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DVD-Disposable zerstört sich nach dem Abspielen


Videotheken mit gut sortiertem DVD Angebot gibt es in Berlin fast so viele wie Kinos. Die Stadt mit der höchsten Kinodichte in Deutschland benötigt deshalb wahrscheinlich so schnell kein neues Geschäftsmodell, zumal bereits einige Videotheken wegen Publikumsmangel wieder schließen mussten. Die Umsätze gingen zurück und neue Einnahmequellen z.B. mit der höher preisigen Blu-ray Disc ließen durch den lang anhaltenden Zwist mit der mittlerweile nicht mehr weiter produzierten HD-DVD auf sich warten.

Jetzt aber ist der Durchbruch bei der Blu-ray Disc erfolgt, so dass die Preise für herkömmliche DVD's eigentlich sinken könnten. Ungefähr so wird die Fragestellung der Entwickler eines neuen DVD-Typs gewesen sein, als sie eine sich selbst zerstörende DVD entwickelten. Die DVD-Disposable wird nun in einigen Zeitschriften- und Bahnhofsbuchläden in München und Umgebung testweise verkauft und ist preiswerter.

Golem schreibt in seinem Newsletter für IT-Profis dazu folgendes:
Der Verfallsprozess der DVD-Disposable beginnt nicht etwa mit dem Öffnen der Packung, sondern soll erst einsetzen, wenn die DVD das erste Mal abgespielt wird. Innerhalb der nächsten 48 Stunden kann man sich den Inhalt so oft ansehen wie man will. Danach ist die DVD unleserlich. Die technischen Hintergründe dieser Technik nannte der Hersteller nicht. Die DVD-D soll aber in jedem DVD-Laufwerk einsetzbar sein, vom DVD-Videoplayer über das DVD-ROM-Laufwerk bis hin zu Spielkonsolen mit DVD-Laufwerk.

Für den Nutzer soll der Vorteil in einem deutlich niedrigeren Preis gegenüber einer normalen Kauf-DVD liegen und zu Spontankäufen verleiten. Durch den niedrigeren Preis soll das illegale Kopieren eingeschränkt werden, hofft der Hersteller. Außerdem soll es DVD-Ds künftig mit einer einmaligen Abspielmöglichkeit und einer 8-Stunden-Haltbarkeit geben. Auch DVD-D+R mit Selbstzerstörungsmechanismus sind laut Hersteller geplant.

In Frankreich, Italien und Skandinavien gibt es DVD-Ds an typischen Orten für Spontankäufe: Supermärkte, Tankstellen und Kioske. In Deutschland sind die Scheiben derzeit nur in München und Umgebung zu bekommen. Das Angebot ist noch sehr begrenzt - die Website listet nur fünf Titel auf - "Marrakesch", "City of God", "Sie liebt mich, sie liebt mich nicht", "Scary Movie" und "Equilibrium". Der Stückpreis liegt bei 3,99 Euro.
Mit diesem Preis sind sie aber immer noch teurer, als einige Magazine und Fernsehzeitschriften am Kiosk, die regelmäßig ihren Heften echte DVD's mit attraktiven Spielfilmen zur Auflagensteigerung beilegen. Neben der gut eingeführten TV-Movie, die alle 14 Tage für 3,40 Euro erscheint, hat jetzt auch TV-Direkt zu einem Preis von nur 2,99 Euro nachgezogen und legt Heft Nr. 9 (26.4.-9.5.2008) den Star-Kino Film "Príªt-í -Porter" mit Julia Roberts, Marcello Mastroianni, Sophia Loren u.a. als DVD bei.Ein spezielles farbiges Cover in extra starkem Papier mit allen Informationen zum Film, passend für die Standard DVD-Hüllen, die es in Media-Märken und Kaufhäusern zu 5 Stück ab ca. 2,50 Euro gibt, fehlt ebenfalls nicht.

Die Frage ist, wie sich auf Dauer die Filmgesellschaften verhalten werden? Werden sie den Verlagen weiterhin kostengünstig Sonderauflagen von Filmen anbieten? Oder soll eine sich selbst zerstörende DVD den Kopierschutz ablösen bzw. ergänzen? Im Online Markt bei den Video-on-demand Lösungen (VOD) ist ein zeitlich limitierter Abruf bereits gang und gäbe. Im Musik Geschäft, beim kostenpflichtigen Download von Liedern, haben sich inzwischen alle Majors vom lange Zeit propagierten Digital-Rights-Management (DRM) wegen schlechter Umsätze wieder verabschiedet.

Vielleicht wollen deshalb ab Herbst 2009 Paramount, MGM und Lions Gate ihre Filme selbst vermarkten, wie wir vor einigen Tagen einen Artikel aus Newsweek zitierten. Fast zeitgleich meldete meldete Amazon, dass sie sich von dem DVD-Verleihgeschäft trennen wollen und das Geschäft dem führenden europäischen Online-DVD-Verleiher Lovefilm International überlassen wollen. Lovefilm International will allerdings sicherstellen, dass die Kunden von Amazon Europe den bestmöglichen DVD-Verleihservice weiter bekommen. Dazu wird Amazon Europe das DVD-Verleihgeschäft noch rund drei Monate lang für Lovefilm weiterbetreiben, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.



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