Nachrufe zum Totensonntag 2020
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Maud Hansson 1. Oktober 2020
Die schwedische Schauspielerin, welche Anfang der 70er-Jahre die schlichte, aber etwas nervige Magd Lina in den Verfilmungen von Astrid Lindgrens Kinderserie „Michel aus Lönneberga“ spielte, verstarb im Alter von 82 Jahren. Ihr Filmdebüt gab Hansson 1956 in dem schwedischen Spielfilm "Tarps Elin". Im folgenden Jahr arbeitete sie mit dem berühmten Regisseur Ingmar Bergmann zusammen und übernahm kleinere Nebenrollen Bergmans Filmklassikern „Das siebente Siegel“ und „Wilde Erdbeeren“. Neben dem Film spielte die 1937 in Stockholm geborene Hansson auch immer wieder am Theater u.a. unter der Regie von Ingmar Bergman 1956 bei Ibsens "Peer Gynt" und 1958 bei Goethes "Faust". Ihre letzte bekannte Rolle übernahm sie 1991 im schwedischen Fernsehfilm „Basaren“. Danach zog sie sich aus dem Schauspielgeschäft zurück.
Thomas Jefferson Byrd 3. Oktober 2020
Der 70-jährige schwarze US-amerikanische Schauspieler Thomas Jefferson Byrd wurde in Atlanta im Bundesstaat Georgia durch mehrere Schüsse in den Rücken tödlich getroffen. Als Beamte Byrd in der Nacht zum 3. Oktober auf der Straße fanden, sei er „nicht ansprechbar“ gewesen. Die genauen Hintergründe blieben zunächst unklar. Byrd war in mehreren Filmen des Regisseurs Spike Lee zu sehen, darunter in "Clockers" und "Auf engstem Raum". Der 2003 mit einem Tony Award nominierte Broadway-Schauspieler besuchte das Morris Brown College für freie Künste in Atlanta mit einem Abschluss in Pädagogik. Anschließend machte er einen Master of Fine Arts in Tanz am California Institute of the Arts. Anschließend war er in mehreren regionalen Theaterproduktionen am San Diego Repertory Theatre zu sehen.
Clark Middleton 4. Oktober 2020
Der aus Serien wie dem Netflix-Hit "The Blacklist" und Filmen wie Quentin Tarantinos "Kill Bill - Volume 2" bekannte Schauspieler und Regisseur Clark Middleton verstarb im Alter von 63-Jahren am West-Nil-Fieber, einer Infektionskrankheit, die vor allem in Afrika und Nordamerika durch Mücken übertragen werden kann, aber auch in südöstlichen Ländern des Mittelmeerraums vorkommt. Zu Middletons Rollen gehörten auch Auftritte in Serien wie "Law & Order", im 2015 oscarprämierten Film "Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" oder dem David-Lynch-Revival "Twin Peaks" von 2017, wo er als Charlie zu sehen war. Er arbeitete mit weiteren bekannten Regisseuren zusammen, wie mit Ang Lee in "Taking Woodstock", oder Bong Joon-ho in "Snowpiercer" und Frank Miller und Robert Rodriguez in "Sin City".
Margaret Nolan 5. Oktober 2020
Margaret Nolan war das goldbemalte Model in der Titelsequenz des James-Bond-Films "Goldfinger" aus dem Jahre 1964 sowie im Film die persönliche Masseurin des Agenten 007 (Sean Connery). Im Alter von nur 76 Jahren verstarb die britische Künstlerin und Schauspielerin in London. Begonnen hatte sie ihre Karriere als Model, bevor sie 1963 ihren ersten Auftritt als Schauspielerin in einer Folge von Simon Templar hatte.Im darauffolgenden Jahr spielte sie bereits in mehreren Filmen mit, darunter in einer Nebenrolle in dem Beatles-Film "Yeah Yeah Yeah". Es folgten Rollen in Fernsehshows, Theaterproduktionen und weiteren Filmen. Noch im vergangenen Jahr hatte sie mit dem Regisseur und Schauspieler Edgar Wright (46, "Star Wars: Die letzten Jedi") in seinem für 2021 geplanten Film "Last Night in Soho" zusammengearbeitet.
