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Kinofest Lünen in NRW abgesagt - weiterer Rückschlag für die schwer gebeutelte Branche

Weniger Besucher, weniger Filme, weniger Kinos - enttäuschende Besucherzahlen am letzten Wochenende.



Bis zum 31. Kinofest Lünen, das Ende Oktober hätte stattfinden sollen, wäre noch etwas Zeit gewesen, sich noch einmal reiflich zu überlegen, ob eine Absage zwingend erforderlich ist.

Doch der Vorstand des gemeinnützigen Vereins Pro Lünen hat am 27. Juli 2020 entschieden, das Kinofest Lünen 2020 komplett abzusagen. Auf der Webseite des Festivals ist zwar noch nichts vermerkt, aber die wieder steigenden Corona-Infektionen und das geringe Interesse beim Publikum, derzeit ins Kino zu gehen, scheint eine Nachhaltige Wirkung hinterlassen zu haben.

Andere Festivals fahren dagegen meist zweigleisig und bieten bei deutlich abgespecktem Platzangebot und großem Hygieneabstand in den Kinos, eine Hybridversion mit zusätzlichem Online-Angebot ihres Festivals an.

Dazu gehört z.B. liffilms das neue "Literatur Film Festival Münster".

Dieses widmet sich als bundesweit erstes Filmfestival vom 16. September bis 11. Oktober 2020 explizit den vielfältigen Adaptionen literarischer Texte. Das teilte die Filmwerkstatt der westfälischen Stadt Münster als Veranstalterin mit.

In einem internationalen Wettbewerb sind neuere Literaturverfilmungen zu sehen, wie der Science-Fiction-Film "Last and First Man" des 2018 verstorbenen isländischen Regisseurs und Komponisten Johann Johannsson. Wesentlicher Teil des Programms sind Gespräche mit Autoren und Regisseuren.

Das Kinofest Lünen, das ebenfalls in Westfalen vom 28.10. bis 1.11.2020 hätte stattfinden sollen, versteht sich seit seiner Gründung 1990 als „Fest für deutsche Filme“. Immer im November wurden in der Festivalwoche in der Lippestadt am östlichen Rand des Ruhrgebietes neue deutsche Filme gezeigt, gefeiert und mit Preisen gewürdigt.

Als kleiner, intimer und in der deutschen Filmszene sehr geschätzter Treffpunkt der Branche, hatte das Kinofest Lünen sich zu einem beliebtem Publikumsfestival gemausert.

Aber das vergangene Kinowochenende offenbarte - wie bei herrlichem Sommerwetter bereits vorab vermutet - enttäuschende Comscore-Zahlen und brachte bei der Endabrechnung erneut einen Rückschlag für die schwer gebeutelte Branche.

Zwar verteilten sich die Kinogänger auf mehr Locations, die laut Aussage des Verbandes der Filmbetreiber (VdF) um 346 auf 8.495 zulegten, doch die Marktbeobachter von Comscore, die rund 239.000 Kinogänger im Zeitraum vom 30. Juli bis 2. August 2020 zählten, kommen auf einen Besucherschwund von 18 Prozent gegenüber dem vergangenen Wochenende und von rund 57 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019.

Während bei den Auto- und Open-Air-Kinos kaum weniger Besucher gezählt wurden, fiel der Schwund bei den regulären Filmtheatern leider deutlicher aus. Bestplatzierter Neustart des Wochenendes war die mit knapp 10.000 Zuschauern auf Rang fünf der Besucher-Charts platzierte „Master Cheng in Pohjanjoki“ im Verleih von MFA. Wir hatten den Film bei uns am letzten Sonntag, den 2. August 2020 besprochen.

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