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Nachrufe zum Totensonntag 2016

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Muhammad Ali 3. Juni 2016
Der mehrfache Boxweltmeister und Olympiasieger Muhammad Ali verstarb im Alter von 74 Jahren in einem Krankenhaus der US-Stadt Phoenix, in das er wegen Atemproblemen eingeliefert worden war. Ali litt seit Jahrzehnten an Parkinson. In 61 Kämpfen unterlag der Schwergewichtsboxer nur fünf Mal. Ali, geboren als Cassius Clay, konvertierte in den 60er-Jahren zum Islam. Er verweigerte den Kriegsdienst in Vietnam und wurde zum Symbol der Bürgerrechtsbewegung. 2003 wurde er mit einem Bambi ausgezeichnet, 2005 mit der Freiheitsmedaille sowie der Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold. Zahlreiche Spielfilme und Dokumentationen über ihn und seinen Werdegang legen davon Zeugnis ab: 1970 "A.k.a Cassius Clay", Dokumentation; 1977 "Ich bin der Größte"; 1997 "Muhammad Ali - Die Legende"; 2001 "Ali", Filmbiografie mit Will Smith als Ali, 2013 "Muhammad Alis größter Kampf"; 2014 "I am Ali".

Christine Wiegand 5. Juni 2016
Die Regisseurin und dffb-Absolventin Christine Wiegand verstarb im Alter von 50 Jahren. Sie hat zwischen 1989 und 1997 an der Akademie studiert. Anschließend war sie als Regisseurin u.a. für SOKO Wien tätig. Sie wurde in Berlin auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Chausseestraße 126) beigesetzt.

Theresa Saldana 6. Juni 2016
Die Schauspielerin ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Theresa Saldana spielte Anfang der Neunziger in der TV-Serie "Der Polizeichef" die Frau von Police Commissioner Tony Scali (Michael Chiklis). Schon als Teenager lernte sie den Beruf des Schauspiels von Sanford Meisner. Sie debütierte an der Seite von Nancy Allen in der Musikkomödie I Wanna Hold Your Hand von Robert Zemeckis aus dem Jahr 1978. In der Komödie "Home Movies – Wie du mir, so ich dir" (1980) von Brian De Palma war sie neben Nancy Allen und Kirk Douglas zu sehen. Im Filmdrama "Wie ein wilder Stier" (1980) von Martin Scorsese trat sie in einer Nebenrolle als Ehefrau von Joe Pesci auf, im Actionthriller Der Liquidator (1984) spielte sie an der Seite von Charles Bronson.

Michu Mészáros 13. Juni 2016
Der kleinwüchsige Schauspieler Mihály "Michu" Mészáros verstarb im Alter von 76 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles. Er war eine Woche zuvor von seinem Manager leblos in seinem Badezimmer gefunden worden. Der gebürtige Ungar wurde durch seine TV-Rolle als Außerirdischer «Alf» in den Achtzigerjahren weltberühmt. Vier Jahre lang spielte er die Gestalt in einem braunen Fellkostüm. In seiner ungarischen Heimat und später in den USA war Meszaros zunächst als Zirkuskünstler aufgetreten. Im Guinness-Buch der Rekorde wurde er zeitweise mit seinen 84 Zentimeter Körpergröße als der kleinste lebende Mann der Welt geführt.

Ann Guilbert 14. Juni 2016
US-Schauspielerin Ann Morgan Guilbert verstarb im Alter von 87 Jahren in Los Angeles. Bekannt war sie hierzulande vor allem für ihre Darstellung der Yetta Rosenberg, jener schrulligen Großmutter, in der US-Erfolgs-Sitcom-Serie „Die Nanny“. Zuletzt stand sie von 2013 bis 2015 für die US-Comedy-Krankenhausserie „Getting On - Fiese alte Knochen“ vor der Kamera.

Ron Lester 17. Juni 2016
Der übergewichtige US-amerikanische Schauspieler Ron Lester, der 1999 in "Varsity Blues", einem sportkritischen Football-Film über das Erwachsenwerden, den 28-jährigen Billy Bob spielte, verstarb im Alter von nur 45 Jahren an Leber- und Nierenversagen. Vier Monate kämpfte er in einem Krankenhaus in Dallas (Texas) ums Überleben. Nach einer Magenverkleinerung 2001 hatte der Schauspieler über 160 Kilo verloren.

Paul Cox 18. Juni 2016
Der australische Filmemacher Paul Cox verstarb im Alter von 76 Jahren. 1965 war Paul Cox aus den Niederlanden nach Australien ausgewandert. Dort galt er als Vater des Autorenkinos. International bekannt wurde er in den 80er Jahren durch Filme wie "Lonely Hearts", "Man of Flowers" und "My First Wife" sowie dem Dokumentarfilm "Vincent: Life and Death of Vincent van Gogh". In seinem letzten Werk "Force of Destiny" hatte Paul Cox 2015 die Geschichte eines Mannes erzählt, der seine große Liebe findet, während er auf eine lebensrettende Lebertransplantation wartet. Er selbst hatte sich einer 2009 einer Lebertransplantation unterzogen und litt an Krebs.

Anton Yelchin 19. Juni 2016
Der in Leningrad geborene 27-jährige US-amerikanischer Filmschauspieler russisch-jüdischer Herkunft kam bei einem Verkehrsunfall in Studio City, San Fernando Valley, vor seinem Haus ums Leben. Er wurde von seinem eigenen Fahrzeug, das er kurzzeitig verlassen hatte, sich aber aus der Parkposition plötzlich selbständig fortbewegte, erdrückt. Sein Filmdebüt gab Yelchin 2000 im Alter von elf Jahren in dem Independent-Film "A Man Is Mostly Water" von Fred Parnes und sein Seriendebüt in einer Episode von "Emergency Room – Die Notaufnahme". Für seine Rolle in "Hearts in Atlantis" gewann er 2002 den Young Artist Award. Später war er unter anderem im Thriller "Alpha Dog" und in der Teenager-Komödie "Charlie Bartlett" zu sehen. Seinen größten Auftritt hatte der charismatische Darsteller in den neuen "Star Trek"-Filmen. Der dritte Teil davon, "Star Trek Beyond", kam im Juli 2016 in die Kinos.

