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393 Filme beim 39. Toronto Film Festival

Christian Petzold präsentiert "Phoenix" mit Nina Hoss in Toronto.



Wie immer erwartet die Branche bei der 39. Ausgabe des Toronto International Film Festivals (TIFF) eine beeindruckende Leistungsschau des Weltkinos, auch wenn das zehntägige Filmfestival vom 4. bis 14. September 2014 ohne Wettbewerb stattfindet. Allerdings gilt der jedes Jahr vergebene Publikumspreis in Fachkreisen als deutliches Signal für den möglichen Erfolg bei den Oscars und Golden Globes. Außerdem hat es bereits im Vorfeld einige Diskussionen gegeben, denn das Festival hat eine Regeländerung verkündet. In den ersten vier Tage werden nur richtige Weltpremieren aus Deutschland, China, Frankreich, den USA und vielen mehr präsentiert, also Filme, die tatsächlich nirgendwo anders gelaufen sind und den Verleihern ist es auch ausdrücklich untersagt, diese Beitragsfilme anderswo zu zeigen.

Unter den 37 bekannt gewordenen Weltpremieren in der kanadischen Metropole befindet sich mit "Phoenix", auch der neue Film von Christian Petzold mit Nina Hoss in der Hauptrolle, der somit definitiv nicht in Venedig seine Premiere erlebt, wie wir bereits hier in unserem Vorbericht zur Mostra schrieben, aber dafür anschließend in San Sebastián im Wettbewerb läuft.

In der Hauptreihe »Galas« sind als Weltpremieren zu sehen: Mike Binders Rassismusdrama "Black and White" mit Kevin Costner; Antoine Fuquas Thriller "The Equalizer" mit Denzel Washington; David Dobkins Justizthriller "The Judge" mit Robert Downey Jr. - Hier der Trailer:



Außerdem Francois Ozons "Une nouvelle amie" ("The new Girlfriend") mit Romain Duris; Ed Zwicks "Pawn Sacrifice" über das Schachgenie Bobby Fischer mit Tobey Maguire; Lone Scherfigs Theateradaption "The Riot Club" mit Sam Claflin und Max Irons; "Samba" von Olivier Nakache und Eric Toledano; sowie Shawn Levys bittersüße Komödie "Sieben verdammt lange Tage" mit Jason Bateman und Tina Fey. In die Masters-Reihe neu aufgenommen wurden Krzysztof Zanussis "Foreign Body" sowie Raoul Pecks "Murder in Pacot".

Zu den »Special Presentations« gehört neben Christian Petzolds Werk auch die Egoli-Tossell-Produktion "Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück" mit Simon Pegg. Zu den Weltpremieren dieser Reihe gehören u. a. Daniel Barbers "The Keeping Room" mit Brit Marling; Richard LaGraveneses "The Last Five Years" mit Anna Kendrick; Isabel Coixets "Learning to Drive" mit Patricia Clarkson und Ben Kingsley; Jason Reitmans "Men, Women and Children" mit Jennifer Garner und Adam Sandler; Liv Ullmanns "Miss Julie" mit Jessica Chastain, Dan Gilroys "Nightcrawler" mit Jake Gyllenhaal; Susanne Biers "En chance til" mit Nikolaj Coster-Waldau; "Still Alice" von Richard Glatzer und Wash Westmoreland mit Kristen Stewart; Oren Movermans "Time Out of Mind" mit Richard Gere; Noah Baumbachs "While We're Young" mit Amanda Seyfried; und James Marshs "The Theory of Everything" über Stephen Hawking mit Eddie Redmayne. Hier der Trailer:



Nicht als Weltpremiere, sondern nur als nordamerikanische Premieren laufen Filme, die derzeit auf einem der europäischen A-Filmfestivals in Locarno und Venedig laufen oder demnächst in San Sebastián zuerst gezeigt werden. Dazu gehört als internationale Premiere auch Jean-Marc Vallées neuer Film "Wild" mit Reese Witherspoon, denn das Werk wird schon in Venedig gezeigt. Darüber hinaus werden u. a. Andrew Niccols "Good Kill" mit Ethan Hawke; David Gordon Greens "Manglehorn" mit Al Pacino sowie Abel Ferraras "Pasolini" mit Willem Dafoe gezeigt.

Als kanadische Premieren wurden zudem Ramin Bahranis "99 Homes" mit Andrew Garfield; Morten Tyldums "The Imitation Game" mit Benedict Cumberbatch sowie Jon Stewarts Regiedebüt "Rosewater" mit Gael Garcia Bernal angekündigt. Diese Filme werden höchstwahrscheinlich beim renommierten 41. Telluride Film Festival, das vom 29.8. bis 1.9.2014 im US-Bundesstaat Colorado stattfindet, ihre Erstpremiere haben.

