Skip to content

KURZSUECHTIG in Leipzig & ALFILM Festial in Berlin

Shortfilmfestival KURZSUECHTIG mit neuer Kategorie 'Experimentalfilm'. ALFILM mit der Nebenreihe 'Spotlight' über jüdisch-arabische Identitäten.



Bereits zum 13. Mal findet vom 6.-9. April 2016 das Mitteldeutsche Kurzfilmfestival »KURZSUECHTIG« in der Schaubühne Lindenfels in Leipzig-Lindenau statt. Der Link zur Webseite der Leipziger Location für Kino, Theater, Konzerte, Lesungen, Café und mehr unterscheidet sich vom Link zur Berliner Schaubühne, dem zeitgenössischen Sprech- und Tanztheater im Erich-Mendelsohn-Bau am Ku'damm, nur durch die Endung .com statt .de.

Zu Geschichte der Berliner Schaubühne.
1928 war der markante Rundbau am Lehniner Platz in Berlin-Wilmersdorf, der seit 1979 denkmalgeschützt ist, als größtes Kino Berlins eröffnet („Universum“) worden. Nach dem Krieg wurde es in den 60er Jahren zum größten CINERAMA & TODD-AO Filmtheater Deutschlands umgebaut. Die Projektion der sündhaft teuren 70-mm-Breitwandfilme überlebte nur ein Jahrzehnt. Dann zog in den 70er Jahren ein Tanz- und Musical-Theater ein und spielte nicht mehr auf der Leinwand, sondern live "The Rocky Horror Picture Show".
Nach einem denkmalgerechten Umbau von 1978-1981 zu einem multifunktionalen Theatergebäude zog Jürgen Schitthelm mit der freien Theatergruppe der Schaubühne am Halleschen Ufer in die Räume am Kurfürstendamm. Große Choreografen wie Sasha Waltz und Regisseure wie Peter Stein und Thomas Ostermeier machten das avantgardistische Theater der Schaubühne weltberühmt. Filme werden seit dieser Zeit dort nicht mehr gezeigt; wohl aber werden großformatige Video-Hintergrundprojektionen eingesetzt, die oftmals ein spartanisches Bühnenbild ergänzen.

Über KURZSUECHTIG.
Auch der Kurzfilm als Medium diente schon immer gern als Experimentierfeld für junge Filmemacher/*innen und ist für viele ein Ort, an dem die ersten Schritte gemacht werden. Erstmalig präsentiert KURZSUECHITG in Leipzig nun auch den Experimentalfilm-Wettbewerb mit hybriden Formaten, die sich forschend auf die Suche nach den Grenzen von Genres, Erzählweisen und Darstellungsformen begeben. Der neu ins Leben gerufene Experimentalfilmwettbewerb möchte den Raum öffnen, in dem von herkömmlichen Sehgewohnheiten Abstand genommen wird.

Dabei wurde der Wettbewerb unter anderem zunächst ins Leben gerufen, um die filmische Bandbreite für das Festival und das Publikum zu erweitern. Zu oft mussten in den vergangenen Jahren qualitativ hochwertige Produktionen bereits im Vorfeld ausscheiden, weil sie aufgrund ihres hybriden Charakters in keine der drei anderen Kategorien einzuordnen waren. Doch nicht nur die Vermutung, dass in Mitteldeutschland viele kreative und experimentierfreudige Filmschaffende leben, sondern auch das Wissen um ein sehr aufgeschlossenes und neugieriges Publikum, ließ den Gedanken zu dem neuen Wettbewerb wachsen. In Mitteldeutschland gibt es keine Filmhochschulen und trotzdem eine aktive Filmgemeinschaft. Darauf verweist KURZSUECHTIG immer wieder. Eine große Strahlkraft geht dabei vor allem von den Kunsthochschulen in Leipzig, Halle, Dresden, Weimar und Dessau aus. Hier sieht das Festival ein großes Potential sowohl in Bezug auf die Einreichungen als auch für ein größeres interessiertes Publikum. Darüber hinaus kann der neue Wettbewerb auch für die bereits bestehende Film- und Fernsehszene in Mitteldeutschland eine abenteuerliche Reise in einen innovativen Erzählkosmos werden.

