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Film-Messe-Köln 2015 im Cinedom (Update + Nachtrag)

Die Fachmesse für Film-Verleiher, Kinobetreiber und kinoaffine Unternehmen.



Filmkongresse wie die CineEurope Convention in Barcelona oder der jährliche HDF-Filmtheaterkongress in Baden Baden, der 2016 allerdings nach Karlsruhe abwandert sowie die Cinec München, der internationalen Fachmesse für Filmtechnik und Postproduktion oder die sogenannten Film-Summits, die ihre Geschäftsbereiche auf die Produktion und Co-Finanzierung von Filmen abgestellt haben und sich ebenfalls ganz speziell an Film-Verleiher, Kinobetreiber und kinoaffine Unternehmen wenden, gibt es inzwischen mehrere in Deutschland und Europa.

Auch Ende September wird während des Zurich Film Festivals zwei Tage lang das ZURICH SUMMIT in einem der teuersten Luxushotels, dem The Dolder Grand stattfinden, um Unternehmer aus den Bereichen Film, Entertainment und Media zusammenzubringen.

Bei der Film-Messe-Köln, die vom 11.-13. August 2015 stattfindet, geht es bodenständiger und preiswerter aber nicht minder interessant zu, denn jede Filmmesse hat ihren eigenen speziellen Fokus und Köln hat sich längst zu einem der wichtigsten Branchentreffs gemausert. Als Veranstaltungstreffpunkt dient kein Nobelhotel, sondern ein Zelt vor dem Kölner Cinedom, einem der größten Multiplex-Filmtheater Deutschlands. Dort werden auch dieses Jahr wieder die Verleihfirmen Zusatzinformationen zu ihren neuen Filmen in Form von Präsentationen, exklusivem Trailermaterial etc. geben! Jeder teilnehmende Verleih wird außerdem nacheinander etwa 40 Minuten lang seine Neuheiten in den Kinos vorstellen. Fachbesucher können für 65,- € inkl. MwSt. daran teilnehmen. Anschließend geht es zum Get-Together in das Restaurant Maybach mit seinem Biergarten.

Zentraler Pfeiler sind natürlich die exklusiven Screenings. In mehreren Sälen des Cinedom präsentieren mehr als 10 Verleiher am 12. und 13.08.15 ganze Filme, Szenen-Zusammenschnitte und Trailer von zukünftigen Projekten. Diese werden zeitversetzt und ohne vorherige Anmoderation oder Präsentation mehrfach zu unterschiedlichen Zeiten gezeigt, so dass sich jeder sein ganz persönliches Messeprogramm zusammenstellen kann. Aktuell stehen bereits 19 Filme fest. Darunter "A Royal Night - Ein königliches Vergnügen", "American Ultra", "Carol", "Fantastic Four", "Früher war alles besser", "The Transporter Refueled" und "Voll verzuckert - That Sugar Film". Hier ein Trailer und noch ein Trailer aus den Ankündigungen.





Auf dem Programm stehen nicht zuletzt Präsentationen von Verleihern, die keinen entsprechenden Auftritt in Baden-Baden hatten. So zeigen auch Walt Disney, Universum, Paramount, Universal, Tobis, Studiocanal und Constantin exklusive Ausschnitte aus kommenden Highlights.

(Update):
Im letzten Moment haben die Veranstalter noch einzelne Änderungen im Line-Up der Verleiher bekannt gegeben. So wird NFP anstatt der ursprünglich geplanten Dokumentation "How to Change the World" das Drama "Familienfest" von Lars Kraume in voller Länge zeigen. Wild Bunch wiederum hat kurzfristig den Horrorfilm "Sinister 2" anstelle der Komödie "Masterminds" ins Programm aufgenommen. Hintergrund dieser Änderung dürfte sein, dass der Film zur Insolvenzmasse von Relativity zählt und deshalb offenbar vorerst nicht ausgewertet werden darf.

Ganz im Sinne der individuellen Planung steht dagegen das Catering. So gibt es das jeweilige Tageszeit-Buffet stets über einen mehrere Stunden andauernden Zeitraum. Unterstützt wird die Film-Messe Köln von bekannten Firmen aus der Kino-Branche, die sich teilweise mit einem Stand im Foyer des CINEDOM präsentieren.

Nicht Teil des offiziellen Programms, aber gerade für junge Kinobetreiber durchaus ein zusätzlicher Anreiz, nach Köln zu kommen, ist das geplante Treffen des "Netzwerks innovativer Kinokollegen im HDF Kino e.V.", kurz NIKO.