Johnny Nash 6. Oktober 2020
John Lester Nash Jr., besser bekannt als US-amerikanischer Reggaemusiker Johnny Nash, der aber auch Schauspieler war, verstarb im Alter von von 80 Jahren in Houston, wie sein Sohn mitteilte. Nash war vor allem durch den Hit "I Can See Clearly Now" aus dem Jahre 1972 bekanntgeworden. Der Song handelt von der Überwindung harter Zeiten und entstand während sich Nash von einer Augenoperation erholte. Bis heute wurde der Song von zahlreichen Künstlern wie Ray Charles, Donny Osmond und Jimmy Cliff gecovert. Außerdem tauchte das Stück im Soundtrack zu dem Film "Thelma und Louise" (1991) auf. Nash war aber auch als Schauspieler bereits in jungen Jahren erfolgreich und spielte in den Filmen "Take a Giant Step" und "Key Witness" in Hauptrollen sowie in "Die Wölfe von Los Angeles" (1960). Der in Houston geborene Nash bekam schon in den 1950er Jahren mit 13 Jahren eine eigene TV-Show und machte sich ebenso als Sänger einen Namen. Bob Marley verhalf ihm zum internationalen Durchbruch, indem er dessen Stück "Stir It Up" coverte. Mit seiner Version des Doris-Day-Titels "A Very Special Love" (1958) gelang ihm der Einzug in die US-Billboard-Charts. In den 1960-ern begann Nash zunächst mit Rythm and Blues, ehe er auf einer Jamaika-Reise Bob Marley und andere Reggae-Musiker kennenlernte, um gemeinsam mit ihnen bei einem Konzert in London zu spielen und Aufnahmen auf einem gemeinsam gegründeten Plattenlabel zu veröffentlichen.
Herbert Feuerstein 6. Oktober 2020
Der in Österreich geborene Satiriker Herbert Feuerstein der lange Zeit beim WDR als TV-Humorist beschäftigt war, verstarb im
Alter von 83 Jahren in Erftstadt bei Köln. 20 Jahre lang war Feuerstein Chef des Satire-Magazins "MAD". 1973 bekam er mit "Wild am Sonntag" seine erste eigene TV-Sendung im Ersten. 1990 folgte die Ratesendung "Psssst..." mit Harald Schmidt. Das Duo wurde wenig später zum Kult: In "Schmidteinander" (WDR) gab Feuerstein den Prügelknaben für den Moderator - das Konzept für die Show stammte von ihm selbst.
Erich Gusko 10. Oktober 2020
Der in Dresden geborene DEFA-Pioneer Erich Gusko verstarb im Alter von 90 Jahren in Potsdam. Gusko war einer der prägenden Kameramänner der Defa. Zudem galt er als einer der ersten, der bei der Defa mit Farbfilm experimentierte. Bekannt wurde Gusko durch seine Kameraarbeit an an dem legendären Verbotsfilm „Das Kaninchen bin ich“ unter der Regie von Kurt Maetzig aus dem Jahr 1965, der zu DDR-Zeiten nie aufgeführt wurde, sondern zu einem von zwölf Filmen gehörte, die auf dem 11. Plenum des ZK der SED verboten wurden. Anlass zur Kontroverse war der Inhalt des Films: Eine junge Frau (Angelika Waller) kommt mit der DDR-Justiz in Konflikt, weil ihr Bruder wegen „staatsgefährdender Hetze“ in Haft ist. Der Film konnte erst 1990, also nach der Wende, in den Kinos gezeigt werden. Und er gab einem ganzen Genre einen Namen: „Kaninchen-Filme“ hießen jene Defa-Arbeiten, die der Zensur zum Opfer fielen. Im Jahre 1974 entickelte Gusko für „Die Schlüssel“ von Egon Günther 1974 eine ganz eigene, völlig Defa-untypische Bildsprache, die auf den Improvisationen der Schauspieler beruhte. Jutta Hoffmann spielte in „Die Schlüssel“ die Hauptrolle: ein Arbeitermädchen, das mit ihrem Liebsten, einem Studenten (Jaecki Schwarz), nach Krakau reist. Dort gerät sie in wild feiernde Studentenscharen, filmisch beeindruckend festgehalten, und stirbt einen tragischen Unfalltod. Auch in einem anderen, wichtigen Gusko-Film stand Jutta Hoffmann im Mittelpunkt: „Der Dritte“ (1972) von Egon Günther erzählt die Emanzipationsgeschichte einer Mathematikerin zwischen drei Männern, jenseits aller Rollenklischees.
