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Nachrufe zum Totensonntag 2020

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Tilo Prückner 2. Juli 2020
Trotz seines Alters zählte Tilo Prückner zu den Vielbeschäftigten unter Deutschlands Schauspielern. Und fraglos auch zu den beliebtesten. Durch verschiedene Kriminalreihen und -serien wie "Rentnercops", "Kommissarin Lucas" oder die Kluftinger-Krimis und die "Krause"-Reihe mit Horst Krause war er einem großen Fernsehpublikum ein guter, alter Bekannter. An der Seite Robert Atzorns brachte es der gebürtige Augsburger zudem zum "Tatort"-Kommissar. Schon in jungen Jahren prägte er Filme wie "Bomber und Paganini" (1976, mit Mario Adorf) oder den "Willi-Busch-Report" (1979) durch seine markante Art. Für seinen Paganini-Part erhielt er den Deutschen Darstellerpreis. Anfang Juli ist der deutsche Schauspieler und Autor Tilo Prückmer völlig überraschend im Alter von 79 Jahren gestorben, wie seine Familie bekanntgab. Ein letzter Mal sieht man ihn in dem Kneipenfilm "LEIF IN CONCERT VOL. 2" an der Seite der Barfrau Luise Heyer, der trotz Corona-Krise Mitte Juli im Kino starten sollte.

Earl Cameron 3. Juli 2020
Der britische TV- und Filmstar Earl Cameron, der als einer der ersten schwarzen Schauspieler in Großbritannien Erfolge feiern konnte, verstarb im Alter von 102 Jahren friedlich in seinem Zuhause, umgeben von seiner zweiten Ehefrau und seinen 6 Kindern aus erster Ehe. Cameron soll die letzten Wochen seines Lebens in häuslicher Isolation verbracht haben, um sich vor der Coronavirus-Pandemie zu schützen, dennoch habe er zuletzt mit Atemproblemen zu kämpfen gehabt. Der 1917 im britischen Überseegebiet Bermuda geborene Cameron startete seine Leinwandkarriere 1951 mit einer Hauptrolle im Film "Unterwelt (Pool of London)". 1965 übernahm er einen Part an der Seite von Sean Connery (89) in "James Bond 007 - Feuerball". 1973 war er in dem Film "A Warm December" des Regisseurs Sidney Poitier zu sehen. Auch in der populären britischen TV-Serie "Doctor Who" wirkte er mit. Zudem war er zuletzt 2010 im hochgelobten Mystery-Thriller "Inception" von Christopher Nolan (49) in einer kleinen Rolle zu sehen.

Nick Cordero 5. Juli 2020
Der US-Broadway-Star und Schauspieler Nick Cordero verstarb mit nur 41 Jahren an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Während seines Krankenhausaufenthalts hatte es immer wieder Komplikationen gegeben. Bereits Ende März wurde Cordero in ein Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert. 95 Tage verbrachte er in dem Krankenhaus. Immer wieder erlitt Cordero in dieser Zeit kleinere Schlaganfälle durch Blutgerinnsel. Schließlich musste sogar sein rechtes Bein amputiert werden. Zudem musste der Schauspieler sogar künstlich beatmet werden und habe eine neue Lunge benötigt. Cordero wurde bekannt durch seine Auftritte in den Musicals "Waitress", "A Bronx Tale" und "Bullets over Broadway". Auch in diversen TV-Serien hatte er immer wieder kleinere Rollen. Von 2005 bis 2019 war Cordero bei Film und Fernsehen insgesamt in zehn Produktionen zu sehen gewesen.

Ennio Morricone 6. Juli 2020
Der italienische Filmkomponist Ennio Morricone verstarb im Alter von 91 Jahren in einer Klinik in Rom an den Folgen eines Sturzes. Der gebürtige Römer Morricone gilt als einer der größten Komponisten der Filmgeschichte mit Titelmelodien für Kultfilme wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Für eine Handvoll Dollar" oder für Klassiker wie Brian De Palmas "The Untouchables - Die Unbestechlichen" oder "Cinema Paradiso" aus dem Jahr 1988, geschrieben und gedreht von Giuseppe Tornatore. Er komponierte Soundtracks für mehr als 500 Filme und sorgte für Gänsehaut, für Spannung, für die ganz großen Moment im italienischen und im Weltkino - vor allem Italo Western. Zweimal wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet, 2007 für sein Lebenswerk. Erst 2016, im Alter von 87 Jahren, bekam er einen Oscar für seine Filmmusik, nämlich zu Quentin Tarantinos Western "The Hateful Eight".

