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Die österreichische DIAGONALE'18 in Graz verlieh Preise im Wert von 117.500 €

Der Film „Murer - Anatomie eines Prozesses“ von Christian Frosch wurde als bester Spielfilm ausgezeichnet, „Die bauliche Maßnahme“ von Nikolaus Geyrhalter gewann in der Kategorie Dokumentarfilm.



Am Samstag, den 17. März 2018, wurden in Graz die Preise des größten österreichischen Filmfestivals, der Diagonale'18 verliehen.

Besonders viel Jubel und vor allem viele Jubelnde gab es dieses Jahr bei der Verleihung des Schauspielpreises. Dieser ging nämlich an das ganze Ensemble gleich zweier Filme, und zwar an Stefan A. Lukacs „Cops“ und Katharina Mücksteins „L’Animale“.

Letzterer landete auch auf dem dritten Platz der Publikumslieblinge bei der diesjährigen 68. Berlinale in der Sektion »Panorama«.

Der Film handelt von einem Mädchen, das wie ihre Mutter Tierärztin werden will. Die Frage ist nur, ob sie reif für diese Zukunft ist. In Österreich drückt das Wort »Matura«, das für Reifeprüfung steht, dieses Ziel vielleicht besser aus, als das deutsche Wort »Abitur«, das vom lateinischen „abire“ für „davongehen“ abgeleitet ist, denn Mati will noch nicht fort, um mehr über die Anatomie von Tieren im fernen Wien zu studieren. Sie hängt lieber mit harten Jungs ab und heizt mit ihnen auf ihrer Motocross-Maschine durch den Steinbruch, um dort ihre Bewährungsprobe zu bestehen. Im Maturakleid sieht Mati dagegen, wie sie selbst sagt, aus wie ein Clown.


Hier der Trailer:



Der zweite Gewinner des Schauspielpreises, „COPS“ von Stefan A. Lukac, handelt dagegen von dem ehrgeizigen Polizeirekrut Christoph.

Der angehende Polizist schießt in vermeintlicher Notwehr auf einen psychisch kranken Mann und wird zum Helden seiner Kollegen. Doch Christoph leidet unter Flashbacks und Panikattacken. Um den Schein des starken Mannes zu wahren, versteckt Christoph sein Trauma vor seinem Umfeld und flüchtet sich immer öfter in exzessive Gewalt ...


Hauptgewinn ging an Christian Frosch

Der Gewinner des Großen Diagonale Spielfilm-Preises ist Christian Froschs berührendes Justizdrama und Eröffnungsfilm „Murer – Anatomie eines Prozesses“. Hier der Trailer:



Es ist einer der größten Justizskandale der Zweiten Republik. Dem angesehenen Politiker Franz Murer, österreichischer Großbauer, Funktionär der NSDAP und von 1941 bis 1943 als SS-Führer auch als „Schlächter von Vilnius“ bekannt, wurde erst 1963 auf die juristische Intervention von Simon Wiesenthal in Österreich der Prozess gemacht. Er galt als einer der Hauptverantwortlichen für die Vernichtung der Juden im Ghetto von Vilnius. Überlebende des Massenmordes reisen an, um auszusagen und Gerechtigkeit zu erwirken. Vergebens! Der Prozess wegen Kriegsverbrechen endete in Graz mit einem Freispruch für Murer.


Der Dokumentarfilm-Preis ging an Nikolaus Geyrhalters „Die bauliche Maßname“. Hier ein Teaser über vollmundige Ankündigungen von österreichischen Politikern zu Grenzzäunen in Tirol, die zur Schließung der Balkanroute gegen Flüchtlinge dienen sollten, um jene auszusperren, die sich vor Krieg und Gewalt retten wollten:



Gemeinsam mit Eva Hausberger sind Regisseur Nikolaus Geyrhalter wundervolle Begegnungen mit Menschen geglückt, die allesamt am Brenner wohnen und die immer wieder auf sehenswerte und sprechende Weise zum Reden gebracht werden. Zum Beispiel zwei Jäger, die in den Bergen des Brenner unterwegs sind, die Durchlässigkeit der Grenzanlagen zeigen und dabei erzählen, was sie unter Heimat verstehen.


Mit dem Preis für den besten Kurzfilm wurde Bernhard Wengers „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ ausgezeichnet.

Moderiert wurde die Preisverleihung von Maria Seifert für das sehr unterhaltsame Showprogramm sorgte Austrofred.

Hier alle Preise im Überblick:

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark
Bester Spielfilm dotiert mit € 21.000
an Christian Frosch für "Murer – Anatomie eines Prozesses"

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark
Bester Dokumentarfilm dotiert mit € 21.000
an Nikolaus Geyrhalter für "Die bauliche Maßnahme"

Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz
Bester innovativer Experimental- oder Animationsfilm dotiert mit € 9.000 an Johann Lurf für "★" , hier der Trailer:



[ein grandioser, 99 Minuten langer Sternenatlas der Filmgeschichte]

Diagonale-Preis Kurzspielfilm
Bester Kurzspielfilm dotiert mit € 5.500
an Bernhard Wenger für „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm der Diözese Graz-Seckau
Bester Kurzdokumentarfilm dotiert mit € 4.000
an Kristina Schranz für "Ars Moriendi oder die Kunst des Lebens"

Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark
Bester Nachwuchsfilm dotiert mit € 7.000
an Bernhard Wenger für „Entschuldigung, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“

Diagonale-Schauspielpreise
in Kooperation mit der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden dotiert mit je € 3.000
Der Preis ging als Ensemblepreis an die Schauspieler/innen von "Cops" und L’Animale.

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC
Beste Bildgestaltung Spielfilm dotiert mit € 3.000
an Mariel Baqueiro für "Hagazussa"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC
Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm dotiert mit € 3.000
an Serafin Spitzer für "Gwendolyn"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea
Beste künstlerische Montage Spielfilm dotiert mit € 3.000
an Niki Mossböck für "Licht" und "Life Guidance"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea
Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm dotiert mit € 3.000
an Joana Scrinzi für "Gwendolyn" und "Nicht von schlechten Eltern"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD
Bestes Sounddesign Spielfilm dotiert mit € 3.000
an Niklas Kammertöns für "Hagazussa"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD
Bestes Sounddesign Dokumentarfilm dotiert mit € 3.000
an Sergey Martynyuk für "Zu ebener Erde"

Diagonale-Preis Szenenbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF
Bestes Szenenbild dotiert mit € 3.000
an Paul Horn für "Phaidros"

Diagonale-Preis Kostümbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF
Bestes Kostümbild dotiert mit € 3.000
an Peter Paradies für "Phaidros"

Preis außergewöhnliche Produktionsleistung der VAM – Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien
Der mit € 20.000 dotierte Preis wird geteilt und geht ex aequo
an RitzlFilm für "Die beste aller Welten" und
an Minifilm für "Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft"

Diagonale
Festival des österreichischen Films
Graz, 13.-18. März 2018
Link: www.diagonale.at

Quellen: Uncut | Diagonale | Kino-Zeit | Berlinale



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