Conchata Ferrell 12. Oktober 2020
Die US-amerikanische Schauspielerin Conchata Ferrell, die in der Sitcom "Two And A Half Men" die Haushälterin Berta spielte, verstarb in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 77 Jahren. Nach einem Herzinfarkt im Mai befand sich die Schauspielerin in einem Pflegeheim. Conchata Ferrell studierte an der West Virginia University und absolvierte in Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Marshall University. Sie trat in dem Off-Broadway-Theaterstück The Sea Horse auf und gewann für ihre Rolle 1974 einen Drama Desk Award und einen Obie Award.
Rhonda Fleming 14. Oktober 2020
Die US-Schauspielerin Rhonda Fleming, eine Filmgröße der goldenen Ära Hollywoods, verstarb im Alter von 97 Jahren in einem Krankenhaus in Santa Monica bei Los Angeles. Die Kalifornierin drehte in den 40er und 50er Jahren zahlreiche Hollywood-Western und Abenteuerfilme und arbeitete mit Schauspielern wie Glenn Ford, Ronald Reagan und Kirk Douglas zusammen. Eine ihrer ersten bedeutenden Rollen hatte sie im Jahr 1945 in Alfred Hitchcocks Psychothriller "Ich kämpfe um dich", wo sie an der Seite von Ingrid Bergman und Gregory Peck die männerhassende Patientin eines Sanatoriums spielte. Daraufhin wurde sie in zahlreichen Filmen der Schwarzen Serie besetzt, darunter als ermordete Sekretärin in Robert Siodmaks "Die Wendeltreppe" sowie als Femme Fatale in Jacques Tourneurs "Goldenes Gift". Besonders oft wurde Fleming als sexy Amerikanerin in Technicolor-Filmen gecastet, da diese ihre roten Haare zum Einsatz brachten. Gemeinsam mit der ebenfalls rothaarigen Maureen O’Hara trug sie daher den Spitznamen Queen of Technicolor. Anfang der sechziger Jahre wandte sie sich der Fernsehkarriere zu und spielte bis in die achtziger Jahre in Serien wie "Die Leute von der Shiloh Ranch" und "Love Boat".
David Slama 15. Oktober 2020
Der in den tschechoslowakischen Film- und Fernsehstudios Prag ausgebildete Kameramann und vielfach preisgekrönte Bildgestalter David Slama verstarb im Alter von 74 Jahren, wie seine Witwe bekanntgab. Nach seiner Emigration 1968 studierte er in Berlin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) bei Michael Ballhaus und Peter Stein. Zuletzt lehrte er selbst als Professor an der Internationalen Filmschule Köln (ifs). In mehr als 80 Filmen führte Slama die Kamera. Immer wieder drehte er mit Regisseur Adolf Winkelmann, etwa den Zweiteiler "Contergan - Eine einzige Tablette" (WDR, 2006), das Fußball-Drama "Nordkurve" (1991) oder den Spielfilm "Die Abfahrer" (1978). Für Winkelmanns "Jede Menge Kohle" gewann er 1981 den Deutschen Filmpreis und 1997 für "Der letzte Kurier" den Grimme-Preis in Gold sowie den Deutschen Kamerapreis. Ab 2011 wurde er mehrmals mit den Deutschen Fernsehpreis für seine Kameraarbeit in "Romy", "Spuren des Bösen", "Die Hindenburg" und "Unsere Mütter, unsere Väter" ausgezeichnet. Zusammen mit Mentor Michael Ballhaus arbeitete Slama auch für Martin Scorsese, etwa beim Bibelfilm "Die letzte Versuchung Christi" (1988). Seine letzte Kameraarbeit absolvierte er 2018 bei "Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm".