Götz George 19. Juni 2016
Der gebürtige Berliner Schauspieler Götz George verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren. Im Juli wäre George 78 Jahre alt geworden. Er war ein Raubein mit Charme, ein Intellektueller, ein sanfter Künstler, ein aufbrausender Charakter. Götz George war nicht nur einer der vielfältigsten Schauspieler des Landes, sondern ein Mensch mit vielen Facetten. Neben zahlreichen weiteren Rollen ist er einem Millionenpublikum besonders als "Tatort"-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er binnen 32 Jahren insgesamt 48 Mal. In Satiren wie "Schtonk!" oder "Rossini" zeigte George aber auch sein komödiantisches Talent. 2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Sechs Jahre später spielte er im TV-Drama "George" seinen eigenen Vater Heinrich, der wegen seiner Schauspieler-Karriere in der Nazi-Zeit umstritten war. 2014 wurde Götz George mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Benoîte Groult 20. Juni 2016
Die französische Journalistin, Feministin und Schriftstellerin Benoîte Groult ist im Alter von 96 Jahren in der südfranzösischen Stadt Hyeres in der Nacht im Schlaf gestorben, ohne zu leiden. Als Tochter einer Modedesignerin und eines Architekten 1920 geboren, stammte sie aus der Pariser Oberschicht. Sie arbeitete zunächst als Lehrerin und später als Journalistin, bevor sie begann, Bücher zu schreiben. Ihr Roman "Salz auf unserer Haut", eine leidenschaftlichen Liebe zwischen einer Pariser Intellektuellen und einem einfachen bretonischen Fischer, verkaufte sich millionenfach und machte sie weltberühmt. Im Jahre 1992 verfilmte Andrew Birkin den Bestseller. Die kanadisch-französisch-deutsche Koproduktion wurde jedoch als Erotik-Kitsch verschrien. Auch die Autorin der Romanvorlage äußerte sich enttäuscht.

Andrzej Kondratiuk 22. Juni 2016
Der polnische Regisseur Andrzej Kondratiuk verstarb im Alter von 79 Jahren nach langer schwerer Krankheit. Der Absolvent der bekannten Filmhochschule Łódź war in Polen als Vertreter des Autorenfilms bekannt. In den 70er Jahren erreichte sein Fernsehfilm "Hydrozagadka" (Wasserrätsel) über einen Superhelden Kultstatus. Viele Polen sahen in dem Film, der angeblich die amerikanischen Ideale parodieren sollte, tatsächlich aber ironische Anspielungen auf das Leben unter dem Kommunismus darstellte. Für seine Produktionen erhielt er zahlreiche Preise und Ehrungen.

Michael Herr 23. Juni 2016
Der US-amerikanische Autor Michael Herr ist nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben. Von dem ehemaligen Vietnam-Kriegsberichterstatter stammt die Denkschrift „An die Hölle verraten“. Seine Expertise auf diesem Gebiet setzte er auch für die Filmwelt ein. Zusammen mit Stanley Kubrick und Gustav Hasford verfasste er das Drehbuch zu „Full Metal Jacket“, welches mit einer Oscar-Nominierung bedacht wurde. Außerdem stammt die Vorlage zum Erzählertext in Francis Ford Coppolas oscarprämiertem Meisterwerk „Apocalypse Now“ von ihm.

Bernie Worrell 24. Juni 2016
Der Funk- und Synthesizer-Pionier, Bernie Worrell, verstarb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren. Worrell war in den 70ern eine zentrale Figur des P-Funks. Er entlockte den damals noch neuen Synthesizern unglaubliche Weltraum-Klänge und Sireneneffekte, die den Sound des Musikerkollektivs Parliament-Funkadelic definierten. In den 80ern half Worrell den New Yorker Talking Heads, ihren Neurosen-Wave zum Tanzen zu bringen – dokumentiert ist das im Konzertfilm "Stop Making Sense". Auch diesen Songs drückte er seinen flirrenden, groovenden Stempel auf.

Benjamin Patterson 25. Juni 2016
Der Mitbegründer der Avantgardebewegung Fluxus, Ben Patterson, ist tot. Der 82-Jährige sei in seiner Wiesbadener Wohnung gestorben, teilte der Nassauische Kunstverein mit. Der Amerikaner lebte seit Jahrzehnten in der hessischen Landeshauptstadt. Der Musiker hatte 1962 die "Festspiele Neuester Musik" mitorganisiert, die als Geburtsstunde der Bewegung gelten. Der damals kreierte Name Fluxus steht für eine "fließende" Kunstform zwischen den Medien, die die herkömmlichen Grenzen der Gattungen sprengen will. Sie verbindet Musik, Bildende Kunst, Tanz, Theater sowie Film und Video in kritischen Performances. Zum weiteren Kreis zählen Künstler wie John Cage, Nam June Paik, Wolf Vostell, Joseph Beuys oder Yoko Ono.

Bud Spencer 27. Juni 2016
Der italienische Schauspieler, Stuntman und ehemalige Schwimmer, Bud Spencer, verstarb friedlich im Alter von 86 Jahren. Er habe nicht gelitten, teilte sein Sohn mit. Gemeinsam mit Terence Hill war Spencer, der als Carlo Pedersoli in Neapel geboren wurde, in Filmen wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ oder „Zwei Asse trumpfen auf“ auch in Deutschland bei einem Millionenpublikum beliebt.

Scotty Moore 28. Juni 2016
Der amerikanische Musiker Scotty Moore, der als Erster den jungen Elvis Presley mit der Gitarre begleitete, verstarb mit 84 Jahren. Der Plattenproduzent Sam Phillips hatte den Gitarristen 1954 mit dem noch unbekannten Elvis Presley in seinem Studio in Memphis zusammengebracht. Dem ersten Elvis-Lied "That's All Right" folgten Hunderte gemeinsame Songs. Moore trat auch in einigen von Elvis' Filmen auf und spielte nebenbei auch mit anderen Rockgrößen. Für Musiker wie Keith Richards, George Harrison, Chris Isaak und Jeff Beck war er ein wichtiger Einfluss.

Bengt von zur Mühlen 30. Juni 2016
Der Berliner Filmproduzent Bengt von zur Mühlen verstarb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren. Der 1932 in Tartu in Estland geborene von zur Mühlen wurde durch seine zahlreichen Dokumentationsfilme bekannt, die sich vor allem mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Nationalsozialismus, Holocaust und Vertreibung beschäftigten. Die Filme wurden von der von ihm 1961 gegründeten Berliner Firma Chronos-Film produziert. Er wurde unter anderem mit dem bayrischen Filmpreis geehrt. Seine Filme "Schlacht um Berlin" (1973) und "Der gelbe Stern - Die Judenverfolgung 1933-45" erhielten Oscar-Nominierungen.

