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Die Preise von Cannes und die Gewinner der Neiße Fische

Am Samstagabend, den 24. Mai 2025, standen an der Côte d'Azur die Cannes-Sieger fest, darunter ein deutscher Film. Und auch am Sonntag wurde erneut ein deutscher Film beim Neiße Filmfestival in Polen ausgezeichnet.



Bei der Preisverleihung der 78. Filmfestspiele von Cannes wurde der iranische Regisseur Jafar Panahi für sein heimlich gedrehtes Drama "It Was Just an Accident" ("Ein einfacher Unfall") mit der Palme d’Or gekrönt.

Bereits im Jahr 2000 gewann Panahi mit "Der Kreis" den Goldenen Löwen von Venedig und 2015 mit "Taxi" den Goldenen Bären der Berlinale.

In seinem neuesten Werk setzt sich der nach einem 20-jährigen Berufsverbot aus dem Iran geflohene Filmemacher mit Erlebnissen im Gefängnis und der Gewalt des iranischen Regimes auseinander. „Der Film entspringt einem Gefühl des Widerstands, des Überlebens, das heute absolut notwendig ist“, sagte die Jury-Vorsitzende Juliette Binoche.

Das Werk handelt von einer Gruppe ehemaliger Gefangener, die in einer Kurzschlussreaktion ihren einstigen Peiniger entführen, der sie mutmaßlich in einem iranischen Gefängnis gefoltert hat. Er war nach einem keinen Autounfall, bei dem er einen Hund überfuhr, zufällig in ihre Hände gelangt. Nun gerät die Gruppe in eskalierende Diskussionen darüber, wie und ob sie sich an ihm rächen.


Die Berlinerin Mascha Schilinski erhielt für das Drama „In die Sonne schauen“ den Preis der Jury, den sie sich mit dem Filmemacher Oliver Laxe („Sirât“) teilt. Hier der Trailer ihres Films:



Schilinski erzählt in in ihrem Werk von vier jungen Frauen aus unterschiedlichen Epochen, die alle, aber zu unterschiedlichen Zeiten, häusliche Gewalt, verdrängte Sehnsüchte oder vererbte Traumata auf dem selben Bauernhof in der Altmark erlebten.


Die Preisträger von Cannes (Auswahl):

- Goldene Palme: "Un Simple Accident" von Jafar Panahi

- Großer Preis der Jury: "Sentimental Value" von Joachim Trier. Der Norweger erzählt darin ein vielschichtiges Vater-Tochter-Drama.

- Preis der Jury: "In die Sonne schauen" von Mascha Schilinski und "Sirât" von Oliver Laxe

- Beste Regie: Kleber Mendonça Filho für "O Secreto Agente"

- Spezialpreis der Jury: "Resurrection" von Bi Gan

- Beste Schauspielerin: Nadia Melliti für "La Petite Dernière", einem Coming-of-Age-Drama.

- Bester Schauspieler: Wagner Moura für "O Secreto Agente" von Kleber Mendonça Filho

- Bestes Drehbuch: Jean-Pierre und Luc Dardenne für "Jeunes Mères"

Der Preis für den besten Erstlingsfilm, die Caméra d'Or, ging an "The President's Cake" von Hasan Hadi, der in der Directors' Fortnight, einer unabhängigen Sektion des Festivals, Premiere gefeiert hat.

In der Reihe »Un Certain Regard« wurde "THE MYSTERIOUS GAZE OF THE FLAMINGO" von Diego Céspedes, eine Koproduktion der Weydemann Bros. prämiert.

Zudem wurde bei der Eröffnungsveranstaltung des Festivals die Ehrenpalme an den Schauspieler Robert De Niro für sein Lebenswerk überreicht.

Link: www.festival-cannes.com

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Deutscher Film siegte beim Neiße Filmfest:

Der deutsche Beitrag "Ungeduld des Herzens" von Lauro Cress wurde beim 22. Neiße Filmfestival im polnischen Zgor­zelec, der Schwesternstadt von Görlitz, als bester Spielfilm ausge­zeichnet.

Der Film nach dem Roman von Stefan Zweig (1881-1942) erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis. Die deutsch-polnisch-tschechisch besetzte Jury erklärte, das Werk ermögliche "die Teilnahme an einem zutiefst bewegenden und beinahe mystischen Prozess der Suche nach Zugehörigkeit" und öffne den Raum für Reflexionen.

"Ungeduld des Herzens", der die Geschichte eines Bundeswehrsoldaten erzählt, der sich aus Mitleid mit der querschnittsgelähmten Tochter eines reichen Bauunternehmers einlässt, feierte im Januar 2025 beim Filmfestival Max Ophüls Preis seine Premiere, wo er als bester Spielfilm und die Hauptdarsteller Ladina von Frisching und Giulio Brizzi als bester Schauspielnachwuchs ausgezeichnet wurden.

Eine besondere Erwähnung im Spielfilm-Wettbewerb erhielt „Nulpen“ von Sorina Gajewski mit ihrer Abschlussarbeit an der dffb Berlin. Hier der Trailer:


Aneta Grňáková wurde für ihre Arbeit am tschechischen-slowakischen Spielfilm "Mord“ von Adam Martinec mit dem von der Stadt Görlitz gestifteten Preis für das beste Szenenbild ausgezeichnet.

Die polnische-deutsche Produktion „Listy z Wilczej“ (Briefe aus der Wolfstrasse) von Arjun Talwar wurde als bester Dokumentarfilm im trinationalen Wettbewerb ausgezeichnet.

Den in diesem Jahr erstmals vergebenen Preis der Jugendjury des Neiße Filmfestivals erhielt "Rok vdovy“ (Ein Jahr der Witwe) von Veronika Lišková aus Tschechien.

Insgesamt wurden elf "Neiße-Fische" als Auszeichnungen im Gesamtwert von 27.000 Euro vergeben.

Link: www.neissefilmfestival.net


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