Anthony Chrisholm 16. Oktober 2020
Der US-amerikanische Theater-Schauspieler und Seriendarsteller Anthony Chisholm verstarb im Alter von 77 Jahren. Der für einen Tony Award - dem wichtigsten Theater- und Musicalpreis der USA - nominierte schwarze Schauspieler war ein Geschichtenerzähler wie kein zweiter. In seiner Kunst habe er "Loyalität, Hingabe und Mitgefühl" verkörpert, so seine Agentur. International bekannter als für seine ausgezeichnete Rolle im Theaterstück "Radio Golf", dürfte er aber für sein Spiel im Film "Chi-Raq" und in der HBO-Serie "Oz - Hölle hinter Gittern" gewesen sein.
James Redford 16. Oktober 2020
Der Filmemacher James Redford, Sohn von Hollywood Veteran Robert Redford (84), verstarb im Alter von 58 Jahren an einer Leberkrebserkrankung. "Sein Erbe lebe in seinen Kindern, seiner Kunst sowie der Leidenschaft für Naturschutz und Umwelt weiter", so der trauernde Vater. Die Familie und bittet um Privatsphäre, denn "der Verlust eines Kindes sei unermesslich", hieß es in einer Stellungnahme der Pressesprecherin in New York. Nach seinem Regiedebüt mit dem Familiendrama "Spin" von 2003 und einem Kurzfilm 2010 widmete sich James Redford anschließend nur noch der dokumentarischen Form als Regisseur. Für sechs Werke war er laut Angaben der IMDb verantwortlich, an einem siebten arbeitete er zum Zeitpunkt seines Todes. Weitere Titel brachte er zudem als Produzent auf den Weg. Mehrmals wurde er für Filmpreise nominiert, beim Heartland International Film Festival sowie dem Chicago Alt.Film Fest wurde Redford mit Auszeichnungen gewürdigt. 2013 drehte und produzierte Janes Redford zusammen mit Kirby Walker den Dokumentarfilm "Toxic Hot Seat" für den US-Sender HBO. Darin deckten beide die Nutzung krebserregender Brandschutzmittel innerhalb der Chemieindustrie auf. "Es sei "extrem ironisch", dass Kirby erst 2019 an Krebs verstorben ist und nun Redford, heißt es auf der Facebook-Seite der San Francisco Firefighters Cancer Prevention Foundation.
Sean Connery 31. Oktober 2020
Der britische Schauspieler, Filmproduzent und Oscar-Preisträger Sean Connery sei im Alter von 90 Jahren friedlich im Schlaf auf den Bahamas verstorben, wie sein Sohn Jason der BBC mitteilte. Sein Vater habe sich seit einiger Zeit unwohl gefühlt. Connery galt als einer der größten Filmstars der Welt. Seine Paraderolle war die des Geheimagenten James Bond 007, den er insgesamt sieben Mal verkörperte. Letztmalig spielte er den Agenten 1982 in "Sag niemals nie". Der 1930 in Edinburgh geborene Connery war der erste James-Bond-Darsteller. Der Schotte spielte den Geheimagenten zwischen 1962 und 1983 sieben Mal. Den Anfang machte der Film „James Bond jagt Dr. No“ Connery legte aber großen Wert darauf, nicht auf diese Rolle festgelegt zu werden. Oft gab er danach den älteren Lehrmeister und Mentor, etwa im Film "Highlander", an der Seite von Harrison Ford als Vater von Indiana Jones. Dem europäischen Publikum blieb Sean Connery auch als William von Baskerville in der Verfilmung des Umberto-Eco-Romans "Der Name der Rose" in Erinnerung. Einen Oscar bekam er 1988 für eine Nebenrolle als erfahrener Cop in Brian de Palmas Mafia-Thriller "Die Unbestechlichen". Im Jahr 2000 wurde Connery von Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben und durfte sich seither Sir Sean nennen. Obwohl er meist in Spanien oder auf den Bahamas lebte, blieb er seiner Heimat eng verbunden und trat vehement für die Unabhängigkeit Schottlands ein.
