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Die Gewinner des 32. Filmfest Hamburg & Deutschlands höchster Naturfilmpreis

Am Samstag, den 5.10.2024, ging die 32. Ausgabe des Filmfest Hamburg mit den Preisverleihungen im CinemaxX Dammtor ebenso zu Ende wie das Darßer Naturfilmfestival in Wieck.



Mit rund 59.000 Festivalbesucher*innen inklusive Binnenalster Filmfest konnte das sehr gute Vorjahresergebnis, das mit 52.700 Festival-Besucher*innen die erfolgreichste Ausgabe des FILMFEST HAMBURG seit Bestehen war, noch einmal gesteigert werden. Zu dem guten Ergebnis hat auch der in diesem Jahr neu eingeführte »Tag des freien Eintritts« am Feiertag zur Deutschen Einheit, dem 03. Oktober 2024 beigetragen. Das 10-tägige FILMFEST HAMBURG fand von 26.09. bis 05.10.2024 statt.

In ihrem ersten Jahr - seit dem Rücktritt von Albert Wiederspiel - konnten Malika Rabahallah und ihr Team in Hamburg allerdings nur 312 Gäste aus 29 Ländern begrüßen, während es im Vorjahr noch über 520 Gäste aus 33 Ländern waren.

Neben Festivalmacher und Filmemacher*innen aus der Ukraine waren die Regisseur*innen Jacques Audiard, Mohammad Rasoulof, Joshua Oppenheimer, Nora Fingscheidt, Chiara Fleischhacker, Thomas Vinterberg, Pia Marais, Roxana Samadi, Christian Schwochow, Sonja Heiss, Magnus von Horn, Dea Kulumbegashvili, Michel Hazanavicius, Louise Courvoisier, Emma Benestan, Fatih Akin,

sowie die Schauspieler*innen Maren Eggert, Lisa Hagmeister, Nina Kunzendorf, Luna Wedler, Charly Hübner, Diane Kruger, Marie Nasemann, Lamin Leroy Gibba, Thelma Buabeng, Helena Zengel, Emma Nova, Lisa Vicari, Nico Stank, Hape Kerkeling und Christoph Maria Herbst gekommen.

Das MICHEL Kinder und Jugend Filmfest fand zum zweiten Mal im Studio-Kino statt, und beim »Filmfest ums Eck«-Programm wurden Filme in fünf Stadtteilkinos gezeigt.

Die Preise im Überblick:

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis Der Politische Film der Friedrich-Ebert-Stiftung ging an die Regisseur*innen Julian Brave NoiseCat und Emily Kassie für ihren Dokumentarfilm "SUGARCANE" (Kanada, USA 2024).

Hier der Trailer:



Synopsis:
"SUGARCANE", der erste Dokumentarfilm von Julian Brave NoiseCat und Emily Kassie, ist eine atemberaubende Hommage an die Widerstandsfähigkeit der Ureinwohner und ihre Lebensweise und ein episches filmisches Porträt einer Gemeinschaft in einem Moment der internationalen Abrechnung.

Auszug aus der Jurybegründung:
"Dieser wütende und liebevolle Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von sogenannten »Indianerschulen«, die es früher in ganz Kanada gab, in all ihrer Komplexität und schafft es, sich behutsam den einzelnen Schichten des Schmerzes und der mühsamen Befreiung zu nähern. Unter dem Dach der katholischen Kirche wurden indigene Kinder über Jahrzehnte körperlich und sexuell missbraucht. Die Vergewaltiger schwängerten Mädchen und ließen Babys verschwinden, nur wenige Täter wurden jemals angeklagt."


Der mit 5.000 Euro dotierte NDR-Nachwuchspreis für Langfilmdebüts ging in diesem Jahr an den Regisseur Giovanni Tortorici für seinen Film "DICIANNOVE", eine italienisch-britische Koproduktion, die bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig ihre Premiere feierte.

Synopsis:
In "DICIANNOVE" (zu deutsch: "Neunzehn") sucht ein aus Palermo stammender rastloser jungen Mann (gespielt von Manfredi Marini) nach dem Abitur zunächst in London, dann in Siena und zuletzt in Turin nach dem richtigen Studiengang für sich.

Auszug aus der Jurybegründung:
"Die Charaktere und kleinen Momente sind es, die das Porträt einer europäischen Adoleszenz mit einem Sinn für Humor schaffen, welches der Unendlichkeit der Ideale eines Teenagers trotzt. Irgendwo zwischen Kunst, Musik und Literatur findet der Hauptcharakter in seiner Einsamkeit Halt", heißt es in der Jurybegründung für den Preis.

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury (Benita Balili, Morgana de Mello, Patrick Gätje, Mattis Jessen und Sophia Schachtner) außerdem für den Film "BLUE SUN PALACE" (Regie: Conctance Tsang / USA 2024) aus.

Den mit ebenfalls 5.000 Euro dotierten Publikumspreis des Filmfests Hamburg für den Publikumsliebling des Festivals erhielt der Film "FREIHEIT IM HERZEN - Lasst es uns eilig haben, menschlich zu sein" von Roxana Samadi.