Der Experimentalfilm im Besonderen kann dabei als eine Art cineastisches Skizzenbuch gesehen werden. Sowohl auf der Erzählebene als auch in den Produktionsweisen wird vertrautes und bereits erprobtes Terrain verlassen, um neue Versuchsreihen zu entwickeln. Das Spiel mit Text und Ton, der Kamera und dem Schnitt, Bildgestaltung und Erzählstrukturen ist vielfältig und erfordert Mut. Denn im Gegensatz zu fiktionalen oder dokumentarischen Arbeiten, hat der Experimentalfilm nicht den Anspruch, gezielt Sinnzusammenhänge herstellen zu wollen sondern hält die Mehrdeutigkeit bewusst aus. Auffällig ist ebenfalls, dass, zumindest in Bezug auf die bei uns eingereichten Filme, meist nur ein oder zwei Personen an der Produktion beteiligt sind. Entsprechend scheinen die Filme häufig intuitiver und sind geprägt von einer forschenden Introspektion. Viele der Einreicher*innen in der Kategorie „Experimental“ haben ihren Hintergrund in der bildenden und/oder medialen Kunst. Werden die Arbeiten der Kunsthochschulen jedoch vorrangig in Installationen und Kunstausstellungen präsentiert, ist es eine besondere Herausforderung, die Filme auch für das Kinoerlebnis aufzuarbeiten.

Ähnlich dem Skizzenbuch scheinen die Filme in erster Linie für den* und die Künstler/*in selbst gedacht, als Scribble, um von der Idee im Kopf hin zu einem Produkt zu kommen. Im Wettbewerb „Experimental“ wird somit den Zuschauer/*innen ein besonderer Blick in den Prozess des Filmschaffens und in das Denken von Filmschaffenden gewährt. Nicht selten weitet sich somit der experimentelle Charakter auch auf den Rezeptionsvorgang aus. Welche Grenzen sind dem Zuschauer durch seine Wahrnehmungsmöglichkeiten gesetzt? Wie werden Sehgewohnheiten herausgefordert und wann überfordert? Welche Form des Experimentierens ist für die große Leinwand gemacht? Antworten auf diese Fragen zu finden, ist das Potential des Wettbewerbs „Experimental“.

In einer Gesprächsrunde mit Künstler/*innen, Filmschaffenden und Experten aus der Medienkunst werden im Anschluss der Vorführung diese und andere Fragen im Gespräch erörtern und zur Diskussion freigeben. Vielversprechend ist dabei auch die gemeinsame Präsentation mit den Ergebnissen des Wettbewerbs für Filmmusik und Sounddesign, welche vor dem Experiementalfilmwettbewerb gezeigt werden. Hier war die Offenheit gegenüber experimentellen Arbeiten die letzten Jahre bereits immer gegeben.

Das Experimentalfilmprogramm findet im Anschluss an den Wettbewerb für Filmmusik und Sounddesign am Samstag, den 9. April 2016 ab 18:00 Uhr in der Schaubühne Lindenfels statt.

Festivalprogramm
MI 6. APRIL ANIMATION│ 19:30Uhr
DO 7. APRIL DOK│ 19:30Uhr
FR 8. APRIL FIKTION│ 19:30Uhr
SA 9. APRIL FILMMUSIK&SOUNDDESIGN│ 16:00Uhr
SA 9. APRIL EXPERIMENTAL│ 18:00Uhr
SA 9. APRIL BEST OF KURZSUECHTIG 2016│ 20:30Uhr

Weitere Informationen gibt es auf www.kurzsuechtig.de

+++++++++++



ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin.
Zeitgleich mit dem Kurzfilmfestival in Leipzig startet in Berlin zum 7. Mal das arabische ALFILM Festival. Organisiert wird es von makan - Zentrum für arabische Filmkunst und Kultur e.V., einem gemeinnützige Verein, der 2004 gegründet wurde und seither nicht nur das Filmfestival jährlich veranstaltet, sondern auch das Kulturschaffen arabischer Filmemacher/innen fördert, um den interkulturellen Dialog mit der vielfältigen arabischen Kultur durch das Medium Film voranzubringen.

ALFILM präsentiert Spielfilme sowie Dokumentar- und Kurzfilme aus den arabischen Ländern an verschiedenen Spielstätten in Berlin – viele davon als Deutschland- oder Europapremieren. In der OFFICIAL SELECTION werden ausgewählte Neuerscheinungen (Spiel-, Dokumentar-, und Kurzfilme) aus den letzten drei Jahren gezeigt unter denen sich in diesem Jahr und unter denen sich dieses Jahr außergewöhnlich viele Langfilmdebüts befinden.

Das 7. arabische Filmfestival Berlin findet vom 6.-13. April 2016 im Kino Arsenal, fsk, City Kino Wedding und im TAK Theater des Aufbau Hauses statt.