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mit Eddie Hassell, der am 1. November 2020 verstarb.
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Maud Hansson 1. Oktober 2020
Die schwedische Schauspielerin, welche Anfang der 70er-Jahre die schlichte, aber etwas nervige Magd Lina in den Verfilmungen von Astrid Lindgrens Kinderserie „Michel aus Lönneberga“ spielte, verstarb im Alter von 82 Jahren. Ihr Filmdebüt gab Hansson 1956 in dem schwedischen Spielfilm "Tarps Elin". Im folgenden Jahr arbeitete sie mit dem berühmten Regisseur Ingmar Bergmann zusammen und übernahm kleinere Nebenrollen Bergmans Filmklassikern „Das siebente Siegel“ und „Wilde Erdbeeren“. Neben dem Film spielte die 1937 in Stockholm geborene Hansson auch immer wieder am Theater u.a. unter der Regie von Ingmar Bergman 1956 bei Ibsens "Peer Gynt" und 1958 bei Goethes "Faust". Ihre letzte bekannte Rolle übernahm sie 1991 im schwedischen Fernsehfilm „Basaren“. Danach zog sie sich aus dem Schauspielgeschäft zurück.
Thomas Jefferson Byrd 3. Oktober 2020
Der 70-jährige schwarze US-amerikanische Schauspieler Thomas Jefferson Byrd wurde in Atlanta im Bundesstaat Georgia durch mehrere Schüsse in den Rücken tödlich getroffen. Als Beamte Byrd in der Nacht zum 3. Oktober auf der Straße fanden, sei er „nicht ansprechbar“ gewesen. Die genauen Hintergründe blieben zunächst unklar. Byrd war in mehreren Filmen des Regisseurs Spike Lee zu sehen, darunter in "Clockers" und "Auf engstem Raum". Der 2003 mit einem Tony Award nominierte Broadway-Schauspieler besuchte das Morris Brown College für freie Künste in Atlanta mit einem Abschluss in Pädagogik. Anschließend machte er einen Master of Fine Arts in Tanz am California Institute of the Arts. Anschließend war er in mehreren regionalen Theaterproduktionen am San Diego Repertory Theatre zu sehen.
Clark Middleton 4. Oktober 2020
Der aus Serien wie dem Netflix-Hit "The Blacklist" und Filmen wie Quentin Tarantinos "Kill Bill - Volume 2" bekannte Schauspieler und Regisseur Clark Middleton verstarb im Alter von 63-Jahren am West-Nil-Fieber, einer Infektionskrankheit, die vor allem in Afrika und Nordamerika durch Mücken übertragen werden kann, aber auch in südöstlichen Ländern des Mittelmeerraums vorkommt. Zu Middletons Rollen gehörten auch Auftritte in Serien wie "Law & Order", im 2015 oscarprämierten Film "Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" oder dem David-Lynch-Revival "Twin Peaks" von 2017, wo er als Charlie zu sehen war. Er arbeitete mit weiteren bekannten Regisseuren zusammen, wie mit Ang Lee in "Taking Woodstock", oder Bong Joon-ho in "Snowpiercer" und Frank Miller und Robert Rodriguez in "Sin City".
Margaret Nolan 5. Oktober 2020
Margaret Nolan war das goldbemalte Model in der Titelsequenz des James-Bond-Films "Goldfinger" aus dem Jahre 1964 sowie im Film die persönliche Masseurin des Agenten 007 (Sean Connery). Im Alter von nur 76 Jahren verstarb die britische Künstlerin und Schauspielerin in London. Begonnen hatte sie ihre Karriere als Model, bevor sie 1963 ihren ersten Auftritt als Schauspielerin in einer Folge von Simon Templar hatte.Im darauffolgenden Jahr spielte sie bereits in mehreren Filmen mit, darunter in einer Nebenrolle in dem Beatles-Film "Yeah Yeah Yeah". Es folgten Rollen in Fernsehshows, Theaterproduktionen und weiteren Filmen. Noch im vergangenen Jahr hatte sie mit dem Regisseur und Schauspieler Edgar Wright (46, "Star Wars: Die letzten Jedi") in seinem für 2021 geplanten Film "Last Night in Soho" zusammengearbeitet.