Michael Cimino 2. Juli 2016
Der 77-Jährige Regisseur Michael Cimino, der vorher bei guter Gesundheit gewesen sein soll, wurde leblos in seinem Haus in Beverly Hills gefunden. Bekannt wurde Cimino 1978 mit seinem Antikriegsfilm "Die durch die Hölle gehen" ("The Deer Hunter"). Auf der Berlinale sorgte der Film wegen der Russischen-Roulette-Szenen in der Gefangenschaft der Vietcong allerdings 1979 für einen Eklat. Moskau zog sämtliche Filme zurück und auch andere Ostblockstaaten fassten die Szenen als Beleidigung des vietnamesischen Volkes auf. Das Werk mit Meryl Streep, Christopher Walken und Robert De Niro bekam später jedoch fünf Oscars. Nach diesem Erfolg drehte Cimino 1980 mit dem Western "Heaven's Gate" einen der größten Flops der Filmgeschichte. Von rund 44 Millionen US-Dollar, die der Film kostete, wurden trotz des bekannten Hauptdarstellers Kris Kristofferson, nur 4 Millionen eingespielt. Die Produktionsfirma United Artists ging daran sogar bankrott.

Noel Neill 3. Juli 2016
Die in Minneapolis geborene US-amerikanische Schauspielerin Noel Neill verstarb nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren in Tucson, Arizona. Neill wurde als „Lois Lane“ in der Serie „Adventures of Superman“ in den fünfziger Jahren berühmt. 2006 hatte sie eine kleine Nebenrolle in dem Film „Superman Returns". In Nebenrollen spielte sie auch in so bekannten Filmen wie 1951 in "Ein Amerikaner in Paris" und 1953 in "Blondinen bevorzugt" mit.

Martina Servatius 4. Juli 2016
15 Jahre lang spielte die gebürtige Berliner Schauspielerin Martina Servatius die Elisabeth Gräfin von Lahnstein in der ARD-Soap "Verbotene Liebe". Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb sie im Alter von 61 Jahren. Mit Gastauftritten im "Tatort" (ARD) und "Soko Köln" (ZDF) bleibt sie auch einem breiterem Publikum in Erinnerung.

Abbas Kiarostami 4. Juli 2016
Der in Teheran geborene iranische Regisseur Abbas Kiarostami verstarb im Alter von 76 Jahren in Paris an einer Krebserkrankung. Der überall hochgeschätzte Filmemacher zählte in den 60ern zur sogenannten Neuen Welle im iranischen Kino. Nach der Islamischen Revolution 1979 blieb er im Land, arbeitete später aber immer wieder auch im Ausland. Im Jahr 1997 wurde sein Film "Der Geschmack der Kirsche" beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. 1999 wurde sein "Der Wind wird uns tragen" mit dem Großen Preis der Jury in Venedig gewürdigt.

Jacques Rouffio 8. Juli 2016
Der französische Filmemacher und Drehbuchautor Jacques Rouffio verstarb nach Angaben seiner Kinder im Alter von 87 Jahren in Paris. Zu seinen bekanntesten Filmen gehört "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" (1982), der letzte Film mit Romy Schneider. Rouffio feierte in den 70er-Jahren Erfolge mit "Violette und Francois" mit Jacques Dutronc, Isabelle Adjani und Serge Reggiani in den Hauptrollen und "Zucker, Zucker" unter anderem mit Gerard Depardieu. Zu seinen Lieblingsschauspielern zählten neben Depardieu Jean Carmet und Michel Piccoli.

Sydney H. Schanberg 9. Juli 2016
Der ehemalige US-Reporter der New York Times in Kambodscha verstarb mit 82 Jahren an einem Herzinfarkt. Schanberg hatte 1975 über den Genocid der Roten Khmer unter der Herrschaft des Führers Pol Pot am eigenen Volk in Kambodscha seiner Tageszeitung als Korrespondent berichtet und später darüber ein Buch veröffentlicht, das 1984 unter dem Titel "Killing Fields - Schreiendes Land" von dem britischen Regisseur Roland Joffe erfolgreich verfilmt wurde. Der Film gewann drei Oscars.

Miriam Pielhau 12. Juli 2016
Die beliebte 41-jährige Schauspielerin und WDR-Radio- und Fernsehmoderatorin hat den Kampf gegen ihren 2008 festgestellten Krebs verloren. Sie verstarb nach langer, teils hoffnungsvoller Therapie in Berlin. Miriam Pielhau arbeitete als Redakteurin, Moderatorin und Reporterin bei Radio Siegen, Radio Einslive, Einslive TV (WDR) und ab 2001 als Chefredakteurin der Sendung NBC GIGA von NBC Europe. Für ihre dortige Arbeit wurde sie im selben Jahr mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Zuletzt moderierte sie bis März 2016 auf dem Berliner Radiosender 94,3 RS2 (ehemals RIAS - Rundfunk im amerikanischen Sektor) jeden Sonntag von 10 bis 13 Uhr die Miriam-Pielhau-Show.

Héctor Babenco 13. Juli 2016
Mit Héctor Babenco verstarb einer der bekanntesten Regisseure Südamerikas. Der Sohn jüdischer Emigranten, der im Seebad Mar del Plata, im Südosten der Provinz Buenos Aires (Argentinien) geboren wurde, starb im Alter von 70 Jahren in São Paulo (Brasilien) an Herzversagen. Seine bekanntesten Filme sind "Der Kuss der Spinnenfrau" (1985), "Wolfmilch" (1987) mit Jack Nicholson und Meryl Streeb, "Carandiru" (2003) und "Vergangenheit" (2007). Für "Kuss der Spinnenfrau", einem Drama in dem es um die Beziehung zweier Häftlinge während der Militärdiktatur geht, gewann William Hurt den Oscar als bester Darsteller und Babenco wurde für die beste Regie nominiert.

Garry Marshall 19. Juli 2016
Die Hollywood-Legende Garry Marshall, der 1989 die Hit-Romanze "Pretty Woman" mit Julia Roberts und Richard Gere drehte, ist im Alter von 81 Jahren an den Komplikationen einer Lungenentzündung, an der er in Folge eines Schlaganfalls erkrankt war, in Burbank/Kalifornien verstorben. Zu seinen weiteren Kinoerfolgen zählen "Frankie und Johnny", "Die Braut, die sich nicht traut" und "Plötzlich Prinzessin". Erst im August war mit der Ensemblekomödie "Mother's Day - Liebe ist kein Kinderspiel" sein letzter Film in Deutschland angelaufen. Der Spaß mit Jennifer Aniston, Kate Hudson und wiederum Julia Roberts, steht in der Tradition der beiden vorangegangenen Marshall-Filme "Valentinstag" und "New Year's Eve". Seine Kinofilme wurden neun Mal für den Golden-Globe-nominiert, vier Mal war er erfolgreich. Zudem wurde er für 14 TV-Serien und über 100 halbstündige TV-Episoden sechzehn Mal für den Emmy nominiert und gewann ihn sieben Mal.

