Skip to content

Eklat bei der US-Gala zu den 33. Gotham Awards 2023 & Auszeichnung für Franz Rogowski in New York

Die 33. Verleihung der Gotham Awards fand am 27. November 2023 in New York statt. In seiner Laudatio auf Steven Spielberg wollte Robert de Niro ex Präsident Donald Trump kritisieren, doch der vorbereitete Text war von Apple gekürzt worden.



Die Gotham Awards bilden traditionell den Auftakt zur US-amerikanischen „Film Awards Season“, an deren Ende die Oscarverleihung steht.

Die Mitglieder des Gotham Film & Media Institute zeichnen dabei die aus ihrer Sicht besten Independent-Filme und Fernsehproduktionen des Jahres aus.

Bei der 33. Verleihung der Gotham Awards, die am 27. November 2023 in New York stattfand, hielt Schauspielstar Robert De Niro bei seiner Laudatio auf Steven Spielbergs jüngstes Meisterwerk "Killers of the Flower Moon" plötzlich inne und beschuldigt die Produktionsfirma und Streamingdienst »Apple« der Zensur, weil Teile aus seiner Preisverleihungsrede entfernt worden waren.

In seiner vorbereiteten Rede anlässlich der Auszeichnung des Martin-Scorsese-Films mit dem "Historical Icon and Creator Tribute Award" waren offenbar Teile daraus mit seiner Kritik an ex Präsident Donald Trump gestrichen worden, sodass er abweichend von der Videoeinspielung des Textes zur freien Rede überwechselte, um die fehlenden Sätze spontan ergänzen zu können.

Mit Worten wie "Geschichte ist nicht mehr Geschichte. Die Wahrheit ist nicht die Wahrheit, und selbst Fakten werden durch alternative Fakten ersetzt und von Verschwörungstheorien und Hässlichkeit bestimmt", wurde der 80-Jährige auf der Bühne deutlich.

"In Florida wird jungen Schülern beigebracht, dass Sklaven Fähigkeiten entwickelt haben, die sie zu ihrem persönlichen Vorteil nutzen können. Die Unterhaltungsindustrie ist nicht immun gegen diese eitrige Krankheit." Die Lüge sei nur "ein weiteres Werkzeug im Arsenal des Scharlatans" geworden, erboste sich Robert de Niro.

"Der ehemalige Präsident hat uns während seiner vierjährigen Amtszeit mehr als 30.000 Mal belogen, und mit seiner aktuellen Kampagne der Vergeltung hält er das Tempo hoch", bezog sich der Oscar-Preisträger in seiner freien Rede direkt auf Donald Trump. "Bei all seinen Lügen kann er seine Seele nicht verbergen. Er greift die Schwachen an, zerstört die Gaben der Natur und zeigt seine Respektlosigkeit, indem er beispielsweise Pocahontas als Schimpfwort benutzt", fuhr er fort und spielte mit seiner letzten Aussage auf Trumps Spitznamen für Senatorin Elizabeth Warren an. Er habe überhaupt keine Lust, sich bei Apple zu bedanken, nach dem, was sie getan haben. Mit Worten "How dare you?" - wie können sie es wagen, das zu tun?, endete der aufgebrachte de Niro.


Der US-amerikanische Film- und Fernsehpreis Gotham Award wird seit 1991 verliehen. Bei seiner 33. Auflage waren auch die deutschen Schauspieler Sandra Hüller (für "The Zone of Interest") und Franz Rogowski (für "Passages") nominiert. Beide gingen jedoch leer aus.

Erfolgreichster Film wurde die französische Produktion "Anatomie eines Falls" mit der besagten Sandra Hüller in der Hauptrolle, inszeniert von Regisseurin Justine Triet, die die Preise für den besten internationalen Beitrag und das beste Drehbuch gewinnen konnte. Ebenfalls auf zwei Auszeichnungen in den Fernsehkategorien kam die Serie "Beef" (Beste Serie – Kurzform, Beste Rolle in einer neuen Serie – Ali Wong).

Im Vorfeld galt Andrew Haighs Drama "All of Us Strangers" als Favorit, das aber trotz seiner vier Nominierungen, nicht ausgezeichnet wurde.

Die Gewinner*innen 2023.

Bester Spielfilm
"Past Lives"
Regie: Celine Song
Produktion: David Hinojosa, Christine Vachon, Pamela Koffler
Hier der Trailer:



"Past Lives" sei ein sehr persönlicher Film, der von einem außergewöhnlichen Gefühl handele, das sie in einer gewöhnlichen Bar im East Village verspürt habe, sagte Celine Song in ihrer Dankesrede über ihr Regiedebüt.

nominiert waren auch:
"Passages" – Regie: Ira Sachs
"Reality" – Regie: Tina Satter
"Showing Up" – Regie: Kelly Reichardt
"A Thousand and One" – Regie: A. V. Rockwell

Bester Dokumentarfilm
"Olfas Töchter" (Les filles d’Olfa)
Regie: Kaouther Ben Hania
Produktion: Nadim Cheikhrouha
Hier der Trailer:



