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Ghetto-Drama über eine 16jährige gewinnt in Toronto

"Precious" gewinnt Publikumspreis in Kanada.



"Precious", ein ebenso bedrückender wie inspirierender Film über eine 16-Jährige in Harlem, hat den großen Preis von Toronto gewonnen. Lee Daniels Verfilmung des Romans "Push" der US-Schriftstellerin Sapphire wurde wurde letzten Samstag der People's Choice Award des 34. Internationalen Filmfestivals von Toronto verliehen. Das Festival in Kanada lief vom 10. bis 19. September. Ein Jurypreis wird bei diesem Festival nicht vergeben.

"Precious" hatte schon beim Sundance Filmfest in Park City (Utah) abgeräumt. Auch in Cannes wurde das Gesellschaftsdrama mit viel Beifall aufgenommen. Die Geschichte erzählt von einem jungen, recht fettleibigen schwarzen Mädchen, das vom eigenen Vater vergewaltigt und von der Mutter geschlagen wird und es dennoch schafft, das Elend hinter sich zu lassen und auf die Schulbank zurückzukehren.

Toronto als Oscar Indikator?

Bereits letztes Jahr hatte "Slumdog Millionär" einen Überraschungssieg in Toronto errungen und anschließend auch das Oscar-Rennen für sich entschieden. Ob auch "Precious" genauso weit kommt und ebenso zum besten Film des Jahres gekürt wird, ist allerdings fraglich, auch wenn dem Filmfestival in Toronto dieser Ruf bereits vorauseilt und die internationale Presse sich genau deswegen auf Meldungen aus Kanada stürzt. Das Filmfestival von Toronto gilt seitdem als Festival der Neuentdeckungen bei dem nur wenige große Stars auftreten. In der Hauptrolle von "Precious" debütiert die junge Schauspielerin Gabourey Sidibe. Ihre tyrannische Mutter wird von der Komödiantin Mo'nique gespielt. Mariah Carey und Lenny Kravitz treten in Nebenrollen auf.

Der zehntägige Filmreigen in Kanadas Wirtschaftsmetropole stellte mehr als 300 Leinwand-Neulinge aus 65 Ländern vor, darunter auch 36 von deutschen Filmemachern oder unter deutscher Beteiligung. Ganz ohne Starglanz war das Festival dennoch nicht. George Clooney kam für die Präsentation seiner zwei neuen Filme persönlich nach Toronto, ebenso Matt Damon, Julianne Moore, Penelope Cruz und Nicolas Cage, der wegen seiner schauspielerische Leistung in Werner Herzogs Film "Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans" bereits als würdiger Nachfolger von Klaus Kinski gefeiert wurde.

Klaus Kinski (” 1991), der für seine realen, wie auch gespielten Wutausbrüche bekannt war, ist durch den genialen Herzog Film "Aguirre, Der Zorn Gottes" einst weltberühmt geworden. Jetzt spielt Nicolas Cage in Herzogs Film einen ebenso eindringlichen wie verrückten Detektiv im Drogen-Delirium. Kritiker lobten den Film überschwänglich als Herzogs bestes Werk seit Jahren oder Jahrzehnten. Dagegen fand Herzog mit seinem zweiten Neuling, «My Son, My Son, What Have Ye Done», wenig Beachtung bei dem Festival. Beide Filme liefen auch in Venedig, konnten aber dort ebenfalls keinen Preis erringen.

Link: Toronto International Film Festival
Toronto International Film Festival Group

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