Klaus Spürkel 20. Juli 2016
Der Schauspieler und Hörspielsprecher Klaus Spürkel, der durch seine Rolle als Rechtsmediziner im Stuttgarter "Tatort" von 1995-2007 einem größeren Publikum bekannt wurde, verstarb an den Folgen einer schweren Krankheit im Alter von 68 Jahren. Der im badischen Freiburg als Sohn zweier Mediziner geborene Spürkel besuchte die Schauspielschule in Bochum und blieb lange Zeit dem Theater treu. Im Fernsehen war er seit 1985 zu sehen. Nebenbei wirkte er als Sprecher in zahlreichen Hörspielen mit.

Isolde Rinker 23. Juli 2016
Die Regisseurin Isolde Rinker verstarb im Alter von 73 Jahren in Reutlingen. Sie führte mehr als 30 Jahre bei "Hannes und der Bürgermeister" und später bei "Freunde in der Mäulesmühle" im SWR Fernsehen Regie und schrieb auch bis zuletzt Texte für die Mäulesmühle. Zudem machte Rinker sich als Filmregisseurin einen Namen, u. a. drehte sie "Das Geld liegt auf der Bank" (1980) mit Georg Thomalla und "Mutter Gräbert macht Theater". Nach ihrem Abitur am Isolde-Kurz-Gymnasium in Reutlingen kam Isolde Rinker 1964 zum Süddeutschen Rundfunk, zunächst als Cutterin. Später spezialisierte sie sich auf Theaterproduktionen.

Kussai Abtini 1. August 2016
Kussai Abtini war ein 14-jähriger Kinderstar aus Aleppo in Syrien. Er kam bei einem Raketenangriff der russischen Luftstreitkräfte, die regierungstreue syrische Verbände bei der Rückeroberung unterstützen sollten, ums Leben. Das Geschoss traf das Auto, in dem er aus Aleppo flüchten wollte. Kussai Abtini spielte eine der Hauptrollen in der Sitcom "Ummar Abdu aus Aleppo". Die Serie, die in einem historischen Steingebäude der Altstadt von Aleppo spielt, belagert von syrischen Regierungstruppen, läuft schon seit fünf Jahren und wurde in einem von Rebellen gehaltenen Stadtteil produziert und 2014 von einem örtlichen Fernsehsender ausgestrahlt, der der Opposition nahesteht. Den Zuschauern bot sie einen unbeschwerten Blick auf das Leben in der vom Krieg verwüsteten Stadt und zeigte, wie die Menschen zurechtkamen mit den ständigen Stromausfällen und Wassermangel, mit Gewalt und Streit unter den Rebellen. Die Kinderdarsteller sorgten für einen unschuldigen Grundton der Serie.

David Huddleston 2. August 2016
Der amerikanische Schauspieler David Huddleston, der in dem Kultklassiker "The Big Lebowski" den titelgebenden Millionär Jeffrey Lebowski spielte verstarb mit 85 Jahren in Santa Fe (US-Staat New Mexico) an einer Herz-Nieren-Krankheit. Huddleston spielte in mehr als 60 Filmen mit, darunter in den 1970er Jahren an der Seite von John Wayne in "Rio Lobo", unter der Regie von Mel Brooks in "Der wilde wilde Westen".

Terence Bayler 2. August 2016
Der Schauspieler Terence Bayler, der durch Filme wie dem Shakespeare Drama „Macbeth" (1971) unter Regisseur Roman Polanski oder der Monty Python Satire „Das Leben des Brian" (1979) sowie in „Harry Potter und der Stein des Weisen", wo er die Rolle des Geistes des „Blutigen Barons" übernahm, weltberühmt wurde, verstarb im Alter von 86 Jahren. Terence Bayler hinterlässt seine Frau und zwei Kinder aus seiner ersten Ehe.

Volker Baer 4. August 2016
Der langjährige Filmkritiker Volker Baer, der die ursprünglich "Filmspiegel" des Berliner Tagesspiegels benannte Filmseite mit Hintergrundartikeln und Festivalberichten belieferte, verstarb im Alter von 86 Jahren in Berlin. Das Forum filmkultureller Auseinandersetzung wurde zwei Jahre vor seinem Ausscheiden im Jahre 1994 eingestellt und durch diverse Filmrezensionen verschiedener Autoren wie z.B. die von Jan Schulz Ojala auf der Kulturseite ersetzt.

Barry Jenner 8. August 2016
Der in Philadelphia geborene US-amerikanischer Schauspieler Barry Jenner verstarb im Alter von 75 Jahren in Los Angeles. Er wurde in den Achtzigern durch seine Rolle des „Dr. Jerry Kenderson“ in der Serie „Dallas“ bekannt. Zudem war er in den Serien „Star Trek: Deep Space Nine“ und „Alle unter einem Dach“ zu sehen.

Kenny Baker 13. August 2016
Der britische Schauspieler Kenny Baker, der den Roboter R2-D2 in vielen "Star Wars"-Filmen spielte, ist tot. Der nur 1,11 Meter große Mann starb nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Baker wurde berühmt, nachdem er 1977 erstmals in "Krieg der Sterne" als R2-D2 auftrat. Er verkroch sich in die an einen Staubsauger erinnernde Blechbüchse und übernahm die Steuerung, da die Fernbedienung zu jener Zeit noch nicht ausgereift war und versagte. Schon als 16-Jähriger begann der in Birmingham geborene Baker Theater zu spielen. Außer in "Star Wars" spielte er in anderen Kultfilmen der 80er Jahre, darunter "Time Bandits" und "Flash Gordon".

