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Zwei Weltpremieren der 74. Berlinale jetzt in der 29. KW 2024 regulär im Kino

Nicht aus dem Wettbewerb der 74. Berlinale, sondern zwei in der Sektion Panorama gezeigte Filme finden jetzt im Kino hohe Aufmerksamkeit beim Publikum.



Während über die kommende 75. Berlinale 2025 erste Pläne von der neuen Leiterin Tricia Tuttle durchsickern, müssen Kinobetreiber jetzt in der Hochsommersaison Filme von der letzten Berlinale Ausgabe dem Publikum schmackhaft machen.

Doch bevor wir zu den Filmkritiken der zwei Werke aus der Panorama-Sektion und noch zwei weiteren Spielfilmen kommen, wollen wir kurz über die Neuigkeiten von der nächsten 75. Berlinale berichten.

Die alleinige Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle, die das vorherige Führungsduo um Carlo Chatrian und Meriette Rissenbeek ablöst, will mit Perspectives einen neuen internationalen Wettbewerb für Spielfilmdebüts schaffen und damit die Bedeutung neuer Talente beim Festival stärken. Die Sektion "Encounters", die von ihrem Vorgänger Carlo Chatrian eingeführt worden war und zum Teil ebenfalls außergewöhnliche Filme präsentierte, soll nicht fortgesetzt werden.

Die neue Sektion Perspectives, die namentlich an die zuletzt eingestellte Reihe Perspektive Deutsches Kino erinnert, geht aus dem Preis Bester Erstlingsfilm der Berlinale hervor, der seit 2006 in Kooperation mit der GWFF vergeben wird. Die Münchener Organisation nimmt die Rechte von Film- und Fernsehproduzenten als Verwertungsgesellschaft wahr.

Bisher waren die nominierten Filme über alle Sektionen des Festivals verteilt; die neue Sektion fasst diese Filme, ähnlich wie bei der nicht mehr fortgeführten Sektion Encounters, in einem hochkarätigen fokussierten Wettbewerb zusammen. Thematisch dürfte aber Perspectives sich deutlich von der experimentellen Sektion Encounters unterscheiden und den Fokus stärker auf deutsche Filme und deutsche Koproduktionen setzen.

Eine dreiköpfige Jury wird über den von der GWFF gestifteten Preis »Bestes Spielfilmdebüt« entscheiden. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert. Das Preisgeld teilen sich Regisseur*innen und Produzent*innen des Preisträgerfilms. 

Die Filmauswahl für Perspectives wird von Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle zusammen mit den Co-Directors of Film Programming und den Sektionsleiter*innen von Panorama, Forum und Generation kuratiert, wobei Weltpremieren bevorzugt werden sollen.

Mit der in diesem Jahr nicht mehr fortgesetzten Reihe Perspektive Deutsches Kino war der 74. Berlinale 2024 ein Erstlingswerk der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin (DFFB) entgangen. Der im Kino Babylon Berlin gedrehte Debütfilm "Immerhin: Die Kunst, die Kunst" von Antonia Walther feierte deshalb seine Premiere in diesem Frühjahr beim Festival Max Ophüls Preis in Saarbrücken und kam jetzt in dieser Woche regulär ins Kino.


"IMMERHIN: DIE KUNST, DIE KUNST" Drama von Antonia Walther, Absolventin an der DFFB. (Deutschland 2024 | 90 Min.) Mit Katharina Bellena, Armin Marewski, Edgar Herbst u.v.a. seit 18. Juli 2024 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Kurzkritik:

Um es vorwegzunehmen, einen Preis oder Auszeichnung bekam der Film von Antonia Walther auf dem Festival Max Ophüls Preis im Januar 2024 in Saarbrücken nicht. Und dennoch, oder gerade, weil ihr erster Spielfilm völlig chaotisch war und eher an eine Satire, als an ein Drama erinnert, blieb er bei uns tief im Gedächtnis verwurzelt.

