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Deutsche Kurzfilmpreise 2022 verliehen + INTERFILM-Gewinner am Sonntag im Kino

Der Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Er wird jedes Jahr von der Staatsministerin für Kultur und Medien verliehen.



In Kooperation mit der Kurzfilm Agentur Hamburg vergab am Donnerstagabend, den 17. November 2022, die Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth die Deutschen Kurzfilmpreise 2022 verliehen. Die feierliche Vergabezeremonie fand in der Internationalen Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg statt.

Der Deutsche Kurzfilmpreis ist der bedeutendste und höchstdotierte Preis für kurze Filme, bei dem in sechs Kategorien insgesamt Prämien von 275.000 Euro vergeben wurden.

Von den 251 wettbewerbsfähigen Vorschlägen waren insgesamt 12 Filme nominiert.

Die Gewinner:

Die Auszeichnung für den besten Spielfilm von mehr als 10 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit ging an Mo Harawe für den Film „Will My Parents Come To See Me“ Hier der Trailer:



Synopsis:
Was er sich für seine letzte Mahlzeit wünscht, will die Gefängniswärterin wissen. "Fleisch und Cola", antwortet der junge Häftling. Vertraut mit den vorgeschriebenen Prozeduren, begleitet sie ihn durch seinen letzten Tag. Es ist ein schwieriger Weg in Richtung des Unvermeidlichen.

Der Film erzählt in ruhigen, langen Einstellungen, scheinbar dokumentarisch, die letzten Stunden im Leben von Farah. Minutiös schildert der Film diese scheinbar nicht enden wollende Zeit und stellt sie gegen alltägliche Beobachtungen. Das macht uns Zuschauer*innen fast zu Komplizen. Wir sehen das brutale, unausweichliche Ende kommen und können nichts tun. Genauso wie die Gefängniswärterin, die ihn bis zur Exekution begleitet.


Die goldene Lola in der Kategorie Spielfilm bis 10 Minuten Laufzeit gewannen Bazon Rosengarth und Sophia Groening für den Film „Muss ja nicht sein, dass es heute ist“. Hier der Trailer:



Synopsis:
Vier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln-Finkenberg und suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine SMS, die nie abgeschickt werden soll.

"Pointiert, humorvoll und authentisch zeigt Sophia Groening jenseits von Klischees die Lebensrealität von jungen Erwachsenen in Köln Finkenberg", so die Jury


In der Kategorie Dokumentarfilm bis 30 Minuten Laufzeit wurde Marian Mayland für „Lamarck“ ausgezeichnet. Hier der Trailer:



Synopsis:
Die Welt ist nicht immer schön, sagt meine Mutter, die sich in jungen Jahren sterilisieren lassen wollte, die Oma vermutete eine
Abtreibung, der Onkel war psychisch krank, die Oma vermutlich auch, der Vater plante einen Selbstmord und der Familienbetrieb, die Gärtnerei und das Blumengeschäft, ging bankrott.

Der Titel des Films bezieht sich somit zwar auch auf die Tätigkeit der Pflanzenzucht des Familienbetriebs, aber vielmehr auf die Frage, in wie weit Erfahrungen, im speziellen familiäre Prägungen, nach der Theorie von Jean-Babtiste de Lamarck vererbt werden können, wie etwa durch Traumata, was inzwischen wissenschaftlich belegt werden konnte.


Für den besten Animationsfilm bis 30 Minuten Laufzeit erhielt Nikita Diakur den Deutschen Kurzfilmpreis für den Film „Backflip“. Hier der Trailer:



Synopsis:
Trailer zu einem Kurzfilm, in dem eine Avatarmaschine einen Backflip lernt.

Sprung für Sprung, Scheitern um Scheitern nähert sich Diakurs Avatar dem selbsterklärten Ziel Rückwärts-Salto. Das konzeptuell starre quasi-wissenschaftliche Framework könnte ein Selbstläufer sein, bei dem sich der Filmemacher nur noch zurückzulehnen braucht, so wie auch das Publikum. Doch Nikita Diakur und/oder sein Avatar stellen gezielt Weichen und setzen Pointen, die alternierend Befremden und Verzückung auslösen. Am Ende ist die künstliche Intelligenz willensstark genug, um ihr Ziel zu erreichen.


In der Kategorie Experimentalfilm bis 30 Minuten Laufzeit konnte Gernot Wieland mit seinem Film „Bird In Italian Is Uccello“ die goldene Lola gewinnen.

Synopsis:
Ausgehend von einem Bericht über eine nie aufgeführte Theaterinszenierung von Mauriers Geschichte "Die Vögel", die in einer psychiatrischen Klinik in Norditalien aufgeführt werden sollte, werden die Rollen umgekehrt: Die menschlichen Figuren werden zu Vögeln und die Vogelprotagonisten zu Menschen.

Gernot Wieland, der einen Blick auf die eigene Kindheit wirft und feststellt, egal wie porös das trennende Membran sich gibt, wie durchlässig das Glas der Fensterscheibe die Landschaft dahinter erscheinen lässt, sie bleibt auf Distanz. Von Innen nach Außen führt keine Brücke. Die Topologie der unsichtbaren Räume, in die wir hinein geboren werden, ist zugleich unbewusst und starr. "Bird in Italian is Uccello" ist eine mäandernde, poetische Spurensuche nach Souveränität in den sozialpsychologischen Strukturen, die Gesellschaften definieren.


Auf „KURZ.FILM.TOUR - Der Deutsche Kurzfilmpreis.

Im Kino.“ werden alle nominierten und ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr deutschlandweit in kommunalen Kinos präsentiert.

Link: www.deutscher-kurzfilmpreis.de

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Bei INTERFILM, dem internationalen Kurzfilmfestival Berlin, werden zum Abschluss des Festivals die Gewinnerfilme am morgigen Sonntagabend, den 20. November 2022, um 21:00 Uhr im historischen Saal 1 des Kino Colosseums in der Prenzlauer Allee gezeigt. (Achtung KORREKTUR!)

Link: www.interfilm.de

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