch den Actionfilm "Rambo" als übereifriger Sheriff bekannt wurde, verstarb nach Angaben seiner Tochter eines natürlichen Todes im US-Staat Connecticut. Dennehy wurde 81 Jahre alt. Der Schauspieler, der in den 70er und 80er Jahren in Fernseh-Serien wie "Kojak", "Dallas" und "Der Denver-Clan" Auftritte hatte, wirkte im Kino als Charakterdarsteller in Filmen wie "Gorky Park", "Silverado", "Staatsanwälte küsst man nicht" und "Aus Mangel an Beweisen" mit. Dennehy stand auch häufig auf der Theaterbühne. Der zweifache Tony-Preisträger spielte in Broadway-Produktionen wie "Tod eines Handlungsreisenden" und "Eines langen Tages Reise in die Nacht" mit. Ende 2020 ist er noch einmal in dem 2019 gedrehten US-Independent-Film "Driveaway" unter der Regie des Koreaners Andrew Ahn als grummeligen Senior zu sehen, der noch einmal den Spaß am Leben entdeckt.

Gene Deitch 16. April 2020
Der US-amerikanische Zeichentrick-Regisseur Eugene Merril Deitch verstarb in seiner Wahlheimat Prag im Alter von 95 Jahren. Für den animierten Kurzfilm "Munro" hatte er 1961 einen Oscar bekommen. Er handelt von einem kleinen Jungen, der versehentlich zum Armeedienst eingezogen wird. Verantwortlich war Deitch auch für mehr als ein Dutzend „Tom und Jerry“-Folgen. 1967 drehte er eine erste Filmadaption des Fantasyromans „Der kleine Hobbit“, die aber nie in die Kinos kam. Als Deitch 1959, auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs, zu Geschäftsverhandlungen nach Prag reiste, um dort das vom New Yorker Produzent William L. Snyder gegründete Zeichentrickstudio künstlerisch zu leiten, traf er seine zukünftige Ehefrau, die Animatorin Zdenka Najmanova - und blieb für immer, denn die Produktion von arbeitsaufwendigen Animationsfilmen für den westlichen Markt gab es zu günstigen Tarifen nur im Ostblock. Deitch selbst bezeichnete sich als einzigen freien, weil finanziell unabhängigen, US-Amerikaner, der über drei Jahrzehnte in der damaligen sozialistischen Tschechoslowakei lebte. Seine Erlebnisse hinter dem Eisernen Vorhang beschrieb Deitch in der 1997 erschienen Autobiografie „For the Love of Prague“ (Aus Liebe zu Prag).

Leon Boden 18. April 2020
Der "Tatort"-Schauspieler und Synchronsprecher Leon Boden verstarb überraschend im Alter von 61 Jahren an einem Krebsleiden. Boden trat erstmals als TV-Darsteller Anfang der Neunziger in der Erfolgsserie "Freunde für's Leben" in Erscheinung. Bekanntheit erreicht er als Striplokal-Besitzer Jonny Roland in dem Straßenfeger "Die Rote Meile". Es folgen Rollen in TV-Erfolgen wie "Die Rosenheim-Cops" oder "Alarm für Cobra 11". Als begehrter Sprecher synchronisierte er viele Jahre lang Hollywood-Stars wie Denzel Washington (65), Will Smith (51), Wesley Snipes (57), und Samuel L. Jackson (71). Seine letzten Sprechaufträge erfüllte er für die Action-Blockbuster "John Wick: Kapitel 3 – Parabellum" und "Fast & Furious: Hobbs & Shaw", bei dem er Hauptdarsteller Jason Statham seine unvergessene Stimme lieh.

Tom Lester 20. April 2020
Der US-amerikanische Schauspieler Tom Lester, der an der Seite von Eva Gabor in der TV-Serie "Green Acres" bekannt wurde, verstarb nach Angaben seiner Familie in Nashville an den Folgen von Parkinson. Er wurde 81 Jahre alt. Lester war der letzte noch lebende Schauspieler der sehr erfolgreichen Sitcom "Green Acres", die in den USA von 1965 bis
1971 im TV lief. Lester mimte in der populären Serie einen schlaksigen, anhänglichen Knecht.