Johnny Nash 6. Oktober 2020
John Lester Nash Jr., besser bekannt als US-amerikanischer Reggaemusiker Johnny Nash, der aber auch Schauspieler war, verstarb im Alter von von 80 Jahren in Houston, wie sein Sohn mitteilte. Nash war vor allem durch den Hit "I Can See Clearly Now" aus dem Jahre 1972 bekanntgeworden. Der Song handelt von der Überwindung harter Zeiten und entstand während sich Nash von einer Augenoperation erholte. Bis heute wurde der Song von zahlreichen Künstlern wie Ray Charles, Donny Osmond und Jimmy Cliff gecovert. Außerdem tauchte das Stück im Soundtrack zu dem Film "Thelma und Louise" (1991) auf. Nash war aber auch als Schauspieler bereits in jungen Jahren erfolgreich und spielte in den Filmen "Take a Giant Step" und "Key Witness" in Hauptrollen sowie in "Die Wölfe von Los Angeles" (1960). Der in Houston geborene Nash bekam schon in den 1950er Jahren mit 13 Jahren eine eigene TV-Show und machte sich ebenso als Sänger einen Namen. Bob Marley verhalf ihm zum internationalen Durchbruch, indem er dessen Stück "Stir It Up" coverte. Mit seiner Version des Doris-Day-Titels "A Very Special Love" (1958) gelang ihm der Einzug in die US-Billboard-Charts. In den 1960-ern begann Nash zunächst mit Rythm and Blues, ehe er auf einer Jamaika-Reise Bob Marley und andere Reggae-Musiker kennenlernte, um gemeinsam mit ihnen bei einem Konzert in London zu spielen und Aufnahmen auf einem gemeinsam gegründeten Plattenlabel zu veröffentlichen.
Herbert Feuerstein 6. Oktober 2020
Der in Österreich geborene Satiriker Herbert Feuerstein der lange Zeit beim WDR als TV-Humorist beschäftigt war, verstarb im
Alter von 83 Jahren in Erftstadt bei Köln. 20 Jahre lang war Feuerstein Chef des Satire-Magazins "MAD". 1973 bekam er mit "Wild am Sonntag" seine erste eigene TV-Sendung im Ersten. 1990 folgte die Ratesendung "Psssst..." mit Harald Schmidt. Das Duo wurde wenig später zum Kult: In "Schmidteinander" (WDR) gab Feuerstein den Prügelknaben für den Moderator - das Konzept für die Show stammte von ihm selbst.
Erich Gusko 10. Oktober 2020
Der in Dresden geborene DEFA-Pioneer Erich Gusko verstarb im Alter von 90 Jahren in Potsdam. Gusko war einer der prägenden Kameramänner der Defa. Zudem galt er als einer der ersten, der bei der Defa mit Farbfilm experimentierte. Bekannt wurde Gusko durch seine Kameraarbeit an an dem legendären Verbotsfilm „Das Kaninchen bin ich“ unter der Regie von Kurt Maetzig aus dem Jahr 1965, der zu DDR-Zeiten nie aufgeführt wurde, sondern zu einem von zwölf Filmen gehörte, die auf dem 11. Plenum des ZK der SED verboten wurden. Anlass zur Kontroverse war der Inhalt des Films: Eine junge Frau (Angelika Waller) kommt mit der DDR-Justiz in Konflikt, weil ihr Bruder wegen „staatsgefährdender Hetze“ in Haft ist. Der Film konnte erst 1990, also nach der Wende, in den Kinos gezeigt werden. Und er gab einem ganzen Genre einen Namen: „Kaninchen-Filme“ hießen jene Defa-Arbeiten, die der Zensur zum Opfer fielen. Im Jahre 1974 entickelte Gusko für „Die Schlüssel“ von Egon Günther 1974 eine ganz eigene, völlig Defa-untypische Bildsprache, die auf den Improvisationen der Schauspieler beruhte. Jutta Hoffmann spielte in „Die Schlüssel“ die Hauptrolle: ein Arbeitermädchen, das mit ihrem Liebsten, einem Studenten (Jaecki Schwarz), nach Krakau reist. Dort gerät sie in wild feiernde Studentenscharen, filmisch beeindruckend festgehalten, und stirbt einen tragischen Unfalltod. Auch in einem anderen, wichtigen Gusko-Film stand Jutta Hoffmann im Mittelpunkt: „Der Dritte“ (1972) von Egon Günther erzählt die Emanzipationsgeschichte einer Mathematikerin zwischen drei Männern, jenseits aller Rollenklischees.