Pavel Fieber 6. Juli 2020
Völlig überraschend verstarb der deutsch-österreichische Schauspieler, Sänger und Theaterregisseur Pavel Fieber. Der frühere Ulmer Theaterintendant sei im Alter von 78 in Würzburg gestorben. Der 1941 im tschechische Landesteil Schlesiens geborene Künstler war an zahlreichen deutschen Bühnen und in Österreich tätig. Er inszenierte Schauspiel, Oper und Musical. Hin und wieder übernahm er auch Fernsehrollen, etwa in der Serie "Dahoam ist dahoam", und in der ZDF-Serie "Die Rosenheim-Cops" sowie zuletzt in der Netflix-Serie "Freud".

Naya Rivera 8. Juli 2020
Die US-Schauspielerin Naya Rivera wurde nach einem Bootstrip im Lake Piru, nordwestlich von Los Angeles, vermisst. Ihr vierjähriger Sohn wurde alleine schlafend an Bord gefunden. Der Junge habe eine Schwimmweste getragen und sei wohlauf, während seine Mutter ohne Schwimmweste in der Mitte des Sees ins Wasser gesprungen sei und nicht wieder auftauchte. Kurz vor dem Bootsausflug hatte Rivera auf Twitter und Instagram ein rührendes Bild mit ihrem Sohn geteilt, der seiner Mama einen Kuss auf die Wange gibt. Ob dies ein Abschiedsfoto zu einem geplanten Suizide war, oder tatsächlich ein Badeunfall war, bleibt wohl offen. Erst am 13. Juli fand man ihre Leiche nach tagelanger Suche im See. Sie wurde 33 Jahre alt. Die in Kalifornien geborene Darstellerin spielte in der populären Musical-Serie "Glee", die zwischen 2009-2015 ausgestrahlt wurde, die Cheerleaderin Santana Lopez. Sie war eine der Hauptdarstellerinnen in der Ryan-Murphy-Produktion und feierte mit der Serie ihren persönlichen Durchbruch.

Kelly Preston 12. Juli 2020
Die Ehefrau von John Travolta blickte selbst auf eine lange Hollywood-Karriere zurück. Nachdem sie als Model erste Jobs in Werbespots an Land ziehen konnte, stand sie in Serien wie „Quincy“ vor der Kamera. Filme wie „Christine“, „Twins – Zwillinge“ und „From Dusk Till Dawn“ folgten. Gemeinsam mit ihrem Ehemann ist sie in einer ihrer letzten Rollen in „Gotti“ zu sehen. Im Alter von 57 Jahren erlag Kelly Preston ihrer Brustkrebs-Erkrankung.

Haruma Miura 18. Juli 2020
Der beliebte japanische Schauspieler Haruma Miura nahm sich im Alter von nur 30 Jahren das Leben. Miura wurde leblos in seiner Wohnung in Tokyo aufgefunden. Die Polizei geht von Suizide aus. Dem Bericht zufolge habe Miuras Manager nach ihm gesehen, nachdem der Schauspieler nicht zur Arbeit erschienen war. Miura wurde von den herbeigerufenen Rettungskräften sofort in ein Krankenhaus gebracht. Dort konnte allerdings nur noch sein Tod festgestellt werden. In der Wohnung des Schauspielers soll ein Abschiedsbrief gefunden worden sein. Haruma Miura feierte bereits mit sieben Jahren im TV-Drama "Agri" sein Schauspieldebüt. Später wirkte er auch in Filmen wie "Attack on Titan" oder "Kimi Ni Todoke" mit. Auch als Sänger war Miura immer wieder in Erscheinung getreten.

John Saxon 25. Juli 2020
Der US-Schauspieler John Saxon ("Nightmare on Elm Street") verstarb im Alter von 83 Jahren durch eine Lungenentzündung zu Hause in Murfreesboro im US-Staat Tennessee. Neben seinen Auftritten in mehreren "Nightmare"-Horrorfilmen ist er bekannt für seine Darstellung in "Der Mann mit der Todeskralle" an der Seite von Bruce Lee. Der Golden-Globe-Gewinner hatte Rollen in über 80 Filmen inne. Hinzu kamen mehr als 100 Fernsehauftritten in sieben Jahrzehnten, darunter in der Western-Kultserie "Bonanza" als Indiana-Häuptling sowie Auftritte in sechs Folgen von "Der Denver-Clan". Zu seinen wohl bekanntesten Werken zählen "Südwest nach Sonora" an der Seite von Marlon Brando, das ihm eine Golden-Globe-Nominierung einbrachte. Für seine Leistung in "Männer über Vierzig" wurde er 1958 mit einem Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller bedacht.

