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Résiste - Aufstand der Praktikanten

Bizarrer Streit um höhere Löhne beim Kino Babylon:Mitte.



Vorgestern schrieben wir über die Berliner Dokumentarfilmerin Christiane Keppler, die jetzt als Theaterschauspielerin auftritt. Den umgekehrten Weg geht Sebastian Schwarz aus Prenzlauer Berg. Er hat das Schauspielhandwerk an der renommierten Berliner Schauspielschule "Ernst Busch" erlernt. Seit dem 13. September steht er in der Schaubühne am Kurfürstendamm bei Hebbels "Niebelungen" zusammen mit Kriemhild Darstellerin Eva Meckbach auf der Bühne. Sie hat die Schauspielerei übrigens an der UDK-Berlin gelernt.

Doch schon bald ist Sebastian Schwarz wieder im Kino zu sehen. Am 12. November 2009 ist Kinopremiere des Films "Résiste - Aufstand der Praktikanten" eine Produktion der Schmerbeck Filmproduktion unter der Regie und dem Drehbuch von Jonas Grosch. Es geht um die Ausbeute der Praktikanten und natürlich, wie in fast jedem Film, um Liebe. Als Gipfel der Bemühungen soll der erste deutschlandweite Praktikantengeneralstreik stehen.

Das passt ganz gut zum weiter schwelenden Streit um höhere Löhne beim halb kommunalen Kino Babylon in Berlin Mitte. Bereits zur letzten Berlinale kam es vor dem Kino zu einer Protestkundgebung der Mitarbeiter (siehe BAF-Blog vom 11. Februar 09), so dass die Gefahr bestand das Kinderfilmfest der Sektion Generation 14plus nicht fortführen zu können. Die Gewerkschaft "Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter Union" (FAU) pocht für die 18 Beschäftigten, die zwischen 5.- und 8,50 Euro erhalten, nicht nur auf den staatlichen Mindestlohn, sondern fordert zwischen 11,84 € für Kassierer und Einlasskontrolle sowie bis zu 14.47 € für Vorführer. Doch eine Einigung ist nicht in Sicht, da der Filmtheaterbetreiber die anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsföderation nicht als Gespärchspartner, sondern als Rädelsführer ansieht.

Jetzt soll die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di als Vermittler gerufen werden, nachdem Vertreter der Berliner Regierungsparteien mehrfach argumentierten, sie dürften in den Tarifkonflikt nicht eingreifen. Doch gerade ver.di war es, die der Belegschaft zu Beginn des Konfliktes die kalte Schulter gezeigt hatte und nichts unternehmen wollte. Was in dem Verhandlungsvorschlag von ver.di steht, weiss bisher noch niemand unter den Betroffenen. Möglicherweise führt ver.di geheime Verhandlungen mit der Neuen Babylon GmbH, die von Timothy Grossmann und Tobias Heckel geführt wird. Jens Mikat, Theaterleiter des Festival Kinos am Rosa-Luxemburg-Platz gegenüber der Volksbühne, hat die internen Probleme offensichtlich auch nach einem halben Jahr Streit immer noch nicht im Griff.

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