Weitere deutsche Weltpremieren in Toronto.
Neben dem bereits erwähnten Werk von Christian Petzold sind zwei weitere deutsche Filme zur Welturaufführung nach Toronto eingeladen worden: Sony Pictures präsentiert dort Baran Bo Odars "Who Am I - Kein System ist sicher" (Wiedemann & Berg Film Produktion) mit Tom Schilling, Elyas M´Barek, Wotan Wilke Moehring, Antoine Monot Jr., Trine Dyrholm und Hannah Herzsprung. Hier der Trailer:



Außerdem wird in der Sektion »Contemporary World Cinema« Giulio Ricciarellis "Im Labyrinth des Schweigens" (Claussen+Wöbke+Putz, Naked Eye Filmproduction) gezeigt. In dieser Sektion wird zudem Christian Züberts "Hin und weg" (Majestic Filmproduktion) nach seiner Weltpremiere in Locarno seine Nordamerikapremiere feiern. Ebenfalls in der Sektion werden die deutschen Koproduktionen "Mita Tova" (Regie: Sharon Maymon; Nordamerikapremiere), "Gett, Le Procí¨s de Viviane Amsalem" (Regie: Ronit Elkabetz und Shlomi Elkabetz, Nordamerikapremiere), "Meet Me In Montenegro" (Regie: Alex Holdridge, Weltpremiere), "Lelaki Harapan Dunia" (Regie: Liew Seng Tat, Nordamerikapremiere), "Modris" (Regie: Juris Kursietis, Weltpremiere), "Dos Disparos" (Regie: Martin Rejtman, Nordamerikapremiere) und "Al-Wadi" (Regie: Ghassan Salhab, Weltpremiere) gezeigt. Zuletzt in dieser Sektion aufgenommen wurde die Weltpremiere von Danis Tanovics "Tigers" sowie die internationale Premiere von Matt Shakmans "Cut Bank".

Sieben österreichische Filme dabei.
Gleich sieben österreichische Produktionen finden sich im Programm des diesjährigen Filmfestivals von Toronto (TIFF): So feiert etwa Jessica Hausners Cannes-Beitrag "Amour Fou" (eine deutsch-österreichische Koproduktion) ebenso Nordamerika-Premiere wie in der Kategorie »Vanguard« der Horrorfilm "Ich seh Ich seh" (engl. "Goodnight Mommy") von Veronika Franz und Severin Fiala, der zuerst beim Filmfestival von Venedig zu sehen ist. Auch sonst sind österreichische Beiträge oder deutschösterreichische Koproduktionen stark vertreten.

In der Avantgarde-Sparte »Wavelengths« sind mit "Twelve Tales Told" von Johann Lurf, "Der Zuhälter und seine Trophäen" von Antoinette Zwirchmayr und "Poetry for Sale" von Friedl vom Gröller drei Kurzfilme österreichischer Filmemacher sowie mit "Detour de Force" der US-Amerikanerin Rebecca Baron die Weltpremiere einer österreichischen Koproduktion zu sehen. In der filmhistorischen »Cinematheque« läuft die von Navigator Film produzierte Doku "Zum Vergleich" (2009) des kürzlich verstorbenen Harun Farocki.

Das 39. TIFF zeigt 393 Filme.
Insgesamt werden 393 Filme in Toronto gezeigt, überwiegend aus dem englischen Sprachraum. Eröffnet wird mit dem starbesetzten Familiendrama "The Judge" mit Robert Downey Jr., Vera Farmiga und Robert Duvall. Unter den heiß erwarteten Filme sind dieses Jahr auffällig viele Filmbiographien. Neben dem von David Dobkin inszenierten Werk stehen auch Filme mit Kevin Costner, Denzel Washington, Julianne Moore, Vanessa Redgrave und Benedict Cumberbatch auf dem Programm. Außerdem stellt Chris Evans sein Regiedebüt "1:30 Train (Before We Go)" vor und Alan Rickman A Little Chaos" mit Kate Winslet. Premiere feiern zudem etwa "St. Vincent" mit Bill Murray, James Francos Leinwandadaption "The Sound and the Fury" nach William Faulkners "Schall und Wahn" sowie die Tour-Doku "Roger Waters the Wall".

Im Rahmen der »Mavericks«, eine Reihe von Filmvorführungen mit anschließender Diskussionsrunde, werden u.a. Martin Scorsese mit seiner neuen Dokumentation "The 50 Year Argument" über die New York Review of Books sowie Julie Taymor mit "A Midsummer Night's Dream" über ihre gefeierte Theaterinszenierung in Brooklyn erwartet. Hier der Trailer:

Midsummer Nights Dream | Trailer | Julie Taymor from Ealing Studios on Vimeo.


Weitere Informationen und das vollständige Programm des Festivals finden sich unter:
Link: www.tiff.net
Quellen: Kurier.at | Blickpunkt:Film | moviepilot | kino-zeit | medienboard

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