Ein Film, der wie ein Gleichnis zur gerade beim Dreh überstandenen Coronawelle im Chaos endet und dabei keine klare Struktur aufweist, sondern das Durcheinander, das während der Covid-19-Epedmie herrscht, in treffenden Bildern auszudrücken versucht.

Immerhin hat die 1992 in Berlin geborene Antonia Walther vor ihrem Regiestudium an der DFFB einige Kurzfilme gedreht und als Regieassistentin für Detlev Buck gearbeitet. Sie kennt sich also bestens im Metier aus und liefert mit ihrem an der DFFB erstellten Debütfilm mitnichten ein halbfertiges Werk ab, sondern bei genauer Betrachtung eine kluge Analyse der dreijährigen Pandemie in Kurzform.

Zum Inhalt ist folgendes zu sagen: Der renommierte Regisseur Stan (Armin Marewski) will mit seiner Theatergruppe ein Stück über die kritischen Seiten der Pharmaindustrie auf die Beine stellen. Dabei unterschätzt er die Macht der Psychotherapeutin Dr. Franz (Katharina Bellena), die er für seine Schauspielerinnen engagiert hat. Durch ihre Manipulation mischt diese sich in den Inszenierungsprozess ein, bis niemand mehr weiß, wer wirklich inszeniert.

Stan bemerkt, wie sie heimlich dem Ensemble das Medikament Zyprecs verabreicht, um sie abhängig zu machen und die Pharmaindustrie in ein gutes Licht zu rücken. Doch das Medikament bringt Nebenwirkungen mit sich – und die Premiere rückt immer näher.

Mit einfachen Mitteln und der Unterstützung des Kinos Babylon in Berlin Mitte, das seine Bühne und den Zuschauerraum kostengünstig für den Dreh zur Verfügung stellte, konnte der Film abgeschlossen werden.

Anfänglich waren wir etwas irritiert, fanden zum Schluss aber immer mehr Gefallen an dem außergewöhnlichen Werk, das zwar kein Kinohit ist, dafür aber sehr eigenständig ist und wie das Virus keinen geordneten Regeln folgt.

W.F.


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Zur nachfolgenden Besprechung eines schwedischen Filmes in der Panorama-Sektion der 74. Berlinale, hatten wir bereits während der Internationalen Filmfestspiele am 17. Februar 2024 eine erste fundierte Filmkritik von Elisabeth Nagy veröffentlicht. Eine Alternative oder Ergänzung dazu folgt heute von Angelika Kettelhack zur offiziellen Kinopremiere des Films.


"CROSSING: AUF DER SUCHE NACH TEKLA" Drama von Levan Akin über eine sich im Ruhestand befindenden Lehrerin, die in Istanbul auf der Suche der langen verschollenen Tochter ihrer verstorbenen Schwester ist. (Türkei, Georgien, Schweden, Dänemark, Frankreich, 2024 | 106 Min.) Mit Mzia Arabuli, Lucas Kankava, Deniz Dumanli u.a. seit 18. Juli 2024 im Kino. Hier der Trailer:



Angelikas Filmkritik:

Bei der diesjährigen "Berlinale" gewann C R O S S I N G: AUF DER SUCHE NACH TEKLA, der vierte Film des Schwedischen Filmregisseurs LEVAN AKIN, in der Sektion „Panorama“ nicht nur den „Teddy“-Award, sondern auch den zweiten Platz beim „Panorama“-Publikums-Preis.

Lia, gespielt von Mzia Arabuli, ist eine Geschichts-Lehrerin im Ruhestand. Geheiratet hat sie nie. Und vom Leben erwartet sie nicht mehr viel. Seit der Pensionierung fehlt ihr jeder Antrieb — bis sie es sich plötzlich zur Aufgabe macht herauszufinden, was aus ihrer Nichte Tekla geworden ist, die vor langer Zeit plötzlich aus Batumi, der georgischen Hafenstadt am Schwarzen Meer, verschwunden war. 