Olivia de Havilland 26. Juli 2020
Die Filmlegende und Oscar-Gewinnerin Olivia de Havilland verstarb friedlich an natürlichen Umständen mit 104 Jahren in Paris. De Havilland gehörte zu den letzten großen Stars der Filmstudio-Ära in Hollywood. Sie war außerdem die letzte überlebende Darstellerin des Filmklassikers "Vom Winde verweht" von 1939, in dem sie die Rolle der stillen und großherzigen Melanie Wilkes spielte. Das Bürgerkriegsepos gilt bis heute als einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, wird wegen seiner glorifizierenden Darstellung der Sklaverei aber kritisch gesehen. Als Kind britischer Eltern in Tokio geboren, zog Olivia de Havilland noch als Kleinkind nach Kalifornien. Der österreichische Theatermann Max Reinhardt entdeckte die 19-Jährige in der Rolle der Hermia von Shakespeares "Sommernachtstraum". Das Filmstudio Warner Brothers nahm sie gleich für sieben Jahre unter Vertrag und brachte sie an der Seite von Eroll Flynn groß heraus. Acht Filme drehte sie mit dem Herzensbrecher. Ihre Oscars als beste Schauspielerin holte de Havilland allerdings nicht mit dem Südstaatenepos, sondern für ihre Hauptrolle in "To Each His Own" ("Mutterherz"/1946) und in William Wylers "The Heiress" ("Die Erbin"/1949). Viel Anerkennung wurde ihr auch als neurotische Exzentrikerin in "Der dunkle Spiegel" und "Die Schlangengrube" zuteil. Daphne du Maurier schlug sie 1952 für die Hauptrolle in "Meine Cousine Rachel" vor. Das Stück wurde ein weltweiter Erfolg. Mit ihrer langjährigen Freundin Bette Davis spielte sie in "Wiegenlied für eine Leiche". De Havilland wurde wegen ihrer Schönheitoft für süße und romantische Rollen verpflichtet. Sie selbst sehnte sich aber nach herausfordernderen Rollen. 1943 verklagte Warner Bros., das sie nach dem Auslaufen ihres Vertrags zu weiteren Produktionen zwingen wollte. Sie bekam recht. Bis heute wird die Entscheidung inoffiziell "De-Havilland-Gesetz" genannt. Eine lebenslange Rivalität lebte sie mit ihrer 15 Monate jüngeren Schwester, Joan Fontaine. Diese war noch vor ihr mit dem Oscar prämiert worden, nämlich 1942 für den Hitchcock-Film "Verdacht".

Alan Parker 31. Juli 2020
Einer der erfolgreichsten britischen Drehbuchautoren, der Autor und Filmregisseur Sir Alan William Parker verstarb im Alter von 74 Jahren in London. Alan Parker war zunächst erfolgreicher Werbefilmer. Sein Spielfilmdebüt gab er 1976 mit einem Novelty-Act, einem Gangsterfilm zur Prohibitionszeit, der mit über 200 Kindern besetzt war. Star von “Bugsy Malone” war schon damals die erst 14-jährige Jodie Foster, eine Entdeckung Martin Scorseses, die im selben Jahr auch in “Taxi Driver” zu sehen war. Ein Höhepunkt seines Schaffens war "Angel Heart" (1987) mit Mickey Rourke, Robert De Niro und Lisa Bonet in den Hauptrollen. Nach mehrfachen Nominierungen für den Oscar (u.a. für "12 Uhr nachts – Midnight Express"), erhielt sein Regiefilm "Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses" (1988) einen Oscar für beste Kameraführung. Das engagierte Werk um Bürgerrechte in den Vereinigten Staaten nach Ende der Rassentrennung beruht auf einer wahren Geschichte. Gene Hackman und Willem Dafoe spielen die Hauptrollen. Auch zur Musik zog es Parker immer wieder. 1980 drehte er “Fame – Wege zum Ruhm”. 1981 führte er Regie bei "Pink Floyd – The Wall", der Spielfilmadaption des erfolgreichen Rockalbums The Wall der britischen Rockgruppe Pink Floyd. Viermal gewann er den British Academy Film Award (u.a. für "Bugsy Malone") sowie den „Großen Preis der Jury“ bei den Filmfestspielen von Cannes 1985 (mit "Birdy"). Am Neujahrstag 2002 wurde Parker von der britischen Königin zum Ritter geschlagen. 2013 wurde ihm in Anerkennung seines Lebenswerkes der Ehrenpreis der British Academy of Film and Television Arts, die Academy Fellowship, zugesprochen.

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mit Reni Santoni, der am 1. August 2020 verstarb.
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