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17. filmPOLSKA Festival beginnt am Mittwoch Open-Air in Berlin

Die 17. Ausgabe des größten polnischen Filmfestivals in Deutschland startet am Mittwochabend im Freiluftkino Berlin-Kreuzberg.



filmPOLSKA ist das größte polnische Filmfestival in Deutschland und wird vom Polnischen Institut Berlin veranstaltet. Das Filmfestival, das unter der Schirmherrschaft des Medienboard Berlin-Brandenburg steht, findet vom 22. - 29. Juni 2022 an verschiedenen Orten in Berlin statt.

Das Festival wird alljährlich von Filmworkshops, einem Kamera-Spezial im Arsenal sowie von diversen Konzerten und Ausstellungen begleitet.

Mit dem Film "Alle unsere Ängste" ('Wszystkie nasze strachy') unter der Regie von Łukasz Ronduda & Łukasz Gutt wird das Festival am 22.06.2022 um 21:00 Uhr im Freiluftkino Kreuzberg am Kunsthaus Bethanien eröffnet.

Das queere Drama, das 2021 den Goldenen Löwen in Gdynia erhielt, ist einer von sieben Wettbewerbsbeiträgen und erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Emanzipations- und Widerstandsgeschichte des gottgläubigen, zeitgenössischen Künstlers Daniel Rycharski.

Hier der polnische Trailer:



Synopsis:
Rycharski, gespielt von Dawid Ogrodnik, möchte den Suizid einer ebenfalls queeren Freundin nicht unter den Teppich kehren und versucht, den Tod künstlerisch und politisch zu verarbeiten. Doch was als versöhnender Akt zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Realitäten geplant ist, droht bald am Widerstand der Dorfbevölkerung zu scheitern.


"Alle unsere Ängste" erzählt davon, dass Freiheit, Demokratie, zivilgesellschaftliche Beteiligung und Selbstbestimmung bedroht sind. Die beiden Regisseure greifen Themen auf, die angesichts des Kriegs gegen die Ukraine nicht aktueller sein könnten. Die Häuser in der Heimatstadt des schwulen Künstlers und katholischen Aktivisten Daniel Rycharski sind mit seinen beeindruckenden Gemälden geschmückt, seine Skulpturen werden in angesehenen Ausstellungen in Warschau gezeigt und seine Installationen, wie z.B. eine beleuchtete Kapelle, dienen der örtlichen Gemeinschaft. Als tiefreligiöser Katholik ist er der Meinung, dass die Kirche kein Ort der Ausgrenzung sein sollte und dass in seiner Gemeinde Platz für alle ist. Doch das sehen nicht alle so. In Folge dramatischer Ereignisse beschließt Daniel den mutigen Kampf gegen Homophobie in seiner Heimatstadt aufzunehmen.

Wiederholungen gibt es am 23.06. / 20:00 / fsk Kino / zu Gast: Łukasz Ronduda
24.06. / 20:30 / Bundesplatz-Kino / zu Gast: Łukasz Ronduda
25.06. / 20:30 / Sputnik / zu Gast: Łukasz Ronduda

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Sehenswert ist auch der Film "Andere Leute" ('Inni Ludzie') von Aleksandra Terpińska, eine Filmadaption des in Rap-Form verfassten jüngsten Buches von Dorota Masłowska „Andere Menschen“, das die gnadenlos die Zustände im heutigem Polen beschreibt.

Hier der Trailer:



Wer einmal einen Text der Star-Autorin gelesen hat, weiß, was ihn/sie erwartet: eine wild schlingernde Handlung, Gesellschaftskritik, massenhaft pop-/kulturelle Zitate, Blicke in die Abgründe urbaner Milieus im frühen 21. Jahrhundert und eine Sprache, die viel mehr verrät als das Gesagte. Auch Terpińskas Leinwandfassung ist ein wilder Rausch, der weniger eine Geschichte erzählt als vielmehr einen Bewusstseinsstrom visualisiert. Das Tempo ist stabil hoch und absurder Sarkasmus zieht sich durch den ganzen Film, der sich anfühlt wie ein schlechter Trip.


Wenn man aus einem Arbeiterschließfach in einem der großen Warschauer Betonviertel stammt, sind die Lebensträume bescheiden: ein hübsches Mädchen, eine eigene Hiphop-Platte und damit natürlich viel Kohle. So hält sich Kamil mit Gelegenheitsjobs und etwas Dealerei mehr schlecht als recht über Wasser und verflucht die Ödnis des Alltags. Kann die hübsche Drogerie-Verkäuferin Aneta diesen etwas aufhellen? Oder ebnet ihm die reiche, aber von ihrer Ehe gelangweilte Iwona den Weg zu Geld und Ruhm? Und warum zur Hölle geistert permanent ein rappender Jesus durch die Szenerie?

23.06. / 20:30 / Bundesplatz-Kino / zu Gast: Dorota Masłowska
24.06. / 20:00 / Sputnik / zu Gast: Dorota Masłowska
25.06. / 20:00 / fsk Kino

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Gesehen haben wir bereits den Dokumentarfilm "Der Balkonfilm" ('Film balkonowy') von Paweł Łoziński, der beim letzten Festival in Locarno den Grand Prix von »Une Semaine de la Critique« gewonnen hat.

Hier der Trailer:



23.06. / 20:00 / Arsenal (im Rahmen von „filmPOLSKA-Spezial: Kamerablick“)
24.06. / 21:00 / K18
25.06. / 15:00 / fsk Kino / zu Gast: Paweł Łoziński
26.06. / 18:00 / Sputnik / zu Gast: Paweł Łoziński

Die filmPOLSKA-Retrospektive 2022 wird sich einer Kultfigur der polnischen Kinogeschichte widmen: Zbigniew Cybulski, dem „polnischen James Dean“.

Den Festival-Workshop wird diesmal Maciej Drygas leiten – ein herausragender Dokumentarfilmer und Professor an der Filmhochschule in Łódź.

Im Laufe des letzten Festivaltags wird die Jury des filmPOLSKA-Wettbewerbs den Siegerfilm sowie ihr Verdikt bekanntgeben. Der Siegerfilm wird noch einmal am 4. Juli 2022 um 18:00 Uhr im Programmkino Thalia Potsdam im Rahmen des Polnischen Filmclubs der Universität Potsdam gezeigt.

Link: instytutpolski.pl/berlin/17-filmpolska

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