Lia hat Ihrer Schwester, mit der sie recht viel verband, auf dem Sterbebett das Versprechen gegeben, dass sie sich auf die Suche nach der verschwundenen Tekla machen will.  Außerdem hat sie plötzlich das Glück zufällig auf Achi (Lucas Kankava), einen 25-jährigen Arbeitslosen zu treffen, der sich an Tekla erinnert und der für sich in Batumi keine Zukunft mehr sieht. Sein Traumziel ist Istanbul im Nachbar-Land Türkei. Und genau dorthin soll Tekla angeblich ja auch verschwunden sein. 

Unter diesen Voraussetzungen machen sich die beiden so unterschiedlichen Menschen also gemeinsam auf die Suche nach der Verschwundenen. Istanbul empfängt sie als wunderschöne Stadt voller Anknüpfungspunkte, Möglichkeiten und Überraschungen. Doch die Suche nach jemandem, der absolut nicht gefunden werden will, ist in dieser Millionen-Stadt fast ein Ding der Unmöglichkeit. 

Doch irgendwann begegnen die beiden Suchenden durch Zufall Evrim (Deniz Dumanli), einer Anwältin, die für Trans-Rechte kämpft. Da sie selbst eine Trans-Frau ist, kann sie sich den Grund für die Flucht von Tekla aus ihrem Heimatland gut vorstellen und hilft von daher den beiden „Fremdlingen“ aus Batumi sich ihren Weg durch Istanbuls Gassen und Hinterhöfe zu bahnen.

Levan Akins vierter Spielfilm besticht durch seine emotionale Unmittelbarkeit: Zwei zunächst zögerliche Fremde überwinden auf ihrer Mission nicht nur ideologische, sondern auch innere Grenzen und machen gemeinsame Sache, indem sie einander vertrauen.

Denn plötzlich kann das seltsam zusammengewürfelte Paar — pensionierte Lehrerin und arbeitsloser junger Mann — sich durch die gemeinsame Suche doch recht verbunden fühlen: Tekla ist ihnen plötzlich so nah wie nie zuvor.

Dabei bezieht sich der Titel des Films „Crossing“ – also Überqueren – nicht nur auf die Reise in ein anderes Land, sondern auch auf die Zurückeroberung verschütteter Persönlichkeitsanteile. Lia, die stolze, aber verhärmte Seniorin, wird durch die Begegnung mit Trans-Frauen und Prostituierten viel kreativer und lebenslustiger werden. 

Und die Hauptdarstellerin Mzia Arabuli spielt ihre Hauptrolle ebenso rau wie herzlich. Vielleicht hängt ihre beeindruckend authentische Interpretation der in Traditionen gefangenen Frau auch damit zusammen, dass die 72-jährige Schauspielerin vor den Dreharbeiten selbst noch nie mit Trans-Menschen zu tun hatte, aber während der Film-Arbeit in Istanbul tatsächlich viele neue und tiefe Beziehungen zur Community entwickelte — wie Regisseur Levan Akin vermutet.

Zudem bezieht sich das titelgebende Wort „Crossing“ – also das Überqueren – nicht nur auf die Reise in ein neues, ein anderes Land und auch nicht nur auf das Überschreiten der Geschlechtertrennung, sondern vor allem auf das Sprengen der inneren Verfestigungen durch Erziehungen und der erlernten Meinungen. Und dadurch gelingt ihr die Zurückeroberung verschütteter Persönlichkeitsanteile. Lia, die stolze, aber verhärmte Seniorin, wird durch die Begegnung mit Transfrauen und Prostituierten eine andere werden. 

Hauptdarstellerin Mzia Arabuli spielt das ebenso rau wie herzlich. Sie lässt bewusst die harte äußere Schale sanft und leise zerbröseln. Vielleicht hängt ihre beeindruckend authentische Interpretation der bislang in Traditionen gefangenen Frau auch damit zusammen, dass die 72-jährige Schauspielerin vor den Dreharbeiten noch nie mit Trans-Menschen zu tun hatte, aber während der Film-Arbeit in Istanbul viele neue und tiefe Beziehungen zu der ihr bislang unbekannten Community entwickelte — so wie das Regisseur Levan Akin vorsichtig vermutet.