Conchata Ferrell 12. Oktober 2020
Die US-amerikanische Schauspielerin Conchata Ferrell, die in der Sitcom "Two And A Half Men" die Haushälterin Berta spielte, verstarb in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 77 Jahren. Nach einem Herzinfarkt im Mai befand sich die Schauspielerin in einem Pflegeheim. Conchata Ferrell studierte an der West Virginia University und absolvierte in Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Marshall University. Sie trat in dem Off-Broadway-Theaterstück The Sea Horse auf und gewann für ihre Rolle 1974 einen Drama Desk Award und einen Obie Award.
Rhonda Fleming 14. Oktober 2020
Die US-Schauspielerin Rhonda Fleming, eine Filmgröße der goldenen Ära Hollywoods, verstarb im Alter von 97 Jahren in einem Krankenhaus in Santa Monica bei Los Angeles. Die Kalifornierin drehte in den 40er und 50er Jahren zahlreiche Hollywood-Western und Abenteuerfilme und arbeitete mit Schauspielern wie Glenn Ford, Ronald Reagan und Kirk Douglas zusammen. Eine ihrer ersten bedeutenden Rollen hatte sie im Jahr 1945 in Alfred Hitchcocks Psychothriller "Ich kämpfe um dich", wo sie an der Seite von Ingrid Bergman und Gregory Peck die männerhassende Patientin eines Sanatoriums spielte. Daraufhin wurde sie in zahlreichen Filmen der Schwarzen Serie besetzt, darunter als ermordete Sekretärin in Robert Siodmaks "Die Wendeltreppe" sowie als Femme Fatale in Jacques Tourneurs "Goldenes Gift". Besonders oft wurde Fleming als sexy Amerikanerin in Technicolor-Filmen gecastet, da diese ihre roten Haare zum Einsatz brachten. Gemeinsam mit der ebenfalls rothaarigen Maureen O’Hara trug sie daher den Spitznamen Queen of Technicolor. Anfang der sechziger Jahre wandte sie sich der Fernsehkarriere zu und spielte bis in die achtziger Jahre in Serien wie "Die Leute von der Shiloh Ranch" und "Love Boat".
David Slama 15. Oktober 2020
Der in den tschechoslowakischen Film- und Fernsehstudios Prag ausgebildete Kameramann und vielfach preisgekrönte Bildgestalter David Slama verstarb im Alter von 74 Jahren, wie seine Witwe bekanntgab. Nach seiner Emigration 1968 studierte er in Berlin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) bei Michael Ballhaus und Peter Stein. Zuletzt lehrte er selbst als Professor an der Internationalen Filmschule Köln (ifs). In mehr als 80 Filmen führte Slama die Kamera. Immer wieder drehte er mit Regisseur Adolf Winkelmann, etwa den Zweiteiler "Contergan - Eine einzige Tablette" (WDR, 2006), das Fußball-Drama "Nordkurve" (1991) oder den Spielfilm "Die Abfahrer" (1978). Für Winkelmanns "Jede Menge Kohle" gewann er 1981 den Deutschen Filmpreis und 1997 für "Der letzte Kurier" den Grimme-Preis in Gold sowie den Deutschen Kamerapreis. Ab 2011 wurde er mehrmals mit den Deutschen Fernsehpreis für seine Kameraarbeit in "Romy", "Spuren des Bösen", "Die Hindenburg" und "Unsere Mütter, unsere Väter" ausgezeichnet. Zusammen mit Mentor Michael Ballhaus arbeitete Slama auch für Martin Scorsese, etwa beim Bibelfilm "Die letzte Versuchung Christi" (1988). Seine letzte Kameraarbeit absolvierte er 2018 bei "Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm".