Daniel Josefsohn 13. August 2016
Seine MTV-Plakatkampagne aus den 90ern war legendär: Junge Frauen schauen provokant in die Kamera, auf den Aufnahmen prangen Bezeichnungen wie „Miststück“. Daniel Josefsohn wurde in Hamburg als Sohn einer jüdischen Familie geboren, hat die Schule geschmissen, war Skater, Junkie und hat dann eigentlich erst die Fotografie für sich entdeckt, die zu seinem Lebenselixier wurde und ihn zu einem der wichtigsten Fotografen in Deutschland machte, der in einem Atemzug zu nennen ist mit den Gleichaltrigen Wolfgang Tillmans und Jürgen Teller. Nach einem Schlaganfall in 2012 wurde aus dem Überflieger einer, der plötzlich an den Rollstuhl gefesselt war. Mit 54 Jahren verstarb der Fotograf Daniel Josefsohn in Berlin. Mit ihm ist auch jemand gegangen, der einen Teil unserer Kultur verkörpert hat, die es so heute kaum noch gibt.

Hermann Kant 14. August 2016
Der in Hamburg als Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines Gärtners in ärmlichen Verhältnissen geborene Schriftsteller verstarb im Alter von 90 Jahren in Neustrelitz. Als junger Wehrmachtssoldat geriet er 1944 in polnische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung ging er 1949 in die DDR studierte in Ost-Berlin an der Humboldt-Universität Germanistik und trat der SED bei. Zahlreiche seiner Romane erzielten in der DDR enorme Auflagen. "Die Aula" aus dem Jahr 1965 wurde in 15 Sprachen übersetzt. Wegen seines Sprachwitzes zählte der Roman selbst im Westen teils zur Schullektüre, bei dem sozialistischer Realismus, Scherz, Satire und ironische Brechung mühelos miteinander verbunden werden. Eine Bühnenfassung des Landestheaters Halle wurde 1976 für das westdeutsche Fernsehen aufbereitet. Westdeutsche Rezensenten wie Günther Zehm oder der 2013 verstorbene Marcel Reich-Ranicki beklagten jedoch die „Unaufrichtigkeit des Buches“ und warfen Kant vor, zu feige zu sein, die Wahrheit über die Verhältnisse in der DDR zu schreiben. Nach der Wende wurden gegen Kant verstärkt Vorwürfe erhoben, er habe über viele Jahre dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zugearbeitet und als Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR ab 1961 sogar den Schriftsteller Günther Grass bespitzelt zu haben. Unter seiner Mitverantwortung wurde 1969 auch der Liedermacher Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert und im Jahre 1979 Autoren wie Stefan Heym und Klaus Schlesinger aus dem Verband ausgeschlossen. Insgesamt drei seiner Werke wurden von der DEFA verfilmt, darunter 1983 der Roman "Der Aufenthalt" unter der Regie von Frank Beyer.

Arthur Hiller 17. August 2016
Arthur Hiller, der Regisseur des Liebesfilms "Love Story", verstarb im Alter von 92 Jahren in Los Angeles. Der gebürtige Kanadier war von 1993 bis 1997 Vorsitzender der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die alljährlich die Oscars verleiht. Seinen größten Erfolg feierte Hiller mit der Leinwandadaption des Bestsellers "Love Story" (1970) von Erich Segal. Das Melodrama mit Ryan O'Neal und Ali MacGraw in den Hauptrollen wurde zu einem Welterfolg. Der Film wurde für sieben Oscars nominiert. Nach diesem Publikumshit folgten in den 1970er Jahren u.a. das Biopic "Der Mann von La Mancha" mit Peter O'Toole sowie die Actionkomödie "Zwei in Teufels Küche" mit Peter Falk und Alan Arkin.

Oliver Rath 19. August 2016
Der Star-Fotograf Oliver Rath verstarb im Alter von nur 38 Jahren. Er hinterlässt zwei Kinder und seine Lebenspartnerin. Über die Umstände seines Todes wollte sich die Familie nicht äußern. Rath wurde 1978 in Heidelberg geboren und lebte seit 2010 in Berlin. Zunächst machte er sich als DJ einen Namen und gewann mit 17 Jahren den Red Bull Music Academy Award 1995 in New York. Erst später entdeckte er sein Interesse für die Fotografie. Vor rund vier Jahren eröffnete im Bezirk Mitte seine eigene Galerie, die von seiner Frau betrieben wurde. Er war unter anderem für seine Aktfotografie bekannt, fotografierte aber auch viele Prominente aus der Fashion-, Film- und Fernsehszene wie Karl Lagerfeld, Alfred Biolek, Jürgen Vogel, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Iris Berben, Palina Rojinski und die Berliner Schauspielerin Sophia Thomalla. Letztere, die als gute Freundin und Muse Raths galt, postete auf ihrem Instagram-Account drei komplett schwarze Bilder sowie ein gemeinsames Foto von sich und Rath mit einem gebrochenem Herz-Symbol.

Gene Wilder 29. August 2016
Er galt als durchgeknallter Typ, bei dem oft kein Auge trocken bleibt. Doch er selbst fand sich gar nicht so witzig und fühlte sich von den Menschen unverstanden. Nach Angaben seiner Familie starb der US-amerikanische Schauspieler, Komiker und Regisseur Gene Wilder in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut an den Folgen einer Alzheimererkrankung. Er wurde 83 Jahre alt. In den 1970er und 1980er Jahren zählte Wilder zu Hollywoods bekanntesten Komikern. Vor allem mit Mel-Brookes-Filmen wie "Frühling für Hitler", "Frankenstein Junior" oder "Der wilde wilde Westen" wurde er berühmt. Auch als Willy Wonka in "Charlie und die Schokoladenfabrik" brachte er Millionen Zuschauer zum Lachen. Die Regiearbeit des 1984 entstandenen Film "Die Frau in Rot", zu dem er auch das Drehbuch geschrieben hat, wurde zu einem seiner größten Erfolge.

Marc Riboud 30. August 2016
Der französische Fotograf Marc Riboud, Mitglied der Fotoagentur Magnum, verstarb im Alter von 93 Jahren. Eines seiner bekanntesten Bilder ist das "Blumenmädchen"-Foto, das 1967 um die Welt ging. Es zeigt eine junge Aktivistin gegen den Vietnamkrieg, die mit einer Blume in der Hand vor bewaffneten Soldaten steht. Berühmt ist auch seine Fotografie über den Eiffelturm-Maler - ein Mann, der wie ein Tänzer zwischen der Metallstruktur des Wahrzeichens steht. Riboud realisierte zudem Reportagen über den Fernen Osten und das Mao-Regime.

Sigrid Marquart 30. August 2016
Die 1924 in Schlesien geborene Schauspielerin und zuletzt Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters verstarb in Niederösterreich. Seit 1955 hat sie neben ihren Auftritten am Theater in acht Spielfilmen und 2007 noch einmal in einem Fernsehfilm mitgewirkt. Ihr letzter großer Spielfilm, in dem Sie als Hauptdarstellerin mitwirkte, war 2001 der österreichische Film "Die Gottesanbeterin" von Regisseur Paul Harather.

