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Die Festivalpreise von Ludwigshafen & München 2016

Das »Festival des Deutschen Films« in Ludwigshafen sowie das »Filmfest München« vergaben ihre Haupt-Preise am Samstag, den 3. Juli 2016.



Fast drei Wochen lief das »12. FESTIVALS DES DEUTSCHEN FILMS« auf der Parkinsel am Rhein von Ludwigshafen. Nach so vielen Festivaltagen beeilte man sich mit der Preisvergabe und zog um wenige Stunden am deutlich kürzeren, wenn auch renommierteren 34. FILMFEST MÜNCHEN vorbei, das erst am späteren Abend die Haupt-Gewinner preisgab. Allerdings wurden bei beiden Festivals schon vorab einige Sonderpreise und Ehrungen vergeben. Doch dies bitte der Reihe nach:

Der Begriff „Bad in der Menge“ umschreibt den Ausnahmezustand am Abend der Verleihung des „Preises für Schauspielkunst“ an Maria Furtwängler nur unzureichend. Selten hat die Parkinsel von Ludwigshafen am Rhein einen derartigen Menschenauflauf erlebt wie am 24. Juni 2016 als das Festival-Publikum Maria Furtwängler feierte und ihr einen unvergesslichen Abend bescherte. Insgesamt zählte das Festival mehr als 112.000 Besucher in einer temporären Zeltlandschaft am Rhein - rund 24.000 mehr als in den Vorjahren. Im Anschluss an die Preisverleihung vor 2.400 Gästen in zwei komplett ausverkaufen Kinos wurde Isabelle Stevers Film „Das Wetter in geschlossenen Räumen“ – mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle gezeigt. Hier der Trailer:



Am 29. Juni 2016 zeichnete Festivaldirektor Dr. Michael Kötz im ausverkauften Kinozelt den Autoren Michael Proehl mit dem ‚Ludwigshafener Drehbuchpreis‘ 2016 aus.

"Eigentlich weiß man es in der Branche: die Grundlage für den Film ist immer dieses Buch. Aber uneigentlich wird es dennoch dauernd wieder vergessen. Unser Preis heute Abend versucht es - nämlich daran zu erinnern, wie ungerecht aber auch verhängnisvoll es ist, das Drehbuch nicht auf den Thron zu setzen, der ihm gebührt", so der Festivaldirektor in seiner Laudatio.

Im Anschluss an die Verleihung zeigte das Festival des deutschen Films sein aktuelles Werk „Das weiße Kaninchen“. Hier der Trailer:



Am Nachmittag des 2. Juli 2016 stand der Gewinner des Kinderfilmfestes fest. Der „Goldene Nils“ ging an den Film „Not without us“ Die „Nils-Nager-Kinderjury“ des 12. Festivals des deutschen Films zeichnete aus neun Wettbewerbsbeiträgen eine von Schauspieler Walter Sittler produzierte Dokumentation aus. Seine Frau Sigrid Klausmann-Sittler führte Regie bei „Not without us“. Der Film erzählt „von Kindern, die oft zu Fuß weite Strecken gehen müssen, um in die Schule zu kommen – und dies aber gerne tun. Denn sie wissen, dass Bildung ihnen eine Chance auf eine bessere Zukunft bietet“, so die Jury.

Am Abend des 2. Juli 2016 stand der FILMKUNSTPREIS 2016, der mit 50.000 Euro dotierte Hauptpreis des Festivals, fest. Er ging an „Vor der Morgenröte“ von Regisseurin Maria Schrader. 10.000 Euro erhält die Regisseurin (Maria Schrader), 10.000 Euro die Produktion (X-Filme Creative Pool/Idéale Audience/Maha Productions/Dor Film Produktionsgesellschaft) und 30.000 Euro gehen den deutschen Verleih (X-Verleih).

Begründung der Jury:
„Wir haben einen Film ausgewählt, der uns beeindruckt hat durch die strenge Wahl der filmischen Mittel. Darin erkannten wir einen mutig-selbstbewussten Verzicht auf die Versuchung das „komplette Bild“ zu erzählen. In diesem fügt sich das Ganze, obwohl von stoischer Auslassung und lakonischem Verzicht geprägt, zu einer kraftvollen Erzählung zusammen, die uns gerade deshalb die Fülle des historischen Augenblicks, seinen Schmerz und seine Wahrheit zugänglich macht. Wir geben den Preis an "VOR DER MORGENRÖTE" und gratulieren den Machern des Films.“

[Das Werk von Maria Schrader über den jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil hatten wir bereits am 1. Juni 2016 mit einem Trailer und zwei Rezensionen ausführlich im BAF-Blog vorgestellt.]

