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Profi SDXC-Karten mit bis zu 2 TByte Speicherkapazität


Eine neue SDXC-Spezifikation beschleunigt die SD-Schnittstelle und erlaubt Speicherkapazitäten von 2 TByte.


Die populäre SD-Card ist häufig in digitalen Fotoapparaten, Organizern, Handys und MP3 Playern zu finden und war mit der SDHC-Card vor gar nicht allzu langer Zeit bereits einmal erweitert worden. Der Panasonic SD-Standard hatte sich weltweit durchgesetzt, da er nahezu mit der Multimedia-Card (MMC) kompatibel ist, die anfänglich in den meisten Multimedia-Handys Verwendung fand. Bereits 2004 konnte die SD Card Association (SDA) sich über zwei neue Unternehmen in der Allianz freuen, die bis dahin ihren eigenen Weg gegangen waren: Nokia und Sony-Ericsson traten Vereinigung bei, auch wenn letztere lieber den Sony eigenen Memory-Stick weiter vermarkten wollen. Nokia dagegen wurde zugleich Mitglied des Board of Directors. Die beiden Neulinge gesellten sich zu Motorola, Samsung, Palm One, Sharp, Panasonic, Toshiba, NEC, Fujitsu, Kyocera und weiteren Vermarktern von SD- und miniSD-fähigen Handys. Vorteil der SD-Card war ein eingebauter Schieber, der als Kopierschutz aktiviert werden kann und weitere Pins, die eine schnellere Datenübertragung ermöglichen. Natürlich folgte wie bei der bis dato üblichen Multimedia-Card eine miniSD-Card analog zur Konkurrenz und sogar eine microSD-Card erschien auf dem Markt. Dazu gab es einen passenden Adapter, um die winzige Karte mit annähernd gleicher Speicherkapazität auch für andere Geräte mit herkömmlichen größeren Slot nutzen zu können. Mit Hilfe des Adapters war es möglich die microSD-Card in jedem beliebigen Card-Reader auszulesen. Lange Zeit hatte die SD-Card außerdem deutlich mehr Kapazität zu bieten als die MMC-Card. Ein Grund weshalb die MMC-Card deutlich in der Gunst bei Industrie und bei den Anwendern sank. Doch auch die SD-Card war nicht der Weisheit letzter Schluss, denn die Kapazität war auf 2GB beschränkt.

Zwar tauchten bald die ersten Karten mit 4GB auf, doch anfänglich konnten nur wenige Geräte sie lesen oder beschreiben, denn mit der erweiterten Kapazität der Karte hielt auch ein neuer Standard Einzug, der SD High-Capacity Standard (SDHC), der leider nicht mehr voll abwärts kompatibel war. Nur neuere Geräte können die SDHC-Karte mit bis zu 32GB beschreiben oder lesen. An Form und aussehen hat sich wenig geändert, so dass Geräte welche für die SDHC-Card konzipiert sind, auch die SD-Card nutzen können. Doch macht es wenig Sinn die alten Karten in hochwertigen Kameras einzusetzen, da sie zu langsam beim Beschreiben sind. Zumindest die aktuellen AVCHD Camcorder benötigen schnelle und kapazitätsstarke Karten für Filmaufnahmen.

Auch die MMC-Karte hat inzwischen nachgezogen und bietet als MMC-plus Variante aktuell maximal vier Gigabyte Speicherkapazität. Das ist deutlich weniger als bei der zur Zeit im Handel befindlichen SDHC-Konkurrenz, die Karten mit 4, 8 ,16 und 32Gbyte Speicherkapazität aufweisen. Dafür sind die 4GB MMC-plus Karten auch in älteren Card-Readern lauffähig, wie sie teilweise immer noch in PC-komplett Systemen angeboten werden. Außerdem ist die neue Multimedia-Card-plus trotz etwas dünnerer Bauweise (im Vergleich zur SD-Card) schnell genug, um bei digitalen Fotoapparaten oder Handys auch Serienaufnahmen flott zu speichern. Moderne Chips und eine etwas erweiterte Pin-Struktur machen es möglich. Dennoch dauert der Umstieg bei den Anwendern zu den neuesten und besten Komponenten meist etwas länger. Analog zur Autoindustrie, wo UKW-Radios längst durch digitale DAB-Empfänger hätten abgelöst werden können, verbaut auch die IT-Branche lieber alte Lagerbestände in neuen PCs um Kosten zu sparen und bietet das Endprodukt dafür preisgünstiger an.