Bis kurz vor Schluss vermittelt der Film die Reise nach innen vor allem durch Blicke und Gesten und besonders durch den Einsatz von Tänzen und Liedern, die das Gegen- und Miteinander von Konservatismus und Moderne wunderschön rhythmisieren.

Angelika Kettelhack


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Der zweite Film aus der Sektion Panorama der 74. Berlinale, der jetzt in die Kinos gekommen ist und den man nicht so schnell vergessen wird, weil dessen Bilder nachhaltig im Kopf hängen belieben, hat Ulrike Schirm besprochen.

"LOVE LIES BLEEDING" ein romantischer Psychothriller von Rose Glass um lesbische Liebe mit Kultcharakter, voller Sex und Gewalt, bei dem sich eine Fitnessstudio-Angestellte in eine Bodybuilderin verliebt. (USA, Großbritannien, 2023 | 104 Min.) Mit Kristen Stewart, Katy O'Brian, Jena Malone u.a. seit 18. Juli 2024 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Schön ist das Leben, dass Lou (Kristen Stewart) in einem mickrigen Kaff an der Grenze zu Mexiko führt, irgendwo im Niemandsland der USA, wahrlich nicht. Sie arbeitet in einem verlodderten Fitnessstudio, in dem sie die Toiletten putzt, die ständig verstopft sind und von geilen Männern angebaggert wird. Es ist der schiere Hohn wenn man in dem Gym die angebrachten Aufmunterungsschilder liest, wie „Nur Verlierer geben auf“ oder „Schmerz macht stark“.

Hinzu kommt noch, dass Lou aus zerrütteten Familienverhältnissen kommt. Als Lou plötzlich die muskulöse Jackie Katy O´Brian an den Geräten trainieren sieht, gerät Lous Leben völlig durcheinander. Der Franzose würde sagen: „Un coup de foudre“.

Es dauert nicht lange und Jackie erwidert Lous Gefühle. Doch beide Frauen haben eine Vergangenheit, der sie nicht so einfach entkommen können und Wünsche, die sie unbedingt wahr machen wollen. Jackie träumt davon an einem Bodybuilding–Wettbewerb in Las Vegas teilzunehmen. Ihre "Amour fou" können beide Frauen nicht wirklich genießen. Lou hat einen kriminellen Vater (Ed Harris) ein regelrechtes Ekelpaket, ein örtlicher Gangsterboss, der versucht die beiden Frauen in seine Vorhaben mit hineinzuziehen. Außerdem fühlt sich Lou für ihre Schwester Beth (Jenna Malone) mit verantwortlich, die regelmäßig von ihrem Mann (Dave Franco) krankenhausreif geprügelt wird.

Jackie, die durch die Steroidspritzen, die Lou ihr verabreicht, leider aggressiv wird, stürzt sich auf den prügelnden Ehemann und tötet ihn. Sie versucht es auf Lous Vater zu schieben.

Auch Jackie, die aus Oklahoma kommt, hat eine traurige Vergangenheit hinter sich. Jackie ist bei Lou eingezogen mit schauerlichen Konsequenzen. Sie bekommt das Grauen innerhalb Lous Familie nun hautnah mit. Dank ihrer Muskeln und der Steroide sind diese kräftig entwickelt und sie kann sich gegen Gewaltüberfälle sehr gut wehren.

Am Anfang sieht man sie bei sich zuhause, der Fernseher läuft, man verfolgt, wie nach dem Mauerfall, ein Grenzübergang nach dem anderen geöffnet wird. Jackie ist damit beschäftigt, sich eine Spritze mit Steroiden in den Fuß zu setzen. Dann steht sie auf und posiert vor dem Spiegel. Im Hintergrund hört man lautes Klatschen und Johlen der befreiten Menschen aus Ost-Berlin.

Wir haben es hier mit einem lesbisch, erotisch aufgeladenen Film zu tun. Mit zwei außergewöhnlichen Frauenfiguren, ein Thriller, in dem die Chemie zwischen den beiden Frauen derartig gut funktioniert, dass man schon von dem „heißesten lesbischen Film des Jahres“ spricht.