Veranstaltungsort:
Cinedom
Im Mediapark 1
50670 Köln
Link: www.film-messe-koeln.de


VdF kontra HDF.
Der Verband der Filmverleiher (VdF) richtet seinen Fokus offensichtlich ganz auf Köln aus und erteilt dem HDF-Kongress des Verbandes der Deutschen Filmtheater, der im nächsten Jahr in Karlsruhe stattfinden soll, eine Absage. Ob dieser Machtkampf auch eine Standortfrage zugunsten von Köln sein soll, ist derzeit noch nicht auszumachen. Grund warum der VdF nicht sonderlich gut auf den Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) zu sprechen ist, liegt angeblich an dem eigenständigen Entschluss des HDF, den Kongress nicht mehr im mondänen Baden Baden stattfinden zu lassen, sondern ohne Rücksprache nach Karlsruhe zu verlegen. In einer Pressemitteilung erläutert der VdF seine Entscheidung:

"In der Fachöffentlichkeit erwecken Vertreter von HDF-Kino den Eindruck, als wäre der Standort Karlsruhe auch im Sinne der Verleiher ausgewählt worden. Dieser Eindruck ist falsch. Der VdF hatte im Frühsommer 2014 HDF/Forum Film angeboten, konstruktiv bei der Auswahl eines neuen Standortes mitzuarbeiten, denn schon lange hatten die Verleiher die schlechte Vorführqualität im Kongresszentrum in Baden-Baden beklagt. Dieses Gesprächsangebot wurde nicht genutzt.

Stattdessen wurde uns bei einem Treffen mit HDF/Forum Film am 6. Mai 2015 das Auswahlverfahren erläutert und das Ergebnis mitgeteilt. Auf dieser Sitzung haben wir deutliche Kritik geübt und erneut erklärt, dass für uns die Programmpräsentationen in einem Kino bzw. in Kinoqualität von hoher Bedeutung sind. Wir haben auch festgestellt, dass die Präsentationen der Verleiher der wesentliche Anker für eine hohe Teilnehmerzahl von Kinobetreibern und deren Mitarbeitern auf dem Kinokongress ist. Für uns ist es deshalb eine Selbstverständlichkeit, dass die Verleihinteressen bei der Kongressplanung berücksichtigt werden – was aber offensichtlich nicht geschieht. Bis heute liegen uns keine belastbaren Informationen zu einer adäquaten Präsentation vor. Bei dieser Sachlage lehnt der VdF-Vorstand das vorgelegte Konzept ab
", so der VdF.

Unterdessen haben der HDF Kino e.V. und ForumFilm auf die Vorwürfe des VdF reagiert. In einem Schreiben heißt es dazu:

"Die Entscheidung über einen Standortwechsel trifft ein Veranstalter grundsätzlich selbst. Er alleine trägt auch das finanzielle Risiko. Der Kongress hat seit Jahren eine stabil hohe Teilnehmerzahl. HDF und Forum Film hatten den Standort in Karlsruhe durch unabhängige Techniker prüfen lassen. Das Ergebnis war eindeutig: Das Konzerthaus in Karlsruhe ist sowohl hinsichtlich der Vorführmöglichkeiten als auch der Akustik kinotauglich und nicht mit den schwierigen Bedingungen in Baden-Baden zu vergleichen", so der HDF.

Forum Film ergänzt: "Kino 2016 ist keine Verbandsveranstaltung, sondern eine gewerbliche Fachmesse für die gesamte Kinobranche. Unternehmen entscheiden über ihre Beteiligung daran - nicht Verbände." Gleichzeitig hebt Forum Film die Vorteile der Fachmesse, insbesondere am neuen Standort, hervor. "Wer die Preise kennt, versagt sich jeden Vergleich mit der CineEurope; jedenfalls wenn er seine Preise halten will", so die Erklärung.

Nachtrag:
Wir können uns noch kein abschließendes Urteil bilden. Ein Konzerthaus als Kinosaal umzufunktionieren erscheint aber angesichts von Filmen in Dolby-Atmos und Dolby-Vision, die dafür eigens umgebaute Kinosäle benötigen, eine ziemlich problematische Herausforderung zu sein. Im Fall des neuen Laser-Formats "Dolby-Vision" gibt es in Deutschland zwar noch keine dafür ausgerüsteten Filmtheater und erst wenige Filme, die den extrem hohen HDR-Kontrast erforderlich machen würden, doch in wenigen Jahren könnte der besseren Kinotechnik eine entscheidende Bedeutung zukommen und dann möglicherweise gegen den Standort Karlsruhe sprechen.

Quellen: filmecho | Blickpunkt:Film

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