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Ai Weiwei zurück in Berlin mit einer Reihe von Filmen im Kino Babylon zur Berlinale

Cinema For Peace Foundation bringt erstmals Ai Weiwei’s Film "The Rest" nach Berlin und präsentiert eine Panel Diskussion mit dem Künstler.



Pünktlich zur 70. Berlinale werden vom 19. - 24. Februar 2020 unter dem Titel »Censored«: Ai Weiwei’s Films insgesamt 52 Werke des chinesischen Künstlers im Berliner Kino Babylon gezeigt, die in China verboten wurden und laut Ai Weiwei auch von der Berlinale zensiert wurden, denn unter Dieter Kosslick, dem ehemaligen Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin wurden seine eingereichten Filme nicht aufgeführt.

„Die Deutschen haben nichts gelernt aus der Vergangenheit“

Der Künstler, der von der Universität der Künste (UDK) als Gastdozent nach Berlin geholt wurde, ist über die Deutschen verärgert und hat Berlin wieder den Rücken gekehrt. Zwar unterhält er noch ein Atelier in Berlin-Prenzlauer Berg, aber seinen Wohnort hat er mit seiner Familie nach Cambridge verlegt. Sein inzwischen 10-jähriger Sohn soll dort in einer internationalen Schule ohne wüste Beschimpfungen auf Ausländer aufwachsen, was in Berlin offensichtlich nicht mehr möglich war.

Der chinesische Künstler Ai Weiwei würde sogar die AfD-Politikerin Alice Weidel zu einem Streitgespräch treffen wollen, "um zu verstehen, warum Menschen wie sie zu so einer Geisteshaltung kommen können". Die beiden hatten sich bereits 2018 zufällig in einem Restaurant getroffen.

Zudem seien drei seiner Filme, die er über Flüchtlinge gemacht habe, von der Berlinale in den letzten Jahren nicht angenommen worden, sagte verbittert der chinesische Dissident letzten Montag gegenüber dem Berliner Tagesspiegel.

Organisiert von der »Cinema For Peace Foundation« sollen die Filme nun als Werkschau im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin-Mitte gezeigt werden, damit möglichst eine breite Masse internationaler Gäste die Gelegenheit wahrnehmen kann, die Filme während der diesjährigen Berlinale auf der Leinwand zu sehen. Gezeigt wird fast alles, was er seit 2003 gedreht hat.



Vorab wird es am Sonntag, den 16. Februar 2020, um 20:30 Uhr eine Panel Diskussion mit Ai Weiwei und dem Menschenrechtler Markus Beeko (Generalsekretär der deutschen Sektion von Amnesty International) im Kino Babylon geben, bei der die Berlin Premiere von Ai Weiwei's "The Rest" gezeigt wird.

Tickets gibt's auch online für 10,- € pro Person.
Hier der Trailer:



Synopsis:
Ai Weiwei's "The Rest" ist mit 78 Minuten Länge ein etwas kürzerer Dokumentarfilm aus dem Jahre 2018 über die europäische Migrationskrise, der direkt auf das Herz abzielt. Er folgt unmittelbar auf "Human Flow", der mit seinen 140 Minuten Länge die globale Flüchtlingskrise intensiv erkundete und 2017 im Wettbewerb der 74. Internationalen Filmfestspiele von Venedig uraufgeführt wurde.

Ai Weiwei's "The Rest" zeigt Flüchtlinge, die vor Krieg und Verfolgung in konfliktgeplagten Ländern fliehen und in Europa Zuflucht suchen, aber keinen sicheren Zufluchtsort finden. Stattdessen leben sie nun in einem zerfallenden humanitären Hilfssystem, das nicht mehr im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit steht, dadurch aber auch nicht mehr in der Lage ist, ihr Leben zu verbessern. Der Film ist nicht nur eine Anhäufung eigener Geschichten der Flüchtlinge, die in ihren eigenen Worten erzählt werden, sondern auch ein Spiegel des europäischen politischen Zeitgeistes, der von nationalen - manchmal sogar rechtsgerichteten Interessen geprägt ist. Die Erfahrungen dieser Flüchtlinge zeigen, wie die gesamteuropäischen Werte des Liberalismus und der Demokratie in der Praxis weitgehend versagt und diejenigen verraten haben, die am dringendsten Hilfe benötigen.


Das Ai Weiwei Film Festival beginnt am Mittwoch, den 19. Februar 2020 bereits um 14:00 Uhr mit "Ordos 100" über Ai Weiwei's bis heute nicht realisierten Masterplan eines architektonischen Projektes in der Mongolei, das in Kooperation dem Büro von Herzog & de Meuron hunderte Architekten aus 27 Ländern einlud, jeweils eine 1.000 Quadratmeter große Villa zu entwerfen.

Zu gleicher Zeit wird in einem zweiten Kinosaal der 166 Minuten lange Film "Fairytale" gezeigt, ein Ai Weiwei Projekt der Documenta in Kassel im Jahre 2007, an dem 1.001 Menschen aus China teilnahmen, die zuvor noch nie in Europa waren und während ihres Aufenthaltes in Deutschland in einem in einem Wohnheim nach Ais Design übernachten konnten.

Im dritten Kinosaal wird ebenfalls um 14:00 Uhr Ai Weiwei's 30 Minuten langes Fukushima Art Project präsentiert, zu dem der Künstler im August 2014 vom japanischen Kunstkollektiv Chim-Pom eingeladen worden war, um im Rahmen des Projekts "Don't Follow the Wind", ein Kunstwerk in der Atomzone von Fukushima zu schaffen.

Der Film wird zusammen mit einer 79 Minuten langen, heimlichen Aufzeichnung einer Delegation von Treuhändern des New Yorker Museums für Moderne Kunst (MoMA) vorgeführt, die 2009 in sein Atelier in Peking kamen. Deren ungezwungener Besuch unterschied sich jedoch kaum von einem anschließenden Treffen in einem Entenrestaurant, was dem Künstler nicht verborgen blieb.

Um 15:15 Uhr geht's weiter mit "Peaceful Land", 102 Minuten, 2011.
Um 15:45 Uhr folgt in einem anderen Saal "Humanity", 181 Minuten, 2019
Um 17:15 Uhr wird "Disturbing the Peace" gezeigt, 77 Minuten, 2009
Um 18:45 Uhr läuft "So Sorry", 54 Minuten, 2011, der von Ai Weiwei's qualvollen Kopfschmerzen nach seinen polizeilichen Folterungen im chinesischen Chengdu bestimmt wird.

Die weiteren Aufführungen am 19. Februar 2020 ab 19:45 Uhr, darunter eine Wiederholung von "The Rest" um 20:00 Uhr sowie die Vorführungen in den Folgetagen, entnehmen Sie bitte hier dem Kinoprogramm des Kino Babylon.

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Kino Babylon
Rosa-Luxemburg-Str. 30
10178 BERLIN
Link: babylonberlin.eu

Cinema for Peace Foundation
Schumannstr. 15
10117 BERLIN
Link: www.cinemaforpeace-foundation.org

Quellen: Tagesspiegel | RP Online | Kino Babylon | YouTube

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