Die Jury, vergab zudem eine „BESONDERE AUSZEICHNUNG“ an die Figur der Fatoumata Diawara in „Mali Blues“ sowie eine weitere „LOBENDE ERWÄHNUNG“ für das Casting des ergreifenden Films „Eine unerhörte Frau“.

Zum Schluss ging der Publikumspreis 2016 des 12. Festivals des deutschen Films „ex aequo“ an „Jonathan“ von Pietr J. Lewandowski sowie an „Der Äthiopier“ von Tim Trageser.

Hier der Trailer von "Jonathan":



Zum Inhalt:
Ein Sommer des Abschieds - Im Verlauf eines Sommers erlebt Jonathan auf dem Hof seines Vaters seinen persönlichen Abschied von der Kindheit und lernt, dass es neben einem selbstbestimmten Tod auch ein selbstbestimmtes Leben gibt. Denn Erwachsenwerden heißt auch, im eigenen Vater den Menschen zu sehen.

Hier der Trailer von Tim Tragesers „Der Äthiopier“:



Zum Inhalt:
Der Kleinkriminelle und das Leben in Äthiopien verbinden sich zu einem absolut rührenden Drama der Menschlichkeit, bei dem allen coolen Richtern und Staatsanwälten die Leviten gelesen werden! Bis die Juristen weinen müssen wie das Publikum. Hundertprozentig!

Link: www.festival-des-deutschen-films.de
Quellen: www.zoommedienfabrik.de | Festival des deutschen Films

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Im Rahmen des 34. FILMFEST MÜNCHEN vergab der Sender 13th Street am 28. Juni 2016 in einer spektakulären Location bereits zum 17. Mal den renommierten Shocking Shorts Award an einen talentierten Nachwuchsregisseur. Der studierte Regisseur Korbinian Dufter konnte sich mit seiner schwarzen Komödie „Pistenzauber“ (2015) den heißumkämpften Award unter mehr als als 200 Einsendungen sichern. Er wird nun zwei Wochen lang am Universal Filmmakers Programm in den Universal Studios in Los Angeles teilnehmen. Den Gewinner kürte eine aus den Schauspielern Katja Riemann, Michaela May und Jürgen Tonkel, Regisseur Peter Ladkani, HFF-Präsidentin Bettina Reitz, Michael Ivert (Concorde Home Entertainment) und Karin Schrader (NBC Universal) bestehende Jury.

Bereits am 26. Juni 2016 wurde Lynn Dortschack, die in "ENTE GUT! Mädchen allein zu Haus" die elfjährige Linh verkörpert, als beste Nachwuchsdarstellerin im Rahmen des Filmfestes München mit dem Kinder-Medien-Preis ausgezeichnet. Der Film, entstanden im Rahmen der Initiative "Der besondere Kinderfilm", erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen den vietnamesischen Schwestern Linh (11) und Tien (9) und der elfjährigen Pauline. Dabei wirft er einen Blick auf eine andere Kultur. Hier der Trailer:



In der Begründung der Jury heißt es:
"Lynn Dortschack spielt sich als "Linh" in "ENTE GUT! Mädchen allein zu Haus" in das Herz der Zuschauer. Mit großer Selbstverständlichkeit nimmt sie uns mit in die Welt eines vietnamesischen Mädchens, das sich in Abwesenheit der Mutter sowohl um den Imbiss als auch um die kleine Schwester kümmern muss. Sie zeigt, was es heißt, sich in Deutschland zu integrieren und trotzdem seine kulturelle Identität zu bewahren. Dabei bedient sie mit Charme, Witz und Gefühl die ganze Bandbreite schauspielerischen Könnens."

Am 30. Juni 2016 vergaben Opel und das FILMFEST MÜNCHEN erstmals den SOPHIE-OPEL-PREIS, einem Nachwuchswettbewerb für Filmstudenten. Zehn Beiträge schafften es auf die Shortlist aus der die Jury als Hauptpreisträger "Integration" von David Helmut auswählte und mit 12.000 Euro belohnte. Hier der Clip:



Der mit 5.000 Euro dotierte zweite Preis ging an Bernhard Wenger für seinen Kurzfilm "Nummer 98". Den dritten Preis und damit 3.000 Euro gewannt HFF-Studentin Chiara Grabmayr aus München für "Moonjourney".

Alle zehn Beiträge, die es auf die Shortlist geschafft haben, präsentiert Opel nun auch auf seiner Website und lobt auf diese Weise zusätzlich noch einen mit 2.000 Euro dotierten Publikumspreis aus. Die Abstimmung läuft noch bis zum 31. August 2016.