Dimitri Diatchenko 20. April 2020
Mit Serien wie "Sons of Anarchy" oder Filmen wie "Chernobyl Diaries" wurde Dimitri Diatchenko berühmt. Im Alter von 52 Jahren verstarb er an den Folgen eines Arbeitsunfalls. Der Schauspieler soll einen Stromschlag erlitten haben. Man fand ihn am 22. April tot in seinem Haus in Daytona Beach im US-Bundesstaat Florida. Sein Tod soll jedoch bereits ein bis zwei Tage zuvor eingetreten sein. Dimitri Diatchenko hatte Mitte der Neunzigerjahre mit der Schauspielerei angefangen. Damals war er 28 Jahre alt. Für den Film "Die Akte Jane" stand er 1996 zum ersten Mal vor der Kamera. Es folgten mehrere Episodenrollen in Serien wie "Alias – Die Agentin", "CSI: Miami", "2 Broke Girls" oder auch "How I Met Your Mother". Vor allem für seine Darstellung des ukrainischen Reiseführers Juri in dem Kinofilm "Chernobyl Diaries" aus dem Jahr 2012 wurde er von deutschen und amerikanischen Filmkritiker gelobt. Der US-amerikanische Schauspieler und Musiker, Sohn eines ukrainischen Vaters und einer Mutter mit schwedisch-griechischen Wurzeln, spielte aufgrund seines makellosen russischen Akzents häufig russischsprachige Charaktere in US-amerikanischen Filmen. Zuletzt war der 52-Jährige 2016 in der Horror-Komödie "They're Watching" zu sehen. Neben der Schauspielerei arbeitete Dimitri Diatchenko auch als Sprecher für Computerspiele.

Heidi Hetzer 21. April 2020
Die deutsche Unternehmerin Heidi Hetzer, ehemals Inhaberin des gleichnamigen Opel Autohauses sowie erfolgreiche Opel Ralleyfahrerin, die auch als unerschrockene Weltenbummlerin galt, wurde nach einer Krebserkrankung im Alter von 81 Jahren, in ihrer Wohnung in Berlin-Charlottenburg tot aufgefunden. Mit ihrem Oldtimer "Hudo" hatte sie 2014 von Berlin aus eine Fahrt um die Erde begonnen, die sie erst 2017 unter großem Medienrummel am Brandenburger Tor beendete. Alle Reiseetappen mit zahlreichen Hoch- und Tiefpunkten wurden von Kameraleuten begleitet und im Fernsehen des RBB ausgestrahlt. Nach ihrer Rückkehr plante sie - trotz betagtem Alter - eine weitere Weltreise, zu der es aber nicht mehr kommen sollte.

Florian Schneider-Esleben 21. April 2020
Wie viele Musiker und Filmmusik er beeinflusst hat, kann keiner zählen: Das Soundgenie Florian Schneider-Esleben, Mitgründer der Düsseldorfer Elektro-Pioniere "Kraftwerk" verstarb im Alter von 73 Jahren nach kurzer Krankheit. Zusammen mit seinem Düsseldorfer Kommilitonen Ralf Hütter hatte er 1968 die Musikgruppe "Organisation" gegründet. Aus ihr ging 1970 die Band "Kraftwerk" hervor, deren Teil Schneider bis 2009 war. Beide waren "Söhne aus gutem Haus", beide waren Musikstudenten, die nebenher in Rock- und Jazzbands spielten. Florian Schneider war schon damals so gut, dass ihn Jazzsaxofonist Klaus Doldinger in seine Band holte und ihn zu Schallplatten-Aufnahmen einlud. Mit Konzeptalben wie "Radioaktivität", "Trans Europa Express", "Mensch Maschine" und "Computerwelt" veränderten sie für immer Klang und Anmutung der Popmusik. Computerisierung, Roboter und Medienkonsum skizzierten sie auf hypnotischen Elektro-Pop-Songs, die aus Morsezeichen, sterilen Sinuswellen und Beats aus dem Drumcomputer bestehen, vorweg. Sogar David Bowie war derart angetan von den Düsseldorfern, dass er mit ihnen kooperieren wollte.

Shirley Knight 22. April 2020
Die US-amerikanische Schauspielerin Shirley Enola Knight, die in den 1960er Jahren zweifach für den Oscar nominiert war, verstarb nach Angaben ihrer Tochter im Alter von 83 Jahren im texanischen San Marcos. Mit einer Nebenrolle in dem Drama "Das Dunkel am Ende der Treppe" holte Knight ihre ersten Nominierungen für einen Oscar sowie den Golden Globe Award. Die zweite Oscar Nominierung folgte an der Seite von Paul Newman in "Süßer Vogel Jugend". Zudem gewann sie drei Emmy-Trophäe für TV-Rollen, darunter in "Desperate Houswives". Im Filmdrama "Liebe niemals einen Fremden" von Francis Ford Coppola spielte sie neben James Caan eine der Hauptrollen.

