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"Hoffnung für Kummerow" in der Reihe KONTAKTE

Berliner Filmverband zeigt morgen den Spielfilm "Hoffnung für Kummerow" im Kino Toni.



In der monatlichen Filmreihe KONTAKTE von BFFV und BAF wird am Montag, den 27. September 2010 diesmal ein aktueller Spielfilm aus dem Jahre 2009 präsentiert. Dieser Film kommt zur rechten Zeit, schrieb die FAZ am 17. Juli 2009 anlässlich der Erstausstrahlung auf Arte. Eine brisante Studie hat kürzlich erst diagnostiziert, dass es in den neuen Bundesländern Gegenden gibt, die nicht förderbar sind. Passende Drehorte für Orte ohne Perspektive fand man in Brandenburg. Gedreht wurde in Fresdorf, in Herzsprung und in Gröben, wie eine Broschüre über das „Filmland Brandenburg“ stolz aufzählt, die das Bundesland erstellt hat.

Hoffnung für Kummerow
Spielfilm
Deutschland 2009, 90 min.
Regie: Jan Ruzicka
Kamera: Gunnar Fuss


Darsteller: Henry Hübchen, Dagmar Manzel,
Uwe Kockisch, Christine Schorn, Michael Kind


Kummerow – eine kleine Stadt irgendwo in Deutschland. Die jungen Leute ziehen weg, Arbeitsplätze sind rar. Oskar Kubiczek (Henry Hübchen), Bürgermeister, Kneipier und Optimist, kämpft für seine Stadt und er kämpft um seine Frau. Ein bayrischer Konzern will in die Region investieren, ein Consultant soll unterwegs sein. Die sturen Kummerower sind unbeeindruckt. Einzig Oskars Freund Niels Lause (Uwe Kockisch) steht ihm bei – allerdings auch seiner Frau Irmgard (Dagmar Manzel). Irmgard will die Heimat und Oskar verlassen, um endlich ihren Beruf als Hebamme wieder ausüben zu können. Am Ende gelingt es Oskar, die Kummerower aus ihrer Lethargie zu reißen und zuerst einmal alle Kräfte für die bevorstehende Ruderregatta zu mobilisieren. Kummerow hat wieder eine Chance – nicht nur gegen den Ruderclub Zechin.

Blühende Landschaften hatte man den Ostdeutschen von westdeutscher Politikerseite einst versprochen. Da scheint es nur folgerichtig zu sein, dass sich die verwitterten Helden die biologischen Stärken ihrer Region erkennen und aus überwucherten DDR-Spätlasten einfach ökologischen Kehraus machen. Drei der besten deutschen Schauspieler mit DEFA-Hintergrund stemmen sich gegen die Abwicklung einer ganzen Region, ohne dabei auf Hilfe aus dem Westen angewiesen zu sein! Link: Spiegel.de/Fotostrecke

Anschließend Gespräch mit dem Regisseur
Gesprächsleitung: Frank-Burkhard Habel

Kino TONI
Montag, den 27.09.2010 um 20.00 Uhr
Antonplatz / Max–Steinke-Str. 43
13086 Berlin-Weißensee
Tel.: 030 / 9279120-0
Web: www.kino-toni.de

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Vorankündigung
Filmreihe KONTAKTE, Montag, 25.10.2010, 20.00 Uhr

Die Taube auf dem Dach
DEFA-Spielfilm
Regie: Iris Gusner

Am 9. September 2010 gab es einen Neustart für den 1972 gedrehten Spielfilmerstling Iris Gusners, der vor allem für Cineasten interessant sein dürfte. Denn die Entstehungsgeschichte des Films, sein Verbot, die wieder Auffindung und Rekonstruktion des Materials scheint spektakulärer als der Film selbst. Die Filmreihe "Kontakte" zeigt das Werk am 25.10.2010 im Kino Toni mit anschließendem Filmgespräch.

Die junge Regisseurin hat versucht, für die philosophische Frage von Ideal und Wirklichkeit eine filmische Form zu finden, deren episodische Struktur dem Zugang nicht sonderlich dienlich ist. Indem sie sich in der Erzählweise verschiedener Genres bediente, also Realismus, Parodie, Melodram und Posse verwendete, um ein vielfältigeres, ungeschöntes Bild des DDR - Alltags zu zeichnen (als es in vielen Filmen üblich war), verlor sie vielfach ihre Protagonisten aus dem Blick.

Eine Baustelle im Thüringischen ist der Schauplatz der Handlung. Hier sind auf engstem Raum junge, kluge, studierte Leute wie die Bauleiterin Linda, (Heidemarie Wenzel), versierte Haudegen wie der Meister Hans Böwe (Günter Naumann) und ein Student wie Daniel (Andreas Gripp), sowie allerhand buntes Volk versammelt, die natürlich ihre persönlichen Beziehungen zueinander ausreizen wollen. Dem Versuch, in einer Spielhandlung sowohl Fragen des materiellen Mangels (wie in der Flirtszene mit dem Absatzleiter im Plattenwerk) , des Generationskonflikts (sowohl die Eltern Lindas beklagen sich über die Tochter wie auch die Mutter über Sohn Daniel - und dies in grotesk übersteigerten Szenen), sowie Weltsicht in Person eines Libanesen einzubringen, der seine Heimat verlassen musste und jene Szenen einzubetten in Bilder von der Schwerelosigkeit der Raumfahrt, die dem Alltag auf der Erde natürlich diametral entgegengesetzt sind, fällt der einfache Erzählstrang - die Dreiecksbeziehung unterschiedlicher Charaktere - zum Opfer. So geht es in der Tat um die Taube auf dem Dach im Allgemeinen und nur punktuell um die, die mit dem Spatzen in der Hand leben müssen.

Heinrich Gebauer

Anschließend Diskussion


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