Über den undotierten Preis der Filmkritik durfte sich der Schweizer Filmemacher Ramon Zürcher für sein Drama "DER SPATZ IM KAMIN" mit der Hamburger Hauptdarstellerin Maren Eggert freuen.

Hier der Trailer:



Auszug aus der Jurybegründung:
"'Der Spatz im Kamin' hört nicht auf uns zu verblüffen. In jeder Szene breche ein neuer Konflikt auf. Diese Familie führt einen Machtkampf: jeder gegen jeden. Die Dialoge sitzen wie Messerstiche. Ramon Zürcher hat diese Hölle raffiniert verdichtet. Die Darstellerinnen und Darsteller spielen mit offenem Visier. Hinter der Angriffslust wird Verletzung spürbar. Diese erzählerische Konsequenz ist verstörend und tief beeindruckend."


Mit dem 2023 erstmals vergebenen Albert Wiederspiel Preis in Höhe von 10.000 Euro wurde in diesem Jahr am 1. Oktober 2024 die georgische Regisseurin Dea Kulumbegashvili für ihren Film "APRIL" ausgezeichnet.

Das Drama, eine Koproduktion zwischen Georgien, Frankreich und Italien, handelt von einer Ärztin, die in der ostgeorgischen Provinz heimlich Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Die Hauptrolle übernahm Ia Suchitaschwili.


Der mit 10.000 Euro dotierte MICHEL Filmpreis wurde am 4. Oktober 2024 an den Film "Lars ist LOL" (Norwegen, 2023, Regie: Eirik Sæter Stordahl) vergeben.

Der mit 2.000 USD dotierte Preis des Molodist Kyiv International Film Festivals, Scythian Deer, ging an den Film "STEPNE" (Regie: Maryna Vrode). Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für den Film "GREY BEES" (Regie: Dmytro Moiseiev) aus.

Der Hamburger Produktionspreis »Deutsche Fernsehproduktionen«, dotiert mit 25.000 Euro und gestiftet von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF), ging an Bernd von Fehrn, René Jamm (Warner Bros.), Roxana Richters und Alexander Wadouh (Chromosom Film) für "VON UNS WIRD ES KEINER SEIN" (Regie: Simon Ostermann).

Mit dem Sonderpreis für serielle Formate in Höhe von 10.000 Euro gestiftet von der VFF sind Martin Danisch und David Hadda (Turbokultur) für die Serie "DEADLIES" (Regie: Sonja Heiss / Drehbuch: Johannes Boss, Nora Gantenbrink, Sonja Heiss) ausgezeichnet worden.

Bereits am 30. September 2024 wurden die Hamburger Produktionspreise »Internationale Kino-Kopoduktionen« und »Deutsche Kinoproduktionen« in Höhe von jeweils 25.000 Euro an die Produzentin Dorothe Beinemeier / Red Balloon (Happy Holidays, Regie: Scandar Copti) und an die Produzent*innen Dietmar Güntsche, Martin Rohé und Svenja Vanhoefer / Neue Bioskop Film (Vena, Regie: Chiara Fleischhacker) vergeben.

Douglas Sirk-Preisträger*innen 2024 sind in diesem Jahr Andrea Arnold und Jacques Audiard. Am vergangenen Sonntag, den 29.09.2024 nahm den Preis der französische Autorenfilmer Jacques Audiard von Laudator und Filmemacher Fatih Akin entgegen. Audiard stellte anschließend seine französische Oscar-Hoffnung, das Musical-Melodram "EMILIA PÉREZ", vor.

Am Dienstag, den 01.10.2024, hätte die Britin Andrea Arnold ebenfalls einen Douglas Sirk Preis für ihr Lebenswerk entgegennehmen sollen, konnte krankheitsbedingt jedoch nicht zur Verleihung samt Vorführung ihres neuen Filmes "BIRD" anreisen.

Link: www.filmfesthamburg.de

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Deutschlands höchste Auszeichnung im Naturfilm wurde ebenfalls am Wochenende in Wieck auf der Ostseehalbinsel Darß in Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

Ausgezeichnet in der Kategorie »Bester Film - Wildnis Natur« wurde die Fernsehserie "DIE GEHEIME WELT DER TIERE - Zwischen Wasser und Wald" von Axel Gebauer.

Der Film sei "ein großartiges Werk über die Natur vor unserer Haustüre", hieß es zur Begründung.


Gleich zwei Preise hat der Film "BÄRENALARM IN TRANSSILVANIEN" von Boas Schwarz erhalten - einmal in der zweiten Hauptkategorie »Bester Film - Mensch und Natur« und den »Preis der Kinder- und Jugendjury«.

Hier der knapp 45 Min. lange Clip aus der ARD Mediathek:



Die Hauptpreise wurden von der Schirmherrin des Deutschen Naturfilmpreises, Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) an die Filmschaffenden überreicht.

Link: www.deutscher-naturfilm.de

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