Jon Polito 1. September 2016
Als Cop oder italoamerikanischer Gangster war der US-amerikanische Hollywood-Schauspieler Jon Polito in mehr als 100 Filmen aufgetreten, oft in kleineren und kleinsten Rollen. Bekannt wurde er erst durch die Coen-Brüder, die ihm 1990 in ihrem frühen Film "Miller's Crossing" eine Rolle als Mobster gaben, der von einem Kleinganoven weggebissen werden soll. Später spielte er in "Barton Fink", "Hudsucker", The Big Lebowski" und "The Man Who Wasn't There" mit. Er verstarb in Los Angeles mit 65 Jahren.

Alexis Arquette 11. September 2016
Die 1969 in Los Angeles, Kalifornien geborene Alexis Arquette, Schwester von David und Patricia Arquette, verstarb in Beverly Hills nachdem sie bereits vier Tage im Koma lag. Die Schauspielerin, die eigentlich als Robert zur Welt gekommen war, soll schwer krank gewesen sein. Sie übernahm Rollen in „Pulp Fiction“, „Roseanne“ und „Friends“. Alexis wurde nur 47 Jahre alt.

Hilmar Thate 14. September 2016
Der Theater- und Filmschauspieler Hilmar Thate verstarb im Alter von 85 Jahren in Berlin, wie die Akademie der Künste mitteilte. Thate war ein Star in der DDR, siedelte 1980 aber mit seiner Frau Angelica Domröse in die Bundesrepublik über. Im wiedervereinigten Deutschland feierte er große Erfolge. Unter der Regie von Dieter Wedel begeisterte er in der sechsteiligen Serie "Der König von St.Pauli" (1998) das Fernsehpublikum. Am Theater arbeitete er mit Regiegrößen wie George Tabori und Ingmar Bergman zusammen. Zuletzt war er in Jutta Brückners Film "Hitlerkantate" 2005 zu sehen. Unvergessen sind folgende Filme: "Einmal ist keinmal" (1955, R: Konrad Wolf), "Der geteilte Himmel" (1964, R: Konrad Wolf), "Die Sehnsucht der Veronika Voss" (1982, R: Reiner Werner Fassbinder), "Der neunte Tag" (2004, R: Volker Schlöndorff).

Kim McGuire 14. September 2016
Die in New Orleans, Louisiana geborene US-amerikanische Schauspielerin und Autorin Kim Diane McGuire erlag im Alter von 60 Jahren den Folgen einer Lungenentzündung. Bekannt wurde sie im Jahre 1990 durch ihre Rolle „Mona ‚Hatchet-Face‘ Malnorowski“ in dem Film-Musical „Cry-Baby“.

Rolf Losansky 15. September 2016
Der in Frankfurt (Oder) geborene Kinderfilm-Regisseur verstarb im Alter von 85 Jahren in Potsdam. Rolf Losansky ist mit seinen DEFA-Verfilmungen wie "Ein Schneemann für Afrika" (1977), "Moritz in der Litfaßsäule" (1983) oder "Das Schulgespenst" bekannt geworden. Für seine mehr als 20 Spielfilme erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Mit seinem letzten Defa-Film "Zirri, das Wolkenschaf" (1993) war er auf vielen internationalen Festivals präsent. Zuletzt verfilmte Losansky 1999 Grimms Märchen "Hans im Glück".

Tarik Akan 16. September 2016
Der 66-Jährige türkische Schauspieler und politische Aktivist Tarik Akan verstarb in Istanbul an Lungenkrebs. Akan wirkte in mehr als hundert Filmen mit. Internationale Anerkennung erlangte er mit "Yol – Der Weg", einem Film über Gefangene auf Hafturlaub nach dem Militärputsch in der Türkei 1980. Der Film gewann 1982 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. In der Türkei war "Yol", der auch Einblick das Leben der kurdischen Minderheit gibt, lange auf dem Index. 

Edward Albee 16. September 2016
Der US-Schriftsteller und dreifache Pulitzer-Preisträger verstarb im Alter von 88 Jahren in seinem Haus auf Long Island. Mit "Wer hat Angst vor Virgina Woolf?" hatte Edward Albee 1962 seinen Durchbruch. Das Ehedrama wurde zwei Jahre lang am Broadway aufgeführt und 1966 mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen verfilmt. Die Pulitzer-Preise gewann Albee für die Stücke "Empfindliches Gleichgewicht" (1966), "See-Eskapade" (1974) und "Three Tall Women" (1991).

Curtis Hanson 20. September 2016
Der Regisseur Curtis Lee Hanson ist im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit in Los Angeles gestorben. Zu seinen erfolgreichsten Filmen zählt unter anderem „8 Mile“. Filmgeschichte schrieb er mit seinem James-Ellroy-Adaption "L.A. Confidential" aus dem Jahr 1997. Der Polizeithriller katapultierte ihn an die Spitze der besten Hollywood-Kriminalfilme aller Zeiten und brachte ihm einen Oscar für das Drehbuch ein.

Michael Altmann 25. September 2016
Der in Breslau geborene und in München aufgewachsene bekannte Theater und TV-Schauspieler Michael Altmann verstarb im Alter von 73 Jahren an seinem Wohnsitz im Rheingau, wie das Theater am Kurfürstendamm unter Berufung auf Altmanns Frau Hedda mitteilte. Altmann spielte Theater in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf und Köln. Er wirkte zudem in TV-Produktionen wie "Molle mit Korn", "Anja Anton" und "Wolffs Revier" mit. Von 1998 bis 2007 war er auch als Anton in der Kinder- und Jugendserie "Anja & Anton" zu sehen.

Hans Korte 25. September 2016
Der einem größeren Publikum durch seine Rollen in Fernseherfolgen wie "Der König von St.Pauli", "Der große Bellheim" oder "Kir Royal" bekannt gewordene Schauspieler Hans Korte verstarb im Alter von 87 Jahren in seinem Wohnort München, wo er zusammen mit mit der deutschen Schauspielerin Barbara Rath in zweiter Ehe lebte. Der gebürtigen Bochumer war Theater- und Filmschauspieler, Regisseur und erfolgreicher Hörspiel-, Hörbuch- und Synchronsprecher. Für Hörbuch-Aufnahmen wie "Das Parfüm" von Patrick Süskind erntete er großes Kritikerlob.