Otto Mellies 26. April 2020
Der in Pommern geborene Schauspieler Otto Mellies, langjähriges Ensemblemitglied im Deutschen Theater in Berlin, verstarb im Alter von 89 Jahren. Mellies war von 1956 bis 2006 eine der zentralen Figuren des Deutschen Theaters, mit mehr als 300 Aufführungen in Lessings "Nathan der Weise" schrieb er Bühnengeschichte. Ans Ost-Berliner Flaggschiff DT holte ihn 1956 Wolfgang Langhoff. Schnell wird er zum prägenden Darsteller, aber auch im DDR-Fernsehen wurde ihm große Popularität zuteil durch die Titelrolle "Dr. Schlüter". Kurz nach der Wende nahm der geschulte Sprecher beim RIAS-Berlin auch Hörspiele auf. Bis zuletzt stand Mellies vor der Kamera, unter anderem 2019 für einen Berliner "Tatort". Für seine Rolle in Andreas Dresens Film "Halt auf freier Strecke" wurde er 2012 mit dem Deutschen Filmpreis als bester männlicher Nebendarsteller geehrt.

Troy Sneed 27. April 2020
Der Grammy nominierte Gospel-Sänger Troy Sneed verstarb nach einer Infektion mit dem Corona-Virus im Alter von 52 Jahren in Jacksonville, Florida an den Folgen von Covid-19. Bevor er seine eigene Musikkarriere auf der Bühne beendete, trat er noch einmal im Jahre 1996 in Denzel Washingtons Film "The Preacher's Wife" auf. Sneed war ein profilierte Musikproduzent, der mit seine Frau Emily ein eigenes Label betrieb. Seine größten Gospel-Chart-Hits waren “My Heart Says Yes” (2011) und “Work It Out” (2008).

Irrfan Khan 29. April 2020
Der mit Kino-Hits wie „Slumdog Millionaire“ und „Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger“ international bekannt gewordene indische Schauspieler Irrfan Khan verstarb im Alter von 53 Jahren zwei Jahre nach seiner Krebsdiagnose. Khan hatte schon früh seine Schauspiel-Leidenschaft entdeckt und an der renommierten National School of Drama studiert. Danach spielte er in fast einhundert Filmen mit, zunächst in Bollywoodstreifen mit Sing- und Tanzeinlagen. Allerdings ließen ihn die Bollywood-Produzenten immer wieder wissen, dass er zu ungewöhnlich für eine Hauptrolle aussehe. Als Khan schon ans Aufhören dachte, bekam er international viel Lob für seine schauspielerische Leistung in „The Warrior“ des britischen Regisseurs Asif Kapadia. Darauf folgten Rollen in vielen Hollywood-Erfolgen wie „The Amazing Spider Man“ (2012), „Jurassic World“ (2015) oder „Inferno“ mit Tom Hanks.

Rishi Kapoor 30. April 2020
Nur einen Tag nach dem Tod des Bollywood-Stars Irrfan Khan verstarb mit Rishi Kapoor ein weiterer indischer Schauspieler an Krebs. Kapoor verlor den langen Kampf gegen Leukämie nachdem er wegen Atembeschwerden und Verdacht auf COVID-19 in ein Krankenhaus in Mumbai gebracht worden war. Die Diagnose des Blutkrebs kam 2018. Dann wurde er fast ein Jahr in New York behandelt und kehrte im vergangenen Sommer ins Bollywood-Mekka Mumbai zurück. Er wurde 67 Jahre alt. Seine ersten Schritte als Schauspieler unternahm Kapoor 1955 in einem Film seines Vaters, "Shree 420". Ab den 70er-Jahren mimte er oft den romantischen Helden, ab den späten 90ern begann er - wie sein Vater - Regie zu führen und schrieb in Bollywood-Filmen Kinogeschichte. Im Jahr 2008 wurde Rishi Kapoor mit dem Filmfare Award für sein filmisches Lebenswerk ausgezeichnet. Der 1952 in Mumbai geborene Darsteller, entstammte einer indischen Schauspieldynastie. Bereits in den 1970er und 1980er Jahren stand Rishi Kapoor vor der Kamera und spielte in mehr als 160 Produktionen mit. Zuletzt stand Rishi Kapoor für die Filme "Sharmaji Mankeen", "The Intern" und "Housefull 5" vor der Kamera, die bis 2021 veröffentlicht werden sollen.

Sam Lloyd 30. April 2020
Samuel „Sam“ Lloyd war ein US-amerikanischer Schauspieler und Musiker walisischer Herkunft. Zwischen 1989 und 2019 stand er für rund 70 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, meist als Nebendarsteller. Zu einer seiner bekanntesten Rollen zählte der labile Krankenhausanwalt Theodore „Ted“ Buckland in der TV-Erfolgsserie "Scrubs – Die Anfänger".

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mit Shady Habash, der am 1. Mai 2020 verstarb.
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