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Start des 38. Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund / Köln

Die 38. Ausgabe des IFFF Dortmund+Köln wird am 15. Juni 2021 mit der Deutschlandpremiere von Aurora eröffnet.



Das Internationale Frauenfilmfestival, kurz IFFF Dortmund | Köln, ist das führende internationale Frauenfilmfestival Deutschlands, das seit 2006 aus der Fusion der beiden in den 1980er-Jahren gegründeten Frauenfilmfestivals femme totale (Dortmund) und feminale (Köln) hervorging und heute als das größte und älteste Frauenfilmfestival Deutschlands gilt.

Es findet jährlich abwechselnd in Dortmund und Köln statt und präsentiert in mehreren internationalen Wettbewerben ein Programm aktueller und historischer Filme, die speziell von Frauen gedreht und/oder produziert worden sind. Neben dem Wettbewerb bietet das Festival ein Angebot an Informationen und Bildungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen in Form von Workshops, Vorträgen und Werkstattgesprächen.

In diesem Jahr findet die 38. Ausgabe des IFFF vom 15. - 20. Juni 2021 unter der künstlerischen Leitung von Dr. Maxa Zoller in Dortmund statt. Wegen der Corona-Pandemie kann der Publikumspreis jedoch nur online ausgetragen werden.

Hier der Festivaltrailer:



Kurz vor dem Festivalstart sind allerdings nun doch einzelne Vorstellungen vor Ort im Kino möglich. Das IFFF nutzt die Gunst der Stunde um dem Dortmunder Publikum einige Höhepunkte aus dem Programm auf großer Leinwand des Dortmunder Traditionskinos Schauburg zu präsentieren. Bei insgesamt sechs Vorstellungen können Dortmunder*innen schon vor der zum 1. Juli 2021 geplanten bundesweiten Öffnung der Kinos wieder Filme im Kino erleben.

Auf dem Programm stehen mit "Quo vadis, Aida?", "Petite Maman" und "The Man Who Sold His Skin" drei Filme aus dem Internationalen Spielfilmwettbewerb für Regisseurinnen, der Dokumentarfilm "Becoming Animal" (Fokus »The Connection: Von Pflanzen, Menschen und anderen Tieren«) sowie das Double Feature von "Gendernauts & Genderation" aus der Sektion begehrt! – filmlust queer. Das Double Feature wird in Anwesenheit der Regisseurin Monika Treut gezeigt.

Das Filmprogramm für Kinder und Jugendliche 2021 ist zwar nur online, dafür aber für Schulklassen und Akkreditierte kostenfrei über die On-Demand-Plattform zu sehen. Buchungen für alle anderen angebotenen, kostenpflichtigen Online-Filme können direkt auf der Programmseite erledigt werden.

Die 38. Ausgabe des IFFF Dortmund+Köln wird am 15. Juni 2021 mit der Deutschlandpremiere von "AURORA" eröffnet. Die costa-ricanische Regisseurin Paz Fábrega nimmt damit zum zweiten Mal am Internationalen Spielfilmwettbewerb des IFFF Dortmund+Köln teil (nach ihrem Debüt "Agua frí­a de mar" in 2010).

Hier der Trailer:



Synopsis:
Aurora ist die Geschichte einer unaufgeregten Schicksalsgemeinschaft zwischen der Architektin und Kunstlehrerin Luisa und der 17-jährigen Yuliana, die eine ungewollte Schwangerschaft zu verheimlichen sucht. Mit großer Sympathie für ihre Charaktere erzählt Paz Fábrega vom Prozess des gegenseitigen Vertrauens bei der Suche nach dem besten Lösungsweg. Der Film feierte im Februar seine Weltpremiere beim IFF Rotterdam.


Im Dortmunder Spielfilmwettbewerb treten zum neunten Mal acht der besten Spielfilme aus aller Welt an. Hochkarätige Regisseurinnen zeigen hier ihre neusten Produktionen. Die Grande Dames der Filmindustrie wie Agnieszka Holland, Andrea Arnold und Sally Potter treffen hier auf jüngere Durchstarterinnen wie Maren Ade, Athina Rachel Tsangari und Teona Strugar Mitevska.

Neben den bereits genannten Filmen, darunter "Petite Maman" von Céline Sciamma aus Frankreich, der gerade auf der 71. Berlinale seine Premiere feiert, aber aus lizenzrechtlichen Gründen jedoch leider nicht zum Streaming zur Verfügung steht, sondern nur physisch einmal auf der Dortmunder Leinwand gezeigt wird, laufen außerdem im Internationalen Wettbewerb folgende vier Spielfilme:

"BANDAR BAND" von Manijeh Hekmat, (Iran / Deutschland, 2020)

Synopsis:
Drei junge Musiker*innen aus der iranischen Provinz wollen an einem Wettbewerb in Teheran teilnehmen, der für sie das Sprungbrett für eine internationale Bandkarriere darstellen könnte. Voller Hoffnung und guter Dinge starten sie ihren Kleinbus, doch enorme Wassermassen haben das Land überflutet und zahlreiche Straßen unpassierbar gemacht. Auf ihrem Weg müssen die drei Protagonist*innen zahlreiche Hindernisse überwinden und spontane Hilfseinsätze absolvieren. Trotz zunehmender Orientierungslosigkeit wollen sie ihre Träume nicht aufgeben.