Der tunesische Film der Oscar nominierten Regisseurin über eine Mutter von vier Töchtern aus den niederen sozialen Schichten, von denen sich die beiden Älteren radikalisierten und sich dem islamischen Staat anschlossen, war eine der größten Überraschungen im diesjährigen Hauptwettbewerb von Cannes.

nominiert waren auch:
"20 Tage in Mariupol" (20 Days in Mariupol) – Regie: Mstyslaw Tschernow
"Against The Tide" – Regie: Sarvnik Kaur
"Apolonia, Apolonia" – Regie: Lea Glob
"Notre corps" – Regie: Claire Simon

Bester internationaler Film
"Anatomie eines Falls" (Anatomie d’une chute, Frankreich)
Regie: Justine Triet
Produktion: Marie-Ange Luciani, David Thion
Hier der Trailer:



Der französische Film mit der deutschen Schauspieler Sandra Hüller als Tatverdächtige eines vermeintlichen Mordes an ihrem Mann, der aber ebenso ein vermeidbarer Unfall gewesen sein könnte, hatte die in diesem Jahr die Goldene Palme von Cannes gewonnen.

nominiert waren auch:
"All of Us Strangers" (USA, Vereinigtes Königreich) – Regie: Andrew Haigh
"Poor Things" (Vereinigtes Königreich) – Regie: Giorgos Lanthimos
"Tótem" (Mexiko, Dänemark, Frankreich) – Regie: Lila Avilés
"The Zone of Interest" (USA, Vereinigtes Königreich, Polen) – Regie: Jonathan Glazer

Bestes Drehbuch
Justine Triet, Arthur Harari – "Anatomie eines Falls" (Anatomie d’une chute)

Beste Hauptrolle
Lily Gladstone – "The Unknown Country"

Beste Nebenrolle
Charles Melton – "May December"

Beste Nachwuchsregie
A. V. Rockwell – "A Thousand and One"

Fernsehen
Beste Serie – Langform (Laufzeit über 40 Minuten)

"Ein Funken Hoffnung – Anne Franks Helferin" (A Small Light) – Idee: Joan Rater, Tony Phelan; Executive Producers: Tony Phelan, Joan Rater, William Harper, Peter Traugott, Lisa Roos, Avi Nir, Alon Shtruzman, Susanna Fogel

Beste Serie – Kurzform (Laufzeit unter 40 Minuten)
"Beef" – Idee: Lee Sung Jin; Executive Producers: Steven Yeun, Ali Wong, Jake Schreier, Ravi Nandan, Alli Reich

Beste Rolle in einer neuen Serie
Ali Wong – "Beef"

Link: awards.thegotham.org

++++++++++++++



Auszeichnung an Franz Rogowski für "Passages".

Mittlerweile haben auch die New Yorker Filmkritiker ihre Preise vergeben.

Der New Yorker Filmkritiker-Verband NYFCC (New York Film Critics Circle) kürte den deutschen Schauspieler Franz Rogowski (37, "Undine") für seine Rolle in dem französischen Beziehungsdrama "Passages" von Ira Sachs zum besten Hauptdarsteller. Mit der US-Auszeichnung hat Rogowski seine Chancen im Trophäen-Wettbewerb ausgebaut.

Hier der Trailer:



In dem Beziehungsdrama von Ira Sachs mit Franz Rogowski, Ben Whishaw und Adèle Exarchopoulos in den Hauptrollen, beginnt ein Mann, der seit vielen Jahren in einer schwulen Beziehung lebt, mit einer Frau eine Liaison, woraufhin sich die beiden Männer trennen und sein langjähriger Partner sich wiederum mit einem anderen Mann verabredet. Der Film feierte im Januar 2023 beim Sundance Film Festival seine Premiere und wurde im Februar 2023 im Rahmen der 73. Berlinale erstmals in Deutschland gezeigt.


Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" wurde bei den Preisen in den USA zum besten Film des Jahres erklärt.

Als beste Hauptdarstellerin wurde Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon") ausgezeichnet.

Christopher Nolan erhält den Regiepreis für "Oppenheimer".

Zusammen mit den Gotham Awards und den Auszeichnungen der New Yorker Filmkritiker zeichnet sich bereits eine erste Einschätzung der möglichen Kandidaten für die Oscars ab.

NYFCC WINNERS 2023

Best Film:
Killers of the Flower Moon

Best Director:
Christopher Nolan, Oppenheimer

Best Actor:
Fraz Rogowski, Passages

Best Actress:
Lily Gladstone, Killers of the Flower Moon

Best Supporting Actor:
Charles Melton, May December

Best Supporting Actress:
Da’Vine Joy Randolph, The Holdovers

Best Screenplay:
Samy Burch, May December

Best Animated Film:
The Boy and the Heron

Best Cinematography:
Hoyte Van Hoytema, Oppenheimer

Best Non-Fiction Film:
Menus-Plaisirs – Les Troisgros

Best International Film:
Anatomy of a Fall

Best First Film:
Past Lives

Special Award:
Karen Cooper for her five decades of creative leadership as director of Film Forum.


Link: www.nyfcc.com

Anzeige

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!