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Der Spreewald wird zum Open-Air-Kino!

FilmFestival Cottbus beteiligt sich an Sommeredition. (UPDATE mit Trailer und Filmkritik)



Was der Berlinale in Berlin im August recht ist, kann auch für das Filmfestival des osteuropäischen Film in Cottbus nicht verkehrt sein. Beide Festivals finden immer in der kalten Winterjahreszeit statt. Um ihrem Publikum einige Highlights noch einmal auch im Sommer präsentieren zu können, kooperierten die Internationalen Filmfestspiele Berlin in den letzten beiden Jahren im August mit einem Freilichtkino am Kulturforum unweit des Potsdamer Platzes, ihrem Stammsitz.

In diesem Sommer soll nun auch im Berliner Umland Festivalfeeling aufkommen. Dazu wird der Spreewald zum großen Freilichtkino. Im Rahmen des ersten „Spreewälder Filmsommer“ zeigt der Verein für Film- und Medienpädagogik Cottbus e.V. in Zusammenarbeit mit dem FilmFestival Cottbus vom 3. Juni bis 6. Oktober 2017 amüsantes, emotionales und teilweise auch schräges europäisches Kino an verschiedenen Spielstätten im Spreewald.

Eröffnet wird der Spreewälder Filmsommer am 3. Juni 2017 mit einem Höhepunkt des 23. FilmFestival Cottbus im Hafen 2 in Lübben: Vinko Brešans "GOTT VERHÜTE" – einer herrlich skurrilen Komödie, die das Festivalpublikum seinerzeit begeistert hat. Hier der Trailer:



Hinter dem Projekt des Spreewälder Filmsommers steht nicht nur der Wunsch, Kino und Erlebnis an besondere Orte im wunderschönen und manchmal auch mystischen Spreewald zu bringen, sondern auch mit einer abwechslungsreichen Filmauswahl einen Beitrag zu interkultureller Verständigung, Toleranz und Dialogbereitschaft zu leisten. Mehreinnahmen sollen in kulturelle Bildungsarbeit, in medienpädagogische Seminare und Workshops für Kinder und Jugendliche in der Region fließen.

Zum Programm von elf Spielfilmen und einem Kurzfilm gehören nicht nur der deutsche Kinohit des letzten Jahres, "WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS", sondern auch der Gewinnerfilm des Jugendfilmwettbewerbs 2015, Theresa von Eltz´ herausragender Spielfilm "4 KÖNIGE". Hier der Trailer:



Elisabeths Filmkritik:

Theresa von Eltz wechselte nach ihrem Geschichtsstudium an die NFTS in Beaconsfield mit dem Zielfach Regie. Bereits ihr erster Kurzfilm, "Gecko", wurde im Berlinale-Wettbewerb gezeigt. Für ihr Spielfilmdebüt tat sie sich mit Esther Bernstorff zusammen. Schwere Themen behandelte Bernstorff bereits in "Das Fremde in mir". In "4 Könige" treffen vier Jugendliche in der Psychiatrie aufeinander. Es ist Weihnachten und die Station ist bis auf die vier verwaist. Realismus ist folglich nicht das Entscheidende. Viel zu spät erfährt man die Hintergründe. Fraglich bleibt natürlich die Entscheidung, einem Jungen mit Angstzuständen mit einem aggressiven Halbstarken zusammenzulegen, der sich nicht unter Kontrolle hat. Das Gegensätze sind gewollt und wohl auch von Nöten. Die Handlung dreht sich nicht um die Behandlung und die Medikation. Die Geschichte muss sich über die Darsteller tragen und das tut sie zum Glück auch. "Fack ju Göhte"-Chantal-Darstellerin Jella Haase, Paula Beer aus "Das finstere Tal", Shooting Star 2015-Jannis Niewöhner und Moritz Lau ("Stiller Löwe") entwickeln mit ihren so unterschiedlichen Figuren eine glaubhafte Beziehung zueinander. "4 Könige" ist ein Ensemblefilm, der gar nicht viel an Handlung braucht, ihre Gefühle zwischen Angst und Zutrauen bestimmt das Auf und Ab der Atmosphäre. Das für den Drehbuchpreis nominierte Projekt wurde in Hamburg und Umgebung realisiert. Und eins steht mal fest, Weihnachten muss man nicht feiern.

Elisabeth Nagy


Die Werke des Spreewälder Filmsommer zeigen eine große stilistische Bandbreite: Fast dokumentarisch spürt ein Beitrag zwei jungen bürgerlichen Mädchen nach, die im Internet an islamistische Werber geraten; Veteranen des Balkankrieges werden zur Leibgarde einer kleinen serbischen LGBT-Gemeinde und ein findiger norwegischer Unternehmer erweitert sein Geschäftsportfolio – natürlich nicht ganz problemfrei - um eine Flüchtlingsunterkunft.

Die Filme im Einzelnen:

3. Juni 2017 | 21:30 Uhr | Hafen 2 in Lübben
"GOTT VERHÜTE"

24. Juni 2017 | 21:30 Uhr | Schlossberg Luckau
"EIN DORF SIEHT SCHWARZ"

14. Juli 2017 | 21:30 Uhr | Großer Hafen in Schlepzig
"MÄšR" + "HERZENTÖTER"
Vorfilm: der niedersorbischsprachige Preisträger der 13. Cottbuser FilmSchau, MÄšR.

15. Juli 2017 | 21:30 Uhr | Haus Burglehn in Lübben
"MITTAGSSONNE"

21. Juli 2017 | 21:30 Uhr | Schlossberg Luckau
"ALLES UNTER KONTROLLE"

5. August 2017 | 21:00 Uhr | Schlossberg Luckau
"DER HIMMEL WIRD WARTEN"

11. August 2017 | 21:30 Uhr | Schloss Groß Leuthen
"4 KÖNIGE"

12. August 2017 | 21:00 Uhr | Haus Burglehn in Lübben
"PARADA"

2. September 2017 | 20:30 Uhr | Schlossberg Luckau
"WELCOME TO NORWAY"

15. September 2017 | 20:00 | Haus Burglehn in Lübben
"DIE SCHÜLER DER MADAME ANNE"

6. Oktober 2017 | 20:00 Uhr | Haus Burglehn in Lübben
"WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS"

Ausführliche Informationen erhält man auf der Webseite.
Link: www.spreewälder-filmsommer.de


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