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Warum wir kaum Netflix Filme besprechen, uns aber der Queerfilmnacht u.a. Festivals widmen

Netflix hat preisgekrönte Werke wie "ROMA" erworben, aber im Gegensatz zu den nachfolgend besprochenen Verleihern Salzgeber und GMfilms kaum Kino- und Pressevorführungen angeboten.



Die Kinos sind weiterhin geschlossen, aber das Filmgeschäft muss weitergehen. So ist es kaum verwunderlich, dass viele Filme, die im letzten Jahr nicht im Kino als Blockbuster laufen konnten, inzwischen bei den Streaming-Giganten wie Netflix oder Amazon Prime Video gelandet sind.

Auch Disneys derzeit meistgesehener Film ist immer noch "MULAN" aus dem letzten Halbjahr, der die Kinoleinwand bisher nicht erblickt hat, sondern überteuert im Stream auf eigenem Kanal vermarktet wurde. Inzwischen sind wenigstens DVD und Blu-ray Disc des Films deutlich preiswerter zu haben.

Doch eins haben die meisten Streaming-Anbieter gemeinsam. Sie scheuen Kinoveröffentlichungen, und laden Pressevertreter kaum zu Sichtungslinks ein, uns eingeschlossen.

Da wir jedoch das Kino lieben, das hoffentlich bald wieder aufmacht, leisten wir uns derzeit noch keinen eigenen kostenpflichtigen Netflix Zugang, sondern berücksichtigen vornehmlich jene Filme, für die wir Presseeinladungen in Form eines kostenlosen Streams bekommen, weil wir nur ehrenamtlich für den BAF e.V. tätig sind.



Grundsätzlich anders als Netflix verhält sich z.B. der Verleih Salzgeber. Er beteiligt sogar bisherige Partnerkinos am Umsatz und schickt darüber hinaus nicht nur in diesem Monat, sondern bis auf Weiteres die ansonsten im Kino stattfindende Queerfilmnacht online! Solange die Kinos nicht regulär und im vollem Umfang wieder geöffnet haben, könnt ihr im Salzgeber Club, oder über die Seiten der Partnerkinos, jeden Monat zwei Filme streamen.



Es gibt nicht viele Verleiher, die ähnlich agieren. Stolz verkündet deshalb Salzgeber, dass man zu Jahresbeginn mit dem Film „Trübe Wolken“ auch beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken vertreten ist, das vom 17. bis 24. Januar 2021 mit den besten neuen Filme des jungen deutschsprachigen Kinos wegen der Corona-Pandemie bundesweit online gehen wird.

Jeder der teilnehmenden Filme kann zum Preis einer Kinokarte beim Filmfestival Max Ophüls Preis 24 Stunden gestreamt werden. Da es sich bei den Filmen um Premieren handelt, sind vorab keine Trailer zu bekommen.

Gesagt sei nur, dass es sich bei Christian Schäfers vielschichtigem Regiedebüt „Trübe Wolken“ um einen Coming-of-Age-Thriller mit Kinostar Devid Striesow handelt, neben dem die Newcomer Jonas Holdenrie und Valerie Stoll glänzen.



In der Sektion Panorama der letzten 70. Berlinale 2020 lief ein brasilianischer Film mit queeren Bedürfnissen, der ausnahmsweise mal nicht bei Salzgeber, sondern jetzt bei GMfilms über die VoD-Plattform Vimeo für 4,50 € veröffentlicht wird.

In der OnlineLounge von GMfilms kann der aktuelle Kinofilme "DRY WIND" (O.T.: "VENTO SECO") von Daniel Nolasco aus dem Jahre 2020 ohne Anmeldung und ohne Club- oder Abo-Gebühren einfach als kostenpflichtiger, aber preiswerter Stream angeschaut werden. Darüber ist das nachfolgend von Ulrike Schirm besprochene Erotik-Drama auch bei Amazon als DVD ab 15. Januar 2021 zu erwerben.

"DRY WIND" (O.T.: "VENTO SECO") nicht jugendfreies Erotik-Drama von Daniel Nolasco (Brasilien, 2020, ab 18 J.). Mit Allan Jacinto Santana, Guilhermina Guinle, Tothi Cardoso u.. ab 15. Januar 2021 bei Amazon auf DVD oder als VoD über Vimeo sei 1. Januar 2021 für begrenzte Zeit im Online-Stream.

Hier der Trailer:



Ulrikes VoD-Kritik:

Sehr trocken und heiß ist die Gegend um Catalan in Brasiliens Bundesstaat Goiás. In dem öden Ort Catalao, eher bekannt für den einen oder anderen Hassmord an Schwulen, lebt der etwa 40-jährige Santos. Er arbeitet in einer Düngemittelfabrik, in der man es mit den Sicherheitsvorkehrungen offensichtlich nicht so genau nimmt. In seiner Freizeit geht er schwimmen und abends beschäftigt er sich mit Landschaftspuzzles.

Mit seinem Arbeitskollegen Ricardo trifft sich der wortkarge Santos hin und wieder in einem abgelegenen Eukalyptuswäldchen zum Sex. Das war`s dann auch schon. Ein Einzelgänger, der nirgends richtig dazugehört. Dann taucht in der Fabrik ein Neuer auf. Maicon, ein blondierter Typ, der entfernt wie aus einem Tom-of-Finnland-Comic entsprungen zu sein scheint. Fasziniert starrt Santos den in Leder gekleideten Mann auf seinem Motorrad an.

Als er eifersüchtig beobachtet, wie Maicon mit Ricardo anbandelt, setzt ein Wandel bei ihm ein. Er phantasiert sich in eine homoerotische Welt hinein, in die er rein optisch so gar nicht passt. Wie ein Fremdkörper bewegt er sich zwischen bildschönen Männern in Lack und Leder, mit bodygebildeten Körpern, die sich leidenschaftlich und hemmungslos sexueller Spielarten hingeben. Die nüchternen Alltagsbilder wechseln zu farbenprächtigen fetischisierenden Bildern, in denen Santos voller Hingabe ein chromblitzendes Motorrad liebkost.

Daniel Nolascos Film mutet an „wie ein heißer, staubiger Sommer, dekoriert mit männlichen Körpern voller Leidenschaft und sexuellem Verlangen.“ Eine schwule Szene gibt es in diesem Ort nicht wirklich.

Ulrike Schirm


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