Gary Glasberg 28. September 2016
Wie CBS mitteilte, verstarb der Executive Producer und Showrunner der Krimiserie "Navy CIS" im Alter von nur 50 Jahren völlig überraschend im Schlaf in Los Angeles. Der gebürtige New Yorker fing vor 20 Jahren an, als Autor für das Fernsehen zu arbeiten. Unter anderem schrieb Gary Glasberg Drehbücher für Warner Bros., Disney, Nickelodeon, Fox und Hanna-Barbera. Er arbeitete beispielsweise für Serien wie "Shark", "The Mentalist", "Crossing Jordan", "The Street" und "Bones".

Andrzej Wajda 9. Oktober 2016
Der polnische Filmregisseur und Oscarpreisträger Andrzej Wajda verstarb in Warschau im Alter von 90 Jahren. Wegen Lungenproblemen habe Wajda bereits mehrere Tage im Krankenhaus gelegen. Er galt als einer der größten Regisseure in der Geschichte des polnischen Kinos und war Mitbegründer der polnischen Filmhochschule. Er hat insgesamt mehr als 60 Filme gedreht, 30 Theateraufführungen inszeniert und alle wichtigen Filmpreise erhalten - darunter im Jahr 2000 einen Ehren-Oscar. Hauptthema der Filme Wajdas war Polen. Zu Wajdas größten Werken gehören "Das gelobte Land", "Danton" und "Der Mann aus Marmor". Erst vor wenigen Monaten hatte er die Arbeiten zu seinem letzten Werk abgeschlossen. Der Film "Powidoki" soll als Polens Kandidat für den besten fremdsprachigen Oscar ins Rennen gehen. Andrzej Wajda war 2000 Mitglied der Internationalen Jury der Berlinale, 2006 ehrten ihn die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.

Patricia Barry 11. Oktober 2016
Die US-amerikanische Schauspielerin Patricia Barry verstarb im Alter von 93 Jahren friedlich in ihrer Wohnung in Los Angeles, Kalifornien. Die Schauspielerin feierte mit ihren Rollen in den TV-Serien „Zeit der Sehnsucht" und „Springfield Story" große Erfolge. Ihr Filmdebüt gab sie 1946, unter ihrem Geburtsnamen Patricia White, in dem Film "Her Kind of Man". Es folgten bekannte Filme wie, "Trügerische Leidenschaft" an der Seite von Bette Davis und 1964 in einer Nebenrolle an der Seite von Doris Day und Rock Hudson in "Schick mir keine Blumen". Von 1984 bis 1987 war sie Teil der TV-Serie "Springfield Story" [Originaltitel: (The) Guiding Light], die mit einer Laufzeit von 72 Jahren als längste Seifenoper der TV-Geschichte gilt.

Manfred Krug 21. Oktober 2016
Schon zu DDR-Zeiten war der Schauspieler Manfred Krug ein Star. Obwohl 1937 in Duisburg geboren, zog er mit der Familie zum Ende des zweiten Weltkrieges nach Hennigsdorf vor die Tore Berlins. Ab 1957 trat Krug im Kino und Fernsehen der DDR auf. Auch in dem 1966 gedrehten Film "Spur der Steine" unter der Regie von Frank Beyer wirkte er mit. Das Werk fiel aber der DDR-Zensur zum Opfer, wurde schon nach drei Tagen aus den Kinos genommen und konnte erst 1989 während der Wendezeit wieder gezeigt werden. In den 70er Jahren wurde er auch als Jazz-Sänger populär, bekam aber 1976 teilweise Berufsverbot und verließ deshalb 1977 wieder die DDR. Anstoß zur Ausreise war die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Im Westen wurde er als Hamburger "Tatort"-Kommissar und aus der ARD-Serie "Liebling Kreuzberg" bekannt. Krug lebte zuletzt in Berlin wo er im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer akuten Lungenentzündung verstarb. Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau drei Kinder sowie ein weiteres uneheliches Kind.

Hans-Joachim Schlegel 30. Oktober 2016
Als Journalist und Publizist hat sich Hans-Joachim Schlegel ums Kino verdient gemacht, insbesondere um den osteuropäischen Film, dem er auf Festivals, als Mitglied von Jurys und in zahllosen Publikationen - u.a. auch als Autor des FILMDIENST - jahrzehntelang Würdigung verschaffte. Festivals versicherten sich seiner Mitarbeit beim Aufspüren filmischer Perlen. Viele Jahre lang holte er sie zu den Kurzfilmtagen nach Oberhausen oder zur „Berlinale“, nach Leipzig, Cottbus und Wiesbaden. Er leitete Symposien, edierte Bücher zum baltischen, rumänischen, slowakischen Film, zum Surrealismus, zu Film und Religion, Psychoanalyse, Architektur. Zudem wirkte er in Jurys mit, nicht zuletzt in ökumenischen. Im Alter von 74 Jahren verstarb Hans-Joachim Schlegel an den Folgen seiner Krebserkrankung in seiner Berliner Wohnung.

Oleg Popow 2. November 2016
Der weltbekannte russische Clown Oleg Popow verstarb im Alter von 86-Jahren während einer Tournee im südrussischen Rostow am Don. Laut russischer Medien schlief Popow friedlich Abend vor dem Fernseher ein. Popow galt als einer der letzten Großen unter den Zirkusartisten. Nach ersten Auftritten in der Provinz kam er 1955 zum Moskauer Staatszirkus. In der Manege verkörperte er die Figur des "Iwanuschka", einem Pendant zum deutschen Hans im Glück. Seit 1991 lebte er im fränkischen Egloffstein, reiste zu Gastauftritten aber in seine Heimat. Bekannt wurde er einer breiten Öffentlichkeit auch durch Fernsehauftritte seiner Zunft, die wir im weitesten Sinne der Schauspielgarde zurechnen. "Die Arbeit als Clown ist sehr interessant, weil es eine künstlerische Arbeit ist, und die Kunst ist ein See ohne Ende", sagte er einmal fröhlich zwischen Kostümen, Ballons und altmodischen Koffern in seiner Garderobe. "Was Charlie Chaplin für den Film war, ist Oleg Popow für den Zirkus", heißt es auf der Website des Zirkus unter niederländischer Leitung.