SDXC-Karten bald auch für Profis?

Kameraleute die mit den professional Camcordern von Panasonic arbeiten, können über die oben genannten Ausführungen wahrscheinlich nur müde lächeln, wenn sie Panasonics P2-Card nutzen. Doch im Gehäuse der P2-Card werkeln nur vier herkömmliche SD-Karten. Als Raid-System sind sie darin zusammengefasst und ermöglichen deshalb sowohl höhere Geschwindigkeit, als auch höhere Kapazität. Die Panasonic P2 FlashCard basiert allerdings noch auf dem älteren PCMCIA-Card Standard, der in aktuellen Laptops allerdings nicht mehr verbaut wird. Um die Bilder und Videos der P2-Card unterwegs auf Notebooks ansehen zu können, wenn kein Ü-Wagen zur Verfügung steht, schob man bisher die Karte einfach in den PC-Card Slot und mit geeigneter Software konnten die Daten ausgelesen und bearbeitet werden. Mit Einführung des neueren, kleineren Express-Card Standards für Notebooks ist das nicht mehr möglich, denn bisher werden nur Sonys neue SxS-Karten automatisch unterstützt. Auch JVC will diesen Monat nachziehen. Panasonic User benötigen dagegen extra Hardware, um die alten P2-Karten auszulesen, wie wir bereits am 02. November 08 berichteten.

Dennoch war Panasonic lange Zeit führend in der Aufzeichnung auf bandlose Medien. Sony setzte dagegen auf die professional Disc, die im Gegensatz zu Flash-basierten Systemen, immer noch bewegliche Teile enthielt. Erst jetzt konnte man bei Sony aufholen und das Rennen um die Kunden ist wieder offen. Während z.B. das ZDF im Mainz und Berlin ausschließlich Panasonic Kameras einsetzt, befürworten viele ARD-Anstalten die neuen, moderneren Systeme und Komponenten von Sony.

Mit der Verkündung der SDXC - SD-Karten mit bis zu 2 TByte Speicherkapazität soll die SDXC für "eXtended Capacity" die Nachfolge der SD- und SDHC-Karte antreten und für höhere Speicherkapazität und schnellere Datenübertragung jenseits der bisherigen 32Gbyte sorgen. Vorgestellt wurde das neue Speicherkartenformat auf der CES in Las Vegas durch die SD Association. Noch in diesem Jahr sollen Schreib- und Leseraten von 104 MByte/s erreicht werden, später werden dann 300 MByte/s angepeilt.

Die entsprechende Spezifikation soll im ersten Quartal 2009 als offener Standard veröffentlicht werden und auch SDHC, Embedded SD sowie SDIO sollen von den höheren Geschwindigkeiten profitieren. Als Dateisystem ist exFAT vorgesehen. SDXC soll das Einsatzspektrum von SD-Karten erweitern, so dass diese beispielsweise auch in professionellen Videokameras eingesetzt werden können. Möglicherweise erfolgt dadurch eine Ablösung der Panasonics P2-Karte, so dass in einem zukünftigen Expresscard-Gehäuse SDXC Komponenten für Profis zum Einsatz kommen. Sogar das FTV-Portal schreibt, dass P2-Karten mit bis zu 8 TB auf Basis der SDXC-Specs theoretisch möglich wären.

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