Anthony Chrisholm 16. Oktober 2020
Der US-amerikanische Theater-Schauspieler und Seriendarsteller Anthony Chisholm verstarb im Alter von 77 Jahren. Der für einen Tony Award - dem wichtigsten Theater- und Musicalpreis der USA - nominierte schwarze Schauspieler war ein Geschichtenerzähler wie kein zweiter. In seiner Kunst habe er "Loyalität, Hingabe und Mitgefühl" verkörpert, so seine Agentur. International bekannter als für seine ausgezeichnete Rolle im Theaterstück "Radio Golf", dürfte er aber für sein Spiel im Film "Chi-Raq" und in der HBO-Serie "Oz - Hölle hinter Gittern" gewesen sein.
James Redford 16. Oktober 2020
Der Filmemacher James Redford, Sohn von Hollywood Veteran Robert Redford (84), verstarb im Alter von 58 Jahren an einer Leberkrebserkrankung. "Sein Erbe lebe in seinen Kindern, seiner Kunst sowie der Leidenschaft für Naturschutz und Umwelt weiter", so der trauernde Vater. Die Familie und bittet um Privatsphäre, denn "der Verlust eines Kindes sei unermesslich", hieß es in einer Stellungnahme der Pressesprecherin in New York. Nach seinem Regiedebüt mit dem Familiendrama "Spin" von 2003 und einem Kurzfilm 2010 widmete sich James Redford anschließend nur noch der dokumentarischen Form als Regisseur. Für sechs Werke war er laut Angaben der IMDb verantwortlich, an einem siebten arbeitete er zum Zeitpunkt seines Todes. Weitere Titel brachte er zudem als Produzent auf den Weg. Mehrmals wurde er für Filmpreise nominiert, beim Heartland International Film Festival sowie dem Chicago Alt.Film Fest wurde Redford mit Auszeichnungen gewürdigt. 2013 drehte und produzierte Janes Redford zusammen mit Kirby Walker den Dokumentarfilm "Toxic Hot Seat" für den US-Sender HBO. Darin deckten beide die Nutzung krebserregender Brandschutzmittel innerhalb der Chemieindustrie auf. "Es sei "extrem ironisch", dass Kirby erst 2019 an Krebs verstorben ist und nun Redford, heißt es auf der Facebook-Seite der San Francisco Firefighters Cancer Prevention Foundation.
Sean Connery 31. Oktober 2020
Der britische Schauspieler, Filmproduzent und Oscar-Preisträger Sean Connery sei im Alter von 90 Jahren friedlich im Schlaf auf den Bahamas verstorben, wie sein Sohn Jason der BBC mitteilte. Sein Vater habe sich seit einiger Zeit unwohl gefühlt. Connery galt als einer der größten Filmstars der Welt. Seine Paraderolle war die des Geheimagenten James Bond 007, den er insgesamt sieben Mal verkörperte. Letztmalig spielte er den Agenten 1982 in "Sag niemals nie". Der 1930 in Edinburgh geborene Connery war der erste James-Bond-Darsteller. Der Schotte spielte den Geheimagenten zwischen 1962 und 1983 sieben Mal. Den Anfang machte der Film „James Bond jagt Dr. No“ Connery legte aber großen Wert darauf, nicht auf diese Rolle festgelegt zu werden. Oft gab er danach den älteren Lehrmeister und Mentor, etwa im Film "Highlander", an der Seite von Harrison Ford als Vater von Indiana Jones. Dem europäischen Publikum blieb Sean Connery auch als William von Baskerville in der Verfilmung des Umberto-Eco-Romans "Der Name der Rose" in Erinnerung. Einen Oscar bekam er 1988 für eine Nebenrolle als erfahrener Cop in Brian de Palmas Mafia-Thriller "Die Unbestechlichen". Im Jahr 2000 wurde Connery von Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben und durfte sich seither Sir Sean nennen. Obwohl er meist in Spanien oder auf den Bahamas lebte, blieb er seiner Heimat eng verbunden und trat vehement für die Unabhängigkeit Schottlands ein.
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