Leonard Cohen 7. November 2016
Der in Montreals geborene kanadische Singer-Songwriter, Dichter und Schriftsteller, jüdischer Herkunft, verstarb mit 82 Jahren in Los Angeles. Seit mehr als 50 Jahren berühren die Songs wie "Suzanne", "Hallelujah" oder "I'm jour Man" Millionen von Menschen überall auf der Welt. Seinen Durchbruch als Musiker hatte Leonard Cohen in den 1960er-Jahren, wo er neben Bob Dylan, Joni Mitchell oder Joan Baez tourte. Filmisch ist der Popstar - außer mit einigen Videoclips - zwar kaum in Erscheinung getreten, es gibt aber mit "Leonard Cohen - The Daughters Of Zeus" eine englische Dokumentation von Tom O'Donnell über den politisch sehr interessierten Poeten mit der Gitarre, der sogar vom Folksänger Bob Dylan geschätzt wurde, der am 10. Dezember 2016 mit dem Literaturnobelpreis für seine Liedertexte ausgezeichnet wird. Auch zahlreiche Fernsehmitschnitte und DVDs wie das Jahrhundertwerk "Live in London", das in jeder Hinsicht unglaublich gut und ergreifend geraten ist, sind technische Sternstunden von Cohens Konzert-DVDs. Unvergessen dürfte auch sein Berliner Waldbühnen Auftritt bleiben, der im Rahmen seiner grandiosen Comeback-Tour von 2008-2013 stattfand. Auf seinem Album "The Future" findet sich auch der Song "Democracy", ein ironischer Marsch, den der Sänger mit der tiefen, sonoren Stimme unter dem Eindruck des Falls der Berliner Mauer und des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking 1992 geschrieben hat.

Robert Vaughn 11. November 2016
Der US-Schauspieler Robert Vaughn verstarb mit 83 Jahren im Kreis seiner Familie an Leukämie. Einem größeren Publikum wurde der gebürtige New Yorker durch seine Rolle in der Serie "Solo für O.N.C.E.L." bekannt. Die Agenten-Reihe war die Fernseh-Antwort auf James Bond. In den 60er Jahren wurde sie in den USA zu einem großen TV-Hit, und sie machte Vaughn zum internationalen Star. Für seine Rolle in "Der Mann aus Philadelphia" erhielt Vaughn bereits 1959 eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Ein Jahr später verkörperte er einen der Revolvermänner in dem Western "Die glorreichen Sieben". Später spielte Vaughn unter anderem an der Seite von Steve McQueen in "Bullitt" (1968), als deutscher Offizier in "Die Brücke von Remagen" (1969) und im Katastrophenfilm "Flammendes Inferno" (1974). 1992 war er als ehemaliger Geheimdienstmann in der saarländischen "Tatort"-Folge "Camerone" zu sehen. Zuletzt wirkte er in der britischen Fernsehserie "Hustle" mit, die von 2004 bis 2012 produziert wurde.

Ilse Aichinger 11. November 2016
Die österreichische Schriftstellerin und Lyrikerin Ilse Aichinger, die 1948 mit dem Roman "Die größere Hoffnung" schlagartig bekannt geworden war, verstarb mit 95 Jahren in Wien. Allerdings hat sie auch so großartig über Kino geschrieben, wie kaum jemand sonst in deutscher Sprache. Für sie war Kino nicht irgendwas, nicht Beiwerk, sondern das Essen­ti­elle. Eine Elementa­re Er­fah­rung, ein Teil des Lebens und darum dem Tod verbunden. Wer etwas von ihrer Beziehung zum Kino erfahren möchte, sollte »Film und Verhängnis« lesen, eine Art Auto­bio­gra­phie mit dem Kino. Bis ins hohe Alter suchte sie die Dunkelheit und Anonymität des Kinosaals. Die Dichterin stammte aus einer jüdischen Familie. Sie überlebte die Nazizeit mit ihrer Mutter in einem Versteck nahe der Gestapo-Zentrale in ihrer Geburtsstadt Wien.

Hans-Joachim Wolfram 16. November 2016
Die vom Fernsehmoderator H.-J. Wolfram erfundenen Kuriositätenshow "Außenseiter, Spitzenreiter", war schon Kult im DDR-Fernsehen, bevor im Westdeutschen-TV das Format der Unterhaltungssendung eingeführt wurde. Nun ist der Entertainer, der immer noch im MDR-Fernsehen laufenden Sendung, mit 82 Jahren in Berlin gestorben. Bekannt wurde die TV-Legende "Wolle", so sein Spitzname, durch Reportagen vom FKK-Strand und vor allem durch sein Schlusswort: "Bleiben Sie schön neugierig!"

Heribert Sasse 19. November 2016
Der österreichische Regisseur, Theaterleiter und Schauspieler Heribert Sasse, der viele Jahre an Berliner Bühnen tätig war, verstarb überraschend im Alter von 71 Jahren in seinem Haus in Oberösterreich. Der gebürtige Linzer, der am Wiener Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel studierte, gehörte zuletzt dem Ensemble des Wiener Theaters in der Josefstadt seit 2006 an. Erst eine Woche vor seinem Tod stand er in dem Theater bei der Premiere von "Die Verdammten" auf der Bühne. Ab 1980 reüssierte Sasse als Intendant des Berliner Renaissancetheaters, das er bis zu seinem nächsten Karrieresprung leitete. 1985 wurde Sasse als Nachfolger Boy Goberts zum Generalintendanten der Staatlichen Schauspielbühnen mit den drei Spielstätten Schillertheater, Schlossparktheater und Werkstatt berufen. Drei Jahre später wurde das Schillertheater nach drastischem Sinken der Auslastungszahlen geschlossen. 1995 eröffnete Sasse das Berliner Schlossparktheater im Bezirk Steglitz erneut und führte es als Privatbühne, bis ihm 2002, trotz guter Auslastungszahlen, die öffentlichen Förderungen entzogen wurden. Daraufhin ließ sich Sasse 2005 wieder in Wien nieder. Neben seiner Theaterarbeit sorgte Sasse seit 2007 in mehreren Wiener "Tatort"-Folgen für den Wiener Schmäh. Sasse spielte auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, etwa in "Falco - Verdammt, wir leben noch" (2008), "Jud Süß - Film ohne Gewissen" (2010) oder "Quellen des Lebens" (2011).

Peter Sumner 22. November 2016
Zwei Dialogsätze machten ihn berühmt, zumindest unter "Star Wars"-Fans. Der australische Schauspieler Peter Sumner hatte im ersten Film von 1977 eine Mini-Rolle. "TK-421, sind Sie auf ihrem Posten? TK-421, hören Sie mich?" Dies sind die einzigen Sätze, die Peter Sumner in "Krieg der Sterne" spricht. Nun verstarb er im Alter von 74 Jahren.

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