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DOK Leipzig präsentiert ab heute 250 Filme

Das 68. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) präsentiert ab heute, den 27.10.2025, mehr als 250 Filme und Produktionen.



Themen von DOK Leipzig seien in diesem Jahr unter anderem die bedrohte Natur, der Widerstand gegen politische Gewalt und der Kampf gehen Ausbeutung, teilte die Festivalleitung in Leipzig mit. Das Festival findet vom 27. Oktober bis 2. November 2025 statt und zeigt insgesamt 252 Filme.

In vier Wettbewerben werden Festival­preise vergeben. Um die Goldenen und Silbernen Tauben konkurrieren in diesem Jahr 78 Filme. Darunter befänden sich 30 Weltpremieren.

Festivalleiter Christoph Terhechte betonte in der Rede zur Eröffnung der letzten Festivalausgabe unter seiner Leitung den Wert von Kultur und Filmfestivals:

„Kultur ist bedroht. Sie ist bedroht durch schwindende Mittel, durch politische Einflussnahme, durch Selbstzensur und nicht zuletzt durch Gleichgültigkeit. Nicht zuletzt deshalb haben wir uns entschlossen, unser 68. Festival mit einem Film zu eröffnen, der vom Potenzial und vom Wert der Kultur handelt. In den nächsten Tagen werden zahlreiche Filmschaffende hier in Leipzig die Welt- oder internationalen Premieren ihrer Werke zeigen. Sie haben jahrelang an ihren Animations- und Dokumentarfilmen gearbeitet, und sie fiebern auf den Moment hin, da sie sie zum ersten Mal mit einem großen Publikum teilen. Sie stellen bei DOK Industry ihre Projekte in Entwicklung vor und finden Finanzierungs- und Koproduktionspartner. Wir sind stolz, als Festival unseren Teil dazu beitragen zu können, dass starke, gesellschaftlich und politisch relevante Filme, die demokratisches Denken fördern, ihren Weg zum Publikum finden.“


Zur Eröffnung heute Abend läuft ein Film über französische Jugendliche, die sich mit Werken der französischen Nobelpreisträgerin Annie Ernaux auseinandersetzen. Der Film verfolgt Diskussionen in Klassenzimmern – über Feminismus, soziale Herkunft und ihre eigenen Leben.

Hier der Trailer, des Films: "Writing Life: Annie Ernaux Through the Eyes of High School Students", der erst vor wenigen Tagen vom Singapore International Film Festival (SGIFF 2025) veröffentlicht wurde.



Wie schon ihr vorheriger Film „Elementary“ ist auch Claire Simons neuestes Werk eine Hommage an das Lernen und Lehren. Erneut öffnet sie die Türen von Klassenzimmern, in denen dieses Mal Texte der französischen Feministin, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Annie Ernaux behandelt werden. Ernaux beschreibt ihr Konzept der Autosoziobiografie als

„das Leben schreiben, nicht meines, nicht ihres, noch nicht einmal ein ganz bestimmtes. Lebensmomente, die wir alle, aber auf individuell verschiedene Weise, durchmachen. Körperbild, Erziehung, Zugehörigkeit, sexuelle Prägung, sozialer Hintergrund, die bloße Existenz anderer, Krankheit, Kummer. […] Ich habe nicht versucht, über mich selbst, ein Buch über mein Leben zu schreiben. Ich habe es benutzt, seine allgemeinen, gewöhnlichen Ereignisse, die Situationen und Gefühle, in die ich geraten bin. Als sei es Material, das ich auf eine Art greifbare Wahrheit untersuchen musste, um sie freizulegen.“

Die Lehrer*innen schaffen kluge Rahmenbedingungen für Diskussionen voller Freiheit und Dynamik, in denen die jungen Leute sich in all ihrer Schönheit und Verletzlichkeit zeigen und die Erfahrungen der Autorin auf ihr eigenes Leben übertragen. Und genau hier dokumentiert Claire Simons „Leben schreibende“ Kamera hinreißende Beispiele, wie Ernauxs Texte diese Heranwachsenden stärken und inspirieren, wenn sie sich leidenschaftlich in ihre Worte versenken.