"BURIED" von Françoise Ellong (Kamerun, 2020)

Synopsis:
Auf die Initiative von Ndewa treffen vier Freund*innen aus Kindertagen nach der Beerdigung ihres ehemaligen Heimleiters zusammen. Ndewa ist mit 39 Jahren der Älteste von ihnen und nicht nur für ihn fällt die aktuelle Lebensbilanz ziemlich schlecht aus. Deshalb lassen sich alle auf seine Idee ein: An dem verabredeten, einsamen Ort will jede*r von ihnen ein Objekt oder Symbol der Vergangenheit begraben, um über die eigenen Perspektiven nachzudenken und ein neues Leben zu beginnen. Als Ndewa einen Schlüssel begraben will, beginnt eine Art Spiel der Erinnerung, bei dem sich alte Dämonen Bahn brechen. Nacheinander erinnern sich die Freund*innen an ihre Kindheit im von Mönchen geführten Waisenhaus. Und an ”ºDaddy”¹, den Priester und Leiter des Hauses, in dessen Besitz sich dieser Schlüssel befand.

Françoise Ellong setzt mit ihrem Film ein Statement gegen das Schweigen, das die mächtige Institution Kirche als Waffe nutzt, um die Opfer von Missbrauch im Namen der Religion klein zu halten.


"ONE in a THOUSAND" von Clarisa Navas (Argentinien / Deutschland, 2020)

Synopsis:
Iris ist 17 Jahre alt. Sie ist von der Schule geflogen und verbringt ihre Tage in den Straßen des Sozialwohnungsprojekts »Las Mil«. Auch ihre beiden Cousins leben dort. In Chats und Datingapps erproben sie Freundschaft und Sexualität und schreiben an gegen eine heteronormative Gesellschaft. In den Hinterhöfen schafft sich diese junge queere Community ihre eigenen Räume und die Nächte gehören ihnen. Iris ist eigentlich zu schüchtern für diese Szenerie, aber sie hat keine Ahnung, wohin es mit ihr geht. Wenn sie nicht mit Dario und Ale abhängt, dribbelt sie mit dem Basketball durch die Siedlung. Dann taucht Renata auf, wenig älter als Iris, aber von urbaner Coolness. Im Viertel eilt ihr ein Ruf voraus, Gerüchte über HIV machen die Runde. Zwischen den beiden beginnt ein prickelnder Flirt, scheu und von großem Interesse für die andere – das alles in einer von Lebendigkeit und latenter Gewalt geprägten Umgebung. Erwachsene spielen darin maximal eine Nebenrolle.

Lässig, fast schwebend erzählt Clarisa Navas diese Geschichte vom Erwachsenwerden zwischen Coming-out und Cybermobbing, in der die Architektur wie eine weitere Protagonistin behandelt wird.


"SOUAD" von Ayten Amin (Ägypten / Tunesien / Deuzschland, 2021)

Synopsis:
Souad, eine junge Studentin aus der Stadt Mansoura im nördlichen Nildelta zwischen Alexandria und Kairo, sucht Wege heraus aus der Unvereinbarkeit zwischen ihrem wachsenden sexuellen Verlangen und gesellschaftlichen Normen. Souad ist die Hauptidentifikationsfigur des Films und wird von Anfang dramaturgisch sowie durch die atmosphärische, dokumentarische Bildgestaltung als solche aufgebaut. Als Souad in der Mitte des Films wortwörtlich von der Bildfläche verschwindet, bricht die ägyptische Regisseurin Ayten Amin mit einem Tabu im zweifachen Sinne; einem filmischen und einem gesellschaftlichen. Diese überraschende Wendung nimmt der Geschichte und den Zuschauer*innen ihre Heldin und bringt gleichzeitig ein Thema auf die große Leinwand, das erst in den Jahren nach der Ägyptischen Revolution 2011 zum ersten Mal vermehrt in die Öffentlichkeit gelang. Souads Verschwinden wird zu einem offenen Geheimnis, vor dem selbst ihre Familie die Augen verschließt.

Der Film Souad spricht für Millionen von Jugendlichen im postrevolutionären Ägypten, die ihre prägendsten Jahre in einem politischen und ethischen Schwebezustand oder nationalen Depression verbringen.


Die acht aktuellen internationalen Spielfilme konkurrieren um den Preis von 15.000 Euro für die beste Spielfilmregie. Der Preis wird zwischen der Regisseurin (5.000 Euro) und dem deutschen Verleih (10.000 Euro) aufgeteilt, um den Vertrieb der Filme in Deutschland zu fördern.

Der Preis wird von der internationalen Jury im Rahmen der feierlichen Preisverleihung verliehen. Darüber hinaus entscheiden die Zuschauer*innen, welcher von den 24 zur Abstimmung stehenden Filmen Ihrer Meinung nach eine Auszeichnung für den mit mit 1.000 € dotiert Publikumspreis verdient. Eine Übersicht darüber finden Sie unter Publikumspreis.

Link: frauenfilmfest.com

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