Am Freitag, den 1. Juli 2016 wurde der Förderpreis Neues Deutsches Kino an deutsche Nachwuchstalente vergeben. Die Preise für die Beste Regie (Florian Eichinger) und den Besten Darsteller (Andreas Döhler) gingen an "Die Hände meiner Mutter". Hier der Trailer:



Döhler spielt in Eichingers zweitem langem Kinofilm einen Familienvater, der sich plötzlich daran erinnert, dass er als Kind von seiner Mutter missbraucht wurde. Die Jury urteilte: "Ein Film, bei dem uns immer wieder der Atem stockte und der uns am Ende dennoch einen Weg aus der Ausweglosigkeit weist."

• Der Preis für die Beste Produktion ging an Jana Raschke und Igor Dovgal für "Haus ohne Dach". In dem Film der Regisseurin Soleen Yusef geht es um drei Geschwister, die den letzten Willen ihrer Mutter erfüllen wollen und sich auf den Weg nach Kurdistan machen, um sie in ihrem Heimatdorf zu beerdigen. Ein Film, "der uns in seiner Wahrhaftigkeit beeindruckt, mit seiner Leichtigkeit und seinem lakonischen Humor zum Lachen bringt und in seiner Traurigkeit über das Leid, welches der Krieg in diesem Teil der Welt über die Menschen bringt, sprachlos macht", so die Jury.

• "Dinky Sinky" wurde für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Regisseurin und Drehbuchautorin Mareille Klein erzählt in ihrem Abschlussfilm von der HFF München von einer jungen Frau, die alles tut, um sich ihren Kinderwunsch auch ohne Mann zu erfüllen.

• Lobende Erwähnungen gingen an Cast und Crew von "Beat Beat Heart" von Luise Brinkmann für Ensemble-Geist und Teamwork und an "Die Reise mit Vater" von Anca M. Lazarescu für die Musik von Ferenc Darvas.

Die Verleihung des Förderpreises ist auch Thema in einem kinokino Extra zum FILMFEST MÜNCHEN, das am Sonntag, den 3. Juli 2016 um 23:30 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt wird.

"The Salesman" gewinnt den Hauptpreis des FILMFEST MÜNCHEN.

• ARRI/Osram Award für "The Salesman" von Asghar Farhadi
• CineVision Award für "Divines" von Houda Benyamina
• Die FIPRESCI-Jury zeichnet "Dinky Sinky" aus
• Publikumspreise für "Nur wir drei gemeinsam" (Regie: Kheiron, Frankreich) und beim KINDERFILMFEST "Auf Augenhöhe" von Evi Goldbrunner & Joachim Dollhopf aus Deutschland.

Als bester internationaler Film wurde das subtile Familiendrama "The Salesman" von Asghar Farhadi mit dem ARRI/Osram Award ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Hier der Teaser:



Der iranische Regisseur erzählt darin von einem jungen Paar in Teheran, das in eine neue Wohnung zieht und dort von dem zweifelhaften Lebenswandel der Vormieterin eingeholt wird. "Wir haben uns dazu entschieden, den Preis einem Film zu geben, den wir zugleich zeitgenössisch und universell fanden, und, noch wichtiger, wegweisend für die Zukunft. Eine Geschichte, die sowohl spannend als auch überraschend ist. Ein Film darüber, wer wir sind und was wir sein könnten. ,The Salesman' zeigt uns eine Alternative zur vorherrschenden männlichen Problemlösungsstrategie der Rache und Vergeltung", so die Jury. Eine lobende Erwähnung vergab sie außerdem an "Rabin the Last Day" von Amos Gitai.

Mit dem CineVision Award, dotiert mit 12.000 € von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF), für den besten internationalen Nachwuchsfilm wurde "Divines" von Houda Benyamina ausgezeichnet. Hier ein Ausschnitt.



Die "unbändige Kraft" mit der die französische Regisseurin in ihrem Langfilmdebüt vom Aufstieg und Fall eines 16-jährigen Mädchens in einer von Männern dominierten Welt erzählt, überzeugte die Jury. Sie urteilte: Der Film ist "gleichermaßen ein Kleinod wie auch großes Kino".

Eine lobende Erwähnung ging an "Bella e Perduta - Eine Reise durch Italien" von Pietro Marcello. Schon der Trailer dieses außergewöhnlichen Films ist beeindruckend, sodass wir ihn auf jeden Fall hier noch einbinden wollten.



Link: www.filmfest-muenchen.de
Quellen: ots - news aktuell | Blickpunkt:Film | Filmfest München

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