How to Stream DOK Leipzig?

Während der Festivalwoche 2025 zeigt DOK Leipzig jeden Tag für 24 Stunden einen neuen Film online im DOK Stream – deutschlandweit. Vom 28. Oktober bis 2. November 2025 sind die Filme jeweils im Zeitraum von 00:01 bis 23:59 Uhr auf der Webseite des Festivals abrufbar. Die Tickets für den DOK Stream (5 €/ Film bzw. Filmrolle) sind direkt über den eingebetteten Video-Player erhältlich, bezahlbar mit Kreditkarte oder per Paypal.

Sie können direkt ohne Anmeldung hier losstreamen, Sie benötigen dafür kein myDOK-Konto auf der Website des Festivals und auch nicht bei drem Streaming-Partner Pantaflix.

DIE FILME:

Dienstag, 28. Oktober 2025
"The Woman Who Poked the Leopard"
Regie: Patience Nitumwesiga
Länge: 107 Minuten

Vulgäre Ausdrücke, blanke Brüste und die richtigen Argumente. Die ugandische Feministin Stella Nyanzi provoziert den seit 1986 amtierenden Staatschef Museveni und stellt sich selbst zur Wahl.


Mittwoch, 29. Oktober 2025
"Take the Money and Run"
Regie: Ole Juncker
Länge: 82 Minuten

Ein Porträt des Künstlers als Schelm: 74.000 Euro hat Jens Haaning von einem Museum geliehen bekommen und nie zurückgegeben. Ein Vertragsbruch als Kunstwerk – kann das gut gehen?


Donnerstag, 30. Oktober 2025
"A Simple Soldier"
Regie: Artem Ryzhykov & Juan Camilo Cruz
Länge: 95 Minuten

In Folge der russischen Invasion 2022 tritt Artem Ryzhykov der ukrainischen Armee bei. Ausgerüstet mit Maschinengewehr und Kamera dokumentiert der Filmemacher seinen Alltag als Soldat.


Freitag, 31. Oktober 2025
"Balentes"
Regie: Giovanni Columbu
Länge: 69 Minuten

Zwei Freunde, die wie Brüder aufwachsen, retten 1940 auf Sardinien Pferde, die zum Kriegseinsatz vorgesehen sind. Nur einer wird überleben. Eine düstere wie auch poetische Animation.


Samstag, 1. November 2025
Ein Mix aus sechs ausgewählten kurzen Animations- und Dokumentarfilmen.

"Bar Croquette Freestyle
Four Percent
How a River is Born
Passageways
Unyagoni: Bahati's Sex Education Journey
Viel Spaß in Venedig!"


Sonntag, 2. November 2025
"The Thing to Be Done"
Regie: Srđan Kovačević
Länge: 88 Minuten

Ein Büro für Arbeitnehmerrechte in Ljubljana. Ein Jurist, ein Aktivist und eine Sozialarbeiterin unterstützen Menschen, die von Unternehmen betrogen werden. Hier wird Widerständigkeit gelehrt.


Neue Intendantin für DOK Leipzig

Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) bekommt im nächsten Jahr eine neue Leitung: Aleksandra Staszel soll zum 1. Januar 2026 Intendantin des Festivals werden. Der Stadtrat werde voraussichtlich am 29. Oktober 2025 in der Ratsversammlung zur Per­sonalie entscheiden, teilte das Festi­val in Leipzig mit.

Staszel wäre Nachfolgerin von Christoph Terhechte, dessen Intendanz aus persön­lichen Gründen zwei Jahre früher als geplant endet. Staszel ist derzeit die Leiterin des deutsch-polnisch-tschechi­schen Neiße Filmfestivals.

Link: www.dok-leipzig.de

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