Kristen Stewart schmückt zwar auf Grund ihrer Bekanntheit das Plakat des abgefahren Thrillers „Love Lies Bleeding“, während die eigentliche Sensation Katy O`Brian ist.

Es ist der zweite Langfilm nach „Saint Maud“ der britischen Regisseurin Rose Glass, der schon 2019 für Aufsehen sorgte. In einem Interview spricht sie darüber ein Film zu drehen, den sie gerne selbst sehen möchte. Sie hatte Lust auf bombastischen Spaß, pulpy und düster und eine Geschichte über eine muskuläre Frau zu erzählen. Schon der Schmuddel-Look der späteren 80er Jahre ist gut gewählt. Die überbordende Mischung aus leidenschaftlicher Romanze und blutigem Thriller funktioniert prima. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Werk ein Kultfilm wird, den man nicht so schnell vergisst.

Ulrike Schirm


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"JULIETTE IM FRÜHLING" Tragikomödie von Blandine Lenoir über eine liebenswerte, schrullige Familie. (Frankreich, 2024 | 95 Min.) Mit Izïa Higelin, Sophie Guillemin, Jean-Pierre u.v.a. seit 18. Juli 2024 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Die Kinderbuchillustratorin Juliette (Izïa Higelin) kehrt aus Paris in ihren Heimatort in der französischen Provinz zurück. Sie braucht einige erholsame Tage, denn sie ist erschöpft und leidet unter Schlaflosigkeit und ist depressiv. Sie freut sich auf ihre Verwandtschaft. Ihr Vater nimmt sie freudig auf.

Doch so entspannend, wie sie sich ihren Aufenthalt vorgestellt hat, ist es nicht.

Ihre unglücklich verheiratete ältere Schwester (Sophie Guillemin) versucht sich mit einer heimlichen Affaire zu trösten. Den heimlichen Liebhaber, der sich als Bär oder Gespenst verkleidet, empfängt sie von Dienstag bis Donnerstag. Ansonsten organisiert sie den Umzug der Großmutter (Liliane Rovère) ins Altersheim, die sich dort ganz wohl fühlt. Weiterhin umsorgt sie den Vater, der Angst vor einer Demenz hat und dann ist da auch noch die exzentrische Hippy-Mutter, die sich als Aktmalerin versucht sowie ihre beiden Kinder. Der einzige ruhende Pol ist der schweigsame Vater (Jean-Pierre Daroussin). Die Mutter lebt nicht mehr bei dem Vater.

Da die Wohnung der Großmutter vermietet werden soll, trifft Juliette bei einer Begehung auf den sanftmütigen Pollux (Salif Cissé), den sie noch öfter treffen wird.

Die Vorlage für diesen feinsinnigen, mit viel absurder Alltagskomik gezeichneten Film, bietet die die autobiografische Graphic Novel „Juliette: Gespenster kehren im Frühling zurück“, von Camille Jourdy.

Regisseurin Blandine Lenoir erzählt, wie unterschiedlich Depressionen sich anfühlen können. Ab und zu skizziert Juliette dazu ihre Gefühlswelt mit Bleistift und Wasserfarben auf Papier.

Verschüttete Erinnerungen, unausgesprochene Dinge und Familiengeheimnisse kommen nach und nach an die Oberfläche. Der Bruder Nicolas der beiden Schwestern ist schon als kleines Kind gestorben. Juliette kann sich nicht an ihn erinnern.

Eine temporeich inszenierte, warmherzige Komödie über familiäre Beziehungen und die Suche nach dem persönlichen Sinn im Leben. Es macht Spaß mit dieser schrulligen Familie und Juliettes ungelösten Problemen zu folgen. Der fast perfekte Film für den Sommer. Am Ende bringt die gesamte Familie Juliette zum Bahnhof, denn sie muss wieder zurück nach Paris fahren.

Ulrike Schirm


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