Eröffnet wird das Festival am Mittwoch, den 6. April 2016, um 20:00 Uhr in den Arsenal Kinos 1 & 2 mit "í€ peine j’ouvre les yeux" ('As I Open My Eyes') von Leyla Bouzid (Frankreich/Tunesien/Belgien 2015). Anschließend Gespräch mit der Hauptdarstellerin. Hier der Trailer:



Zum Inhalt:
Die lebenslustige Farah (Baya Medhaffer) hat gerade die Schule beendet und singt in einer Rockband. Sie träumt davon, professionelle Musikerin zu werden, ihre Eltern sähen sie lieber als Medizinstudentin. Proberäume und Auftritte jedoch sind rar und die immer gesellschaftskritischer werdenden Liedtexte der jungen Leute erregen die Aufmerksamkeit des Geheimdienstes. Farah aber ist verliebt und fühlt sich unverwundbar – sie singt in Kneipen, genießt das Nachtleben von Tunis, während ihre Mutter Hayet (Ghalia Benali) sie am liebsten einsperren würde. Es ist Sommer 2010, die Spannungen im Land sind spürbar, und Farah wird unerwartet mit den Folgen ihrer Musik konfrontiert.

Weitere Gespräche mit Filmemachern, Diskussionen mit Experten und Networking-Veranstaltungen für Filmemacher ergänzen das Programm.

Ganz besonders am Herzen liegt uns am Donnerstag, den 7.4.2016, um 21:00 Uhr im Arsenal der Spielfilm "Theeb" von R. Naji Abu Nowar, Jordanien/VAE/ Katar/GB 2014. Der grandiose Abenteuerfilm, gedreht in der Wüstenlandschaft Jordaniens, im Wadi Rum, dort, wo auch „Lawrence von Arabien” entstand, lief nicht nur auf dem A-Festival in Venedig, sondern ist auch bei einer Preview im November 2015 auf dem Weltfilmfestival »Around the World in 14 Films« in der Berliner Kulturbrauerei gezeigt worden. Wegen des seinerzeit sehr begrenzten Platzangebotes in einem kleinen Saal konnte der außergewöhnliche Independentfilm jedoch nur wenige Zuschauer erreichen. [Wiederholung am Montag, den 11.4.2016 um 21:00 Uhr im City Kino Wedding.]
Hier der Trailer:



Zum Inhalt:
Nach dem Tod des Vaters kümmert sich Hussein um seinen kleinen Bruder Theeb. Der Erste Weltkrieg wütet in Europa und beeinflusst auch das Leben der Beduinen. Hussein soll einen britischen Soldaten und dessen arabischen Begleiter durch die Wüste zu einer Wasserstelle führen. Theeb folgt ihnen. Als Banditen sie angreifen, wird die Reise zur gefährlichen Odyssee und Theeb wird unfreiwillig zur Schlüsselfigur. Naji Abu Nowars atemberaubend fotografierter Debütfilm spielt im Jahre 1916, zu einer Zeit, als die imperialen Mächte die Landkarte des Nahen Ostens von außen fixierten. Eine Landkarte, die seit 100 Jahren viele politische Spannungen und endlose kriegerische Auseinandersetzungen provoziert hat und bis zum heutigen Tag ein Stück Weltpolitik bestimmt.

Die diesjährige Nebenreihe »SPOTLIGHT«, gefördert durch den Hauptstadtkulturfond, stellt Filme zum Thema „Cousins/Cousinen. Jüdisch-arabische Identitäten“ vor und gibt in Künstlergesprächen sowie einer Begleitpublikation weitere Einblicke in das komplexe Thema aus postkolonialer Perspektive. Die Filmreihe setzt sich mit historischen und aktuellen Spiel- und Dokumentarfilmen auseinander, die jüdisch-arabische Identitäten als Bestandteil sowohl arabischer als auch jüdischer Kultur und Erinnerung re-integrieren. In der arabischen Kulturproduktion, allen voran in Literatur und Film, lässt sich in den letzten beiden Jahrzehnten eine zunehmende Auseinandersetzung mit ethnischen und religiösen Minderheiten beobachten – ein Thema, das innerhalb der arabischen Welt und in Europa "jüdisch" und "arabisch" zumeist als binäre Gegensätze konstruiert.

Eröffnet wird die Reihe am Donnerstag, den 7.04.2016 um 19:00 Uhr im Kino Arsenal mit der Dokumentation "They Were Promised the Sea" von R. Kathy Wazana, Kanada/Marokko 2013. Der Trailer kann leider hier nicht eingebunden werden und ist nur auf der Webseite von Vimeo zu sehen.

Links: www.alfilm.de | www.arsenal-berlin.de

Anzeige

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!